Piaffen

Rund um die klassische Reitkunst

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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Last not least machen es sich natürlich - Achtung Polemik ! - manche der sog. Klassikreiter sehr bequem, in dem sie auf die FN losgehen wie nichts gutes, ihr eigenes Gegurke aber plötzlich als Reitssystem verstanden wissen wollen. Nur sieht man sie noch nicht mal in einer A-Dressur auf dem Turnierplatz!
Und genau diese Polemik ist hier in diesem Forum fehl am Platze, da es da doch den ein oder anderen gibt, der eine A-Dressur auf dem Turnierplatz reitet oder (oh Gott, unglaublich) sogar eine L-Dressur im Visier hat!

Und weiter zu den Piaffen.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Motte
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Beitrag von Motte »

Max1404 hat geschrieben:KStengler, wenn ein Pferd in der Piaffe hdS kommt, heißt noch lange nicht, dass es damit automatisch auf der VH ist. Und anders herum bedeutet eine Nase vdS ebensowenig, dass das Pferd auf die HH gesetzt ist.

Hör auf damit, Dich an Linien, Geodreiecken und Ideologien festzuhalten. Du steckst zu sehr in der Theorie fest, und das ist eine Sackgasse! Lass lieber das gesamte Bild auf Dich wirken, das schult das Auge besser.

Manchmal muss man in der Ausbildung den kleineren Fehler tolerieren, weil etwas anderes wichtiger ist. Und es gibt nichts wichtigeres als die Aktivität und die Lastaufnahme der Hinterhand.
Danke Max!

KStengler -
lesen, verstehen (!), umsetzen.
Ennah2
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Beitrag von Ennah2 »

Motte hat geschrieben:KStengler -
lesen, verstehen (!), umsetzen.
@Motte: Hast ja recht, aber bedenke: Das Verstehen braucht Zeit, und KStengler ist noch sehr jung! Ich finde es gut, dass sie sich mt der Materie ernsthaft beschäftigt, und etwas überschäumender Eifer ist ein Privileg der Jugend :wink: !
Motte
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Beitrag von Motte »

Ennah2 hat geschrieben:
Motte hat geschrieben:KStengler -
lesen, verstehen (!), umsetzen.
@Motte: Hast ja recht, aber bedenke: Das Verstehen braucht Zeit, und KStengler ist noch sehr jung! Ich finde es gut, dass sie sich mt der Materie ernsthaft beschäftigt, und etwas überschäumender Eifer ist ein Privileg der Jugend :wink: !
Ennah -

deswegen bin ich ja auch noch verhältnismässig .... nett :wink:
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Verbissenes Festhalten am Lehrbuch beweist einen erstaunlichen Mut zur Lücke!

Denn in Lehrbüchern steht nur der Idealfall - und diesen Idealfall gibt es im wirklichen Leben nicht. Auch nicht bei den großen Meistern, denn gerade die haben zahlreiche Fehler zugegeben und ihr Leben lang gezweifelt und gesucht.

Und bitte nicht zu vergessen: unter den hunderten von Pferden, die die Meister im Laufe ihres Lebens ausgebildet haben, sind nur sehr wenige bekannt und es gab oft nur ein einziges, das wirklich herausragend war.
Viele Grüße
Sabine
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Paula

Beitrag von Paula »

@Ennah, ich war mit 23 noch nicht so weit wie KStengler, ich war noch mit meinem Sitz beschäftigt wußte weder was Travsersalen sind noch wie die aussehen und hatte noch Mühe ein Pferd an den Zügel zu stellen, mich freut es wie sie sich engagiert und mittdenkt.
Und mit Freude allen Trotzen , weil man Jung ist und Ideale hat so war ich auch und bin es heute oft noch.
Um mich nicht älter zu machen als ich eh schon bin, gucke ich drüber hinweg, anstatt meine Lebensrfahrung vor mir her zu tragen
,äh,macht mein RL auch bei mir, wenn ICH ihm wieder ( er 83-65 Jahre Reitpraxis) die reiterliche Welt erklären will..
Zuletzt geändert von Paula am Mo, 28. Mär 2011 09:23, insgesamt 1-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

Paula hat geschrieben: mich freut es wie K Stengler sich engagiert und mittdenkt.
Jepp. Und dann noch reiten lernen, dann passt das schon.
Motte
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Beitrag von Motte »

Paula hat geschrieben:@Ennah, ich war mit 23 noch nicht so weit KStengler, ich war noch mit meinem Sitz beschäftigt wußte weder was Travsersalen sind noch wie die aussehen und hatte noch Mühe ein Pferd an den Zügel zu stellen, mich freut es wie K Stengler sich engagiert und mittdenkt.

Wobei das "sich-mit-etwas-beschäftigen" nichts, aber auch gar nichts darüber aussagt, wie weit derjenige tatsächlich ist.
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Rosana
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Beitrag von Rosana »

Paula hat geschrieben:@Ennah, ich war mit 23 noch nicht so weit KStengler, ich war noch mit meinem Sitz beschäftigt wußte weder was Travsersalen sind noch wie die aussehen und hatte noch Mühe ein Pferd an den Zügel zu stellen, mich freut es wie K Stengler sich engagiert und mittdenkt.
So was ähnliches wollte ich auch gerade schreiben: Fallt doch nicht gar so sehr über KStengler her! Ich habe den Eindruck, dass es ihr wirklich um Erkenntnisgewinn geht und überhaupt nicht ums Rechthaben! Sie hat doch schon mehrmals so was geschrieben wie: "ah ja, das sehe ich ein, da habt ihr mich überzeugt." Und ihre Argumente, Fragen und Geodreieckbeispiele dienen aus meiner Sicht nicht als Totschlagargumente, sondern der Verdeutlichung ihrer Ansichten und FRAGEN!
Ich finde diesen Austausch sehr interessant und lese gerne mit, würde mir nur manchmal etwas mehr Sachlichkeit und weniger Aufregung über scheinbare Parteilichkeit wünschen.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Wenn wir dann bitte wieder vom einzelnen User zum Thema "Piaffe" zurückkommen könnten...
Danke.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Diese Studie hier ist in dem diskutierten Kontext durchaus interessant: http://nicholnl.wcp.muohio.edu/DingosBr ... ffeMed.gif
Der Verfasser dieser Seite weist übrigens ausdrücklich darauf hin, dass er seine Serie nicht als Kritik an Absent verstanden wissen will.

Die Natur ist unperfekt, und man wird bei jedem Paar etwas finden, wenn man nur lange genug sucht und die entsprechenden technischen Möglichkeiten hat.
Bilder sind Momentaufnahmen und zeigen nur einen Teil des Ganzen.
Man kann jedes Paar demontieren, indem man für die gewünschte Argumentation die passende Momentaufnahme findet oder herstellt.

Deshalb bin ich immer dafür, weg von der Technik zu gehen und den Gesamteindruck auf sich wirken zu lassen.
Viele Grüße
Sabine
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Paula

Beitrag von Paula »

ich denke auch, es gibt fast immer schlechte Momente oder auch nur schlecht Phasen und deshalb übelege ich mir ist der Moment den ich sehe gut? Deckt sich dieser mit der Literatur?
Deshalb finde ich deinen Ansatz Max auch sehr gut, vielmehr den Eindruck den man ha,t spüren zu wollen.
Hier ist ein kleiner Filmausschnitt, aus dem schon oft erwähnten Neindorfffilm, Egon von Neindorff zeigt Piaffetritte an der Hand,
was ist euer Eindruck, wie gut findet ihr das?
Leider erfährt man nicht wie er selbst diese bewertet, ich weiß nun nicht, war er noch beim Üben, ist diese Piaffe schon ideal?
Euere Meinung intressiert mich sehr:
http://blum-film.de/expose/neindorff.htm
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

KStengler hat geschrieben:moment, edit:
wenn man das Bild korrekt ausrichtet, ( an dem Gebäude was hoffentlich gerade gebaut wurde ;)
dann befindet sich die Stirn-Nasenlinie AN der Senkrechten,
Genick höchster Punkt


Das Beipsiel zählt also nicht

Ich würde auch gern ein Bild sehen , wo das Pferd mit der Nase hdS ist und das Genick höchster Punkt :)
Deine Linie ist geschönt und zeigt nicht die tatsächliche Stirn-Nasen-Linie (nur die Ohren-Nasen-Linie :wink:) Ich habe in Dein Bild die tatsächliche Linie in rot eingezeichnet. Q.e.d.!
Dateianhänge
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Ohne Titel-1 Kopie.jpg (18.21 KiB) 5000 mal betrachtet
Viele Grüße
Sabine
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horsman
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Beitrag von horsman »

und oh wei der Mann hat Strassenhose und Strassenschuh an. Das kann ja auch nix werden ;-)

Im Ernst: man muss es nicht übertreiben mit den Fotos, zumal man ja die Bewegung davor und danach nicht sieht. Am Ideal gemessen würd ich mir auch die Halslinie etwas offener wünschen und die Nase einen Tick mehr vorn. Vielleicht war es ja drei Tritte später schon so, vieleicht auch nicht sondern noch enger. Wer weiß das schon.

Ich find das Bild sehr elegant. Der Mann sitzt augenscheinlich sehr entspannt. Kein Nussknacken mit dem Kreuz ;-), kein Druck am Bein, kein Sporengeprokel. Man schau auch mal die gedehnte Rückenlinie des Pferdes, welches enorm mit dem Becken ab kippt. Auch ein Blick auf die tief geschnallten Sporen täte den heutigen Reitern gut. Wenn man bedenkt, dass in seinem Namen die FN Plaketten verleiht ...

Der Mann ist übrigens auch insofern interessant, dass er anscheined (ich schrieb es schon mal) dem Baucherismus recht offen gegenüber stand und das ein und andere davon könnerhaft praktizierte. Leider hat er selbst recht wenig an Geschriebenem hinterlassen.

Und ach: auch ne A-Dressur hat er nie geritten :lol:
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
sinsa
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Beitrag von sinsa »

horsmän hat geschrieben:Der Mann ist übrigens auch insofern interessant, dass er anscheined (ich schrieb es schon mal) dem Baucherismus recht offen gegenüber stand
Na, dann wird das auf jeden Falle eine tolle Piaffe sein und alles, was man darauf eventuell kritisch sehen könnte ist allerhöchstens eine schlechte Momentaufnahme, die in allen anderen Sekundenbruchteilen natürlich perfekt war.

Ist schon interessant, wonach hier Piaffen bewertet werden. Nun schon nach dem, was der Reiter liest. Da kann man sogar erstmalig darüber hinwegsehen, dass da vermutlich ein Nasenriemen drum ist und die Kautätigkeit nicht eindeutig zu beurteilen ist.
Man sieht nich beeindruckt!

Ehrlich, wie will man so konstruktiv diskutieren? Oder würde es etwas ändern, wenn irgendjemand nachweisen könnte, dass Gal oder Rath einen alten Reitschinken auf dem Nachtisch zu liegen haben?
Mir ist völlig unklar, wie man so dermaßen ignorant mit zweierlei Maß messen kann und alles andere aussen vor läßt.

Die gedehnte Rückenlinie leidet in meinen Augen allerdings enorm durch den mindestens optisch extremen Schwung der da im Rücken ist. Aber vielleicht hat das Pferd auch von Natur aus einen so dermaßenen Senkrücken, dass das bei abgekippten Becken und gedehnter Oberlinie noch so aussieht?!
Zuletzt geändert von sinsa am Mo, 28. Mär 2011 13:19, insgesamt 1-mal geändert.
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