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Verfasst: Di, 23. Okt 2012 13:03
von Gast
ottilie hat geschrieben:@Cubano - egal, dann "schlurfen" die Pferde halt, wenn Du meinst.
Aber auch das ohne "Gasgeben" vom Reitersitz.

Und zumindest MS ist sehr wohl auch vor Publikum unterwegs.
Erst informieren - dann argumentieren.
Aber nicht auf dem von mir eingestellten Video.
Außerdem hatte ich das auch gar nicht bestritten.
Wie war noch mein Kommentar, bevor ich dieses Video von "MS" eingestellt habe?

Hatte ich nicht darauf verwiesen daß ich diesen Reiter auf der Hund und Pferd gesehen habe?
Gerade deshalb ist der mir ja als Beispiel aufgefallen.

Verfasst: Di, 23. Okt 2012 13:21
von Excalibur
Und auf einem groß Rahmigen Warmblüter sitzt MS im übrigen genauso ruhig und "überstreckt" und das durchaus auch im lockeren Vorwerts, Und das weiß ich, weil ich es schon gesehen habe.
Und er kann die Beine nur eben deshalb so "wegstrecken", weil er sie im Grunde nicht mehr braucht. Das Pferd ist so gut am Sitz, dass eine Umpositionierung des Beckens zum Umstellen und Biegen reicht. Aber auch das muss man erst Gefühlt haben um es zu verstehen.

Bis das Pferd soweit ist, benutz auch ein MS seine Schenkel....aber wir vergleichen hier Äpfel mit Birnen... es käme ja wohl auch keiner auf die Idee den Sitz eines Westernreiters mit dem eines Grand Prix Reiters zu Vergleichen. Obwohl es mit Sicherheit Interessant wäre...

Verfasst: Di, 23. Okt 2012 14:04
von Motte
horsmän hat geschrieben:was diese Episode doch zeigt ist, dass allein der Sitz auf dem Hintern noch nicht den komplett guten Sitz ausmacht. Der Gebrauch der Beine und natürlich der Hände gehören unweigerlich dazu. Unstrittig ist ja auch, dass es Momente gibt, wo der Reiter hier und da seinen Sitz auch ein wenig auf die Oberschenkel verlagern kann und sein Becken etwas mehr oder weniger anstellt. Ein gefühlvoller Reiter "spielt" damit um heraus zu finden, was seinem Pferd momentan am besten hilft, ohne natürlich dadurch Unruhe in seinen Oberkörper zu bringen und damit das empfindliche Gleichgewicht zu stören. Das zu kultivieren, übt man ohnehin ein Leben lang.
Passiert ja selten, aber hier muss ich dir mal vollumfänglich zustimmen :wink: :lol:

Verfasst: Di, 23. Okt 2012 14:26
von horsman
na siehste :wink:

Verfasst: Di, 23. Okt 2012 14:39
von Cubano
ottilie hat geschrieben:@Cubano - egal, dann "schlurfen" die Pferde halt, wenn Du meinst.
Aber auch das ohne "Gasgeben" vom Reitersitz.

Und zumindest MS ist sehr wohl auch vor Publikum unterwegs.
Erst informieren - dann argumentieren.
Ottilie: Öh, das habe ich auch nicht abgestritten, hier waren ja nun auch schon genug Videos von MS zu sehen, die ihn vor Publikum gezeigt haben.
@Horsmän: Nö, um mein Becken anzutellen, muss ich meinen Sitz überhaupt nicht auf die Oberschenkel verlagern. Warum auch? Und dass der Reitersitz allein gutes Reiten ausmacht, hat doch niemand gesagt. Lediglich, dass er die Basis für gutes Reiten ist und das erst aus dem guten Sitz heraus der Rest der Hilfen auch gut werden können.
Ob der Iberer auf dem Video nie über den Rücken geht, kann man m.E. überhaupt nicht beurteilen. Der ist so spannig, das lässt in meinen Augen wenig Rückschlüsse darauf zu, wie er sonst geritten wird.

Verfasst: Di, 23. Okt 2012 14:50
von horsman
hach cubano,
ich hab auch nicht behauptet, man müsse um sein Becken anzustellen, den Sitz auf die OS verlagern. Ich schrieb, dass es hin und wieder angebracht ist, sein Becken etwas mehr oder weniger anzustellen und dass es hin und wieder angezeigt ist seinen Sitz etwas mehr auf die OS zu verlagern.

Und für die Effektivität der Hilfengebung ist zwar ein guter Sitz die Grundlage, aber allein gut auf dem Hintern zu sitzen macht die Hilfen nicht automatisch effektiv. Man kann in vielen Formen gut oder schlecht reiten :wink:

Verfasst: Di, 23. Okt 2012 15:16
von Cubano
Hach Horsmän :wink:
horsmän hat geschrieben:dass es Momente gibt, wo der Reiter hier und da seinen Sitz auch ein wenig auf die Oberschenkel verlagern kann und sein Becken etwas mehr oder weniger anstellt.


Sollte ich das SO missverstanden haben…?

Ist auch wurscht, Deinen letzten Satz unterschreibe ich mal.

Verfasst: Di, 23. Okt 2012 15:24
von horsman
jo, war wohl ein Missverständnis.
Sollte kein kausaler Zusammenhang sein sondern eine Aufzählung

Verfasst: Di, 23. Okt 2012 17:31
von Max1404
Also, mir gefällt die Reiterin aus Claustims Video auch überhaupt nicht. Sie sitzt zwar auf ihrem Hinterteil, aber gerade die Hilfengebung ihrer Beine wirkt auf mich sehr "hölzern" - und damit unsensibel. Auch der Sitz wirkt irgendwie leicht "bremsend" - was sich auf die Gangqualität auswirkt.

Natürlich ist sie sehr groß für ihr Pferd und kann mit den Sporen (!) nur dann einwirken, wenn sie die Absätze hochzieht. Aber man sollte ja eigentlich immer vorrangig mit den Waden und weniger mit den Sporen einwirken. Sogar im FN-Lager. :wink:
Da gibt's genügend Jugendreiter in den Ponyklassen, die diese Herausforderung (lange Beine, kleines Pferd) besser lösen. :wink:

Ich sehe selbstverständlich das Problem, in diesem Hexenkessel eine Vorführung zu reiten, und ich verstehe, wenn sich ein Pferd hier mächtig verspannt. Aber trotzdem ist der Trab gelaufen und der Galopp nicht durchgesprungen und der Rücken fest. Einen gewissen Prozentsatz (sogar den größeren Teil) dieser Fehler schiebe ich gerne auf die Atmosphäre in der Halle, um mal positiv zu denken. Aber irgendwie glaube ich, dass er zu Hause auch relativ wenig Schwung und Kadenz entwickelt, die Gänge gelaufen sind und dass die Versammlung keine ehrliche ist.

Außerdem ist das Pferd überhaupt nicht geradegerichtet (z. B. kommt es im Galopp aus jeder Ecke im Travers; springt die Wechsel von schief nach schräg), und das hat mit der Atmosphäre in der Halle nichts zu tun! Geradeaus laufen sollte er auch dort können, schließlich ist er in den Ecken nicht guckig ... Für mich erfüllt das Pferd in keinster Weise die Anforderungen der Klasse Inter I. Insofern habe ich mich sehr über die Notenvergabe gewundert ... :roll:
Edit: Längsbiegung hat er auch keine ...

Verfasst: Di, 23. Okt 2012 20:40
von Kiruna Karmina
Unterschreibe bei Otti, Esge, Max.

Verfasst: Di, 23. Okt 2012 23:33
von SHEYENNE
Ich bring mal ein neues Video in die Runde, was unter anderem einen Reiter mit einem sehr aktiven und doch geschmeidigen Sitz zeigt. Und dieses Pferd ist einfach großartig, im übrigen auch vor 6000 Zuschauern, auch wenn es hier in einem kleinen Rahmen vorgestellt wird.
https://www.youtube.com/watch?v=vH1T5NLekvo

Verfasst: Mi, 24. Okt 2012 00:51
von Finchen
Mir gefällt die HH des Pferdes nicht - kann aber gar nicht genau sagen ob wegen der Reiterei oder ob da was von "natur aus" nicht ganz rund läuft... :?

Positiv finde ich bei diesem Paar - auch live vor deutlich trubeliger Kulisse - die Ruhe und Souveränität, unter diesem Gesichtspunkt absolutes "gefällt mir"! :wink:

Verfasst: Mi, 24. Okt 2012 07:22
von saltandpepper
Sheyenne, das Pferd ist nur am Sporen und nicht am Bein- das gefällt mir nicht.. Der Reiter umklammert das Pferd mit dem Bein, dieses ( das Bein) ist nicht losgelassen.
Die Sitzbasis, also Becken, Gesäß und Hüfte sind hier allerdings in die Bewegung des Pferdes eingebunden und somit effektiv, der Oberkörper ist ausbalanciert, hat eine positive Grundspannung, ohne fest zu sein. In soweit für meinen persönlichen Geschmack :
Sitzbasis und Sitz nach oben hin : fein.
Nach unten hin : nicht schön.
Dennoch ist eine so präzise Arbeit natürlich anspruchsvoll und das ist zweifelsfrei ein guter Reiter.
Gruß S&P

Verfasst: Mi, 24. Okt 2012 07:36
von saltandpepper

Verfasst: Mi, 24. Okt 2012 08:07
von Gast
Erst einmal eine Frage zum Verständnis:

Sind wir noch bei der Beurteilung des Sitzes?

Denn bei der Arbeit mit der Garocca diesen beurteilen zu wollen halte ich nun wirklich für überzogen. Vor allem aber, wenn man sich über die "unruhige" Einwirkung mit den Beinen auslässt. Durch die Stange wird der Oberkörper des Reiters blockiert. Wenn man sich die Wendungen ansieht, dann sollte einem auffallen, daß der Schwerpunkt des Reiters nicht immer in Richtung der Bewegung verlagert wird bzw. verlagert werden kann.

Daraus folgt, daß bei dieser Art der Reiterei das Pferd gar nicht auf Gewichtshilfen reagieren darf. Da auch eine Hand wegfällt, ist auch hier eine Einflußnahme nur noch äußerst begrenzt möglich.

Daraus resultiert, daß sämtliche Impulse nur noch mit den deutlich sichtbaren Beinhilfen des Reiters übermittelt werden können.

Und über die zirzensischen Lektionen, wie spanischer Schritt oder Komplement brauchen wir uns wohl nicht zu unterhalten.

Zum zweiten Video:

@ S&P:

Du findest die Vorstellung des Ponys gut?
Das läßt auch tief blicken!
Das ist der typische Sitz eines Verkaufs- oder Auktionsreiters. Ein Sitz wie ein Schraubstock. Von Geschmeidigkeit keine Spur. Extremes Holkreuz und ein runder Rücken. Letzterer bedingt durch die herunter gedrückten Hände. Letztere werden nicht frei getragen.

Wie war hier der Ausdruck bezüglich des Spaniers Soto?
Eisenfaust?

Nun, diese Hand hier verdient dieses Prädikat ebenfalls.
Hinzu kommt, daß sich das Pony während weiten Teilen der Vorstellung verhält, wie Dr. Richard Kimble: Es ist ständig auf der Flucht.
So ist das Grundtempo im Trab viel zu hoch. Der Trab ist "gelaufen". Das Zulegen führt nicht zu der geforderten Rahmenerweiterung. Der Takt wird nur noch schneller. Aber führt auch zu spektakulären Bewegungen mit der Vorderhand. Wo aber bleibt die Hinterhand?

Vorne spielt die ganz große Kapelle, aber hinten sind keine Soldaten, die da mit marschieren.