"Nieder mit PK": Wie niedrig ist Augenhöhe?
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Mein Andalusier ist nicht aus Spanien, sondern in Deutschland geboren. Und angeritten wurde sie in der German-hang-and-bang-Methode, viel Spannung, immer schön HdS, keine Ruhe, keine reelle Dehnung. Hätte ich das damals so genau erkannt, dann hätte ich sie wahrscheinlich nicht gekauft. Damals war mir die Bedeutsamkeit der ersten Prägungen beim Anreiten nicht bekannt. Glücklicherweise war ich aber doof genug, das nicht zu sehen, denn ich bin trotz der Schwierigkeiten jeden Tag glücklich darüber, dieses wunderbare Wesen im Stall stehen zu haben. Meine Stute ist übrigens keine rangniedrige Rennmaschine, sondern ein extrem dominates Frauenzimmer, die sich grundsätzlich und so leicht nix erklären läßt.
Danke für die Info. Erklärt jetzt erstmal nur, warum das Pferd so drauf ist. Wie halt alle Anderen auch, die irgendwo schon eingeritten wurden. Die in Spanien eingerittenen sind meist nicht besser, eher noch schlimmer.morimur hat geschrieben:Mein Andalusier ist nicht aus Spanien, sondern in Deutschland geboren. Und angeritten wurde sie in der German-hang-and-bang-Methode, viel Spannung, immer schön HdS, keine Ruhe, keine reelle Dehnung. Hätte ich das damals so genau erkannt, dann hätte ich sie wahrscheinlich nicht gekauft. Damals war mir die Bedeutsamkeit der ersten Prägungen beim Anreiten nicht bekannt. Glücklicherweise war ich aber doof genug, das nicht zu sehen, denn ich bin trotz der Schwierigkeiten jeden Tag glücklich darüber, dieses wunderbare Wesen im Stall stehen zu haben. Meine Stute ist übrigens keine rangniedrige Rennmaschine, sondern ein extrem dominates Frauenzimmer, die sich grundsätzlich und so leicht nix erklären läßt.
Aber warum und wie die PK Methode funktionieren soll habe ich noch nicht verstanden bzw. keine Antwort auf meine Warum-Fragen bekommen.
Ach? *hust*Gast hat geschrieben: Und in Karlsruhe funktioniert das auch mit sämtlichen Spaniern etc., u.T. Hengste.

Man reitet einen "gezählten Schritt" (so die Bezeichung dieser Übung) nicht und nie! über die Hand.
Warum sollte sie nachgeben, wenn ich sie "kurz" halte und sie eigentlich schreiten möchte und sich immer mehr reinsteigert, weil ich sie eben mit der Hand zurückhalte, also Spannung aufbaue?
Und es hat auch normalerweise nix mit "kurz" halten zu tun und man muss dafür nicht mal die Nase hochnehmen.
Daher wundert mich deine Diskussion hier nicht, vor allem, da ich nicht denke, daß du in Hamburg auf der Messe warst, oder?
Wenn man will kann man immer was finden, oder? Ich rede auch vom Ziel der Ausbildung und da ist es so. Die in Ausbildung befindlichen lernen es.Colloid hat geschrieben:Ach? *hust*Gast hat geschrieben: Und in Karlsruhe funktioniert das auch mit sämtlichen Spaniern etc., u.T. Hengste.
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Die Stute der Freundin von der ich geschrieben habe war eines der schwierigsten Pferde, dem sich das Institut in den letzten Jahren angenommen haben. Und die hat es auch gelernt. Ich habe das Pferd nicht mehr wieder erkannt. All das auf Basis der reinen Lehre der klassischen Reitkunst, wie sie Steinbrecht beschrieben hat und millionenfach funktioniert hat und noch funktioniert, sofern man sich auf diese reine und einfach Reitweise einlässt und bereit ist gewissenhaft und mit Ruhe nach ihr zu arbeiten.
Als mich zu fragen ob ich auf der Hansepferd war erklär es mir doch einfach so, dass ich es verstehe. Denn aus dem bisher geschriebenen habe ich es nicht verstanden und frage nachwievor nach dem "Warum".
Warum sollte sie nachgeben, wenn ich sie "kurz" halte und sie eigentlich schreiten möchte und sich immer mehr reinsteigert, weil ich sie eben mit der Hand zurückhalte, also Spannung aufbaue?
Man reitet einen "gezählten Schritt" (so die Bezeichung dieser Übung) nicht und nie! über die Hand.
Und es hat auch normalerweise nix mit "kurz" halten zu tun und man muss dafür nicht mal die Nase hochnehmen.
Daher wundert mich deine Diskussion hier nicht, vor allem, da ich nicht denke, daß du in Hamburg auf der Messe warst, oder?
Gast
die Übung "gezählter Schritt" oder sehr sehr langsamer Schritt, Schritt für Schritt, ist mE duchaus auch eine Übung die funktioniert, auch um ein Pferd zu beruhigen, zu konzentrieren und damit auch zu disziplinieren. ES ist im Grunde nichts anderes als (sehr) versammelter Schritt.
Die Betonung liegt auf Schritt. Das hat mit nervösem Kurzgetippel nichts zu tun. Dies wiederum, da hast Du Recht, beruhigt kein Pferd.
Ich meine aber, dass man bis zum wirklich tröpfchenhaft gezähltem Schritt gar nicht immer gehen braucht. Ein kontrollierter, geregelter und damit leicht versammelter oder von mir aus nur verlangsamter Schritt, wobei man den Grundsatz Hand ohne Bein und umgekehrt gut berücksichtigt, hat aus meiner Erfahrung auch eine gute Wirkung.
Und ob das nun deutsch, französisch oder gar wienerisch ist, kannst du dir selbst aussuchen
die Übung "gezählter Schritt" oder sehr sehr langsamer Schritt, Schritt für Schritt, ist mE duchaus auch eine Übung die funktioniert, auch um ein Pferd zu beruhigen, zu konzentrieren und damit auch zu disziplinieren. ES ist im Grunde nichts anderes als (sehr) versammelter Schritt.
Die Betonung liegt auf Schritt. Das hat mit nervösem Kurzgetippel nichts zu tun. Dies wiederum, da hast Du Recht, beruhigt kein Pferd.
Ich meine aber, dass man bis zum wirklich tröpfchenhaft gezähltem Schritt gar nicht immer gehen braucht. Ein kontrollierter, geregelter und damit leicht versammelter oder von mir aus nur verlangsamter Schritt, wobei man den Grundsatz Hand ohne Bein und umgekehrt gut berücksichtigt, hat aus meiner Erfahrung auch eine gute Wirkung.
Und ob das nun deutsch, französisch oder gar wienerisch ist, kannst du dir selbst aussuchen

First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Wenn es im Grund nicht anderes als (sehr) versammelter Schritt ist, was ich ja auch schon vermutet habe, dann meine Fragen:horsmän hat geschrieben:Gast
die Übung "gezählter Schritt" oder sehr sehr langsamer Schritt, Schritt für Schritt, ist mE duchaus auch eine Übung die funktioniert, auch um ein Pferd zu beruhigen, zu konzentrieren und damit auch zu disziplinieren. ES ist im Grunde nichts anderes als (sehr) versammelter Schritt.
* Wie soll ein schlecht trainiertes Pferd die Kraft für Versammlung aufbringen?
* Warum soll dies lösend wirken, wenn wir eigentlich versammelte Arbeit fordern?
* Wie kann ich ein verspanntes, davon rennend wollendes Pferd an den Schenkel bekommen bei dem versammelten Schritt, wenn es wohl eher dagegen gehen würde?
Wenn ich dann noch die Aussage nehme, dass mit der Hand erstmal der Hals "angehoben" wird, ich aber nichts von treiben lese, wie soll sich ein Pferd dann in die Hand reinversammeln können, sprich den Schwerpunkt nach hinten verlagern können? Und das nicht getrieben wird lese ich da heraus, dass der Rücken des Pferdes nicht da ist, sprich es den Rücken wegdrückt.
Also klares handbetontes reiten oder verstehe ich es falsch?
Im übrigen kann ich ohne aktivieren der Hinterhand auch nie eine echte Versammlung und Hankenbeugung erreichen.
Das das Pferd an die Hand gehen muss, wenn ich ihm ein nur ausreichend scharfes Gebiss (so wie die blanke Kandare) auf der Hansepferd reinschnalle verstehe ich auch, aber das ist auch nur Handeinwirkung. Oder würde es mit einem einfachen etwas dickeren Trensengebiss auch funktionieren?
Wenn ich die Anleitung nehme, so wie ich sie bisher verstanden habe, so passiert bei meinem Pferd folgendes auf Stangen- (ungebrochenes Pelham mit 4 Zügeln) oder Kandarengebiss: Ich lasse mein Pferd in das Gebiss laufen, es richtet den Hals auf, wird immer verspannter und irgendwann habe ich das Gefühl das es leicht wird in der Hand, aber nur weil es den Hals vor Spannung aufwölbt, dem Druck des Gebisses nachgibt. Weitere Folgen sind Rücken wegdrücken und schlurfen auf der Hinterhand. Irgendwie kann ich mein Pferd dann auch unter Kontrolle halten und vermutlich würde bei meiner Stute dann das eine oder andere passieren: Entweder sie explodiert irgendwann unkontrolliert oder sie resigniert irgendwann und gibt nach. Letzteres wäre für mich aber nur "dressiert" und nicht durch vernünftige Grundausbildung erreichte Losgelassenheit.
Oder ich habe es immernoch nicht verstanden. Dann erklärt es mir bitte, wie ich darüber Losgelassenheit erarbiten kann (bitte auch biomechanisch erklären).
oh, bevor ich das nun alles versuche Dir zu erklären, verweise ich da lieber auf die Erklärungen von Racinet in seinen Büchern. Der kann das wunderbar.
Fakt ist aber: ein Pferd braucht mE nicht erst Jahre lang irgendwie Kraft aufbauen um einige versammelte Schritte zu gehen. Das ist eher eine Sache von Verständnis als von Kraft. Die Kraft braucht es dann später dazu dies über längere Strecken und in höherem Tempo und Schwung auszuführen.
Desweiteren ist diese strikte gedankliche Trennung zw. lösenden Übungen und versammelnden Übungen mE ziemlicher Schwachsinn, weil es vielfach auch die Versammlung ist, in der sich ein Pferd löst, bzw. die Schaffung von besserem Gleichgewicht führt durchaus auch zur verbesserter Losgelassenheit. Aber bitte nicht falsch verstehen: die Piaffe wäre auch nicht die allererste Übung, in die ich pers. ein junges Pferd bringen würde. Nur diese strikte Trennung ist an der Realität vorbei, denke ich.
Fakt ist aber: ein Pferd braucht mE nicht erst Jahre lang irgendwie Kraft aufbauen um einige versammelte Schritte zu gehen. Das ist eher eine Sache von Verständnis als von Kraft. Die Kraft braucht es dann später dazu dies über längere Strecken und in höherem Tempo und Schwung auszuführen.
Desweiteren ist diese strikte gedankliche Trennung zw. lösenden Übungen und versammelnden Übungen mE ziemlicher Schwachsinn, weil es vielfach auch die Versammlung ist, in der sich ein Pferd löst, bzw. die Schaffung von besserem Gleichgewicht führt durchaus auch zur verbesserter Losgelassenheit. Aber bitte nicht falsch verstehen: die Piaffe wäre auch nicht die allererste Übung, in die ich pers. ein junges Pferd bringen würde. Nur diese strikte Trennung ist an der Realität vorbei, denke ich.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Hm. Wofür ist jetzt die Diskussion hier da, wenn ich keine Antworten bekomme, sondern auf Bücher verwiesen werde? Was soll ich davon halten?
Was sicher richtig ist, dass ein Pferd nicht ein Bodybuilder sein muss, um ein paar sowie erste versammelte Schritte machen zu können.
Versammlung kann ich aber erst suchen, wenn das Pferd sich grundsätzlich lösen kann. Ich habe selbst noch kein Pferd erlebt (mag aber auch daran liegen das ich noch keine hunderte Pferde geritten habe), welches sich in einer versammelnden Arbeit lösen kann, wenn es sich schon erstmal so garnicht lösen kann. Das Pferde, die durch und durch Losgelassenheit erreichen können, bleiben auch losgelassen bzw. können sich in versammelnder Arbeit lösen. Aber eben weil die Vorbereitung da ist. Bestes Beispiel ist hier Klaus Krizsch auf seinem Siglavy-Mantua, den hat er gut mit Piaffearbeit lösen können. Aber eben weil die Grundlagen gestimmt haben bei Pferd und Reiter.
Und im übrigen ist es für mich keine Versammlung, wenn das Pferd den Rücken wegdrückt.
Also wäre prima, wenn jemand versucht mir meine Fragen zu beantworten. Ich würde es gerne verstehen und vielleicht kann mir jemand ja meine logische Argumentation, die auf der steinbrechtschen Reitlehre beruht wie sie Neindorff umgesetzt hat und auch die Wiener umsetzten, wiederlegen. Aber bitte nicht mit weggedrückten Rücken und inaktiver Hinterhand - das lehne ich aus gesunderhaltender Sicht fürs Pferd aus biomechanischen Gründen ab.
Was sicher richtig ist, dass ein Pferd nicht ein Bodybuilder sein muss, um ein paar sowie erste versammelte Schritte machen zu können.
Versammlung kann ich aber erst suchen, wenn das Pferd sich grundsätzlich lösen kann. Ich habe selbst noch kein Pferd erlebt (mag aber auch daran liegen das ich noch keine hunderte Pferde geritten habe), welches sich in einer versammelnden Arbeit lösen kann, wenn es sich schon erstmal so garnicht lösen kann. Das Pferde, die durch und durch Losgelassenheit erreichen können, bleiben auch losgelassen bzw. können sich in versammelnder Arbeit lösen. Aber eben weil die Vorbereitung da ist. Bestes Beispiel ist hier Klaus Krizsch auf seinem Siglavy-Mantua, den hat er gut mit Piaffearbeit lösen können. Aber eben weil die Grundlagen gestimmt haben bei Pferd und Reiter.
Und im übrigen ist es für mich keine Versammlung, wenn das Pferd den Rücken wegdrückt.
Also wäre prima, wenn jemand versucht mir meine Fragen zu beantworten. Ich würde es gerne verstehen und vielleicht kann mir jemand ja meine logische Argumentation, die auf der steinbrechtschen Reitlehre beruht wie sie Neindorff umgesetzt hat und auch die Wiener umsetzten, wiederlegen. Aber bitte nicht mit weggedrückten Rücken und inaktiver Hinterhand - das lehne ich aus gesunderhaltender Sicht fürs Pferd aus biomechanischen Gründen ab.
*soifzt* Leben und leben lassen - oder Leben lassen?Gast hat geschrieben:Ich würde es gerne verstehen und vielleicht kann mir jemand ja meine logische Argumentation, die auf der steinbrechtschen Reitlehre beruht wie sie Neindorff umgesetzt hat und auch die Wiener umsetzten, wiederlegen.

lg, Tanja
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Eben deswegen hinterfrage ich es auch. Nur habe ich es noch nicht verstanden wie es funktionieren soll und eine psychische und biomechanische Erklärung warum es funktionieren soll auch noch nicht.Sylliska hat geschrieben:*soifzt* Leben und leben lassen - oder Leben lassen?Gast hat geschrieben:Ich würde es gerne verstehen und vielleicht kann mir jemand ja meine logische Argumentation, die auf der steinbrechtschen Reitlehre beruht wie sie Neindorff umgesetzt hat und auch die Wiener umsetzten, wiederlegen.Beim Umgang mit Pferden sollte man nicht darauf beharren, was eine logische Argumentation ist oder etwas widerlegen wollen, sondern eben sehen, daß manche Sachen mit diesem oder jenem Pferd geritten andere Auswirkungen haben können. Vielleicht ist das für DEIN Pferd ja nun wirklich nix - bei anderen scheint es ja aber zu funktionieren.
Ich würde es gerne nachvollziehen können. Sonst hätte ich es schon längst richtig dagegen angegangen. Mache ich aber nicht. Nur logische Erklärungen habe ich auch noch nicht. Und es gibt immer eine logische Erklärung warum etwas wie beim Pferd funktioniert. Egal ob es physisch oder psychisch ist.
Irgendwo hier im Forum gibt es das Thema "Gezählter Schritt / Diagonalisierter Schritt". Irgend etwas in dieser Richtung. Da ist auch erklärt, wie er funktioniert.
Es ist ein ganz geniales "Mittel", um eine Rennsemmel, ein Pferd, das bei jedem Schritt auf die Vorhand knallt und sein Glück in der Flucht sucht, von der Vorhand wegzubekommen, zum Mitdenken und Mitarbeiten anzuhalten. Und es ist ein geniales Gefühl im Allerwertesten.
Allein durch Beschreibungen wird es aber keiner nachvollziehen können. Man muss es tatsächlich spüren. Die Hand hilft dabei, diesen Schritt zu erreichen, aber das Pferd ist niemals "auf der Hand". Die Haupthilfe ist der Sitz und das innere Bild des Reiters. Das Pferd wird im Gegenteil sogar leichter in der Hand.
Es ist anfangs kein versammelter Schritt. Es kann einer daraus werden, muss aber nicht. Anfangs mag der Rücken weg sein, aber er kommt - und wie er kommt. Außerdem kenne ich wenige Übungen, die die Muskulatur der Hinterhand so aufbauen.
Versammelte Lektionen können sehr wohl lösend wirken, nicht nur bei den Franzosen. Auch ein Richard Hinrichs nennt die Piaffe als lösende Lektion bei einem weit fortgeschrittenen Pferd. Was tatsächlich lösend wirkt, sagt kein Lehrbuch, das sagt einem nur das jeweilige Pferd.
Es ist ein ganz geniales "Mittel", um eine Rennsemmel, ein Pferd, das bei jedem Schritt auf die Vorhand knallt und sein Glück in der Flucht sucht, von der Vorhand wegzubekommen, zum Mitdenken und Mitarbeiten anzuhalten. Und es ist ein geniales Gefühl im Allerwertesten.
Allein durch Beschreibungen wird es aber keiner nachvollziehen können. Man muss es tatsächlich spüren. Die Hand hilft dabei, diesen Schritt zu erreichen, aber das Pferd ist niemals "auf der Hand". Die Haupthilfe ist der Sitz und das innere Bild des Reiters. Das Pferd wird im Gegenteil sogar leichter in der Hand.
Es ist anfangs kein versammelter Schritt. Es kann einer daraus werden, muss aber nicht. Anfangs mag der Rücken weg sein, aber er kommt - und wie er kommt. Außerdem kenne ich wenige Übungen, die die Muskulatur der Hinterhand so aufbauen.
Versammelte Lektionen können sehr wohl lösend wirken, nicht nur bei den Franzosen. Auch ein Richard Hinrichs nennt die Piaffe als lösende Lektion bei einem weit fortgeschrittenen Pferd. Was tatsächlich lösend wirkt, sagt kein Lehrbuch, das sagt einem nur das jeweilige Pferd.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
- susiesonja
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- Registriert: So, 24. Sep 2006 19:54
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So ging es mir auch. Die Reiterin war sehr bemüht und sicher vor so einer Kulisse auch aufgeregt. Aber die Umsetzung der- teilweise für mich nicht ganz nachvollziehbaren- Anweisungen kam oft einen Tick zu langsam. Im Trab gab es daher ein paar unschöne Momente.Medusa888 hat geschrieben: Was mir nicht gefallen hat war, dass sie wie jede PK Schülerin offensichtlich nicht schnell genug war, die Anweisungen ihrer RL im richtigen Moment auszuführen....
... Die Anlehnung wirkte dadurch für mich durchgängig sehr unruhig, die Stute wirkte unzufrieden.
Ich persönlich bin der festen Überzeugung, dass die Stute wesentlich zufriedener gewesen wäre, wenn sie eine stete Anlehnung gefunden hätte.
Ein ruhigerer, gleichmäßiger Kontakt schien da sinnvoller.
Und wenn schon Korrekturpferd, dann hätte mich interessiert, wie lange die Stute schon in Korrektur ist. Bzw. wären Vorher-Nachher-Aufnahmen spannend. Bzgl. Muskulatur und Bewegungsabläufe.
http://www.youtube.com/watch?v=SZ4Sl_Dt6NE
Was besseres habe ich leider nicht gefunden, aber hier kann man ERAHNEN was gezählter Schritt sein soll - unterm Reiter siehts nicht viel anders aus.
Und nein, der Schritt wird nicht NUR durch die Hand begrenzt, sondern AUCH - und zwar impulsartig, nicht starr. Es gleicht einem Verhalten der Bewegung und stellt keine Mauer dar, an der das Pferd nicht vorbei kommt. Der Rest kommt durch den Sitz - nein, vor allem aus dem Sitz, die Hand unterstützt das Vorhaben lediglich.
Leider ist es halt bei diesen verd***ten Diskussionen so, daß man diese Dinge schlecht bis gar nicht so beschreiben kann, daß es sich jemand bildhaft vorstellen kann, der's noch nie gesehen hat. Sämtliche Racinet-Frede singen ein Lied davon
Was besseres habe ich leider nicht gefunden, aber hier kann man ERAHNEN was gezählter Schritt sein soll - unterm Reiter siehts nicht viel anders aus.
Und nein, der Schritt wird nicht NUR durch die Hand begrenzt, sondern AUCH - und zwar impulsartig, nicht starr. Es gleicht einem Verhalten der Bewegung und stellt keine Mauer dar, an der das Pferd nicht vorbei kommt. Der Rest kommt durch den Sitz - nein, vor allem aus dem Sitz, die Hand unterstützt das Vorhaben lediglich.
Leider ist es halt bei diesen verd***ten Diskussionen so, daß man diese Dinge schlecht bis gar nicht so beschreiben kann, daß es sich jemand bildhaft vorstellen kann, der's noch nie gesehen hat. Sämtliche Racinet-Frede singen ein Lied davon

Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
Susiesonja -
ich habe verstanden, dass das Pferd, was dort gezeigt wurde, seit 1,5 Jahren nach P.K. gearbeitet wird.
Davor war es mehrere Jahre "in Profiberitt" und hätte von dort diverse Baustellen mitgebracht.
Wobei ich mich echt gefragt habe: Was genau bedeutet jetzt "Profiberitt"? Ich mein, das Pferd war kein Überflieger. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieses Pferd jahrelang in "Profiberitt" war. Wofür?
Abgesehen davon fand ich halt das gezeigte Ergebnis für 1,5 Jahre "Korrektur" nun auch nicht gerade vorzeigbar.
Um nochmal auf diese Schritt-Problematik einzugehen: Das dort Gezeigte war kein versammelter Schritt. Das war einfach nur ein Schleichschritt, ohne jeden Impuls nach vorne. Und zumindest darüber sollten wir uns doch einig sein: ohne den Vorwärtsimpuls/-gedanken gibt es keine Versammlung sondern einfach nur langsames Reiten.
ich habe verstanden, dass das Pferd, was dort gezeigt wurde, seit 1,5 Jahren nach P.K. gearbeitet wird.
Davor war es mehrere Jahre "in Profiberitt" und hätte von dort diverse Baustellen mitgebracht.
Wobei ich mich echt gefragt habe: Was genau bedeutet jetzt "Profiberitt"? Ich mein, das Pferd war kein Überflieger. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dieses Pferd jahrelang in "Profiberitt" war. Wofür?
Abgesehen davon fand ich halt das gezeigte Ergebnis für 1,5 Jahre "Korrektur" nun auch nicht gerade vorzeigbar.
Um nochmal auf diese Schritt-Problematik einzugehen: Das dort Gezeigte war kein versammelter Schritt. Das war einfach nur ein Schleichschritt, ohne jeden Impuls nach vorne. Und zumindest darüber sollten wir uns doch einig sein: ohne den Vorwärtsimpuls/-gedanken gibt es keine Versammlung sondern einfach nur langsames Reiten.
oh ja, schritt ist nicht gleich schritt ist nicht gleich schritt.
langsamer zäher schritt ohne vorwärtsimpuls, womöglich noch an fester Anlehung ist wohl wirklich zu nichts gut. der sog. "gemessene Schritt" ist etwas anderes und versammlter schritt bis hin zum schulschritt noch mal etwas anderes, wohlwissend dass hier gilt, je langsamer der schritt wird, desto mehr muss er das "vorwärts" beinhalten.
@Gast
Racinet erklärt den gemess. Schritt (gezählter Schritt) in seinem Buch "Feines Reiten" auf 9 Seiten, wobei man zuvor das Kapitel über die Versammlung (22 Seiten) auch verinnerlicht haben sollte. Da wäre es vermessen, wenn man das hier in 2 Absätzen erklären wollte, ehrlich. Das Video von Ottilie gibt einen ersten Eindruck, wobei dies Pferd mE bereits schon aufhört schritt zu gehen, an einem Punkt, wo es erst richtig interessant wird, und außerdem denkt man, mit Reiter ist es wieder etwas anders. Aber interessant, was die Dame da mit ihrem Pferd macht .
Racinet eröffnet sein Kapitel über den gemessenen Schritt mit den Worten:
"...um die Haltung welche die Versammlung begünstigt zu finden ... und um gleichzeitig dem Pferd die physischen und psychischen Grundelemente des Versammeltsein zu vermitteln, dazu stellt die Übung des gemessenen Schritts ein ausgezeichnetes Mittel dar."
Das Kapitel endet mit dem Satz
"Mit einem Wort, der gemessene Schritt vereint die Stärken und Vorteile der Arbeit im Halt mit der Arbeit in der Bewegung."
langsamer zäher schritt ohne vorwärtsimpuls, womöglich noch an fester Anlehung ist wohl wirklich zu nichts gut. der sog. "gemessene Schritt" ist etwas anderes und versammlter schritt bis hin zum schulschritt noch mal etwas anderes, wohlwissend dass hier gilt, je langsamer der schritt wird, desto mehr muss er das "vorwärts" beinhalten.
@Gast
Racinet erklärt den gemess. Schritt (gezählter Schritt) in seinem Buch "Feines Reiten" auf 9 Seiten, wobei man zuvor das Kapitel über die Versammlung (22 Seiten) auch verinnerlicht haben sollte. Da wäre es vermessen, wenn man das hier in 2 Absätzen erklären wollte, ehrlich. Das Video von Ottilie gibt einen ersten Eindruck, wobei dies Pferd mE bereits schon aufhört schritt zu gehen, an einem Punkt, wo es erst richtig interessant wird, und außerdem denkt man, mit Reiter ist es wieder etwas anders. Aber interessant, was die Dame da mit ihrem Pferd macht .
Racinet eröffnet sein Kapitel über den gemessenen Schritt mit den Worten:
"...um die Haltung welche die Versammlung begünstigt zu finden ... und um gleichzeitig dem Pferd die physischen und psychischen Grundelemente des Versammeltsein zu vermitteln, dazu stellt die Übung des gemessenen Schritts ein ausgezeichnetes Mittel dar."
Das Kapitel endet mit dem Satz
"Mit einem Wort, der gemessene Schritt vereint die Stärken und Vorteile der Arbeit im Halt mit der Arbeit in der Bewegung."
First a relaxed mind, then a relaxed horse.