Praxisbeispiele unserer Jungpferdeausbildung

Rund um die klassische Reitkunst

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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Donna, wir hatten diese Diskussion schon mal. Die Zagers-Pferde werden NICHT in drei Vorführungen bei der Equitana plötzlich von armen geknechteten Spocht-Opfern zu klassisch-leichten, vor Lebensfreude sprühenden, Pferden. Will heißen: Die waren auch vorher gut geritten.
Und darüber hinaus: Wie etliche Diskussionen hier im Forum Dich eigentlich hätten merken lassen sollen, geht es gerade bei dieser aktuellen Debatte NICHT um Sympathien. Eigentlich geht es um immer das selbe: Leute, die schon ein paar Pferde unterm Hintern hatten, diskutieren mit Leuten, die nicht weiter kommen als bis Zwanglosigkeit.
Und das bringt mich nahtlos zurück zu meiner Frage von gestern: Was ist nun mit Deiner Stute? Wie weit seid Ihr? Gibt es Bilder oder ein Video, damit wir armen Seelen mal sehen, wie echte klassische Ausbildung von Dir aussieht?
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
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esge
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Beitrag von esge »

Donna hat geschrieben:Schoenreden ,Ausfluechte finden statt klass.reiten ist natuerlich viel viel einfacher.
Nicht reiten sondern nur labern ist noch einfacher als tatsächlich überhaupt reiten. 8)

ich kann nur für mein eigenes Reiten reden: Mein Zielbild ist ganz klar die Legeretè. Jetzt nicht in der Version a la PK, der das Wort ja für sich gepachtet hat, sondern im althergebrachten Sinne.
Aber reite ich zu viel nur auf Leichtheit, verkommt mein Reiten zu einem sehr netten, harmonischen ..... Schlurfen. Saltim ist ganz großartig darin, einem dabei ein sehr tolles Gefühl zu geben. Bis man bestimmte Lektionen reiten will und merkt "ups, Hinterhand leider noch im Stall"
Gerade bei meinem Saltim tue ich mich unheimlich schwer, den richtigen Mittelweg zwischen Leichtheit und ehrlichem Durchreiten zu finden. Macht man zu viel, verspannt sich der Bub. macht man zu wenig, latscht er.

Im Grunde ist das aber das Dilemma ganz allgemein. So lange es einem bewusst ist, ist alles soweit in Ordnung, denke ich.

Eine von mir geschätzte Trainerin sagte zu mir (als ich wieder mal lamentierte, dass ich so das letzte Quentchen Boah ey nie aus meinem Pferd raus kriege): "So (wie die Pferde bestimmter portugiesischer Herren) wird dein Pferd nie gehen. Weil du es viel zu doll liebst.

Sie hat natürlich Recht. :roll:
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Klassikfjord
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Beitrag von Klassikfjord »

Also Donna, besonders vorzeigbar im Klassischen Sinne finde ich die Equitana Videos jetzt nicht.

Nur, weil man einhändig reiten kann, rechtfertigt das kein raustreiben jedes Schrittes mit Sporen, noch einen Kopf deutlich hinter der Senkrechten im V/A.

Wenn man schonmal am Korinthenkackern ist...
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Donna
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Beitrag von Donna »

Diese Pferde auf der E wurden nie klass.gearbeitet sind mit Publikum im Getuemmel..Die Reiter reiten die ersten male SO,.nun wenn man das beruecksichtigt ist ein Beweis vollbracht .Esge es geht nicht um MICH es geht um die Klassik.Schade ,das es kaum einer wagt eine Lanze fuer klass.Reiten zu brechen sondern aus freundschaftl Gruenden oder Unwissenheit? schoengeredet wird.
An dieser Stelle :Dank an die User die sich getraut haben!
Cubano die Allwissende.?..im Gegensatz zu dir weiss ich wie diese Pferde geritten wurden.Punkt 2 der tollste aller Hengste Totilas :spruehend usw wurde IMMER gerollt und MIES geritten im Training.Dafuer gibt es Beweisaufnahmen und Gal leugnet das LDR reiten nicht er befuehrwortet es.
Cubano wie geht es Frax und Cubi? Haben sich beide gut entwickelt mit der reiterl.Unterstuetzung deines Mannes?
Esge,wie ausdrucksstark und traumhaft ein klass.gerittener Lusi aussieht kann ich dir anhand von Video und Fotos zeigen.Von wegen da fehlt noch was...Finde ich nicht.
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Spielnase
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Beitrag von Spielnase »

Finchen, ich kann dein Bauchgefühl gut nachvollziehen. Ich kenne erste Videos von Josa und ihrem Siggi und empfinde die auch als viel harmonischer und "weicher". Ob es nun daran liegt, dass die Arbeit jetzt anspruchsvoller geworden ist oder ob beide einen anderen Weg bestreiten – ich weiß es nicht.

Ich will das gar nicht großartig werten und finde die Entwicklung nur ziemlich spannend. Ich hoffe Josa mag auch weiterhin Videos einstellen?

Ganz entfernt dazu und nicht als Pieker an Josa gemeint, sondern einfach bezogen auf das Thema – Was ist klassisch, wie erreicht man Leichtigkeit? – habe ich eben dieses Zitat entdeckt:

"Ich glaube, dass es zwei Arten von Reitern gibt, solche, die ihr Pferd recht geschickt wie ein Werkzeug benutzen, und solche die es lieben und die wollen, dass es alle Eleganz zum Vorschein bringt, die es nur haben kann."

"Die ersten sind nicht weniger Experten als die letzteren. In Dressurprüfungen mögen sie gar überlegen sein, weil sie nie das Risiko eines Fehlers aufgrund eines Nachgebens der Hand oder zugunsten der Leichtigkeit eingehen.

Die letzteren sind immer in Gefahr die verkannten Meister dieser Kunst zu sein. Von der großen Masse der Reiter werden sie nicht verstanden, da diese den Unterschied in den eingesetzten Mitteln nicht erkennen."

"Nur die letzteren genießen jenes echte Vergnügen, ein Pferd unter dem Sattel zu haben, das ohne Zwang mitarbeitet, wie ein Freund."

"Man muss in der Leichtheit arbeiten. Alles andere ist die Tötung der Unschuldigen Kinder."

Nuno Oliveira
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Ich will das gar nicht großartig werten und finde die Entwicklung nur ziemlich spannend. Ich hoffe Josa mag auch weiterhin Videos einstellen?
Ich hoffe ich schaffe es morgen. Ich war heute wieder bei der Trainerin und es sieht schon ganz anders aus - finde ich. Besser geht immer, aber ein kurzes durchschauen der Videos ergab für mich schon ein deutlich offenes Genick und von Gefühl ist die Anlehnung im Galopp wesentlich leichter.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
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Beitrag von esge »

Spielnase hat geschrieben: Die letzteren sind immer in Gefahr die verkannten Meister dieser Kunst zu sein. Von der großen Masse der Reiter werden sie nicht verstanden, da diese den Unterschied in den eingesetzten Mitteln nicht erkennen."

"Nuno Oliveira
so gern ich Oliveira Zitate mag, aber ich muss dazu leider boshaft anmerken: Nur weil man es in der Öffentlichkeit zu nichts gebracht hat heißt das im Umkehrschluss nicht unbedingt, dass man ein Meister ist. Verkannt oder nicht... :roll:
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ninischi
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Beitrag von ninischi »

Donna hat geschrieben:...nun wenn man das beruecksichtigt ist ein Beweis vollbracht
Da muss ich leider einmal aus Mathematikerperspektive der reinen Logik deines so genannten "Beweises" widersprechen: Bewiesen ist damit lediglich, dass es mit diesen Pferden an diesem Ort zu dieser Zeit möglich war, diese so zu reiten.
Eine allgemeingültige Aussage wie in etwa "Es ist möglich, Sportpferde unabhängig vom vorherigen Training vor Publikum sofort klassisch zu reiten" ist damit wirklich in keinster Weise bewiesen.
Du hättest allerdings ein Gegenbeispiel gefunden, wenn jemand behauptet hätte, dass es unmöglich wäre, Sportpferde auf diese Weise (die im Video gezeigt wird) zu reiten. Die allgemeine Aussage "Sportpferde können nicht so geritten werden" wäre damit falsifiziert.

Im Übrigen wäre es einfacher, deine Aussagen zu verstehen, wenn du dir etwas mehr Mühe mit Rechtschreibung und Grammatik geben würdest.
"Reiten ist die Suche nach Schönheit, Geradlinigkeit und Wahrheit."
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Motte
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Beitrag von Motte »

Donna - nur weil DU ne völlig abstruse Vorstellung von Reiterei, speziell der klassischen, hast, ist die nicht richtig. Wirklich nicht.
Denk an den Autofahrer und die vielen Geisterfahrer....
Ulrike
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Beitrag von Ulrike »

Spielnase hat geschrieben: "Man muss in der Leichtheit arbeiten. Alles andere ist die Tötung der Unschuldigen Kinder."

Nuno Oliveira
Das finde ich einen tollen Satz, danke Spielnase!


LG Ulrike
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Also, ich bin ja mit einem direkten Schüler von Nuno Oliveira befreundet, habe oft mit ihm über das Thema geredet, um ganz genau zu wissen, dass auch bei NO die Leichtheit ein ENDZIEL war und er zB ganz junge Pferde dermaßen vorwärts geritten ist, dass sämtliche Donnas dieser Welt die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätten. Dafür konnte er dann aber auch sehr schnell sehr leicht werden, weil das Vorwärts bedingungslos installiert war. Nur mal so als Beispiel.
grisu
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Beitrag von grisu »

Rapunzel hat geschrieben:Also, ich bin ja mit einem direkten Schüler von Nuno Oliveira befreundet, habe oft mit ihm über das Thema geredet, um ganz genau zu wissen, dass auch bei NO die Leichtheit ein ENDZIEL war und er zB ganz junge Pferde dermaßen vorwärts geritten ist, dass sämtliche Donnas dieser Welt die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätten. Dafür konnte er dann aber auch sehr schnell sehr leicht werden, weil das Vorwärts bedingungslos installiert war. Nur mal so als Beispiel.
Mensch Rapunzel, jetzt komm doch nicht schon wieder mit dieser blöden Realität!

Selbstverständlich hat Oliveira immer und in jeder Phase das Pferd mit leichter Hand geführt und nur durch die Kraft seiner Gedanken und seine Gottgleichheit dazu gebracht, ihm zu Diensten zu sein ...

Niemals hätte er etwas so Schnödes getan, wie die Grundlagen für den Gehorsam und die Durchlässigkeit mit etwa so grobem wie starkem Vorwärtsreiten zu legen. Denn das wäre ja nicht klassisch!!! 8)

Am End gibt es diese "Klassik" nach der Definition der Forenreiterei gar nicht :shock:
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Schade, dass du die "Porenreiterei" geändert hast, ich hatte schöne Bilder im Kopf ;-)

Tja. Besagter Schüler von NO ist wohl einer der wenigen echten Klassiker und lacht sich regelmäßig tot über die "Definitionen", die so in den Foren und Köpfen der Welt herumgeistern.
Rusty072009
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Beitrag von Rusty072009 »

Ist es nicht genau das, was im Video von Josa nicht zu sehen ist? Die Möglichkeit vollständig leicht zu werden, weil die eingesetzte Hilfe durchkam. (Die Parade von der Hand zum Hinterbein). Wenn das Pferd massiv nach vorn gegen die Hand schiebt wäre der Moment zum leicht werden also einer in dem das Hinterbein an tragen denkt, die Vorhand freier wird und die Nase vor kommt. Aber selbst wenn sich diese Momente anbahnen werden sie nicht genutzt, sondern das Pferd sofort wieder tief eingestellt. Selbst im Schritt kommt die Nase nicht vor und die Vorhand wird durch anhaltenden Handeinsatz gebunden. Ich sehe hier keinen Versuch das Gleichgewicht zu verbessern, sondern nur den Versuch Gehorsam an den Hilfen herzustellen. Und das ist es aus meiner Sicht auch, was den klassischen vom "alternativen" Ansatz unterscheidet. Es geht mir nicht darum dass alles "freiwillig" passieren muss, aber das was man tut muss doch auf direktem Weg zu Leichtigkeit an den Hilfen (verbessertes horizontales Gleichgewicht- Versammlung) führen...

Josa danke nochmals für dein Video und die damit verbundene Diskussionsanregung. Ich beobachte mit größtem Respekt wie wenig du dich von der Kritik verunsichern lässt und mit welcher Gelassenheit du darauf reagierst. Ich bin gespannt auf das nächste Video und eure Entwicklung.

Viele Grüße
Motte
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Beitrag von Motte »

Gelöscht. Weil zu spät
Zuletzt geändert von Motte am Do, 01. Sep 2016 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
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