Unterschriftenaktion: Reformen des FN-Reglements

Allgemeines rund ums Pferd

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Carmen
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Beitrag von Carmen »

@Perlpilz Moni: Genau das Doppellongenbuch finde ich nun gerade nicht so toll. :wink: Er beschreibt da noch einiges, was er später selbst als falsch erkennt. Z.B. ins Gebiss eingeschnallte DL um die HH führen.

Mal davon abgesehen: Es heißt hier immer - durchaus auch zu Recht - dass man die Lehre der FN nicht danach beurteilen sollte, dass es so viele einfach nicht auf die Reihe kriegen, es korrekt umzusetzen und es ggf. fehl interpretieren. Darunter auch Schüler von den "Großen".
Gleichzeitig wird aber PK angekreidet, wenn sich jemand (zu Recht oder Unrecht) auf ihn beruft und Mist produziert. Finde ich komisch. Ich habe noch keinen PK-Schüler erlebt, daher kann ich das nicht beurteilen, aber was PK "propagiert", hat meiner Meinung nach Hand und Fuß, wesentlich mehr als das, was ich in FN-Lehren oder auch bei den Wienern finde.

Zum eigentlichen Thema: Ich finde die FN-Anwort dürftig. Klar, sie haben alle Punkte gelesen. Aber das setze ich als selbstverständlich voraus. Aber irgendwie klingt mir alles danach: "Wir machen alles richtig und toll, und es gibt überhaupt keinen Grund zur Kritik." Den Seitenhieb auf PKs hohe Hand finde ich in diesem Zusammenhang unangebracht. Es klingt ein bisschen wie Kindergarten-Streiterei: "Ich kann auch sticheln." Als ernsthafte Auseinandersetzung mit den m.M.n. völlig berechtigten Punkten aus PKs Schreiben kann ich das jedenfalls nicht empfinden.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
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Janina
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Beitrag von Janina »

Carmen hat geschrieben:@Perlpilz Moni: Genau das Doppellongenbuch finde ich nun gerade nicht so toll. :wink: Er beschreibt da noch einiges, was er später selbst als falsch erkennt. Z.B. ins Gebiss eingeschnallte DL um die HH führen.
Stimmt, das wollte ich auch noch schreiben, habe es dann aber vergessen!
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emproada
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Beitrag von emproada »

Carmen hat geschrieben:Aber irgendwie klingt mir alles danach: "Wir machen alles richtig und toll, und es gibt überhaupt keinen Grund zur Kritik."
Und genau danach klingt es meiner Meinung nach nicht. Die FN weiss sehr wohl, dass auch bei ihnen nicht alles toll läuft. Und wären sie nicht offen für RK, hätten sie auf das Schreiben gar nicht reagiert. :roll:
Viele Grüße Tina
sinsa
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Beitrag von sinsa »

Mal zum Takt mitklatschen: Es kann auch einfach sein, dass man mitbekommen hat, dass wenn man zum eigentlich richtigen Zeitpunkt klatscht, der Reiter keine Zeit mehr hat etwas umzusetzten, denn der Schall muß erst zum Ohr und dann kann erst etwas umgesetzt werden.
Das würde bedeuten, das der RL irgendwann im "falschen Takt" klatscht und so ein richtiges Ergebnis bekommt. Wenn soetwas passiert, dann kann man das meist auch erstmal nicht genau erklären, denn es "passiert" einfach und man selber weiß gar nicht, warum sich das bei einem so eingeschlichen hat.

Ist aber nur so ein Gedanke und muß so nicht stimmen.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

Sinsa hat geschrieben:der Reiter keine Zeit mehr hat etwas umzusetzten, denn der Schall muß erst zum Ohr und dann kann erst etwas umgesetzt werden
Das ist sicher richtig, aber es wurde ja wohl länger geklatscht, und insofern kann ich schon verlangen (es handelte sich ja nicht um einen Anfänger auf dem Pferd), daß man sich auf den richtigen Moment einfühlt. Denn schließlich geht es ja drum, nicht mechanisch ein Treiben auszuführen, sondern den Moment zu fühlen, an dem ein Treiben sinnvoll wäre.
Was auch nicht unbedingt als Dauertreiben gemeint gewesen sein muß. Dazu war mir die Aussage jetzt nicht klar genug, ob wirklich bei jedem Moment getrieben werden sollte oder ob es nur die Darstellung des richtigen Augenblicks war.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
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heike61
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Beitrag von heike61 »

Perlpilz Moni hat geschrieben: Herr Karl möchte ja die FN ... verändern.

nö....!



gruß
heike
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horsman
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Beitrag von horsman »

Herrn Karl ist es immerhin zu verdanken, dass die Idee von Legerete (Reiten in Leichhteit) bekannter geworden und weiter verbreitet wird. Immerhin ist der begriff sogar bis in die FN-Betonköpfe vorgedrungen :D

Aber er ist ja nun weder der "Erfinder" davon, noch der einzige der dies praktiziert oder lehrt. Es gibt weitere.

Interessierte, die durch ihn aber ev. zum ersten mal von dieser Art zu reiten gehört haben, haben einen Einstieg gefunden und können/werden sich weiter entwickeln, sofern sie es wollen/können.

Und das ist gut so, damit diese schöne Kunst nicht völlig in Vergessenheit gerät.

Ich finde, die FN täte besser, sie würde sich zumindest mit der Idee und Philosophie auch mal offen auseinander setzen. Weil ja im Grunde die Ziele eigentlich identisch sind. Deswegen könnte man durchaus voneinader lernen.

Derzeit handelt man aber eher wie im Kindergarten, bzw. wie zu anno Steinbrechts Zeiten, als Frankreich noch der politische Erzfeind war.
Kinders, diese Zeiten sind doch lange rum. - Mensch hat doch dazu gelernt, oder nicht?

Herr Karl richtet sich übrigens deshalb gerade an die dt. Reiterei bzw. deren offiziele Vertreter, weil sich von D aus die derzeitige Turnierreiterei verbreitet hat. Dadurch dass dt. Reiter und Pferde über Jahre unschlagbar waren (hat sich ja erst in den letzten paar jahren leicht gewandelt) ahmt die weltweite Dressurelite diesen Stil eben nach. Insofern ist Herr Karl hier schon nah an der Wurzel. Ich denke, das war sein Ausgangspunkt.
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

Zu Herrn Hess: Da niemand der hier Anwesenden anwesend war als diese Unterrichtseinheit stattgefunden haben soll, kann ja niemand genau wissen ob und wenn ja, warum und wann Herr Hess geklatscht haben soll :wink:. Insofern ist die Diskussion über eine Hörensagen-Geschichte IMO ziemlich sinnlos.
Liebe Grüße
Susanne
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horsman
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Beitrag von horsman »

ok, vielleicht hatter ja auch bloß Beifall geklatscht, "erste Sahne, klatsch, klatsch :lol: "
maurits

Beitrag von maurits »

Carmen hat geschrieben:
ich verstehe unter "im Takt treiben" keinesfalls ein dauerhaftes Treiben.
Sondern? Reite ich in einer bestimmten Gangart, gibt mir das Pferd einen entsprechenden Takt vor. Treibe ich dabei "im Takt", dann tue ich das doch auch während der gesamten Dauer der Gangart.

Ich sehe darin keinen Vorteil. Es gibt dem Pferd keinerlei Information, ist also "Datenmüll".
na ja, im Galopp ist es z. B. so, dass ich bewusst jeden Galoppsprung reite, und somit im Takt treibe, es ist doch auch beim Schritt reiten nicht anders, als wenn ich locker sitze und mitschwinge, dann holt sich das jeweilige Hinterbein doch automatisch die treibende Hilfe ab, damit meine ich nicht mit den Unterschenkeln klemmend am Pferd zu kleben, sondern eher ein Anlegen im Takt des Pferdes. Kein Dauerdruck.
So meint das auch der Hess.

Wird halt auch missverstanden, genau wie der Karl.

lg
maurits
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Isomer
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Beitrag von Isomer »

@hörsman

:lol: wahrscheinlich solange geklatscht bis aus der Sahne Butter wurde
„Was es alles gibt, das ich nicht brauche!“ [Aristoteles]
Perlpilz Moni
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Beitrag von Perlpilz Moni »

Widersprüchlichkeiten scheine ja ein Zeichen von Standpunktschwankungen zu sein.

Okay, wie lässt sich den dann folgendes erklären. PK lehnt Reithalfter prinzipiell ab. Das ist doch richtig, oder?

In einen seiner neuen Lehrvideos springt Herr Karl mit Hannoverahnischem Reithalfter... wie lässt sich das erklären????
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Melli
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Beitrag von Melli »

Nein, er lehnt nach meinem letzten Wissensstand Sperrhalfter nicht ab, er lehnt (und montiert) sie ab, wenn sie das Pferd daran hindern, seinen Unterkiefer zu lösen.

Ich habe vor einigen Jahren in seinen Kursen Teilnehmer mit hann. RH reiten gesehen.
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dshengis
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Beitrag von dshengis »

Perlpilz Moni hat geschrieben: In einen seiner neuen Lehrvideos springt Herr Karl mit Hannoverahnischem Reithalfter... wie lässt sich das erklären????
Er mag es nur nicht, wenn dem Pferd das Maul so zugebunden wird, dass es selbiges nicht mehr öffnen kann. Aber damit entspricht er nur dem Geist der HdV 12, die ja auch verlangte, dass der Nasenriemen am Halfter so weit ist, dass auf dem Nasenrücken des Pferdes zwei aufeinandergelegte Finger Platz hätten (und nicht irgendwie da reingezwängte Finger ;))
Und er lässt, in begründeten Fällen, sogar Schüler mit Sperrriemen reiten, natürlich entsprechend locker verschnallt.
„Hast Du nie auf einem Schimmel gesessen, hast Du nie ein gutes Pferd geritten.“ - Altpolnisches Sprichwort
Perlpilz Moni
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Beitrag von Perlpilz Moni »

Gut, wenn dem so ist will ich in diesem Punkt mal nicht weiter boren.
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