Verfasst: Di, 20. Apr 2010 10:51
Geht mir seit Jahren genau so. Ich hatte immer den Eindruck, dass PK nur durch große Reden und Pseudowissenschaftliche Argumente schönklingende Theorien entwickelt, die diejenigen Reiter ansprechen, die zwar eine Vorstellung haben, wie Reiten aussehen soll, aber nicht damit klar kommen, dass dieses Idealbild eben äußerst schwer zu realisieren ist. In der PK-Lehre wurde Ihnen erklärt, dass dies eigentlich nur an der furchtbar schlechten FN-Ausbildung liegt und man nur der Leichtigkeit des Systems PK folgen muss - verbunden mit den dazu gehörenden Kursen - und schon geht alles ganz einfach. Hört sich ja super an, ist aber nur Bauernfängerei.Gast hat geschrieben:Ich würde einfach verstehen Warum und Wie das Andere funktioniert soll.
Diese Darstellung war mir immer zuwider und ich fand die Reiterei des Herrn Karl (habe ihn eine ganze Zeit in Norddeutschland in Grabau beobachten können) nie besonders überzeugend, von seinen ("Meister"-) Schülern ganz zu schweigen. Da kenne im Umkreis von 20 km mindestens 10 FN-Ausbilder unterster Kategorie, die ihre Pferde, und vor allem ihre Schüler, wesentlich überzeugender vorstellen können.
Sein Auftreten in der Öffentlichkeit als Redner bzw. in seinen Briefen an die FN ist von Peinlichkeit eigentlich nicht mehr zu überbieten, da fragt man sich wirklich, ist er nun selbst blind und dumm oder hält er nur seine Zuhörer für blind und dumm. Aber ich denke dieses Thema ist nun genügend ausgebreitet, hier soll es ja um die Inhalte der PK-Ideen gehen.
TROTZDEM muss ich sagen, dass es einige Punkte gibt, die -zumindest bei meinem Pferd - einfach wirklich extrem gut funktionieren. Hier möchte ich mich ganz dem Beitrag von morimur anschließen.
1. "Erzwungene" Ruhe in der Bewegung, vor allem im Schritt, kann bei einigen Pferden sehr positiv wirken, aber auch hierzu wurde ja schon einiges geschrieben. Ein extrem im Tempo zurück genommener Schritt wird z.B. in dem Reitstall, in dem ich in Berlin stehe, von sehr guten Reitern im Training oft angewendet, um die Pferde zu konzentrieren, was dann zu weniger Ablenkung und damit zu einer größeren Durchlässigkeit führt. Ist aber keinesfalls eine Idee von PK.
2. Durch die nach Aufwärts gerichtete Aufmunterung der Hand hebt das Pferd kurzzeitig den Hals und damit die Brust, was in der Tat dazu führt, dass es dem Pferd leichter fällt, die dann natürlich unbedingt erforderlich einsetzende treibende Hilfe umzusetzen, nur dann folgt auch unmittelbar die von morimur beschriebene Dehnung, nun allerdings bei deutlich besser untertretender Hinterhand.
Bei den meisten (fast allen, die ich kenne

Man fragt sich natürlich, warum PK selbst und seine Schüler trotz dieser positiven Aspekte so viel schlechte Reiterei produzieren. Vielleicht wird vergessen, dass man eben mit diesen kleinen Dingen allein nicht reiten kann. 95% ist eben einfach die klassische Dressurreiterei nach der SdA, die ja auch headroom42 (komischer Name?) beschreibt.
Ich kann bei allem Verständnis für die harsche Kritik an PK nur empfehlen: Hier und da einzelne Dinge einfach mal vorsichtig ausprobieren, allerdings ohne dabei aufs Reiten zu verzichten, sonst endet man bei dem, was wir auf der Hansepferd als "Beispiel der Schule des PK" demonstriert bekommen.
