Praxisbeispiele unserer Jungpferdeausbildung

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Motte
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Beitrag von Motte »

Gelöscht, weil zu spät
Motte
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Beitrag von Motte »

Richtig, Rusty - es wird am Gehorsam gearbeitet. Oder auch an der Durchlässigkeit. Ohne dem gibt's keine Leichtigkeit.
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-Tanja-
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Beitrag von -Tanja- »

Rapunzel hat geschrieben:Also, ich bin ja mit einem direkten Schüler von Nuno Oliveira befreundet, habe oft mit ihm über das Thema geredet, um ganz genau zu wissen, dass auch bei NO die Leichtheit ein ENDZIEL war und er zB ganz junge Pferde dermaßen vorwärts geritten ist, dass sämtliche Donnas dieser Welt die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätten. Dafür konnte er dann aber auch sehr schnell sehr leicht werden, weil das Vorwärts bedingungslos installiert war. Nur mal so als Beispiel.
Naja, da hätte nicht nur Donna die Hände überm Kopf zusammengeschlagen, sondern ich und ettliche der diesbezüglichen Vorführung Beiwohnenden vor einigen Wochen haben dies auch. Und ich bin völlig dabei, dass es auch mal unschön auf dem Weg zum Ziel ausschauen kann. Nur vom Schüler-von-Sein wird man nicht zum Klassiker, war für mich die Quintessenz.
lg, Tanja

Reiten ist nicht weiter schwierig, solange man nichts davon versteht.
Aus: "Vollendete Reitkunst", Dr. Udo Bürger, 1959
Donna
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Beitrag von Donna »

Stimmt! Diese Erfahrung durfte ich schon viele Male machen,auch bei langj.Schuelern...
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Jen
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Beitrag von Jen »

Rusty072009 hat geschrieben:Ich sehe hier keinen Versuch das Gleichgewicht zu verbessern, sondern nur den Versuch Gehorsam an den Hilfen herzustellen. Und das ist es aus meiner Sicht auch, was den klassischen vom "alternativen" Ansatz unterscheidet. Es geht mir nicht darum dass alles "freiwillig" passieren muss, aber das was man tut muss doch auf direktem Weg zu Leichtigkeit an den Hilfen (verbessertes horizontales Gleichgewicht- Versammlung) führen...
Und wie willst du das Gleichgewicht ändern, wenn das Pferd die Hilfen nicht annimmt? ;)

Der Gehorsam auf die Hilfen ist unabdingbar.

Warum hört das Pferd nicht auf die Hilfen? Da gibt's verschiedene Gründe. Pferd versteht nicht, Reiter ist unklar in der Kommunikation. Pferd ist abgelenkt, Reiter zu langsam im Timing. Pferd ist auf Abwehr, Reiter macht sich fest... Etc etc

Wer von uns kann schon behaupten immer und zu jeder Zeit alles richtig zu machen und selber im perfekten Gleichgewicht unabhängig vom Pferd zu sein?

Und dann darf man auch nicht vergessen, dass wenn der Reiter das Gleichgewicht des Pferdes ändert, dies für das Pferd ungewohnt in seinem Körpergefühl ist und auch eine Unsicherheit auslösen kann. Wie bei uns auch, wenn wir von aussen im unserem Gleichgewicht beeinflusst werden. Das dürfen wir nicht einfach so selbstverständlich nehmen. Deswegen ist es auch nicht ungewöhnlich, dass vom Pferd im Verlauf der Ausbildung immer wieder Abwehrreaktionen kommen können. Das braucht extrem viel Erfahrung, dies immer vorweg zu nehmen und möglichst wenig entstehen zu lassen. Ist ein Lernprozess bei Pferd und Reiter. Ein Leben lang.
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Puppa99
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Beitrag von Puppa99 »

Schlussendlich geht es doch darum, ob man mit dem gewählten Ausbildungsweg etwas verbessert. Dass Sigi davon erstmal nicht begeistert war, ist ganz klar. Wer möchte schon gern seine Bequemlichkeit auf- und die Kontrolle abgeben?
Stellt sich die Leichtigkeit nach und nach wieder ein, weil das Pferd besser auf die Hilfen hört, ist man auf dem richtigen Weg.
Merkt man hingegen, dass dauerhaft viel Zug auf der Hand ist, die Reiterei anstrengender wird und das Pferd unwilliger, ist der Weg garantiert falsch.
Da Josa schon schrieb, dass es bei der zweiten Unterrichtseinheit besser lief, bin ich doch sehr gespannt auf das Video.
Generell stimme ich z.B. Rusty und Finchen zu, dass es vielleicht auch feinere Wege gäbe. Aber andererseits hat Jen absolut Recht: wie soll man das Pferd zum Nachgeben, Genick öffnen und Last aufnehmen bringen, wenn es gerade die Hilfen dafür nicht annimmt?
Mein Pony war früher auch die totale Rennsemmel - beim Abteilungsreiten waren wir immer vorn und haben im Trab die Großpferde eine halbe Bahn hinter uns gelassen. Da noch fein einzuwirken - oder überhaupt - ist etwas schwierig.
Rusty072009
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Beitrag von Rusty072009 »

Jeder darf und muss Fehler machen, darum geht es nicht. Sondern um die Frage OB hier ein Fehler gemacht wird.

Aus meiner Sicht würde ein anheben der Schultern und vorbringen der Pferdenase das Gleichgewicht verbessern. Das wird hier aber nicht angestrebt (oder nicht erreicht), nicht mal fuer einen Moment. Ein bremsen bei tiefer/ enger Kopf Halsposition verschlechtert aus meiner Sicht das horizontale GG statt es zu verbessern...
Motte
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Beitrag von Motte »

Man kann halt nicht alles gleichzeitig beheben. Ziel der Übung ist Durchlässigkeit und weniger Selbständigkeit des Pferdes.
Rusty072009
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Beitrag von Rusty072009 »

Das ist das Ziel jeder dressurmäßigen Ausbildung, oder nicht?

Das Pferd entscheidet selbstständig sich über die Schultern nach vorn zu schieben. Eine Gegenmaßnahme wäre es, ihm zu erklären dass es durch heben des Kopfes und der Vorhand seine Balance nach hinten verlagern muss.
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Beitrag von Motte »

Und was hilft es, wenn das Pferd - völlig im Gleichgewicht - die Hilfen nicht annimmt?
Donna
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Beitrag von Donna »

Ein Pferd nimmt die Hilfen NICHT an
Wenn sie nicht korrekt gegeben werden
Oder es ueberfordert ist
oder es diese nicht vetsteht
Pferde sind MEISTER der Kooperation
Man kann sie auch abgestumpft haben und das Pferd voellig frustriert haben
Klassik heisst ich suche den Fehler bei MIR
Motte hat geschrieben:Donna - nur weil DU ne völlig abstruse Vorstellung von Reiterei, speziell der klassischen, hast, ist die nicht richtig. Wirklich nicht.
Denk an den Autofahrer und die vielen Geisterfahrer....

Hier meine abstruse Vorstellung vom Reiten
https://www.youtube.com/watch?v=575se1NBlt8
diese Filme sind NICHT perfekt ,hier wird gearbeitet, geübt
aber es ist halt klassisch
https://www.youtube.com/watch?v=uBdUIzOxeA0
und eins kann ich euch versichern NIEMALS wurde ein Pferd absichtlich grob oder unklassisch geritten , das war .ffür diesem Lehrer der in der Halle steht, ein Armutszeugns.
Zuletzt geändert von Donna am Do, 01. Sep 2016 15:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Groundhog day, wieder mal…
Paula: Siehst Du beim ersten Video eigentlich die Taktfehler in der Piaffe nicht? Siehst Du beim zweiten Video nicht, dass das Pferd bisweilen völlig unklassisch läuft, nämlich mitnichten Genick als höchstem Punkt? Oder sind wir jetzt wieder an der Stelle, wo das ja anders ist, weil Neindorff unterrichtet???

Und nein, ein Pferd nimmt bisweilen auch mal eine Hilfe nicht an, weil es in diesem Moment genau das NICHT tun möchte. Das kann sein, dass es gerade ablenkt ist, es kann sein, dass es gerade mal schaut, wie weit es mit dieser Strategie kommt – dafür kann es zig Gründe geben, von denen nicht ein einziger mit schlechter Reiterei zu tun hat.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
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Beitrag von Donna »

ich schrieb es ist nicht perfekt , es wird gearbeitet .
Hier wird geübt...aber sich nicht gegen das Pferd versündigt
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Fortissimo
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Beitrag von Fortissimo »

hab bisher nur still mitgelesen, aber von versündigen kann bei Josa ja nun wirklich keine Rede sein!!

Das Pferd bei Neindorff ist ja schon viel weiter ausgebildet. Wer sagt denn, daß es da während der Ausbildung nicht auch einige Male gehakt hat. Und dann kann ich mir nicht vorstellen, daß dann immer nur eitel Sonnenschein in der Halle war! Mit weichspülen alleine wird das nicht klappen.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

Rusty hat geschrieben:Josa danke nochmals für dein Video und die damit verbundene Diskussionsanregung. Ich beobachte mit größtem Respekt wie wenig du dich von der Kritik verunsichern lässt und mit welcher Gelassenheit du darauf reagierst. Ich bin gespannt auf das nächste Video und eure Entwicklung.
Ich sehe solche Diskussionen auch immer als Grundlage das eigene tun zu hinterfragen 8) . Ich habe glaube ich nie behauptet, dass ich das Video selber schön finde :lol: . Aber: wenn wir eben dieses als Ausgangspunkt nehmen für einen Zeitpunkt, an dem es eben nicht so optimal war, dann kann man (ich, ihr) sehen, ob der Weg, der mit der Trainerin eingeschlagen wurde der ist, der "klassischer" ist. Hätte ich jemand, der mich unterrichtet, wie du es tust, dann wäre es vielleicht komplett anders. Wir wohnen hier aber in einer Gegend, in der es wenig (bis gar keine) guten Trainer gibt. Ich konnte Siggy mit Hilfe meines Trainers ganz nett auf die Stufe bringen, auf der auch Pico z.B. ist. Jetzt geht es aber in die nächste Stufe: und da finde ich leider nur Trainer, die vor allem vorne viel halten und damit mein "Problem" ja eigentlich verschlimmern. Eben dieser Ansatz, der in dieser ersten Einheit gemacht wurde hat vorher noch keiner so gemacht. Und ich hoffe, ich schaffe es noch die Videos hochzuladen, bevor ich nach Langenfeld fahre.
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
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