Piaffen

Rund um die klassische Reitkunst

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esge
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Beitrag von esge »

ich kann den link öffnen.
Mir gefällts. Der Lipi hat eine sehr gerade Kruppe, vielleicht ist er auch überbaut und wirkt dadurch vielleicht, betrachtet man nur die Oberlinie, nicht gesetzt. Aber er beugt die gesamte Hanke wunderbar, tritt lebhaft, ist aufmerksam, trägt sich, das Vorderbein ist schön - für mich alles in Ordnung. Man kann, wie immer, Fehler gucken aber für mich ist das eine wunderbare piaffe.
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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Gast hat geschrieben:
emproada hat geschrieben:@HD: so wie ich geschlossenes Stehen entweder erreiten oder dem Pferd über touchieren beibringen kann, geht das doch auch mit einer Piaffe.
Und was hat das jetzt mit Zirkus zu tun, wenn ich das Pferd am Boden zur Piaffe antouchiere? Das ist klassische Vorgehensweise.
@Gast: für mich ist eine Piaffe, die keinen gymnastizierenden Wert hat, eine Zirkuslektion. Getrippel auf der Stelle. Das ist ein Kunststück, so wie z. B. ein Galopp auf 3 Beinen (um ein Extrembeispiel zu nennen) :wink:
Viele Grüße
Sabine
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Paula

Beitrag von Paula »

gerade, wenn man von hinten auf das Pferd sieht, die Kameraführung war so u.a. wirkt das Pferd nicht gesetzt, das irritierte mich.
Aber Lastaufnahme des Standbeins(oder sagt man Stützbein) und Federkraft sehe ich schon, mir kommt vor diese Piaffetritte sind noch nicht so ausgreift, da der Hengst noch ein wenig mit der Hinterhand vom Hufschlag wedriftet.
Wenn ich an die Piaffe aus dem Fim denke Polido oder der Rappe in den Pilaren, das war weniger "zappelig"(dieses Gefühl beschleicht mich hier) und blieb gerade und sah gesetzer aus. Ob das am Temperament liegt, am Gebäude oder eben das Pferd noch nicht so weit war,ich weiß es nicht!

Die Piaffe heißt es ist kein Selbstzweck sie soll das Pferd auf die Levade vorbereiten , die sehr tief gesetzte Levade wiederum ist die Mutterstellung für alle Schulsprünge schreibt Seunig. So nützt immer eine Lektion der darauffolgenden.
Zuletzt geändert von Paula am Di, 29. Mär 2011 10:24, insgesamt 1-mal geändert.
esge
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Beitrag von esge »

http://www.youtube.com/watch?v=U2WfaU-T ... fied%253D1

Ob der Link so funktioniert, weiß ich nicht. Aber da seht ihr "Zirkuspiaffen", die jeglicher Komik entbehren. Achtung, nicht anschauen, wenn ihr einen empfindlichen Magen habt. Die ersten Minuten sind harmlos. Was dann kommt - man kann nur noch speien.
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Gast

Beitrag von Gast »

Max1404 hat geschrieben:
Headroom42 hat geschrieben:
emproada hat geschrieben:@HD: so wie ich geschlossenes Stehen entweder erreiten oder dem Pferd über touchieren beibringen kann, geht das doch auch mit einer Piaffe.
Und was hat das jetzt mit Zirkus zu tun, wenn ich das Pferd am Boden zur Piaffe antouchiere? Das ist klassische Vorgehensweise.
@Gast: für mich ist eine Piaffe, die keinen gymnastizierenden Wert hat, eine Zirkuslektion. Getrippel auf der Stelle. Das ist ein Kunststück, so wie z. B. ein Galopp auf 3 Beinen (um ein Extrembeispiel zu nennen) :wink:
Da bin ich bei Dir. Ich persönlich nennes sowas dann immer Pudeldressur. Denn gute Zirzensik , richtig ausgeführt, hat auch ihren Sinn. Zirzensik wird halt immer gerne mit Zirkus und Zirkus mit unreeler Ausbildung gleich gesetzt. Man denke nur an Freddy Knie sen., da hat jeder Lektion ihren Sinn gehabt und er hat es auch immer versucht im Gesamtzusammenhang und im Sinne des Pferdes zu sehen.
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emproada
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Beitrag von emproada »

@esge: so ein Extrem meine ich gar nicht.
Aber in dem Moment, in dem ich eine Piaffe nur über Touchieren einzelner Beine beibringe hat sie keinen gymnastizierenden Wert. Unterstützendes Touchieren ist etwas ganz anderes!
Viele Grüße Tina
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

emproada hat geschrieben: Aber in dem Moment, in dem ich eine Piaffe nur über Touchieren einzelner Beine beibringe hat sie keinen gymnastizierenden Wert. Unterstützendes Touchieren ist etwas ganz anderes!
Das sehe ich ähnlich. Heute würde ich die Piaffe bei meinem Pferd auch nur noch über halbe Tritte erreiten, touchieren wäre bei mir lediglich Finetuning. Mal schauen, wie das in drei, vier Jahren so aussieht, vorausgesetzt, ich komme mit dem Braunen da mal hin… :shock:
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emproada
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Beitrag von emproada »

@HR: deshalb schrieb ich "durchaus nicht negativ gemeint" und die Pferde haben oftmals ja auch noch Spaß dabei da es viele Leckerlies gibt.

@Cubano: mal sehen, ob das in diesem Leben auch noch mal was bei mir wird. :wink:
Viele Grüße Tina
Paula

Beitrag von Paula »

wer Piaffe über Halbe Tritte erreiten will muss reiten können wie
Neindorff, Wätjen ,Bürkner, PK u.a.
da ist mir die an der Hand erarbeitete lieber
als ein Reiter bzw Ausbilder der nicht bei seinen Leisten bleibt aber glaubt auf diese Art und Weise es besonders richtig zu machen.
Und letzlich seine Grenzen ignoriert.
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ottilie
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Beitrag von ottilie »

:shock:

Wieso das denn? An der Hand kann man genau so viele Fehler machen wie auf dem Pferd.
Außerdem würde ich das auch ganz klar am Pferd festmachen und nicht pauschal am Menschen.
Es grüsst ottilie
~~~~~~~~~
Wo die Kraft anfängt, hört das Gefühl auf (Moshe Feldenkrais)
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Ne Paula. Zum einen denke ich, dass halbe Tritte kein Hexenwerk sind. Zum anderen gefallen mir die vom Boden erarbeiteten Piaffen zum großen Teil nicht. Ich denke nämlich, genau andersherum wird ein Schuh draus. Wer die Piaffe vom Boden aus erarbeiten will, muss ein richtiger Könner sein. Sonst wird das nix anderes als Beinhebegestrampel.
Und wenn ich es nicht lerne, die Pi vom Sattel aus zu erarbeiten - tja, dann eben nicht. Das macht mein Pferd mit Sicherheit nicht unglücklich
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Beitrag von esge »

Paula, nein! So gut muss man nicht sein. Man kann die Piaffe aus der Schaukel oder dem SH heraus und dann über halbe Tritte erarbeiten, ohne reiten zu können wie die genannten Herren. Man braucht Geduld, Zeit, Gefühl und es hilft sehr, wenn man ab und an einen Ausbilder zu Fuß nebendran hat, der ein wenig mit dem Stock "formen" hilft. Aber dann kann man über Jahre hinweg durchaus auch als fortgeschrittener Freizi eine gymnastisch wertvolle Piaffe unter dem Sattel erarbeiten. Vermutlich bekommt sie nicht die schlussendliche Aussagekraft als hätten o.g. Meister sie erarbeitet. Aber wertvoll fürs Pferd und erfreulich zu reiten, ja!

Das geht aber nur, wenn die gesamte Ausbildung auf Balance und Ruhe angelegt ist. Wer ewig nur auf enormen Schwung hin reitet, wird es eher schwer haben, die Piaffe unter dem Sattel zu entwickeln. Hier wird gleich wieder die üblich kontroverse Diskussion der Schwung-Fraktion einsetzen, aber die Piaffe braucht nun einmal die Fähigkeit des Pferdes, klein treten zu können. Die muss genauso geschult werden wie die, groß treten zu können. Mein persönlicher Weg geht da lieber von klein zu groß aber das mag am Pferdetyp liegen, mit dem ich überwiegend arbeite (Kleinpferde aller Rassen, Iberer und "schlechte" WBs...)

Ja, ich finde es auch VIEL schwerer, die Piaffe am Boden zu schulen! Die einrahmenden Hilfen fehlen ja fast gänzlich.
ideal ist in meinen Augen eine zusammenarbeit von Reiter und Bodenausbilder. aber wer hat das schon, seufz.
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Paula

Beitrag von Paula »

Hexenwerk ist eins, Reiten können das andere. Der Vater meines RL sagte immer ein Reiterleben reicht nicht aus um richtig Reiten zu lernen.
Bei "Almette Halbe Tritte" sehen wir Kerstin Gerhard, im FzP halbe Tritte reiten.Hier kann man hier sehr gut sehen, welche Einwirkung von Nöten ist und wie der Sitz sein muss, dann kann man doch mal KG fragen wieviel Reitstunden das gedauert hat bis sie das konnte...
Die schaffen wir vermutlich nicht mehr bis wir alt und grau sind..
Übung macht den Meister, die Stundenanzahl zählt, Geige lerne ich nicht zu spielen wie Anne Sophie Mutter mit täglich einer Stunde.
Ich lerne auch nicht Skaten mit all den Tricks mit mit einer Stunde trainieren-.Man muss darin leben,viele Stunden täglich.

@esge, bei Diana Prokin habe ich die Piaffe aus der Schaukel gesehen diese Reiterin hat ein wunderbares Gefühl.
Halbe Tritte,taktrein und gelöst ist nochmal eine andere Nummer,wers kann her mit dem Filmchen..
die einrahmende Hilfe vom Boden seh ich nicht als Problem die Bande links, rechts einer der touchiert und auf Geraderichten achtet, einer vor dem Pferd, der dabei rückwärts geht.
Schwieriger ist das die Kreuzhilfe fehltkommt mir vor, da aber selbst Neindorff diese Art und Weise also vom Boden aus praktizierte dann vom Sattel aus perfektionierte,während einer noch vom Boden aus half, kann diese Methode nicht schlecht sein, wenn mans denn kann
Und das können meiner Meinung nach mehr Reiter , wie vom Sattel aus

ganz ehrlich ein Pferd alleine ,ohne Helferlein, in der Piaffe auszubilden ,vielleicht auch ohne dass mir das beigebracht wurde ,also dass ich selbst mich an erfahrenden Pferden schulen durfte-würde ich nie tun, da würde ich mich in Grund und Boden schämen.
Zuletzt geändert von Paula am Di, 29. Mär 2011 11:23, insgesamt 2-mal geändert.
esge
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Beitrag von esge »

Paula hat geschrieben:-.Man muss darin leben,viele Stunden täglich.

@..
DAS hat auch niemand bestritten... Trotzdem ist das Reiten und auch Ausbilden einer Piaffe erlernbar. Auch für Normalsterbliche. Die Einstellung, dass man sich besser erst gar nicht dran wagen sollte, wenn man nicht Wätjen heißt, ist Humbug. die wurden auch nicht damit geboren. wie bei allem anderen in der Reiterei auch, wird man die ersten Exemplare halt vermutlich nicht gleich supergut ausbilden. Macht überhaupt nichts, solange man dabei dem Pferd gegenüber fair und geduldig bleibt.
Wenn man annimmt, dass man Reiten nur durch Reiten lernt, dann muss man auch reiten dürfen.
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esge
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Beitrag von esge »

Paula hat geschrieben:die einrahmende Hilfe vom Boden seh ich nicht als Problem die Bande links, rechts einer der touchiert und auf Geraderichten achtet, einer vor dem Pferd, der dabei rückwärts geht.
.
Drei Leute stehen mir nie zur Verfügung...
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