Verfasst: Do, 31. Jul 2014 09:35
cajujo hat geschrieben:Mir kommen diese ausgeklügelten Systeme idR einigermaßen künstlich vor und ich habe den Eindruck sie gehen davon aus, dass Pferde ziemlich doof sind und vom Menschen geformt und konditioniert werden müssen. Dabei sind sie Meister darin uns zu deuten und zu verstehen. Mehr als die meisten Menschen je in der Lage sein werden Pferde einzuschätzen.
Das Vorhaben sich konsequent einer Bestärkungsart zu unterwerfen hält viele Menschen davon ab authentisch mit ihren Tieren umzugehen. Das ist für mich ein größeres Hindernis in einer gelungenen Kommunikation und ich bin der felsenfesten Überzeugung Pferde können mit unseren Emotionen umgehen und es ist überflüssig sich eine Neutralität aufzuerlegen die seltenst echt sein kann.
Warum dem Pferd nicht mitteilen wenn man begeistert ist, genauso wie auch Unzufriedenheit und Bitten um mehr Einsatz oder Zurückhaltung Berechtigung haben.
Demotivierend kann ich daran nichts finden, genauso wenig wie es sich auf Kleinkinder negativ auswirkt wenn sie Rückmeldung erhalten und am Leben teilnehmen und nicht nur gehutschelt werden.
Für meinen Geschmack wird oft viel zu viel Bohei um das Wesen des Pferdes gemacht anstatt das gemeinsame Tun einfach wachsen zu lassen.
Diese ganzen Ideologien, egal ob taffer "Dominanzansatz" oder "Kekse reichen", verstellen einem auch leicht mal den individuellen Blick auf das Pferd mit dem man es zu tun hat. Die Einen lernen besser so, die Anderen sind auf einem anderen Weg zugänglicher und man selbst reagiert ja auch unterschiedlich auf verschiedene Pferdetypen.
Ich habe manchmal den Eindruck manche lieb, lieb Menschen, die ausschleißlich mit positiven Feelings arbeiten wollen haben ethische Probleme damit zu ihrem Führungsanspruch und Nutzung des Tieres zu stehen.
Das nenne ich mal einen gelungenen Beitrag. Danke dafür!