Totilas - Eine eigene Klasse?

Allgemeines rund ums Pferd

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gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

das ist manchmal schmerzhaft zu hören, wie laien das warhnehmen.

sehe ich genauso
Finesse
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Beitrag von Finesse »

Das mit der "Laienmeinung" könnte sich aber auch als Bumerang erweisen :wink:
charona
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Beitrag von charona »

Nein, nicht unbedingt! Schon Kurt Albrecht weist in seinen Dogmen der Reitkunst hin, dass gerade der Ersteindruck von Laien sehr deutlich die Situation auf den - manchmal unangenehmen- Punkt bringen kann.
Motte
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Beitrag von Motte »

Mein Mann, der von Pferden so gar keine Ahnung hat, schaut sich den sehr gerne an. O-Ton: da macht Dressur sogar nem Laien beim Zuschauen Spass.

Und nu?
Finesse
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Beitrag von Finesse »

charona hat geschrieben:Nein, nicht unbedingt! Schon Kurt Albrecht weist in seinen Dogmen der Reitkunst hin, dass gerade der Ersteindruck von Laien sehr deutlich die Situation auf den - manchmal unangenehmen- Punkt bringen kann.
Aha, das gilt aber dann sicher für alle Bereiche, denke ich mal, Laie ist Laie ?
gimlinchen
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Beitrag von gimlinchen »

das ist sicher eine diskussion, die nur an einzelnen konkreten beispielen spaß udn sinn macht. bisweilen sieht der laie etwas, was dem profi entgeht, weil dieser anders aufmerksamkeit fokussiert und manchmal sieht der profi halt feiner. wie immer kommt es drauf an.
geolina
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Beitrag von geolina »

gimlinchen hat geschrieben:das ist sicher eine diskussion, die nur an einzelnen konkreten beispielen spaß udn sinn macht. bisweilen sieht der laie etwas, was dem profi entgeht, weil dieser anders aufmerksamkeit fokussiert und manchmal sieht der profi halt feiner. wie immer kommt es drauf an.
danke.

wieder zu den bildern.
für mich trickst herr rath schon an einigen punkten ziemlich herum:
- nasenriemen zu tief - sprich ruhigeres maul (oder mehr zugeschnürt, wie man will)
- kinnkette nicht korrekt verschnallt - ergo weiss das pferd, was ihm blüht, sollte es auf dumme ideen kommen (und kann ja das maul nicht aufmachen)
- ein flacher trensen- (fast hätte ich transen geschrieben) zügel und ein rundgenähtert kandarenzügel - so sieht die kandare immer etwas feiner aus, selbst wenn er nur noch auf kandare reitet, so wie auf dem piaffebild, da hängen nämlich die trensenzügel durch, während die kandarenzügel anstehen, auf dem ersten bild, das wahrscheinlich die verstärkung im trab von hinten zeigt sieht man den effekt am deutlichsten - beide zügel stehen aber mal schlag an ;) - und dennoch wirkt der kandarenzügel durch die schmalere form feiner (ein bild, das mir im übrigen, trotz des tollen wetters nicht gefällt, da wirkt er in sich so schief)

beim verstärken im übrigen steht immer der kandarenzügel voll an, während der trensenzügel durchhängt (auch beim galopp), was das soll erschließt sich mir auch nicht so ganz, zeigt aber meiner meinung nach, dass das tier schon so einiges im maul gewohnt ist, wenn er dann immer noch so anzieht. auch in den pirouetten hängt, wenn, dann der trensenzügel leicht durch, kandare steht an. selbst wenn man sich total verguggt hätte und der kandarenzügel durchängen würde auf den bildern, dann zeigt die kandare immer noch fast waagrecht nach hinten, was für mich nur den schluss zulassen würde, dass er dann eben auf der anderen seite in den kandarenzügeln hängt *schulterzuck*, selbst mit falsch verschnallter knarre sollten die bäume sonst ja nicht so nach hinten zeigen, wenn kein zug und sogar die zügel durchhängen, oder wäre das so? (ehrliche frage)

nur soviel zum sehen, wenn man denn nun schon den ersten eindruck so gar nicht gelten lassen will.

wie gesagt, für mich dennoch schöne bilder, weil ich ein vor kraft strotzendes pferd sehe, das einfach tolle bewegungen hat ... ich bin halt einfach gestrickt.

das lieblingsbild von einigen, das nach dem ritt mit den dem pferd, das seinen kopf in der waagrechten schüttel gefällt mir am wenigsten.

das kann ok sein, wenn totilas gerade eine fliege verjagen will, sonst gruselt mich die kopfhaltung eher. wenn ein pferd, die zügel bekommt und nimmt diese haltung ein und schüttelt, dann ist das für mich kein zeichen von freude. kommt wohl daher, dass ich 7 monate ein rb-pferd hatte, das von einem profi in rollkurmanier ausgebildet war und sogar s-platziert und das seinen kopf immer so hielt, wenn man ihm nicht am zügel zeigte, dass es bitte seinen kopf anders halten soll. nach dem ersten ritt von diesem rb-pferd hab ich heimwärts geheult, weil ich es so traurig fand, wie sehr dieses pferd reiten ablehnte und nicht mal mehr am hingegebenen zügel außen herumtappern konnte, weil dann eben der kopf sofort in die waagrechte kam, furchtbar war das.

ist aber meine persönliche sache, wie gesagt, evtl. nervt auch ne fliege oder ihn kitzelt sonstwas am ohr, dann mei, isses eben ein bild auf dem ein pferd den kopf schüttelt und man muss da nix böses reininterpretieren, was daran nun aber so unbedingt schön sein soll erschließt sich mir nicht.

und nochmal, ich find es dennoch schonmal grundsätzlich besser, da einen gelösten reiter zu sehen, weil das angsterfüllte in raths augen, das man bei der hengstpräsentation und auch auf allen nachfolgenden turnieren gesehen hat, das hat einen ja gleich doppelt deprimiert. (1. sah ich da immer angst vor dem pferd und 2. angst alle zu enttäuschen, auch kein schönes leben ... wohl wie charona sagte, zurück gab es nicht. evtl. war für beide die verletzung eine chance, genutzt hat er sie falsch, weil dann hätte er mit mehr zeit evtl. auch beim balkenhohl bleiben können)

@gawan - das bibelzitat und der soldat waren für mich bissl too much ;) auch wenn ich die gedanken nachvollziehen kann.

und doch, die hitze spielt schon eine rolle, ich würde mir hier v.a. leichtathlethen ansehen, die haben oft extreme gesichtsausdrücke, wenn die in der hitze leistungen bringen müssen, bei hervorgetretenen adern. sehen auch sehr gefährlich aus, das würde ich also gar nicht mal so überbewerten. das ist einfach sauanstrengend!

alex
Zuletzt geändert von geolina am So, 15. Jun 2014 19:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

geolina hat geschrieben:selbst mit falsch verschnallter knarre sollten die bäume sonst ja nicht so nach hinten zeigen, wenn kein zug und sogar die zügel durchhängen, oder wäre das so?
Moins,
klar ist die Kandare falsch verschnallt. Aber: Wenn eine Kandare durchfällt, hat man so gut wie keinerlei Hebelwirkung, bis die Bäume tatsächlich fast in der Waagerechten sind. s. auch hier:
http://pfeff.eroni.de/blog/reiten/245-a ... er-kandare

Ansonsten: Sehr spannender Thread. Ich habe gelernt, dass es Forenkollegen gibt, die im kommenden Jahr mit ihrem jungen Pferd beim GP antreten und auch nicht viel schlechter dastehen werden als die Reiter von diesem Jahr. Ich habe gelernt, dass ca. 20 Minuten GP Ritt mit schneller Abfolge von Lektionen in hoher Versammlung und Verstärkungen zu vergleichen sind mit einem Ritt in allen drei GGA über 36 km und ich habe mal wieder was aus der Bibel gehört. Wenn das nichts ist. :-) Und nein, ich stehe dem Paar Rath/Totilas ganz und gar nicht unkritisch gegenüber. Aber es ist völlig unstrittig, dass beide sich nach dem letzten Auftritt in Hagen enorm gesteigert haben. Sowohl, was die Leitung angeht, als auch, was das Zusammenwachsen angeht.
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Beitrag von geolina »

hallo,

cubano - dass jeder hier sagt, die ist falsch verschnallt habe ich schon geschnallt, nur noch nicht, warum man das macht? wenn man sich dann doch damit der wirkweise einer kandare beraubt und das ganze dann nur noch wirkt wie eine dicke, ungebrochene stange ohne hebel?

denn brav nachgelesen und das ist für mich die quintessenz: Ist sie zu lang eingelegt, so fällt die Kandare durch (Fig. 6), der Hebel bleibt fast ohne Wirkung und wirkt nur noch bremsend.

ergo, ich weiss immer noch nicht mehr. die verschnallung muss ja für den reiter irgendeinen positiven effekt haben (zumindest bei dem pferd), sonst würde man das ja nicht machen, oder denk ich zu weit - zu kurz - gar nicht *lach*.

alex
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Huhu Geo,
ne, eigentlich verschärft man damit die Wirkweise der Kandare sogar noch. Durch die zu lange Kinnkette dreht sich meines Wissens die Stange im Maul bis die Anzüge im rechten Winkel zur Maulspalte stehen.Hat nun die Kandare Zungenfreiheit (wie fast alle, die zusammen mit einer U-Trense benutzt werden) drückt sie massiv in den Gaumen. Aber wenn man mal genau darauf achtet: das ist heute echt oft zu sehen, diese durchfallende Kandare, nicht nur im Profi-Zirkus.
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Beitrag von geolina »

hallo,

hm, also der erste gedanke doch richtig, zusammen mit dem zu tiefen nasenriemen also kein ding, dass eben mal so passiert, sondern eine schärfere und nicht nur hupps, falsche verschnallung.

alex
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Beitrag von charona »

na ja, ohne jetzt jemandem was Böses unterstellen zu wollen, gehe ich davon aus, dass Profi's immer ganz genau wissen, warum sie was wie hoch oder wie auch immer verschnallen.
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Beitrag von geolina »

pssst,

;) charona ich ja eigentlich auch. ich hatte nur cubanos erste antwort so aufgefasst, als wäre ich total auf dem holzweg und die verschnallung wäre schon fast sanfter, das hat sich ja aber nun geklärt.

alex
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Tossi
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Beitrag von Tossi »

*edit*

Zum Thema durchhängende Kandare. Der Beitrag von Cubano stimmt, dazu kommt aber noch die bisher nicht erwähnte, erheblich verstärkte Wirkung auf Genick und Maulwinkel. Stahlecker hat das glaube ich auch irgendwo genauer erklärt. Ist die Kandare bei zu lockerer Kinnkette - also durchfallend - ganz angenommen, kommt der Oberbaum nach vorne, der Weg zwischen Maulspalte und Genick wird dadurch verkürzt. Auf diesem Bild erkennt man, dass die Oberbäume bei der Kandare von Totilas nicht sehr lang sind, trotzdem wird die Stange im Maul nach oben gezogen und klemmt Kinnkette und Trense schon arg ein, die Kinnkette macht über der Stange sogar regelrecht einen Knick.
Filou:XO hat geschrieben:
Bild
Trotzdem möchte ich mich als alter Totilas-Fan "outen", ich finde, die beiden machen deutliche Fortschritte und das freut mich....trotz allem.

LG Elisabeth
Die Schönheit der Dinge lebt in der Seele dessen, der sie betrachtet. (David Hume)
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Beitrag von geolina »

danke.

alex
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