Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Hm, der hat zwar einen dicken Hintern, aber wirklich sinnvoll benutzen tut er seine Hinterhand nicht. Bei den Schulparaden natürlich schon, aber direkt wenn er da rauskommt, fällt er wieder "um", auf der Vorhand und die HH karrt hinten raus und bewegt sich reichlich steif. Es wäre mal spannend zu sehen, ob sich bei dem Pferd im Lauf von einigen Monaten/Jahren da was tut - ich glaube aber nicht so wirklich dran. Ist so ein bisschen wie bei PK, wo die Pferde alle mordsmäßig piaffieren und dann in sich zusammenfallen wie leere Luftballons, sobald "Piaffe fertig" signalisiert wird. So macht das halt überhaupt keinen Sinn, wenn es nicht den generellen Bewegungsablauf des Pferdes verbessert und dauerhaft in Richtung "echte" Versammlung voranbringt.
@Luso: Leute, der ist FÜNF! Der steckt noch mindestens ein Jahr in der Grundausbildung *ausdemKopfschüttelnnichtmehrrauskomm*
Beim 7-jährigen, der sich immer noch (und zwar permanent) verkriecht, ist das okay, weil er ja ERST 7 ist, beim 5-jährigen wird das gelegentliche(!) Engwerden viel mehr abgewertet? Die Logik dahinter erschließt sich mir nicht.
Und auch das ist ein Verkaufsvideo. Natürlich wird da gezeigt, "was geht". Wobei die Traversalen meiner Meinung nach jetzt auch nicht schaden (im Gegenteil, die mit Verstand eingesetzt können auch das Verstärken verbessern), die Versuche zu verstärken machen so natürlich keinen Sinn, aber das habe ich auch exakt so geschrieben
@Saxo: Das kenne ich irgendwoher mit dem "Schulhalt"
Nennt sich bei uns nur "Betteln"
Na ja, der ist gebäudetechnisch mit Sicherheit auch nicht leicht richtig zu versammeln. Dann wenigstens schon mal kurzzeitig das Gewicht nach hinten verschieben als gar nicht. Mal abgesehen davon, dass es dem Pferd offensichtlich Spaß macht
Beim 7-jährigen, der sich immer noch (und zwar permanent) verkriecht, ist das okay, weil er ja ERST 7 ist, beim 5-jährigen wird das gelegentliche(!) Engwerden viel mehr abgewertet? Die Logik dahinter erschließt sich mir nicht.
Und auch das ist ein Verkaufsvideo. Natürlich wird da gezeigt, "was geht". Wobei die Traversalen meiner Meinung nach jetzt auch nicht schaden (im Gegenteil, die mit Verstand eingesetzt können auch das Verstärken verbessern), die Versuche zu verstärken machen so natürlich keinen Sinn, aber das habe ich auch exakt so geschrieben

@Saxo: Das kenne ich irgendwoher mit dem "Schulhalt"


Na ja, der ist gebäudetechnisch mit Sicherheit auch nicht leicht richtig zu versammeln. Dann wenigstens schon mal kurzzeitig das Gewicht nach hinten verschieben als gar nicht. Mal abgesehen davon, dass es dem Pferd offensichtlich Spaß macht

"When the horse is perfectly on our aids, then the horse is light, brilliant but never spectacular." (Miguel Távora)
Ja, schaden tut es sicher nicht, kann man machen - nur ich stelle halt mittlerweile in Frage, ob es wirklich "was bringt", solche Übungen. Irgendwer hat auch mal behauptet, der spanische Schritt würde werweißwieviel für die Schulterfreiheit bringen. Ich hab mit meinem alten Spanier, der etwas rückständig steht und wenig Schulterfreiheit hat, wirklich sehr viel spanischen Schritt gemacht, er tut es auch wirklich schön, ganz gleichmäßig und mit gut mitgehender Hinterhand - aber das hat nun in den 15 Jahren, die er das mittlerweile beherrscht und wirklich viel gemacht hat, rundweg überhaupt NICHTS an seiner Gangmechanik oder Schulterfreiheit bewirkt. Der kann auch diesen Schulthalt und Piaffe und Levade, aber generell versammlungsfähiger ist er dadurch nicht geworden. Mag ein Einzelfall sein, glaube ich aber nicht so richtig.
Woran machst du das fest? Der tritt mit der HH richtig unter den Schwerpunkt und bekommt so von hinten den Spannungsbogen über den Rücken (deshalb passt hier auch die Arbeitshaltung, die Dehnungshaltung ist hingegen noch zu verbessern, wie geschrieben).
"When the horse is perfectly on our aids, then the horse is light, brilliant but never spectacular." (Miguel Távora)
Janina, wenn Du Dir mein vorheriges Post mit der stichwortartigen Aufzählung meiner Kritikpunkte durchliest und das Video nochmals sehr bewusst anschaust und auf das achtest, was ich geschrieben habe, findest Du zahlreiche Antworten auf Deine Fragen. 
Wenn Du möchtest, beschreibe ich gerne anhand von speziellen Sequenzen im Video mit Sekundenangaben, was ich sehe und warum mir gewisse Dinge oder die Ausführung bestimmter Lektionen nicht gefallen. Schade nur, dass einige das Video nicht sehen können.

Wenn Du möchtest, beschreibe ich gerne anhand von speziellen Sequenzen im Video mit Sekundenangaben, was ich sehe und warum mir gewisse Dinge oder die Ausführung bestimmter Lektionen nicht gefallen. Schade nur, dass einige das Video nicht sehen können.

Genau. Und warum bitte muss ein Pferd, was nach Deiner eigenen Aussage noch mindestens ein Jahr in der Grundausbildung steckt, Traversalen in Trab und Galopp gehen? Weil er es anbietet? Man sieht doch jetzt schon, dass bei der Grundausbildung nicht genug Zeit investiert wurde. Und in wiefern Traversalen ohne Biegung irgendwas bringen sollen, muss mir bei Gelegenheit auch noch mal jemand erklären…Janina hat geschrieben:@Luso: Leute, der ist FÜNF! Der steckt noch mindestens ein Jahr in der Grundausbildung
Mal davon abgesehen, habe ich nicht vom gelegentlich eng werden gesprochen, sondern davon, dass die gesamte Oberlinie noch nicht genug gelängt wurde. Und da kann die HH noch so spektakulär sind, so lange Du das nicht hast, kriegst Du auch kein Pferd über den Rücken.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs
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Nee, ihr Lieben, das stimmt nun auch nicht.
Genau deshalb gibt es ja nun mal Reitsysteme, die überhaupt kein v.w.-a.w. kennen.
Ich bin absoluter Verfechter der Dehnungshaltung, weil ich das für den "gangbareren" Weg halte. Nichtsdestotrotz kann man den Rücken genauso von hinten "spannen".
Und @Max: Ich habe deinen Beitrag selbstverständlich ganz genau gelesen. Ich sehe da Kritikpunkte, die belegen sollen, weshalb der nicht seitwärts geritten werden darf, deiner Ansicht nach...
Sekundenangaben machen keinen Sinn, weil er selbstverständlich, wie nun schon zum dritten Mal geschrieben, nicht permanent über den Rücken geht, Takt, Losgelassenheit und Anlehnung stimmen, sondern er natürlich selbiges immer wieder zwischendurch verliert.
Wie bei einem Pferd in dem Alter völligst normal. Und die Reiterin reagiert entsprechend, kann man auch erkennen, wenn man mag.
Und wo bitte steht, dass man ein solches Pferd noch nicht seitswärts reiten darf. Zu Recht würde ich hier nicht von echten Traversalen sprechen. Warum das nun auf dem Video gezeigt wird, bleibt Spekulation.
Warum es ein Nachteil sein soll, wenn das Pferd den seitwärtstreibenden Schenkel kennt, mir ein Rätsel.
Den müssen die schon früh kennenlernen, sonst bekommst du die auf der Hand der gedehnten Seite doch gar nicht ehrlich auf den Hufschlag. Hier müssen sie lernen, den inneren Schenkel durchzulassen. Wenn sie das anfangs nicht verstehen, hast du als Reiter zwei Möglichkeiten:
1. die "unintelligente" Methode: Du verstärkst einfach deine Hilfe.
2. die "intelligentere" Methode: Du reitest eine Lektion, die das Annehmen dieses Schenkels verbessert (dafür kannst du Vhw reiten, V.v.V.v., Z.v./v., leichtes SV und auch Schenkelweichen meinetwegen auch mit Stellung entgegen der üblichen Richtung). Was man nun wählt, wird von mehreren anderen Faktoren abhängen.
Setzt aber mitnichten ein versammlungsfähiges Pferd voraus, da diese Übungen allesamt noch zu dem lösenden Bereich zu rechnen sind.
So, gehe jetzt in den Stall und erzähle meinem Nachwuchs schon mal, dass er gefälligst in knapp zwei Monaten konstant über den Rücken zu gehen hat, dann ist der nämlich auch fünf. Ansonsten wird er wohl wieder zurückgegeben und ich gehe mir einen suchen, bei dem das ein fähigerer Reiter schon etabliert hat.
Scheint ja Standard zu sein
Genau deshalb gibt es ja nun mal Reitsysteme, die überhaupt kein v.w.-a.w. kennen.
Ich bin absoluter Verfechter der Dehnungshaltung, weil ich das für den "gangbareren" Weg halte. Nichtsdestotrotz kann man den Rücken genauso von hinten "spannen".
Und @Max: Ich habe deinen Beitrag selbstverständlich ganz genau gelesen. Ich sehe da Kritikpunkte, die belegen sollen, weshalb der nicht seitwärts geritten werden darf, deiner Ansicht nach...
Sekundenangaben machen keinen Sinn, weil er selbstverständlich, wie nun schon zum dritten Mal geschrieben, nicht permanent über den Rücken geht, Takt, Losgelassenheit und Anlehnung stimmen, sondern er natürlich selbiges immer wieder zwischendurch verliert.
Wie bei einem Pferd in dem Alter völligst normal. Und die Reiterin reagiert entsprechend, kann man auch erkennen, wenn man mag.
Und wo bitte steht, dass man ein solches Pferd noch nicht seitswärts reiten darf. Zu Recht würde ich hier nicht von echten Traversalen sprechen. Warum das nun auf dem Video gezeigt wird, bleibt Spekulation.
Warum es ein Nachteil sein soll, wenn das Pferd den seitwärtstreibenden Schenkel kennt, mir ein Rätsel.
Den müssen die schon früh kennenlernen, sonst bekommst du die auf der Hand der gedehnten Seite doch gar nicht ehrlich auf den Hufschlag. Hier müssen sie lernen, den inneren Schenkel durchzulassen. Wenn sie das anfangs nicht verstehen, hast du als Reiter zwei Möglichkeiten:
1. die "unintelligente" Methode: Du verstärkst einfach deine Hilfe.
2. die "intelligentere" Methode: Du reitest eine Lektion, die das Annehmen dieses Schenkels verbessert (dafür kannst du Vhw reiten, V.v.V.v., Z.v./v., leichtes SV und auch Schenkelweichen meinetwegen auch mit Stellung entgegen der üblichen Richtung). Was man nun wählt, wird von mehreren anderen Faktoren abhängen.
Setzt aber mitnichten ein versammlungsfähiges Pferd voraus, da diese Übungen allesamt noch zu dem lösenden Bereich zu rechnen sind.
So, gehe jetzt in den Stall und erzähle meinem Nachwuchs schon mal, dass er gefälligst in knapp zwei Monaten konstant über den Rücken zu gehen hat, dann ist der nämlich auch fünf. Ansonsten wird er wohl wieder zurückgegeben und ich gehe mir einen suchen, bei dem das ein fähigerer Reiter schon etabliert hat.
Scheint ja Standard zu sein

"When the horse is perfectly on our aids, then the horse is light, brilliant but never spectacular." (Miguel Távora)
Das Problem ist doch nicht, dass der keinen Spannungsbogen zeigt, sondern dass er knackefest im Rücken ist. Von Losgelassenheit leider keine Spur. Er lässt den Rücken nicht hängen, das stimmt. Aber ohne Losgelassenheit hat man halt garnix - und das ist hier der Fall. Da machen Seitengänge ebenso wenig Sinn wie Verstärkungen.
Janina, wenn Du das, was dort in dem Video gezeigt wird, für erstrebenswert hältst und auch so reiten möchtest, dann bleibt Dir das selbstverständlich unbelassen.
Ebenso, wenn Du diese Rückentätigkeit (die Rapunzel dankenswerterweise so plakativ und treffend mit "knackefest" beschrieben hat) für normal bei Jungpferden hältst.
Ich halte das jedoch nicht für normal und schon gar nicht für erstrebenswert.
Meine Pferde gingen 5jährig bereits äußerst zuverlässig über einen locker schwingenden Rücken. Vielleicht liegt es daran, dass sie High-End-Zuchtprodukte sind und Fohlenprämien haben. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich ein großes Faible für Plattitüden, abgedroschene Phrasen und die langweilige Arbeit an den Grundlagen habe. Vermutlich eher letzteres, denn meiner Meinung nach sitzt das Problem stets im Sattel.
Ebenso, wenn Du diese Rückentätigkeit (die Rapunzel dankenswerterweise so plakativ und treffend mit "knackefest" beschrieben hat) für normal bei Jungpferden hältst.
Ich halte das jedoch nicht für normal und schon gar nicht für erstrebenswert.
Meine Pferde gingen 5jährig bereits äußerst zuverlässig über einen locker schwingenden Rücken. Vielleicht liegt es daran, dass sie High-End-Zuchtprodukte sind und Fohlenprämien haben. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich ein großes Faible für Plattitüden, abgedroschene Phrasen und die langweilige Arbeit an den Grundlagen habe. Vermutlich eher letzteres, denn meiner Meinung nach sitzt das Problem stets im Sattel.

so ist es.Rapunzel hat geschrieben:Das Problem ist doch nicht, dass der keinen Spannungsbogen zeigt, sondern dass er knackefest im Rücken ist. Von Losgelassenheit leider keine Spur. Er lässt den Rücken nicht hängen, das stimmt. Aber ohne Losgelassenheit hat man halt garnix - und das ist hier der Fall. Da machen Seitengänge ebenso wenig Sinn wie Verstärkungen.
Gebetsmühle anwirft - und genau das liegt an der mangelhaft gedehnten Oberlinie. Aber mir war auch neu, dass ein Pferd nur dann nicht über den Rücken geht, wenn es ihn hängen lässt.
@Janina: Meiner ist jetzt sieben. Auch so ein Kurzrückenkandidat mit viel Aufsatz. Der fängt seit ein paar Monaten langsam an, über den Rücken zu gehen. Kann man übrigens nicht nur spüren, sondern auch hören: Pferde, die über den Rücken gehen, platschen nicht, sondern fußen deutlich leiser auf. Wie dem auch sei: Im Leben würde ich keinen Sinn darin sehen, irgendwelche verkorksten Traversalen mit dem zu reiten – wenn es um den seitwärtsweisenden Schenkel geht, reichen Schenkelweichen, VHW und Viereck verkleinern/vergrößern in meinen Augen vollkommen aus. Aber man muss sich tatsächlich entscheiden, was man will – viel Lektionsarbeit oder lange Grundlagenarbeit…
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs
Nach der SdA unterwegs

kleine Anmerkung am Rande: Pferde die zwanglos gehen fußen leise,Pferde die sich losgelassen haben federn in den Gelenken.
Lautes Gehen heißt ,feste und steife Gelenke, was zu enormen Verschleiß führen kann.
Da wiederum gibt es große Unterschiede: lautes Stampfen hörbares Gehen usw wenn es deutlich leiser tritt ist das ein gutes Zeichen, ob es nicht noch leiser Treten könnte, weiß man erst wenn es dies zum ersten Mal tut..
So mein Wissenstand und meine Erfahrung.
Lautes Gehen heißt ,feste und steife Gelenke, was zu enormen Verschleiß führen kann.
Da wiederum gibt es große Unterschiede: lautes Stampfen hörbares Gehen usw wenn es deutlich leiser tritt ist das ein gutes Zeichen, ob es nicht noch leiser Treten könnte, weiß man erst wenn es dies zum ersten Mal tut..
So mein Wissenstand und meine Erfahrung.
Ich finde sehr wichtig, was Cubano und Paula geschrieben haben.
Ein zwanglos und losgelassen laufendes Pferd tritt leiser als ein festgehaltenes, und ein Pferd, das über den Rücken geht, hört man noch weniger, weil dann noch beginnender Schwung (im Rahmen der Möglichkeiten des Pferds) hinzukommt.
Pferde, die sehr "aufwendig" und geräuschvoll gehen, sind in der Regel verspannt, unausbalanciert usw.
Idealerweise hört man nichts außer Schnauben in der Reithalle.
Ein zwanglos und losgelassen laufendes Pferd tritt leiser als ein festgehaltenes, und ein Pferd, das über den Rücken geht, hört man noch weniger, weil dann noch beginnender Schwung (im Rahmen der Möglichkeiten des Pferds) hinzukommt.
Pferde, die sehr "aufwendig" und geräuschvoll gehen, sind in der Regel verspannt, unausbalanciert usw.
Idealerweise hört man nichts außer Schnauben in der Reithalle.
