Pladoyer für die Besinnung auf die klassischen Prinzipien

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

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Meg
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Beitrag von Meg »

So, ich oute mich dazu, noch schlimmer, ich stelle ein Video ein, für dass ich sicher zerissen werde hier 8) Aber es wird ja immer nach praxisorientierter Diskussion geschrieen :wink:

Reite seit zwei Wochen die Stute meiner Freundin, die reitet aus und versucht sich im Springen (leider fehlt ihr einfach das Vorwärts, was man kurz auf ihrem Wallach sieht, so ungefähr reitet sie die ganze Zeit).

Nun also das vierte mal unter mir, mein Sitz ist stark verbesserungswürdig und ich hätte gerne 10kg weniger *seufz*. Ich bilde mir aber ein, das Pferd zumindest nicht grossartig zu stören. Es könnte jedoch wesentlich besser aussehen, wenn Vorwärts und Schenkelgehorsam gegeben wären, dann könnte ich besser sitzen und eine ruhigere Verbindung halten. So aber muss ich ganz schön ackern, um das Vorwärts zu installieren und gleichzeitig versuchen, dabei locker zu bleiben. Im Galopp sieht man sehr schön, dass Kraft und Geraderchtung fehlen. Rechte Hand schafft sie nichtmal das Durchhalten des Galoppes, wenn ich sie dazu auffordere, das rechte Hinterbein mehr unter den Schwerpunkt zu nehmen. Und auf Grund der Mängel kommt sie halt hdS. Was sollte ich da jetzt aktiv vorne dran ändern?? Solange es hintem im Motor so sehr mangelt?
Gewünscht ist es nicht, aber mit Zeit und Kraft und hoffentlich mehr Geschmeidigkeit wird sich das Problem von alleine geben.

http://www.youtube.com/watch?v=DJqGwPDEvLs

Zu meinem Sitz sei noch gesagt, dass ich seit gefühlten Ewigkeiten kein "erwachsenes" Pferd mehr geritten bin und nach dem ersten mal Reiten auch einen gewaschenen Muskelkater zwischen den Beinen, dem Hintern, den Rücken und vor allen dem Magen hatte 8) typische Sesselpupser halt
Zuletzt geändert von Meg am Sa, 25. Jan 2014 22:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Chaosqueen
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Beitrag von Chaosqueen »

@ Phanja,
wie siehst du das, ich könnte mir vorstellen, dass man in Schwierigkeiten kommen kann, wenn man das junge Pferd vor dem Anreiten bereits an der Longe so gut vorbereitet, dass es gut bemuskelt ist, sich selbst deutlich besser ausbalancieren kann und sicher auch deutlich mehr Kraft hat, als ein Pferd, das sofort geritten wird. Dann hat es sicherlich auch schon eine gute Portion Selbstbewusstsein gesammelt und kann es dann nicht passieren, dass es in "Flegel-Zeiten" deutlich schwieriger zu Händeln ist bzw. seine Grenzen einfach ganz anders austestet?

Versteh mich bitte nicht falsch, ich habe 0,0 Ahnung von der Jungpferdeausbildung und habe auch nicht vor, in nächster Zeit mal eines anzureiten, ich bin mit nachreiten lernen noch eine ganze Weile beschäftigt :wink: Da würde mich nur mal etwas Erfahrung direkt aus der Praxis interessieren. Ich würde es aber ebenso machen wie du bzw. machen lassen, wenn ich in der Situation wäre.
Paula

Beitrag von Paula »

Meg du bist Klasse ! Respekt ! Mutig von dir,das gibt ein Beispiel, dass man sich auch traut was einzustellen! .Habe dir eine PN geschickt.
Zuletzt geändert von Paula am So, 26. Jan 2014 10:15, insgesamt 1-mal geändert.
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Paula, ist doch völlig wurscht, ob der ein Spanier ist oder was anderes. Er ist ein Individuum, und für dieses Individuum greift die schöne Theorie von der Natürlichkeit, die alles richtig macht, einfach nicht. Und irgendwie vermute ich, dass er nicht das einzige Pferd ist, das nicht so funktioniert, wie man das gern hätte.
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Meg, serh mutig.

Das ist jetzt kein zerreissen von mir, aber ich will ehrlich sein. Es gefällt mir gar nicht.

Merkst Du, dass entweder die inner oder äußere Hand nach hinten wirkt. Du bist sehr unruhig mit den Händen. die Arme sind in Henkelposition, somit bekommst Du keine Ruhe in den Händen.
Insgesamt wirkt das alles sehr hektisch und wenig einfühlsam geritten. Das Pferd ist fest im Rücken, der Schweif geht nervös.

Nur Tempo macht es dann auch nicht, vielleicht wäre bei dem weniger wirklich mehr.

Trotzdem Danke für das Einstellen und ich hoffe, Du bist jetzt nicht angefressen, dass ich das hier so offen schreibe.


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Meg
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Beitrag von Meg »

Nö, macht mir gar nichts Anchy, mit solchen Kommentaren habe ich eigentlich gerechnet :wink:
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

"Mit solchen Kommentaren"

Findest Du das nicht gerchtfertigt? Dann sag es ruhig.
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Meg
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Beitrag von Meg »

Anchy, es geht hier nicht um mein Reiten, es geht um das Problem des hdS. Ansonsten ordne ich Kommentare einfach erstmal nur ein und möchte mich nicht äussern, ausser zu dem, was ich bereits erwähnt habe. Bitte beim Thema bleiben und das ist hdS.
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Paula

Beitrag von Paula »

Já klar ,man orintiert sich
auch nur an der Natur .Voellig richtig Rapunzel das Pferde sich frei oft rumplig bewegen .Sogar unharmonisch .Aber es gibts in der Natur .Momente voelliger Harmonie an denen moechte ich mich orintieren ..Und das ist eben nicht hds fuer mích oder der Spanier eben...
Schau Aráber bewegen sich gern als Trinker der Luefte WB nicht...Spanier kenn ich zuwenig beim WB štimmt was nicht wenn die draussen am liebsten so laufen ohně das sie erregt sind .
Gute Nacht euch
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Meg, das HDS hat aber auch eine Ursache und erhlich, da könnten wirklich Deine unruhigen Hände sein.
Somit ist der Hinweis darauf mehr als berechtigt, wir können das Pferd ja wohl kaum isoliert vom Reiter betrachten? Oder meinst Du doch?
Anchy
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Meg
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Beitrag von Meg »

Nein Anchy, das glaube ich nicht, weil sie im Trab nicht hdS kommt (zumindest nicht meine Definition davon). Und da sind meine Hände sicher noch unruhiger.
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Anchy
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Beitrag von Anchy »

Nun, dann liegt es - wie immer- am Pferd.

Trotzdem eine schöne Nacht.

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C.Dingens
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Beitrag von C.Dingens »

Meg hat geschrieben:So, ich oute mich dazu, noch schlimmer, ich stelle ein Video ein, für dass ich sicher zerissen werde hier 8) Aber es wird ja immer nach praxisorientierter Diskussion geschrieen :wink:
Liebe Meg, ich finde das sehr mutig von Dir.
Ich erlaube mir meine Meinung kund zu tun. Zerreißen will ich dich nicht, auch wenn ich direkt werde. Ich hoffe du bekommst das in den richtigen Hals. Es ist konstruktiv gemeint.
Das HDS dieser Stute ist einfach der Tatsache geschuldet das sie nicht weiß wohin sie ihr verloren gegangenes Gleichgewicht ausgleichen soll. Es fühlt sich für sie so an, als wolle sie sich an einem morschen, wackeligen Pfahl anlehnen. Die taucht so lange ab, in der Hoffnung das sie den festen Punkt findet an dem sie ankommen darf. Aber der Reihe nach.
Meg hat geschrieben: Nun also das vierte mal unter mir, mein Sitz ist stark verbesserungswürdig und ich hätte gerne 10kg weniger *seufz*. Ich bilde mir aber ein, das Pferd zumindest nicht grossartig zu stören.
Hier muss ich dir leider widersprechen. Die Form der Zügelführung die ich auf dem Video zu erkennen glaube, halte ich (nicht nur bei diesem Pferd) für äußerst kontraproduktiv. Denn in deiner Bemühung möglichst weich und nachgiebig zu sein blockierst du das Hinterbein. Die Stute bekommt immer im falschen Moment auf den Zahn. Das liegt daran, das der Zügel schlackert und du dennoch offensichtlich über den Zügel die Richtung angibst und dabei rückwärts wirkst.
Außerdem klemmst du im Oberschenkel und blockierst damit deine Hüfte. So kann die Stute, die für mein dafürhalten nach wie vor über einen tüchtigen Motor verfügt nicht zwanglos unter deinen Schwerpunkt treten.
Beides sorgt dafür, das deine treibenden Hilfen ins Gegenteil umschlagen und es fühlt sich für dich noch verhaltener an.
Meg hat geschrieben: Es könnte jedoch wesentlich besser aussehen, wenn Vorwärts und Schenkelgehorsam gegeben wären, dann könnte ich besser sitzen und eine ruhigere Verbindung halten.
So wird leider kein Schuh draus. Das Pferd kann nur das leisten, was deine Einwirkung zulässt. It´s up to you und genau hier wird reiten schwer und unterscheidet den Könner vom "Normalo". Es ist in der Verantwortung des Reiters trotz der Widrigkeiten, die das Pferd möglicherweise mit bringt die Übersicht zu behalten und geschmeidig so zu tun, als sei es das leichtrittigste Geschöpf unter Gottes weiter Sonne. Jedenfalls solltest du genau so einwirken.
Meg hat geschrieben: So aber muss ich ganz schön ackern, um das Vorwärts zu installieren und gleichzeitig versuchen, dabei locker zu bleiben.
Das ist die Crux und eine Spirale in der sich so viele Reiter (mich eingeschlossen gerne befinden). Das Pferd klemmt und du klemmst. Das Pferd kann aber nur aufhören wenn du locker wirst und wenn es dir gelingt eine weiche Verbindung auf zu bauen, die nicht rückwärts wirkt.
Meg hat geschrieben: Im Galopp sieht man sehr schön, dass Kraft und Geraderchtung fehlen.
Das sieht man in der Tat. Ich sehe aber auch ein sehr bemühtes Pferdchen mit sehr viel will to please und einem nach wie vor guten Motor.
Meg hat geschrieben: Rechte Hand schafft sie nichtmal das Durchhalten des Galoppes, wenn ich sie dazu auffordere, das rechte Hinterbein mehr unter den Schwerpunkt zu nehmen. Und auf Grund der Mängel kommt sie halt hdS. Was sollte ich da jetzt aktiv vorne dran ändern?? Solange es hintem im Motor so sehr mangelt?
Hand entweder richtig weg, so das die Stute sich aus der Deckung trauen kann oder die Verbindung mit kürzerem Zügel gleichmäßig halten ohne seitwärts oder sonst wie auf das Maul wirken zu wollen. Willst du abwenden passiert das nicht über die Hand sondern über den Sitz.
Die breit geführten Fahrleinen bringen es jedenfalls nicht. Du kannst damit nicht sauber Verbindung halten und du bist trotzdem immer am Pferdemaul. Entscheide dich. Hop oder Top. Ich rate dir die Zügel mal ne Woche nur an der Schnalle an zu fassen und zu gucken was das mit euch beiden macht. Wahlweise Verbindung aufbauen und Einhändig reiten. Außerdem würde ich versuchen deine Oberschenkel zu öffnen damit du in der Hüfte locker mitschwingen kannst. Das tolle ist, wenn dir das gelingt, das mit dem nach unten durchfedernden Bein auch ein besseres, weil effektiveres treiben möglich würde. Bei dem Vermögen und dem offensichtlichen goód will der Stute wird es vermutlich nicht mal so lange dauern.
Meg hat geschrieben: Gewünscht ist es nicht, aber mit Zeit und Kraft und hoffentlich mehr Geschmeidigkeit wird sich das Problem von alleine geben.
Das glaube ich nicht. Ich prophezeie dir nur eine Verlagerung. Sie wird versuchen es dir und deinen Baustellen recht zu machen:wink:

Meg hat geschrieben: Zu meinem Sitz sei noch gesagt, dass ich seit gefühlten Ewigkeiten kein "erwachsenes" Pferd mehr geritten bin und nach dem ersten mal Reiten auch einen gewaschenen Muskelkater zwischen den Beinen, dem Hintern, den Rücken und vor allen dem Magen hatte 8) typische Sesselpupser halt

Du bist Kritikbereit, dafür hast du meinen vollen Respekt und ich wünsche dir viel Erfolg. Ich bin ganz verliebt in dieses Pferdchen. Dir bin ich Dankbar für deinen Mut deine Reiterei hier offen zu zeigen.
Zuletzt geändert von C.Dingens am Sa, 25. Jan 2014 23:46, insgesamt 4-mal geändert.
Lilith79
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Beitrag von Lilith79 »

Also ich finde das video nicht schlimm, aber deine kommentare klingen für mich ehrlich gesagt schon so als ob du dich etwas überschätzt. Ich sehe auf dem video ein pferd reiter paar bei dem man am reiter arbeiten muss. Vor allem am sitz und an der handeinwirkung (i c h finde übrigens das zuegelmass etwas zu lang. Deswegen kommen die ellenbogen oefters mal hinter den koerper und dje hand wirkt stark rueckswaerts - auch teils recht tief und auch öfters mal ziemlich überfallartig). Ich seh da keinen reiter der (auf diesem Pferd) schon so weit ist dass er das pferd formen kann...nach 4 mal reiten auch gar nicht verwunderlich. Und ich seh da beim pferd auch keine fehler die nicht durch das reiten erklaerbar sind.

und das ist jetzt uberhaupt nicht arrogant oder vernichtend gemeint. Ich reite auch noch keinen deut besser, auf einem grosspferd vermutlich schlechter, bin nur meinen ponyzwerg gewohnt.
Zuletzt geändert von Lilith79 am So, 26. Jan 2014 00:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Isomer
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Beitrag von Isomer »

@Meg

Erstmal wirklich toll das du den Mut hast was einzustellen.

Aber das Video ist meiner Meinung kein Beispiel für ein Pferd das von sich aus sich einrollt und was man ignorieren kann so das es irgendwann von selbst verschwindet.

Sowohl im Trab als auch im Galopp kommt es durch die unruhige Zügelführung zu Störungen.
„Was es alles gibt, das ich nicht brauche!“ [Aristoteles]
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