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Verfasst: Di, 13. Nov 2012 07:45
von Cubano
Saltandpepper: Wo genau schrieb ich "falsch gearbeitet"? :P
WAS ich geschrieben habe war, dass es bei der Arbeitsreitweise nicht darum geht, schwungvoll über den Rücken zu reiten, weil es kontraproduktiv wäre. Und dass auch die AE auf eine Reittradition zurückgreift, in der das nicht so gelehrt wurde, wie wir das heute lernen. Schlussendlich ist es doch so: In der DV wird mit den Pferden so lange gearbeitet wie sie halten, danach ist eben Feierabend. Und dass es vielleicht nicht besonders rückenschonend ist, ein Pferd, was z.B. engstehende Dornfortsätze besitzt, nach der spanischen DV zu arbeiten, ist für mich nur logisch.

Verfasst: Di, 13. Nov 2012 07:55
von saltandpepper
Cubano hat geschrieben:Saltandpepper: Wo genau schrieb ich "falsch gearbeitet"? :P
WAS ich geschrieben habe war, dass es bei der Arbeitsreitweise nicht darum geht, schwungvoll über den Rücken zu reiten, weil es kontraproduktiv wäre. Und dass auch die AE auf eine Reittradition zurückgreift, in der das nicht so gelehrt wurde, wie wir das heute lernen. Schlussendlich ist es doch so: In der DV wird mit den Pferden so lange gearbeitet wie sie halten, danach ist eben Feierabend. Und dass es vielleicht nicht besonders rückenschonend ist, ein Pferd, was z.B. engstehende Dornfortsätze besitzt, nach der spanischen DV zu arbeiten, ist für mich nur logisch.
Dann hast eben nicht "falsch geritten" geschrieben, das tut doch aber in der Argumentationslogik nichts zur Sache ?!
Warum soll viel "nicht so gut für den Rücken" besser sein, als nur ein bißchen "nicht so gut für den Rücken" ?
Die Sache mit dem Rücken sehe ich eben recht ähnlich wie du, das weist du, aber, man kann sich hier Phanjas Argumenten doch nicht gnaz verschließen. Mir kommen da immer mal Zweifel, ob die "ach so gesunde und richtige Arbeitsweise" wirklich so der Weisheit letzter Schluß ist, wie ich selbst das auch denke :wink: .

Verfasst: Di, 13. Nov 2012 08:04
von Cubano
saltandpepper hat geschrieben: Warum soll viel "nicht so gut für den Rücken" besser sein, als nur ein bißchen "nicht so gut für den Rücken" ?
Vielleicht weil ein Pferd nicht allein aus Rücken besteht und die Gesamtmuskulatur im Gesamtpaket Pferd :wink: durchaus eine Rolle spielt.
Aber diskutieren wir hier wirklich und wahrhaftig gerade das Thema: Ist über den Rücken reiten gesund für Pferde? :roll: :wink:

Verfasst: Di, 13. Nov 2012 08:19
von saltandpepper
Cubano hat geschrieben:
Vielleicht weil ein Pferd nicht allein aus Rücken besteht und die Gesamtmuskulatur im Gesamtpaket Pferd :wink: durchaus eine Rolle spielt.
Aber diskutieren wir hier wirklich und wahrhaftig gerade das Thema: Ist über den Rücken reiten gesund für Pferde? :roll: :wink:
AHA !!!! Ein denkwürtdiger Satz : " Ein Pferd besteht nicht nur aus Rücken !" :lol: :wink:
Wir diskutieren ja hier darüber, welche Gründe es geben kann, damit einem ein Clip gefällt oder nicht : Sind es Gründe der ethischen Keule "Gesunderhalt" - die dann automatisch andere Meinungen in eine zweifelhafte Ecke drängen, oder sind es möglicherweise schon auch Gründe des "Geschmacks" ???
Gruß S&P

Verfasst: Di, 13. Nov 2012 08:21
von Cubano
Du hast das Lusi-Video, das in Deutschland gesperrt wurde, aber gesehen, oder?
Und ja: Ich glaube unbedingt daran, dass es gesunderhaltend ist, ein Pferd über den Rücken zu reiten.
Mal davon abgesehen: Es ist – sorry – Unsinn, dass ich jemanden, der anders reitet als ich das versuche, in eine zweifelhafte Ecke dränge. Denn daran, dass ein Pferd nun automatisch zum Abdecker muss, wenn man es nicht über den Rücken reitet, glaube ich auch nicht zwingend (Kissing-Spines-Kandidaten mal außen vor). Zumal die meisten Leute, die ich kenne, Reiten als Freizeitbeschäftigung betreiben und vielleicht ein Stündchen pro Tag unterwegs sind. Aber das bedeutet ja nicht, dass ich das für mich selbst und mein Pferd für erstrebenswert halt…

Verfasst: Di, 13. Nov 2012 08:36
von Tess
Ich glaube alle, die auch nur ansatzweise "denkend" auf dem Pferd sitzen werden meinen, dass es gesunderhaltend ist, dass das Pferd über den Rücken geritten wird.
Und ich schwöre dir, sie werden alle der Meinung sein, dass sie daran arbeiten, dass das Pferd über den Rücken geht ...

Und da kommt dann wieder das liebe Thema der Selbstwahrnehmung ins Spiel 8)

Verfasst: Di, 13. Nov 2012 08:41
von saltandpepper
Cubano hat geschrieben:Du hast das Lusi-Video, das in Deutschland gesperrt wurde, aber gesehen, oder?
Nein, leider nicht :cry: .
Du rennst desweiteren - wie du ja weist- offene Türen ein. ICH BIN EIN ABSOLUTER FAN VON "ÜBER DEN RÜCKEN REITEN".
Ich kann mich nur der Logik von Phanjas Argumenten nicht ganz entziehen und hätte daher gerne eine andere Begründung, warum die Pferde gesund bleiben, als die, die du angeführt hast. Mir fällt ja auch keine ein... :(

Verfasst: Di, 13. Nov 2012 08:58
von Paula
saltandpepper hat geschrieben:Diese Argumentation finde ich nun ein wenig verwirrend, Cubano. Warum sollen Pferde, die viel -angeblich-grundsätzlich falsch gearbeitet werden, weniger Schaden nehmen, als welche, die nur ein bißchen falsch gearbeitet werden?
Für mich ist das irgendwie sehr unlogisch :shock:
vermutlich weil sie es überleben..
also sie werden viel falsch gearbeitet und können aber relativ lange genutzt werden.Daraus schließt man dann kann ja nicht schädigend sein...
Das erinnert mich an bestimmte Araberlinien.Sie sind so ausgelesen worden und gezüchtet worden: wer große Strapazen überlebte mit dem wurde gezüchtet.Heute seh ich im Distanzbereich Araber die niemals gelernt haben über den Rücken zu gehen und brav ihre Distanzen leisten.
Die Pferde sind bretthart und ein Graus zu reiten..zumindest die ich erlebt habe.Die Besitzer merken davon nicht, die meinen so geht halt ein Araber...und wenn ich es morniere heißt es von Arabern verstünde ich nichts, die gingen so...
Ich habe übrigens eine Mailantwort von Herrn Heuschmann bekommen bezüglich meiner Anfrage ob man die heutigen WBs anderes reiten müsste....sehr vielsagende Anwort, mit der aber nur der zufrieden sein wird, dessen Auge auch warhnehmen kann , dass das Englische Pferd eben nicht losgelassen ist...
Und das ist ja das Problem, ist das Geschmack oder gibts am Ende doch Reiter deren Auge geschulter ist...

Verfasst: Di, 13. Nov 2012 08:59
von Cubano
Sorry: Es ist noch früh, ich bin alt – ich finde Phanjas Argumente zu dem Lusinger-Video gerade nicht… Hilf mir mal über die Straße, büdde.
Ansonsten: Weiß ich doch. :wink:

Verfasst: Di, 13. Nov 2012 09:06
von horsman
Vielleícht muss man Unterschiede machen zwischen dem Rücken der sich nicht krampfhaft fest hält und dem Reiten "über den Rücken". Vielleicht gibt es ersteres, ohne dass man landläufig zweites erkennen wird?

Verfasst: Di, 13. Nov 2012 09:14
von Paula
horsemän, das finde ich einen sehr guten Ansatz.Es gibt nämlich Unterschiede wie stark das Pferd seinen Rücken verspannt.Bzw sich ingesamt verspannt.Und im ruhigen Tempo wird ein ungelöstes Pferd weniger verschliessen und weniger belastet, der Rücken wird weniger fest als im forcierten Tempo.Das kann jeder selbst mal ausprobieren.Wenn das Pferd noch nicht locker ist...

Verfasst: Di, 13. Nov 2012 09:26
von Cubano
horsmän hat geschrieben:Vielleícht muss man Unterschiede machen zwischen dem Rücken der sich nicht krampfhaft fest hält und dem Reiten "über den Rücken". Vielleicht gibt es ersteres, ohne dass man landläufig zweites erkennen wird?
Hmm: Für mich ist ersteres die Voraussetzung dafür, dass es zweites überhaupt geben kann. Ein Pferd mit festgehaltenem Rücken wird man nie über den Rücken reiten können. Das funktioniert erst dann, wenn Losgelassenheit da ist.

Verfasst: Di, 13. Nov 2012 10:05
von horsman
Aha. Und möglicherweiuse "reicht" es zur normalen Gesunderhaltung eines Pferdes ja auch aus, dass es dauerhaft seinen Rücken nicht fest hält. Der "Rest", also dieses "über den Rücken reiten" (was immer das dann auch sein mag ...) ist vielleicht nur eine Sache, die man Dressurreiter sucht, um meinetwegen die Gänge schöner weil fließender aus sehen zu lassen.

Vielleicht machen wir uns da aber auch was vor und suchen nach etwas, was gar nicht sooo gesund ist ... und reden uns nur unser Gewissen rein...??

Verfasst: Di, 13. Nov 2012 10:19
von Cubano
horsmän hat geschrieben:Aha. Und möglicherweiuse "reicht" es zur normalen Gesunderhaltung eines Pferdes ja auch aus, dass es dauerhaft seinen Rücken nicht fest hält. Der "Rest", also dieses "über den Rücken reiten" (was immer das dann auch sein mag ...) ist vielleicht nur eine Sache, die man Dressurreiter sucht, um meinetwegen die Gänge schöner weil fließender aus sehen zu lassen.
Nö, daran glaube ich nicht. Also dass es ausreicht, wenn ein Pferd nur nicht im Rücken verspannt. Warum? Weil es dann nur mit dem Knochengerüst und Teilen der Bauchmuskulatur trägt. Da sich der Rückenmuskel aber dennoch bewegt, führt das dazu, dass das Pferd abwechselnd die o.g. Tragefunktion benutzt und den Rücken hängen lässt. Genau deshalb ist ja für das Reiten über den Rücken die gedehnte Oberlinie so wichtig: wegen der Zugwirkung, die Nackenband und Muskulatur die Dornfortsätze aufgerichtet werden. Und das gilt nicht nur in der Dehnungshaltung, sondern setzt sich bei vernünftiger Arbeit weiter fort.

Verfasst: Di, 13. Nov 2012 10:23
von Paula
cubano,Losgelassenheit ist definiert

Losgelassenheit
bedeutet das Pferd geht über den Rücken
der Rücken schwingt , er spannt sich gleichmäßig rytmisch an und ab...
Siehe Seunig,
siehe von Haugk,der als erster .soweit ich weiß,die Ausbildungskala aufgeschrieben hat , das war
1949 "Das Reiter-ABC"
die Richtlinien mit der Ausbildungskala kam zum ersten Mal 1954 raus...

also kann Losgelassenheit nicht die Voraussetzung für über den Rücken gehen sein

Die Anlehnung und alle nachfolgenden Punkte der Skala der Ausbildung machen auch erst dann Sinn
wenn das Pferd über den Rücken geht
damit
es über den Rücken gehen kann
diese Voraussetzung dafür
ist der Takt
dieser entspricht der Zwanglosigkeit
findet das Pferd in der Phase der Zwanglosigkeit seinen natürlichen Gang wieder
geht es im Takt
denn der natürliche Gang ist takrein..siehe Seunig
so auch meine Erfahrungen

Haugk schreibt
zur Skala der Ausbildung
auf seite 124 im oben erwähnten Buch:
"Die Reihenfolge ist unabänderlich,also feststehend.Dagegen lassen sich die Grenzen der Ziele nicht eindeutig festlegen.Sie gehen ineinander über wie Fraben des Regenbogens."