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Verfasst: Di, 29. Mär 2011 12:28
von Cubano
esge hat geschrieben:Paula hat geschrieben:kaum mehr einer das Pferd am Kreuz, und das ist die
"Das Pferd vor sich haben" trifft es, finde ich, besser. Und kann gänzlich ohne Kreuz produziert werden... Ein gänzlich losgelassener Sitz ist viel wichtiger.
Oder wie mein spanischer Ex-Rl zu sagen pflegte. Stör das Pferd nicht und lass es einfach machen…
Paula. Natürlich kommt man ohne Ausbilder an seiner Seite nicht von den Halben Tritten zur Piaffe. Aber wahrscheinlich kommt man ohne nicht mal bis zu den Halben Tritten
Ach und Kerstin Gerhard würde sich angesichts dieses Threads mal wieder die Haare raufen – worüber wir hier reden, nennt sich offiziell Handarbeit, und nicht Bodenarbeit

Verfasst: Di, 29. Mär 2011 12:39
von Paula
-Kreisch-stimmt, Handarbeit..*schäm*
am Kreuz haben ist eben nicht nur! machen lassen, reiten ist das,nicht nur Passagier,nicht stören, Vorbedingung ist der korrekte Sitz(losgelassen sitzen gemeinsames Gleichgewicht erhalten könne) und ein Reiter der weiß wann er aufhören muss einzuwirken und wann er eben wieder intervenieren muss.. und vorallem wie
ein Pferd das ich am Sitz habe ist vor mir, das eine geht nicht ohne das andere.
Verfasst: Di, 29. Mär 2011 12:51
von horsman
Ich denke ihr beide habt Recht. Einerseits gilt es das Pferd mit dem Kreuz zu halten, andererseits darf man gerade für die Piaffe nicht in den Fehler verfallen sich auch nur einen Hauch zu verkrampfen und irgendwie krampfhaft drücken oder halten wollen. Beides in Einklang zu bringen erfordert viel Feingefühl und kann übrigens am besten auf einem Lehrpferd erfühlt werden, welches schon gut piaffieren kann.
Verfasst: Di, 29. Mär 2011 12:52
von esge
Na ja, wir können uns hier wieder im Streit um Begrifflichkeiten verstricken. Im Grunde meinen wir wohl dasselbe. Die schönsten Momente beim Reiten - nicht nur beim Piaffieren, aber da kommst immer so deutlich raus - sind jedenfalls die, wo man seine Hilfen einstellen kann und wirklich nur noch "oben sitzt"
Ich geh jetzt mal meine Rösslein tummeln - die holen mich immer wieder so schön von den Höhenflügen der Theorie zurück auf den Boden. Mal sehen, obs Pony heute piffeln mag, wenn die Bedieneinheit so kopflastig daher kommt.

Verfasst: Di, 29. Mär 2011 17:32
von Nakim
Headroom42 hat geschrieben:ottilie hat geschrieben:
da aber selbst Neindorff diese Art und Weise also vom Boden aus praktizierte dann vom Sattel aus perfektionierte
*seufz*
Ist denn irgendwo festgemeisselt, daß er IMMER am Boden anfing?
Kann ich mir bei jemanden, der aufs Pferd eingeht, nicht wirklich vorstellen, da es sicherlich wie bereits geschrieben Pferde gibt, die man besser vom Sattel aus anleiten kann.
Soweit es mir aus erster Hand berichtet wurde hat Neindorff immer erst am Boden angefangen. Die ersten Übungen am Boden began man schon mit 7 (Touchierübungen, erste halbe Tritte) um dem Pferd über Jahre hinweg Zeit zu geben sich auf die Piaffe vorzubereiten. Bodenarbeit war im Institut immer sehr wichtig und sollte es bei einem klassischen arbeitenden Reiter auch nachwievor sein.
Verfasst: Di, 29. Mär 2011 22:13
von Gawan
Weiter vorne wurde der Unterhals bei der Piaffe von d'Andrade kritisiert
http://www.taunusreiter.de/F_Versammlung.html
Nun würde ich gerne wissen, ob ein Pferd mit einem dicken kurzen Hals wie dieses hier
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/14408564
sich überhaupt versammeln und halbwegs beizäumen kann, ohne einen Unterhals zu zeigen. Mir ist nämlich aufgefallen, dass bei diesen Bildern hier
http://www.artisticdressage.com/dlg.html
fast alle Pferde einen leichten Unterhals zeigen. Dann wäre die Piaffe des Monsieur de Kraut wohl als Macho-Getrippel zu betrachten?
Tanja Xezal
Verfasst: Di, 29. Mär 2011 22:39
von Ennah2
Super, endlich mal jemand, der nachgedacht hat über die Optik einer Piaffe in Abhängigkeit von dem Körperbau des Pferdes! Ja, wo soll der massive Hals denn hin, wenn nicht auch nach vorne

?! Und da dieser Pferdetyp auch oft recht kompakte Köpfe mit nicht übermäßiger Ganaschenfreiheit hat, folgt daraus zwangsläufig das offene Genick. Das tut aber der Versammlung auf der Hinterhand keinerlei Abbruch. Und: Was hinten versammelt wird (en francais: abaisser les hanches), muss vorne erhoben werden - sonst würde das Pferd in sich zusammenkriechen. Daher auch die recht hohe Aufrichtung bei dem Andrade- Bild, in Korrespondenz mit der stark gesetzten Hinterhand. Da ist m.E. nichts mittels akriver Aufrichtung geschehen. Den Mann hätte ich gerne mal "life" gesehen!
Und noch was: Das das eine getrippelte Piaffe gewesen sein soll, halte ich in Anbetracht des vorschwingenden Hinterbeins für äußerst unrealistisch...

Verfasst: Di, 29. Mär 2011 22:43
von KStengler
Horsemän hat folgendes geschrieben:
@kstengler
ein Foto ist immer nur eine Momentaufnahme und gerade in der Piaffe kann sich die Haltung des Pferdes binnen weniger Tritte stark verändern. Idealerweise tut sie dies natürlich nicht, und das Pferd hält Haltung, Verkürzung der Standfläche und Aufstellwinkel der Vorderbeine für 50 oder noch mehr Tritte völlig gleich, wie zB Oliveira dies mit Soante gezeigt hat (dies ist übrigens auch eine Form von Schwung!).
Aber dies sind sehr rare Momente in der Reitkunst und besonders in der Ausbildungsphase der Piaffe wird das Pferd öfter die Haltung verändern, weil es noch danach sucht. Insofern gehört gerade zur Beurteilung der Piaffe die Bewegung, denn Gleichmäßigkeit von Takt, der Schwung und die Kadenz machen erst die wirkliche Qualität einer Piaffe aus. Dass mal eine Nasenlinie leicht hinter die Senkrechte kommen kann ist mE noch nicht verwerflich, solange man dies erkennt und daran arbeitet dies zu verbessern und sich nicht damit zufrieden gibt, oder dies gar Ausbildungssystem verkauft und nicht eine systemtisch zu stramme Zügelverbindung den Kopf des Pferd dahin zwingt.
BTW
wenn man Verkürzung der Standfläche will und ein möglichst senkrechtes Vorderbein und ein Absenken der Hanken, dann wird dies ungefähr so aus sehen müssen, wie auf dem Foto von Stensbeck. Wie sonst soll das gehen? Irgendwo muss das Pferd ja hin.
@ horsemän: ja , mir ist schon klar, dass ein Foto nur eine kurze Sequenz darstellt. Doch es gibt ja auch noch Videoaufnahmen.
Das Foto von Stensbeck habe ich auch nicht kritisiert,es handelt sich nur um eine Momentaufnahme. Ob es losgelassen war? Kann ich anhand eines einzelnen Fotos nicht sagen.
Wie gesagt- T. sieht mir insgesamt nicht losgelassen aus und deshalb habe ich verusucht, das zu belegen. Sonst sage ich auch nicht bei jeder kleinen Abweichung vom Ideal : Das ist keine Piaffe oder der falsche Weg dorthin.
Diese Piaffe finde ich zB trotz des leicht rückständigen Vorderbeins sehr schön anzusehen.
http://www.youtube.com/watch?v=Fs7UXTUX3YQ
Insgesamt scheint mir das Pferd aufmerksam und losgelassen zu sein.
@Gast: wie du sagtest- gut zu wissen ,dass auch noch andere sich nicht von spannigen Piaffen blenden lassen... und schade, dass es so wenige sind. Das Piaffe Video
Hier
hat mich echt geschockt. Die Holländer sollen (speziell AvG unter SJ) Piaffe und Passage auch mit diesen Methoden "entwickelt" haben. Allerdings hat sich der Touchierer da hinter Holzplanken versteckt und dazwischen mit dem Stock gehauen, damit das Pferd keine Angst vor dem Menschen bekommt.

Ich weiß nicht ob es stimmt... aber korrekt erritten ist die P. sicher nicht.
Edit by Admin: Ich habe den Link mal korrekt eingebunden.
Verfasst: Mi, 30. Mär 2011 00:39
von horsman
wow, das Piaff-Jambette Video gefällt mir sehr gut. Toll diese leichte aber dennoch völlig sichere Zügelverbindung und das selbstständig arbeitende Pferd. Auch wenn das Vorderbein bei einigen Piafftritten etwas rückständig ist, ein Augenschmaus. Auch wie elastisch das Pferd für die Jambette in die Hanken geht. Klasse. Die Lusis sind schon tolle Tiere !!!
Ja, Monsieur de Kraut war wohl ein Unterhals-Tippel-Schinder
Übrigens streckt das Pferd das Bein zur Jambette nicht, weil es zirkusmäßig auf die Musik reagiert, sondern es tut dies, weil der Reiter es in ein Gleichgewicht dafür bringt, und dann den Impuls dafür mit einer leichten der Handhebung auslöst (ähnlich span. Schritt)
Verfasst: Mi, 30. Mär 2011 07:12
von Cubano
Gawan hat geschrieben:
Nun würde ich gerne wissen, ob ein Pferd mit einem dicken kurzen Hals
sich überhaupt versammeln und halbwegs beizäumen kann, ohne einen Unterhals zu zeigen.
moin,
doch, doch, das geht. ein dicker, kurzer hals bedingt nämlich nicht automatisch einen unterhals. wunderbares beispiel. invasor. dieses pferd kenne ich nun persönlich, und es hat einen der fettesten und ungünstigsten iberer-hälse, die ich je gesehen habe
davon auszugehen, dass iberer den unterhals quasi ab versammlung automatisch bekommen, halte ich für ein wenig – hüstel – gewagt. für mich ist und bleibt er vielfach ein zeichen für falsches gereit. was allerdings richtig ist. bei iberern fehlt oftmals die deutlich konkave innenwölbung des halses.
http://69.89.31.130/~thehors5/thm/wp-co ... Piaffe.jpg
edit. zu dem jambette-video. es ist schon ziemlich spaßig, wie sich hier seitenlang über die taktfehler und das kopfnicken eines totilas echauffiert wird und man vor allem die massiven taktfehler im zweiten teil des videos schönredet…
aber, bevor man mich missvertsteht - das kopfnicken finde ich persönlich ganz prima, weil es nämlich zeigt, dass das pferd durch den ganzen körper arbeitet und nicht nur die beine wirft
Verfasst: Mi, 30. Mär 2011 08:11
von sab
Das Jambette Video gefällt mir nicht. Das Pferd ist nicht sicher im Takt, hoplert ein paar Mal und tritt leider hinten völlig breitbeinig, was man sehr gut in der Wendung sieht und nimmt damit auch nicht korrekt Last hinten auf. Das Vorstrecken des Vorderbeins ist für mich (schlechte) Zirkusreiterei.
LG
Sabine
Verfasst: Mi, 30. Mär 2011 08:22
von Gast
Jep. So schaut's aus. Und wenn das IRGENDEIN anderes Pferd aus dem aktuellen Geschehen gewesen wäre, hätten auch schwuppdiwupp 20 Leute hier eben diese Taktfehler bemängelt.
edit by Mod. :wink:
Verfasst: Mi, 30. Mär 2011 08:33
von horsman
stimmt schon, die Piaff Wendung ist nicht sehr gut und da leidet die Piaffe natürlich auch, kommt aus dem Takt und das Pferd aus der Haltung. Das wäre in der Tat zu bemängeln. Aber die Tritte danach - die sind doch wirklich gut. Und nur weil die Jambette nicht im GP-Zirkus vor kommt, muss es ja nicht immer gleich schlechter Zirkus sein. Und wenn doch, gefällt mir pers. dieser Zirkus sehr gut. Was gibts groß dagegen einzuwenden? Unnatürlich? Nicht klassisch? Nicht "reel" erritten?
Verfasst: Mi, 30. Mär 2011 08:36
von Gast
(OT)
*winkzurück*
(/OT)
Verfasst: Mi, 30. Mär 2011 08:39
von Cubano
horsmän, mir gefällt das ganze auch überhaupt nicht schlecht – mir ging das nur um das messen mit zweierlei maß. das potenzial des pferdes ist auf alle fälle klar erkennbar.
aber dies hier gefällt mir noch besser. auch wenn es da ebenfalls noch ein wenig holpert
http://www.youtube.com/watch?v=iiS-GciT ... re=related