Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Die Kurz-Filmreihe zu diesem Pferd zeigt den 3-tägigen Korrekturberitt eines Pferdes, das gegen die Hand geht und den Rücken nicht hergibt. 3 Tage, 3 kurze Einheiten. Leider ist offenbar nur ein Teil dieser Reihe im Internet zu sehen. Das zur Erklärung.
Ob eine Kurzkorrektur in dieser Form Sinn macht, wage ich jedoch zu bezweifeln.

Ob eine Kurzkorrektur in dieser Form Sinn macht, wage ich jedoch zu bezweifeln.
die Arbeit von NO anzuschauen find ich immer interessant, weil es eben eine andere Arbeit ist, als die wie landläufig gewohnt sind, sicherlich auch mit z.T. anderen Zielen, je nachdem welche Ziele ein jeder in seiner Arbeit sieht.
Sicherlich ist bei dem Lippi noch nicht alles gut, aber wo siehst du, dass er minutenlang gg. die Hand geht und den Rücken weg drückt?
Man ist vielleicht nicht mehr gewohnt, dass ein Reiter nicht reflexartig in Panik gerät, wenn der Kopf des Pferdes mal etwas höher kommt. Er lässt in gewähren und zerrt in nicht gleich nach v/a. Na und? Wo ist das Problem? Ich finde die Entwicklung in diesen paar Minuten (die sicherlich auch etwas geschnitten sind) sehr ansehnlich.
Sicherlich ist bei dem Lippi noch nicht alles gut, aber wo siehst du, dass er minutenlang gg. die Hand geht und den Rücken weg drückt?
Man ist vielleicht nicht mehr gewohnt, dass ein Reiter nicht reflexartig in Panik gerät, wenn der Kopf des Pferdes mal etwas höher kommt. Er lässt in gewähren und zerrt in nicht gleich nach v/a. Na und? Wo ist das Problem? Ich finde die Entwicklung in diesen paar Minuten (die sicherlich auch etwas geschnitten sind) sehr ansehnlich.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
horsmän hat geschrieben:die Arbeit von NO anzuschauen find ich immer interessant, weil es eben eine andere Arbeit ist, als die wie landläufig gewohnt sind, sicherlich auch mit z.T. anderen Zielen, je nachdem welche Ziele ein jeder in seiner Arbeit sieht.
Guten Morgen,
so ist es. Deshalb finde ich es auch immer ziemlich schwierig, Videos von No zu kommentieren. Das mag alles reiterlich toll sein, ist aber überhaupt nichts, was ich erstrebenswert finde. U.a. aus dem Grund, den Rapunzel schon genannt hat. Das Pferd – übrigens machen das so einige von NO gerittene Pferde - läuft mit eingesunkenem Widerrist, sprich nicht über den Rücken.
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs
Nach der SdA unterwegs

Das NO so herunterschaut hat vermutlich gesundheitliche Gründe.
Sieht schon verdächtig nach einer fortgeschrittenen Skoliose aus. In älteren Aufnahmen sitzt er auch noch deutlich gerader. Ich meine auch mal irgendwo gelesen zu haben, daß er dieses herunterschauen bedauert hat.
Und so etwas wirkt sich natürlich auf den ganzen Rücken aus und das kann man dann ja auch sehen.
Sieht schon verdächtig nach einer fortgeschrittenen Skoliose aus. In älteren Aufnahmen sitzt er auch noch deutlich gerader. Ich meine auch mal irgendwo gelesen zu haben, daß er dieses herunterschauen bedauert hat.
Und so etwas wirkt sich natürlich auf den ganzen Rücken aus und das kann man dann ja auch sehen.
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Na, so unterschiedlich sind die Ansichten:
Das Herunterschauen stört mich überhaupt nicht. Ja, es entspricht nicht dem Lehrbuchschema, aber das er deswegen seine Pferde mit dem Rücken blockiert - kaum ein Reiter sitzt und begleitet sein Pferd so gefühlvoll und dennoch höchst effektiv. Interessierte schauen mal wie kontrolliert und intelligent er seine Beine einsetzt.
Das dies Pferd zu Beginn noch dazu neigt immer wieder mal im WR einzusinken, ja, das würde ich auch so sehen. Aber schaut man die letzen 3 Minuten des Videos - da ist es mE nicht mehr so. Insofern hat seine Arbeit (es waren ja nur 3* ca. 30 Minuten) gut gefruchtet.
Das er das Pferd nicht "über den Rücken" reitet - dazu sag ich mal wieder: nee, er reitet es auf dem Rücken. Diese seine Arbeit im Schritt mit den Seitengängen, dem durchdachten Wechsel der Seiten und Linien, das feine Spiel mit der Balance, und das alles mit diesem guten stets fließenden vorwärts-Impuls (da ist nichts blockiert), halte ich für eine höchst effiziente und gute Gymnastik für Hanken und Rücken. Demzufolge reitet er schon "über den Rücken".
Dass das alles nicht sehr Turnier-kompatibel ist: ja das ist es nicht.
"Vom großen Meister ausgebildet zu werden, war mit Sicherheit der beste Weg, Punkte in Dressurtests zu verlieren. " sagt Alastair Gordon Scott.
Wer mag liest dazu auch mal seinen sehr nett geschrieben Artikel:
http://www.bushriding.eu/site/downloads ... fe2008.pdf
Das Herunterschauen stört mich überhaupt nicht. Ja, es entspricht nicht dem Lehrbuchschema, aber das er deswegen seine Pferde mit dem Rücken blockiert - kaum ein Reiter sitzt und begleitet sein Pferd so gefühlvoll und dennoch höchst effektiv. Interessierte schauen mal wie kontrolliert und intelligent er seine Beine einsetzt.
Das dies Pferd zu Beginn noch dazu neigt immer wieder mal im WR einzusinken, ja, das würde ich auch so sehen. Aber schaut man die letzen 3 Minuten des Videos - da ist es mE nicht mehr so. Insofern hat seine Arbeit (es waren ja nur 3* ca. 30 Minuten) gut gefruchtet.
Das er das Pferd nicht "über den Rücken" reitet - dazu sag ich mal wieder: nee, er reitet es auf dem Rücken. Diese seine Arbeit im Schritt mit den Seitengängen, dem durchdachten Wechsel der Seiten und Linien, das feine Spiel mit der Balance, und das alles mit diesem guten stets fließenden vorwärts-Impuls (da ist nichts blockiert), halte ich für eine höchst effiziente und gute Gymnastik für Hanken und Rücken. Demzufolge reitet er schon "über den Rücken".
Dass das alles nicht sehr Turnier-kompatibel ist: ja das ist es nicht.
"Vom großen Meister ausgebildet zu werden, war mit Sicherheit der beste Weg, Punkte in Dressurtests zu verlieren. " sagt Alastair Gordon Scott.
Wer mag liest dazu auch mal seinen sehr nett geschrieben Artikel:
http://www.bushriding.eu/site/downloads ... fe2008.pdf
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Das Herunterschauen würde mich auch nicht soooo stören, weil es einige sehr gute Reiter gibt, die trotz "interessanter" Sitzgotik in der Einwirkung trotzdem nahezu perfekt sind. Was mich viel mehr stört ist, dass das Pferd wie gesagt nicht losgelassen ist, nicht über den Rücken geht, keinerlei Überprüfung/Möglichkeit des an-die-Hand-dehnens hat. Das könnte ich noch zu stehenlassen, wenn das Pferd durch diese Arbeit anfangen würde, hinten mehr zu tragen,die Hanken mehr zu beugen oder den Widerrist hochzukriegen - meinetwegen, wer hilft, hat recht. Das ist aber nicht der Fall.
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Die Diskussion um NO finde ich - ehrlich gesagt - ausgesprochen lustig. Dieses Video entstammt einer Zeit, in der man ums Verrecken die Nase vor der Senkrechten sollte, und sei es um den Preis, dass das Pferd nicht über den Rücken geht. Ist ja hoch gelobt, diese Zeit. Ich persönlich find sie grauslig. Das sind regelmäßig Bilder, die ich mir nicht gern anschaue.
NO schafft innerhalb von 3 Tagen das Kunststück, dass der Schimmel immerhin Ansätze zeigt, über den Rücken zu gehen. Und das, obwohl die gesamte Zeit eine eher absolute Aufrichtung gezeigt wird. Find ich ganz schön gut ! Was er phantastisch macht, ist die Hinterhand mobilisieren und die Bewegung lebendig halten. Und er ist vorn immer leicht und hält auch die Verbindung lebendig. Wäre NO etwas später geboren und nicht dem Dogma erlegen, Nase vor der Senkrechten um jeden Preis, Himmel, was hätte der Mann noch zustande gebracht auf dem Pferd. Okay, hat er auch so ... aber er hätte noch mehr gekonnt
Ob der mal nach unten schaut, in den Himmel oder rückwärts, spielt doch gar keine Rolle. Dieser Reiter kann jeden "Sitzfehler" schlicht kompensieren.
NO schafft innerhalb von 3 Tagen das Kunststück, dass der Schimmel immerhin Ansätze zeigt, über den Rücken zu gehen. Und das, obwohl die gesamte Zeit eine eher absolute Aufrichtung gezeigt wird. Find ich ganz schön gut ! Was er phantastisch macht, ist die Hinterhand mobilisieren und die Bewegung lebendig halten. Und er ist vorn immer leicht und hält auch die Verbindung lebendig. Wäre NO etwas später geboren und nicht dem Dogma erlegen, Nase vor der Senkrechten um jeden Preis, Himmel, was hätte der Mann noch zustande gebracht auf dem Pferd. Okay, hat er auch so ... aber er hätte noch mehr gekonnt

aber er richtet das Pferd doch zu keiner Sekunde mit der Hand aktiv auf, oder wo soll das sein? Die Hand ist doch eher tief bis völlig normal gestellt und nach oben wirken seh ich die nicht. Man muss nicht NO mit PK oder Racinet in eine Schublade stecken.
Und das er um jeden Preis die Nase vor der Senkrechten haben will, (mal abgesehen davon, dass das heute noch gültige FN-Lehrmeinung ist !), stimmt so auch nicht. In einem seiner Bücher schreibt er, dass er den "ramener outre" = "übertriebene Beizäumung" auch nutzt, wenn es ihm in den Sinn kam. Aber wenn man von ihm lernen kann, ohne Rollkur-light (oder was meintest du jetzt ??) die Pferde zu lösen und zu schulen - why not.
Dass er nirgends die Dehnung überprüft stimmt so auch nicht. Bei 11:13 tut er es sehr schön.
Na, und deine geschichtliche Einordnung ist ja auch nicht richtig:
in den 70ern machte das tiefe Einstellen mit Nase hdS bei den Springreitern Schule (Alwin Schockemöhle usw.) und ab Mitte der 80er wurde es durch Schulten-Baumer bzw. seiner Schülerin N.Uphoff in der Dressur eingeführt. Plinzer tat es um 1915, Baucher tat es um 1870, wahrscheinlich suchten Reiter aller Zeiten darin ihr Heil.
Und das er um jeden Preis die Nase vor der Senkrechten haben will, (mal abgesehen davon, dass das heute noch gültige FN-Lehrmeinung ist !), stimmt so auch nicht. In einem seiner Bücher schreibt er, dass er den "ramener outre" = "übertriebene Beizäumung" auch nutzt, wenn es ihm in den Sinn kam. Aber wenn man von ihm lernen kann, ohne Rollkur-light (oder was meintest du jetzt ??) die Pferde zu lösen und zu schulen - why not.
Dass er nirgends die Dehnung überprüft stimmt so auch nicht. Bei 11:13 tut er es sehr schön.
Na, und deine geschichtliche Einordnung ist ja auch nicht richtig:
in den 70ern machte das tiefe Einstellen mit Nase hdS bei den Springreitern Schule (Alwin Schockemöhle usw.) und ab Mitte der 80er wurde es durch Schulten-Baumer bzw. seiner Schülerin N.Uphoff in der Dressur eingeführt. Plinzer tat es um 1915, Baucher tat es um 1870, wahrscheinlich suchten Reiter aller Zeiten darin ihr Heil.
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Das Video mag ich schon sehr gerne schauen, das gesenkte Haupt stört seinen großartigen Sitz, seine Einwirkung nicht im geringsten.
Er sitzt so wie er sitzt und das will ich ohne Lineal und Geodreieck betrachten.
Ich finde es sehr beeindruckend, wie beweglich er die Pferde um die HH um die VH wendet, ohne Kraft, immer mit sehr viel Konzentration. Keine Athletik, für mich ist das Kunst.
Das ist für unserereins nicht machbar, schön so ein Vorbild zu haben, aber es wird einen immer wieder enttäuschend zurücklassen.
Die Nase VOR der Senkrechten scheint mir im übrigen wieder sehr modern. Und zwar nach dem sehr lehrreichen /informativen Heuschmann Seminar am heutigen Abend.
Klar, würde ein N.O heute weder mit seiner Reiterei noch mit seinen Pferden keinen Blumentopp gewinnen, aber würde er das auch wollen???
Anchy
Er sitzt so wie er sitzt und das will ich ohne Lineal und Geodreieck betrachten.
Ich finde es sehr beeindruckend, wie beweglich er die Pferde um die HH um die VH wendet, ohne Kraft, immer mit sehr viel Konzentration. Keine Athletik, für mich ist das Kunst.
Das ist für unserereins nicht machbar, schön so ein Vorbild zu haben, aber es wird einen immer wieder enttäuschend zurücklassen.
Die Nase VOR der Senkrechten scheint mir im übrigen wieder sehr modern. Und zwar nach dem sehr lehrreichen /informativen Heuschmann Seminar am heutigen Abend.
Klar, würde ein N.O heute weder mit seiner Reiterei noch mit seinen Pferden keinen Blumentopp gewinnen, aber würde er das auch wollen???
Anchy
Wenn Du es festhalten mußt, hast Du es schon verloren
Unbek. Ecuyer
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