Hallo Catja
wie weit ist der Spat denn vorgeschritten? Hast du mal ein Ultraschall/Röntgen oder so gemacht?
Wenn das Bein verknöchert ist, kann das Pferd gar nicht mehr so untertreten, wie ein gesundes Pferd, da die Beweglichkeit des Sprunggelenkes eingeschränkt ist. Leider kompensieren das oft die Knie, weshalb man sehr gut aufpassen muss mit Versammlung, dass da nicht die knie dann anfangen darunter zu leiden. In dem Sinne hatte dein RL recht: Dein Pferd sollte nicht mehr mit einer starken Versammlung und Aufrichtung geritten werden und ergänzend dazu: das Pferd sollte auch nicht im hohen Tempo und engen WEndungen geritten werden.
Zum Longieren:
Zu enger Kreis, für so eine kleine Kreislinie muss sich das Pferd stärker biegen und dementsprechend mit dem Hinterbein auch stärker untertreten. Das KANN das Pferd gar nicht erfüllen und wird oft taktunregelmässig. Lösung: grössere Linien, ruhigeres Tempo.
Du hetzt das Pferd zu stark. Du möchtest Aktivität und verwechselst das mit Tempo. Das Pferd kann aber noch gar nicht. Deshalb: viel mehr Schrittarbeit mit variabler Biegung. Dazu stören die HZ mehr, als dass sie helfen. Am Kappzaum viel im Schritt arbeiten und die Muskulatur lösen. Dann wird das Pferd im Rahmen seiner Möglichkeiten weiter mit dem Hinterbein vorschwingen. Geschmeidigkeit muss erst mal hergestellt werden, damit du überhaupt Kraft aufbauen kannst. Willst du Kraft aufbauen bei einem verspannten Muskel geht der Schuss hinten los, weil sich der Muskel noch mehr verkrampft.
Rücken: Das Pferd schwingt im Rücken nach unten. Dadurch dass es sich vorne im Genick durch den Hilfszügel und hinten in der HH steif macht, kompensiert das der Mittelteil des Pferdes durch überbeweglichkeit. Schau dir mal den Halsansatz des Pferdes und den Rücken im vollbildmodus mal genau an. weil das video unscharf ist, sieht man gut, wie das Pferd dort so "schlabberig" ist, aber die Bewegung geht immer mehr nach unten als nach oben. Das ist schädlcih für das Pferd. Lösung: HZ weg, Pferd durch leichte Biegung geschmeidiger machen, Körpergefühl verbessern, damit es im Mittelteil mehr positive Stabilität (nicht Verspannung) bekommt.
Kein Galopp! sowieso nicht mit einem Hilfszügel wie das Gogue, wo bei jedem Galoppsprung das natürliche Kopfnicken durch den Genickdruck bestraft wird und sich das Pferd noch mehr verspannt. Man sieht auch deutlich, dass er Mühe hat in den Galopp zu kommen. Also: weglassen, mehr im Schritt arbeiten, für Beweglichkeit, und wenn Schritt gut, dann Trab und versuchen diese Geschmeidigkeit wie im Schritt herzustellen. Vergiss die Vorstellungen vom Longieren, wie du sie bisher hattest. Du musst ein neues Bild vom Longieren einprägen, das sich mehr wie Dressur- und Bodenarbeit an der Hand anfühlt.
Zum Reiten:
Es gilt das gleiche wie für das Longieren. Keine derart engen Kreise. Nicht so lange am Stück traben. Mehr schritt, mehr Übergänge, VIEL Zügel aus der Hand kauen lassen. Wenn du Mühe hast mit leichttraben und aussitzen, dann empfehle ich dir die Bügel 1-2 Loch kürzer zu machen und im leichten Sitz zu arbeiten, den kannst du auch variieren. Mal den Hintern etwas mehr aus dem Sattel, mal nur den Oberkörper etwas vorkippen. WICHTIG: Anstatt nur mit dem Oberkörper vor, eher das Gesäss nach hinten ausstrecken, so dass du nicht dein GEwicht nach vorne kippst sondern der Schwerpuntk über den Steigbügeln bleibt. Je mehr du das Gesäss aus dem Sattel hebst, desto weiter muss es nach hinten und das geht nur, je kürzer die Bügel sind. Das ist der sog. Chironsitz. ähnlich wie ein Skirennfahrer, du kannst es im Trockenen üben. Steh aufrecht, dann lass die Knie etwas nach vorne sinken, das Gesäss nach hinten, oberkörper nach vorne, die Schultern ungefähr über den Füssen. Er ist sehr stabil. GEnauso musst du im leichten Sitz auf dem Pferd sein. Dann ist der Rücken schön frei und du sehr stabil. Und gibt Muckis in den Oberschenkeln

Wenn du müde wirst: in Schritt und Pause! Dann ist nämlich die Chance gross, dass seine untrainierte Rückenmuskulatur auch müde ist! so gehst du auch nicht in Gefahr in überstrapazieren zu wollen.
so, da mach ich jetzt erst mal Schluss, ich glaub das ist vorerst genug zu verdauen
