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Verfasst: Do, 07. Feb 2008 18:13
von kiki
Josatianma hat geschrieben:@kiki: eventuell nochmal zur Verdeutlichung: der Gebißring bzw. Knebelring steht dann im 90° Winkel zum Maul. Das Pferd kann mit seinem Maul nicht mehr an meine Finger. Das geht auch mit dicht hinter dem Ring gefassten Zügel. Und ich sehe es im Ansatz, wenn ein Pferd schnappen möchte. Mache aber auch seit acht Jahren regelmäßig Handarbeit
Ja dadurch das ich Handarbeit immerhin auch schon 5 Jahre mache ( allerdings vor 5 Jahren erst angefangen es zu lernen ) und jetzt eigentlich erst langsma so das ich sagen kann ich kann es, sehe ich es jetzt zumindest bei meinem auch im Ansatz schon. Dadurch kommen wir am Boden mittlerweile ja auch schon weiter, nur jetzt geht es ans Reiten und da in die Zügelbeißen.

Verfasst: Do, 07. Feb 2008 20:05
von padruga
Ich würde gern einfach noch ein wenig zur Vorsicht raten. Nicht jedes Schnappeln ist gleich ein Dominanzproblem das dringend unterbunden werden muss. Man sollte schon genau hinsehen. Bei ein und demselben Pferd kann es je nach Situation und Zeitpunkt ganz unterschiedliche Hintergründe haben und je nach dem muss man es dann unterbinden oder ignorieren oder als Symptom für etwas sehen und dementsprechend darauf reagieren.
Z.B. kenne ich ein Pferd, das macht das wenn es:
- keine Lust hat oder schlechte Laune hat
- aufgeregt ist
- sich total auf was freut
- Zuneigung und Nähe sucht
- nachfragen will wer heute das sagen hat
- sich unsicher fühlt
- nervös wird weil es etwas nicht versteht (oder etwas zu schwer ist)
- sich durch die Umgebung (andere Pferde in der Nähe) bedroht fühlt
- mehr Freiraum braucht (bzw. ich zu nahe am Pferd arbeite)
- sich langweilt
- übereifrig ist weil es etwas gaaanz besonders toll machen will
- ungeduldig ist
usw.....
Es ist bei dem meistens Aufregung, irgendwie ein bisschen vergleichbar mit dem Nägelkauen bei Menschen...
Verfasst: Do, 07. Feb 2008 21:46
von Gast
Hi,
sehe das ähnlich wie padruga. Es ist doch blos eine Mitteilung des Pferdes an mich. Unterdrücke ich die, dann will ich auch nicht wissen, was es mir damit sagen möchte. Und das Tier wird sich auf diese Weise bald nicht mehr mitteilen.
*Bin schon wieder weg.*
Manfred
Verfasst: Do, 07. Feb 2008 22:46
von Isomer
@padruga
- keine Lust hat oder schlechte Laune hat /
Trotzdem darf es das nicht!
- aufgeregt ist /
Ich darf auch nicht beißen wenn ich aufgeregt bin 
- sich total auf was freut
- Zuneigung und Nähe sucht /
hahahahahah der ist gut!!!
- nachfragen will wer heute das sagen hat /
Dominanzproblem!
- sich unsicher fühlt /
siehe oben
- nervös wird weil es etwas nicht versteht (oder etwas zu schwer ist) /
Dominanzproblem!
- sich durch die Umgebung (andere Pferde in der Nähe) bedroht fühlt /
Dominanzproblem!
- mehr Freiraum braucht (bzw. ich zu nahe am Pferd arbeite) /
Dominanzproblem!
- sich langweilt /
Dominanzproblem!
- übereifrig ist weil es etwas gaaanz besonders toll machen will /
Dominanzproblem!
- ungeduldig ist /
Dominanzproblem!
Das bei vielen der oben aufgeführten Probleme der Reiter Schuld hat ist ja klar! Wer nicht erkennt wenn er sein Pferd überfordert hat auch ein Problem das mit D anfängt!
Ich würde sagen zu 99% ist ein anraunzen und ein emotionsloser "Schlag" auf die Nase wirkungsvoll und angebracht! Zusätzlich würde ich das Leckerli füttern optimieren.
isomer
Verfasst: Fr, 08. Feb 2008 07:53
von Gast
Isomer hat geschrieben:Ich würde sagen zu 99% ist ein anraunzen und ein emotionsloser "Schlag" auf die Nase wirkungsvoll und angebracht!
Tolle Voraussetzung für eine vertrauensvolle Partnerschaft!
Mir sind die Mitteilungen meines Pferdes wichtig, denn nur so erfahre ich, was ihn bewegt. Wenn er jedoch alles geduldig über sich ergehen lässt, ist er in meinen Augen anteilnahmelos. Und auf so einen Partner kann ich gut verzichten.
Welche Möglichkeit der Mitteilung hat denn das Tier? Wenn es nicht mehr tut, was von ihm verlangt wird, ist es meiner Meinung nach schon viel zu spät. Ich möchte vorher wissen, wenn ihm etwas nicht passt. Und da ist das Schnappen auch nicht die erste Mitteilung. Da hat der Mensch bereits etwas übersehen, z. B. den Blick oder das Ohrenspiel oder das Schweifschlagen etc.
In einer Partnerschaft darf es keine Dominanz geben, denn dann ist es auch keine Partnerschaft mehr! Das würde mir sehr zu denken geben.
Gruß
Manfred
Verfasst: Fr, 08. Feb 2008 08:07
von DynaMitreiterin
Isomer hat geschrieben:@padruga
- keine Lust hat oder schlechte Laune hat /
Trotzdem darf es das nicht!
- aufgeregt ist /
Ich darf auch nicht beißen wenn ich aufgeregt bin 
- sich total auf was freut
- Zuneigung und Nähe sucht /
hahahahahah der ist gut!!!
- nachfragen will wer heute das sagen hat /
Dominanzproblem!
- sich unsicher fühlt /
siehe oben
- nervös wird weil es etwas nicht versteht (oder etwas zu schwer ist) /
Dominanzproblem!
- sich durch die Umgebung (andere Pferde in der Nähe) bedroht fühlt /
Dominanzproblem!
- mehr Freiraum braucht (bzw. ich zu nahe am Pferd arbeite) /
Dominanzproblem!
- sich langweilt /
Dominanzproblem!
- übereifrig ist weil es etwas gaaanz besonders toll machen will /
Dominanzproblem!
- ungeduldig ist /
Dominanzproblem!
Das bei vielen der oben aufgeführten Probleme der Reiter Schuld hat ist ja klar! Wer nicht erkennt wenn er sein Pferd überfordert hat auch ein Problem das mit D anfängt!
Ich würde sagen zu 99% ist ein anraunzen und ein emotionsloser "Schlag" auf die Nase wirkungsvoll und angebracht! Zusätzlich würde ich das Leckerli füttern optimieren. isomer
Im Allgemeinen stimme ich Dir da zu (Es muss geklärt sein, wer die Lektion beginnt und geendet), ABER: ein wenig muss man sein eigenes Verhalten auch überdenken, seine Körpersprache überprüfen und überdenken, welche Signale man an das Pferd sendet. Klar, es muss mich in seinen Individualabstand reinlassen und tolerieren, wenn ich "eine Ansage mache". Aber ein motiviertes Pferd bekomme ich, wenn ich auch auf seine Bedürfnisse eingehe und respektiere, wenn es eine Pause braucht. Ich hab da immer das Bild vom "guten Chef" im Auge, der seine Mitarbeiter fodert, entsprechend ihrer Möglichkeiten und auch fördert, ohne sie zu überrennen.
Völlig d'áccord gehe ich mit der Meinung, die Leckerliegabe zu optimieren. das kann wunderbar motivieren, ebenso wie leise Ansprache (die meisten Pferde hassen unsere laute Quatscherei

) oder ein lobendes Streicheln.
Verfasst: Fr, 08. Feb 2008 08:20
von kiki
@isomer und Dyna Recht geb. Aber auch padruga hat in sofern recht, das man abwägen sollte woran es liegt.
Ich habe mein Problem mit professioneller Hilfe ( meine RL ) mittlerweile in den Griff bekommen und ja es ist ein Dominanzproblem. ( ich schreibe extra ist, weil ich da eigentlich stetig dran arbeiten muß ).
Isomer hat geschrieben:Ich würde sagen zu 99% ist ein anraunzen und ein emotionsloser "Schlag" auf die Nase wirkungsvoll und angebracht! Zusätzlich würde ich das Leckerli füttern optimieren.
isomer
Gebe dir da insofern auch Recht, aber bei meinem habe ich raus gefunden, das er Nasenstüber mittlerweile vorhersieht und den Kopf dann so hoch reißt das ich nicht mehr ankomme und er leider auch schneller ist als ich ( schnapp Hoch ) meine Hand geht ins leere. Die Lösung in diesem Fall ist ein kleiner schnippser mit dem Schlag der Fahrpietsch seitlich auf dem Popo.
Das hat meiner Meinung nach 2 Effekte:
1. eine kleine Bestrafung,
2. er muß vorwärts gehen, tritt etwas mehr unter ( da das Hinterteil etwas rausgeschickt wird ) und hat dadurch sowohl körperlich als auch geistig was zu tun, sprich ist von der Unart abgelenkt. Die Energie wir in andere Bahnen gelenkt.
So würde ich mir das erklären.
Auch das Leckerli geben und loben/streicheln wie Dyna sagte hat zum Erfolg beigetragen.
Verfasst: Fr, 08. Feb 2008 08:25
von DynaMitreiterin
*kikirechtgeb*
Da ich bei der Arbeit den Kopf als Streichelzone sehe, würde ich auf den Nasenstüber auch verzichten und - wenn das nötig ist und ein anranzen nicht genügt - woanders hinklapsen. Aber vielleicht hilft auch ein nach hinten schicken besser als ein Klaps?
Verfasst: Fr, 08. Feb 2008 08:30
von Sheitana
Mannimen hat geschrieben:Isomer hat geschrieben:Ich würde sagen zu 99% ist ein anraunzen und ein emotionsloser "Schlag" auf die Nase wirkungsvoll und angebracht!
Tolle Voraussetzung für eine vertrauensvolle Partnerschaft!
Mir sind die Mitteilungen meines Pferdes wichtig, denn nur so erfahre ich, was ihn bewegt. Wenn er jedoch alles geduldig über sich ergehen lässt, ist er in meinen Augen anteilnahmelos. Und auf so einen Partner kann ich gut verzichten.
Welche Möglichkeit der Mitteilung hat denn das Tier? Wenn es nicht mehr tut, was von ihm verlangt wird, ist es meiner Meinung nach schon viel zu spät. Ich möchte vorher wissen, wenn ihm etwas nicht passt. Und da ist das Schnappen auch nicht die erste Mitteilung. Da hat der Mensch bereits etwas übersehen, z. B. den Blick oder das Ohrenspiel oder das Schweifschlagen etc.
In einer Partnerschaft darf es keine Dominanz geben, denn dann ist es auch keine Partnerschaft mehr! Das würde mir sehr zu denken geben.
Gruß
Manfred
Hallo Manfred!
Mein "Fohlen" ist jetzt bald ein Jahr alt. Wie die meisten Hengste lieb er es zu knabbern und zu kneifen. In den meisten Fällen reicht ein freundliches Weg"schubsen" des Kopfes und ein Nein, manchmal muss ich ihn aber auch schon mal anmotzen und es ist wieder gut und notfalls gibt es einen Klaps.
Was bitte würde ein erwachsenes Pferd in einem solchen Fall mit meinem Kleinen machen. Richtig, wenn ein freundliches Hinweis nicht genügt wird etwas deutlicher ausgesprochen, dass er zu weit geht, im Zweifelsfall wird er mit angelegten Ohren und gebleckten Zähnen verjagt.
Warum fehlt damit die Voraussetzung für eine vertrauensvolle Partnerschaft, wenn ich meinem Pferd fair zeige wo es lang geht und zwar so, wie es das versteht?
Das heißt ja nicht, dass ich nicht darüber nachdenke, warum mein Pferd das tut. Aber beißen schnappen oder ähnliches sollte man konstant unterbinden, weil es wirklich gefährlich werden kann.
LG
Sheitana
Verfasst: Fr, 08. Feb 2008 08:32
von Susanne
Hmm, Pferde werden IMO nicht davon kopfscheu, daß sie bei Überschreiten der Grenzen einen Klaps auf die Nase bekommen. Würden sie sich derartig unverschämt dem Leitpferd gegenüber verhalten, gäbes es mehr als einen Klaps - und zwar dahin, wo der Huf gerade trifft. Es muß eben nur fürs Pferd ersichtlich sein, warum es jetzt eine Zurechtweisung gegeben hat.
Verfasst: Fr, 08. Feb 2008 08:33
von Sheitana
Susanne hat geschrieben:Hmm, Pferde werden IMO nicht davon kopfscheu, daß sie bei Überschreiten der Grenzen einen Klaps auf die Nase bekommen. Würden sie sich derartig unverschämt dem Leitpferd gegenüber verhalten, gäbes es mehr als einen Klaps - und zwar dahin, wo der Huf gerade trifft. Es muß eben nur fürs Pferd ersichtlich sein, warum es jetzt eine Zurechtweisung gegeben hat.
*vollundganzzustimm*
Verfasst: Fr, 08. Feb 2008 08:37
von kiki
DynaMitreiterin hat geschrieben:*kikirechtgeb*
Da ich bei der Arbeit den Kopf als Streichelzone sehe, würde ich auf den Nasenstüber auch verzichten und - wenn das nötig ist und ein anranzen nicht genügt - woanders hinklapsen. Aber vielleicht hilft auch ein nach hinten schicken besser als ein Klaps?
Meine RL meinte, das er ( mein Pferd ) das anticken mit der Gerte als hilfe verstehen soll und nicht als Strafe ( wir streichen auch immer wieder mit der Gerte ab, wegen vertrauen dazu erhalten ), diese Argumentation konnte ich nachvollziehen. Aber wie gesagt es hat geholfen und ich sage mir erlaubt ist was hilft.
Und zum Thema Rückwärtsrichten:
Es hat mir in vielen Situationen sehr geholfen ( z.B. Hängertraining ) aber ist bei meinem nur bedingt und mit Vorsicht anzuwenden, da die Erstbesitzerin ihn im Fohlenalter, durch konsequentes Fehlverhalten zu einem Steiger erzogen hatte.

Verfasst: Fr, 08. Feb 2008 08:38
von Susanne
Sheitana hat geschrieben: Das heißt ja nicht, dass ich nicht darüber nachdenke, warum mein Pferd das tut. Aber beißen schnappen oder ähnliches sollte man konstant unterbinden, weil es wirklich gefährlich werden kann.
Mir jagt es immer einen Schauer über den Rücken, wenn ich Pferdeleute mit fehlenden Fingergliedern sehe. So ein Finger hält halt nicht wirklich dem Druck eines Pferdekiefers stand.
Verfasst: Fr, 08. Feb 2008 08:42
von Sheitana
kiki hat geschrieben:
Es hat mir in vielen Situationen sehr geholfen ( z.B. Hängertraining ) aber ist bei meinem nur bedingt und mit Vorsicht anzuwenden, da die Erstbesitzerin ihn im Fohlenalter, durch konsequentes Fehlverhalten zu einem Steiger erzogen hatte.

Ich dachte er wäre von deiner Stute. Hattest du ihn mal verkauft?
Was auch hilft, aber wirklich mit Vorsicht zu genießen ist:
Vor etwas zwei Jahre habe ich für einige Zeit einen Shetty-Hengst gepflegt. Er war wirklich furchtbar 3 oder 4 Jahre alt und kannte nichts. Er hatte null Respekt, stieg und rempelte einen an, keilte aus und war wirklich unmöglich. Irgendwann drehte er sich rum und wollte rückwärts auf mich los um mich zu treten. Naja, ich machte das gleiche und traf zuerst. Ich hatte NIE wieder Probleme mit ihm, die Rangordnung war geklärt und wir waren ab dann ein super Team.
Aber wie gesagt, das geht nicht bei allen Pferden und kann auch gefährlich werden.
LG
Sheitana
Verfasst: Fr, 08. Feb 2008 08:44
von Sheitana
Susanne hat geschrieben:Sheitana hat geschrieben: Das heißt ja nicht, dass ich nicht darüber nachdenke, warum mein Pferd das tut. Aber beißen schnappen oder ähnliches sollte man konstant unterbinden, weil es wirklich gefährlich werden kann.
Mir jagt es immer einen Schauer über den Rücken, wenn ich Pferdeleute mit fehlenden Fingergliedern sehe. So ein Finger hält halt nicht wirklich dem Druck eines Pferdekiefers stand.
Mir ist zweimal fast ein Stück aus dem Arm gebissen worden (die Stellen tun heute je nachdem noch weh), DAS möchte ich nie mehr erleben.