Ich leite Travers gerne aus einer Volte ein, durch diese ist die Biegung des Pferdes und mein Drehsitz schon vorgegeben. Zur Überleitung in den Travers schiebe ich nur noch meine innere Hüfte nach vorne unten und nehme mein schon aus der Volte verwahrendes Bein mehr ran. Meine Schulterachse befinden sich also im etwa rechten Winkel zu Bande, d.h. in Relation zur Hüfte befindet sich die äußere Schulter weiter vorne.
Würde ich äußere Schulter nach hinten zu nehmen (in Relation zum gleichseitigen Becken), hätte ich das Gefühl die Bewegung massiv zu blockieren...
@Sabine: Das auf die äußere Schulter schubsen im Travers finde ich reichlich seltsam...es sei denn, Pico kommt dabei tatsächlich massiv auf die innere Schulter...
Das Pferd lehnt sich an den Reiter an. Wenn die Abstimmung zwischen Pferd und Reiter ideal ist, wird das Mittel der Anlehnung, der Zügel, fast entbehrlich.
Richard Hinrichs
Colloid hat geschrieben:Zur Überleitung in den Travers schiebe ich nur noch meine innere Hüfte nach vorne unten...
Aber wenn die innere Hüfte vorgeht, kann ich die äußere Schulter doch gar nicht nach vorne nehmen, oder? Da zumindest blockiere ich mich.
Heißt "Drehsitz" denn, dass ich nur den Oberkörper drehe und das ggf. auch entgegengesetzt des Unterkörpers? Für mich bezog sich der Drehsitz bisher auf die Einheit Ober- und Unterkörper.
Könnte es vielleicht sein, dass wir irgendwie alle doch dasselbe meinen, aber jeder die Sache von einem anderen Blickpunkt aus beschreibt? Es scheint mir so seltsam, dass hierzu wirklich zwei vollkommen verschiedene Hilfen beschrieben werden.
@Janina: Ich habe mir die Fotos von ihm in "Irrwege der modernen Dressur" angeschaut - da sieht es eindeutig so aus.
@ Medora: Doch, das tust Du auch wenn Du läufst, außer Du läufst im Pass
Liebe Grüße
Susanne
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"Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind."
Albert Camus
@Sabine: Das auf die äußere Schulter schubsen im Travers finde ich reichlich seltsam...es sei denn, Pico kommt dabei tatsächlich massiv auf die innere Schulter...
Das Problem, das ich dabei habe, ist folgendes: Pico hat gelernt auf einen angelegten Zügel an der Schulter zu weichen. Für mich wäre es somit jetzt logisch, den inneren Zügel kurzfristig anzulegen, um ihn auf die äußere Schulter zu bringen und durch eventuelles Heben der inneren Hand die Biegung zu verstärken. Wie stark Pico auf die innere Schulter kommt kann ich nicht sagen, aber diese Hilfe wird bei allen Pferden eingesetzt. Für mich halt irgendwie völlig konträr. Vielleicht kann sich ja der ein oder andere PK-erfahrene Reiter sich dazu äußern.
Aber die "Großen" scheinen doch durchgängig der Meinung zu sein, daß die äußere Schulter zurückgenommen wird. Ich habe es heute mal kurz angetestet und hatte auch das Gefühl, daß es mit Schulter vor etwas leicher geht.
Liebe Grüße, Sabine
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
So, jetzt bin ich komplett verwirrt. Habe mal in meinen Fotos gekramt und auch was gefunden, z.B. das hier:
Da ist meine äußere Schulter eindeutig NICHT hinten.
Kann es vielleicht sein, dass die Schulter nicht "statisch" hinten oder vorne bleibt, sondern sich in der Bewegung, also mit der Bewegung seitlich-vorwärts auch entsprechend verändert?
@ Sabine: Wenn ich den Müseler richtig im Kopf habe, dann der nicht...
Liebe Grüße
Susanne
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"Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind."
Albert Camus
Das Schubsen kenne ich auch, setze es aber eher so um, daß ich beide Hände nach aussen führe,bis der innere Zügel den Hals berührt.
Mir persönlich gelingt es noch nicht, die Hände dabei ruhen zu lassen, zu viel muß ich korrigieren.
@Sabine
Wenn es anders besser funktioniert, würde ich das auch weiter so reiten, es wiederspricht sich nicht mit der Legerete an sich.
Ich sitzte im übrigen auch mit meinen Schultern ausgerichtet auf die des Pferdes., außerdem wende ich dabei auch immer den Steiggreif an, d.h austreten des inneren Steigbügels.
LG
Anchy
Wenn Du es festhalten mußt, hast Du es schon verloren
Unbek. Ecuyer
Anchy hat geschrieben:Das Schubsen kenne ich auch, setze es aber eher so um, daß ich beide Hände nach aussen führe,bis der innere Zügel den Hals berührt.
Das wird bei mir dann aber immer kritisiert. Die innere Hand soll hochgehen und die äußere schubsen. Ich habe mittlerweile auch noch ein weiteres "Kopf"-Problem damit bei mir ausgemacht: ich habe Angst, wenn ich die äußere Hand zu weit nach außen führen nehme ich die Hallenpfosten mit.
Liebe Grüße, Sabine
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Josatianma hat geschrieben:
Das wird bei mir dann aber immer kritisiert. Die innere Hand soll hochgehen und die äußere schubsen. Ich habe mittlerweile auch noch ein weiteres "Kopf"-Problem damit bei mir ausgemacht: ich habe Angst, wenn ich die äußere Hand zu weit nach außen führen nehme ich die Hallenpfosten mit.
*AUA*
Ich habe nach wie vor ein Verständnisproblem, wieso man ein Pferd im Travers auf die äußere Schulter bringen sollte...der Sinn entzieht sich mir...fragst du das noch mal beim nächsten Unterricht? *liebkuck*
Nach meinem Verständnis würde ein so "geschubstes" Pferd ohne Bande über die Schulter laufen...
Das Pferd lehnt sich an den Reiter an. Wenn die Abstimmung zwischen Pferd und Reiter ideal ist, wird das Mittel der Anlehnung, der Zügel, fast entbehrlich.
Richard Hinrichs
ich glaube, ich bekomme meinen Knoten gerade gelöst. Die Defintion der Ausrichtung der Schulter ist ja je nach Bezugspunkt verschieden zu benennen. Im Verhältnis zu meiner Hüfte geht meine äußere Schulter tatsächlich nach vorne, sprich: ich richte meine Schultern nicht an meinen Hüften aus. Im Gesamtblick, also im Verhältnis zur Bande bin ich mit den Schultern im rechten Winkel bzw. mit der äußeren Schulter einen Hauch zurück.
Jep, ich glaube, so stimmt es jetzt für mich (bis der nächste mit einem anderen Einwurf kommt ).
colloid hat geschrieben:Nach meinem Verständnis würde ein so "geschubstes" Pferd ohne Bande über die Schulter laufen...
Im Travers an der Bande entlang geht das ja nicht, da ist ja die Bande, aber in der Traversale tut Pico genau dies. Der nächste Unterricht wird erst in drei Wochen sein, aber es steht zur Abklärung auf jeden Fall auf dem Programm.
Liebe Grüße, Sabine
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"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Die Schulter "schubsen" hat mein Pferd auch gelernt, aber nicht, um ein Travers mit Zügel anlegen zu reiten. Der innere Zügel verlangt doch lediglich nur Stellung. Er ist im optimalen der leicht durchhängende Zügel.
Begrenzend ist der äussere Zügel, nur eingesetzt, wenn notwendig.
Durch den Drehsitz kommt die äussere Schulter einen MiniTicken zurück, aber nicht bewusst zurückgenommen.
*hust* Wo ist mein Holzweg?!