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Verfasst: Mi, 21. Mai 2008 13:25
von Sheitana
Alix_ludivine hat geschrieben:Aber selbst dieses "Wie es sich richtig anfühlt" hat man mit dem Haftspray nicht - man haftet einfach und fertsch...
LG Alix
Denk ich auch, aber es gibt sicherlich welche, die das so sehen...

Verfasst: Mi, 21. Mai 2008 13:51
von Jen
calista hat geschrieben:Ganz ehrlich: ich rutsche gelgentlich auch noch. Ich wurde nicht geboren und konnte "sitzen" .
naja, das wurden leider die wenigsten

Aber gegen diese Hilfsmittelchen zum "sitzenbleiben" sprechen mehrere Gründe. Eckart Meyners hat in den Dressurstudien zum Thema Hilfszügel einen interessanten Bericht geschrieben, wie sich Hilfszügel und andere Hilfsmittel auf den Reitersitz auswirken. Sportpädagogen sprechen sich gegen solche Hilfsmittel aus, weil der Reiter dabei das falsche lernt. Dadurch, dass er meint, er vereinfache sich den Sitz zb. mit starken Pauschen und tiefem Sitz verunmöglicht er dem Körper das richtige Lernen. Und wenn er es dann ohne die Hilfsmittel tun soll, dann geht's nicht, weil er eben nicht die feine Koordination der Muskulatur, der Feinmotorik etc. gelernt hat, weil ihm das die Hilfsmittel abgenommen haben. Das heisst, der Reiter muss nun umlernen. Er gibt z.b. ganz gute Beispiele, wie Schwimmflügel zum Schwimmenlernen: Kinder haben viel länger, um schwimmen zu lernen, mit diesen Hilfsmitteln, weil sie gar keine Erfahrung machen, wann es richtig ist und wann nicht. Oder gar Hochsprung-Athleten, die mit einem Trampolin üben: dabei wird der falsche Bewegungsablauf geübt, da auf dem Trampolin das Bein gestreckt sein muss, beim Absprung, ohne Trampolin sollte das Bein aber gebeugt sein, um abstossen zu können. Hilfsmittel für Reiter haben hier das gleiche Prinzip. Sie verunmöglichen dem Reiter das korrekte lernen, weil er das Feedback total verfälscht oder gar verhindert. Solche Reiter wollen nur, dass es von aussen gut aussieht, aber es interessiert sie nicht, ob sie es jemals wirklich korrekt können oder nicht. Man muss auch mal zu seinen Fehlern stehen können.
Verfasst: Mi, 21. Mai 2008 14:05
von Sheitana
Gut gesagt Jen.
Mal ganz ehrlich, wer kann sich denn heutzutage noch ohne Sattel auf dem Pferd halten? Da wird einem ganz schnell gezeigt, ob man ein Pferd korrekt und unabhängig sitzt oder nicht.
Der Mythos "Ohne Sattel hat man einen schlechten Sitz" stimmt meiner Meinung nach nicht. Es schafft nur keiner mehr ohne Sattel zu reiten.
Verfasst: Mi, 21. Mai 2008 15:00
von Steedrider
@Sheitana:
Nein, keinen schlechten. Aber natürgemäß auch keinen gestreckten Dressursitz, wie er heute modern ist. Vor 100 Jahren war das Knie des Reiters noch viel mehr gewinkelt (unter Anderem auch, weil die Pferde kleiner waren) und das entsprach noch eher dem Sitz ohne Sattel. Man braucht ohne Sattel die Verbindung zwischen Reiterknie und dem Punkt am Pferd kurz hinter der Schulter.
Verfasst: Mi, 21. Mai 2008 15:09
von Sheitana
Steedrider hat geschrieben:@Sheitana:
Nein, keinen schlechten. Aber natürgemäß auch keinen gestreckten Dressursitz, wie er heute modern ist. Vor 100 Jahren war das Knie des Reiters noch viel mehr gewinkelt (unter Anderem auch, weil die Pferde kleiner waren) und das entsprach noch eher dem Sitz ohne Sattel. Man braucht ohne Sattel die Verbindung zwischen Reiterknie und dem Punkt am Pferd kurz hinter der Schulter.
Dem muss ich wiedersprechen. Versuch dich mal ohne Sattel mit dem Knie festzuhalten, bei der nächstbesten heftigeren Bewegung ist man unten. Denn das hat dann nur noch ein klemmen. Vielmehr sollte man beim "Ohne-Sattel-Reiten" die Beine lang machen, denn dadurch hält man sich mit dem Oberschenkel in Position, man klemmt nicht und kann trotzdem gut sitzen. Dann erreicht man auch einen gestreckten Sitz und kann wunderbar Dressur reiten...

Verfasst: Mi, 21. Mai 2008 15:28
von Jen
Steedrider hat geschrieben:@Sheitana:
Nein, keinen schlechten. Aber natürgemäß auch keinen gestreckten Dressursitz, wie er heute modern ist.
der überstreckte Dressursitz, wie er heutzutage modern ist, ist auch ziemlich unfunktionell. Kein wunder haben die meisten Profireiter Rückenprobleme.

Verfasst: Mi, 21. Mai 2008 15:32
von Sheitana
Jen hat geschrieben:Steedrider hat geschrieben:@Sheitana:
Nein, keinen schlechten. Aber natürgemäß auch keinen gestreckten Dressursitz, wie er heute modern ist.
der überstreckte Dressursitz, wie er heutzutage modern ist, ist auch ziemlich unfunktionell. Kein wunder haben die meisten Profireiter Rückenprobleme.

Ich habe das jetzt so verstanden, dass sie einfach einen geraden Sitz meinte. Weil es ja heißt man würde ohne Sattel schneller zusammenfallen. So ist es bei mir jetzt angekommen.
Dass das mit dem überstreckten Dressursitz zu Rückenproblemem führt ist ja kein Wunder, denn wie will man denn dann locker sein?
Verfasst: Mi, 21. Mai 2008 15:45
von Steedrider
Ich meinte nicht, dass man das Knie hochzieht, sondern eben, wie schon gesagt, man keinen supergestreckten Dressursitz hat, das geht einfach nicht, oder zumindest nur sehr schwer. Das ist natürlich auch abhängig vom Pferd.
Auf dem schmalen Vollblut einer Freundin ist es mir im Galopp nicht gelungen, ein superlanges Bein zu machen, weil man oben so gut wie keine Sitzfläche hat (ohne Sattel) und man eben schon etwas mit dem Bein ausgleichen muss. Finde ich auch nicht wirklich schlimm.
Verfasst: Mi, 21. Mai 2008 15:58
von Jen
hm? ich glaub schon, dass das geht ohne Sattel. das hat v.a. mit der losgelassenheit der Becken- und Oberschenkelmuskulatur zu tun, sowie der eigenen Aufrichtung. Hier hast du ein Beispiel wie ich ohne Sattel Leila angeritten habe
*klick* kein perfekter Dressursitz, aber mit langem Bein. Das einzig schwierige bei ihr ist, dass es mir die Hüfte etwas ausdreht, weil sie so immens breit ist (Kammerweite 44). Das "Langmachen" des Beins jedoch betrifft dies nicht gross.
Verfasst: Mi, 21. Mai 2008 16:02
von Steedrider
Verfasst: Mi, 21. Mai 2008 16:03
von Sheitana
Also früher hatte ich immense Probleme ohne Sattel, nämlich weil ich genau das gemacht habe wie du es beschreibst, Steedy. Solange das Pferd ruhig trabt ist es ok, aber sobald es das nicht mehr tut ist es vorbei mit sitzen bleiben, dann ist man nur noch am ausgleichen.
Seit ich gelernt habe mit langem Bein und locker frei mitschwingend zu sitzen ist es kein Problem mehr. Sobald ich zusammenfalle und keinen "Dressursitz" mehr habe oder anfange zu klemmen ist es vorbei mit dem Halt. Und ich spreche da wirklich nicht von ein bisschen rumreiten, sondern wirklich Arbeit auf dem Platz.
Verfasst: Mi, 21. Mai 2008 16:07
von Steedrider
Wie gesagt, ich finde das hängt auch entscheidend vom Pferd ab. Eher runde Pferde kann ich ohne Sattel besser sitzen als Schmale.
Verfasst: Mi, 21. Mai 2008 16:18
von Sheitana
Steedrider hat geschrieben:Wie gesagt, ich finde das hängt auch entscheidend vom Pferd ab. Eher runde Pferde kann ich ohne Sattel besser sitzen als Schmale.
Echt? Bei mir ists genau umgekehrt..

Verfasst: Do, 22. Mai 2008 18:10
von summer
ich kann runde auch nicht so gut sitzen wie schmale - hängt wohl auch mit der beckenanatomie des reiters zusammen.
ich reite sehr gerne immer wieder zwischendurch mit meinem fellsattel (ist ja wie ohne sattel)- mir fällt dabei nur auf, dass ich dann mit meinen unterschenkeln nicht so gut an ihm dran bin - also wenn ich locker sitze habe ich keinen kontakt zu seinem bauch - nur mit den oberschenkeln bis zu den knien, und im trab wird der sitz eher "stuhlig" - passiert euch das ohne sattel nicht?, wenn ich versuche mich dann bewusst aufzurichten und lang zu machen lande ich sehr leicht im spaltsitz und sitze dann am schambein.
stimmt da bei mir was nicht

?