Seite 3 von 3
Verfasst: Fr, 31. Okt 2008 14:55
von Santana
was mir persönlich auffällt, ist die Sache, dass man in den üblichen Forenszenarien alles über eventuelle mögliche krankheitliche Ursachen schreiben darf, auch die allerwahnwitzigsten Vermutungen, aber es kommt überhaupt nicht gut, wenn man auf reiterliche Fehler hinweist, auf mangelndes Können als Ursache der Probleme.
Da sind dann plötzlich sehr viele Leute sehr "empfindlich", wollen das gar nicht wirklich hören. Die eventuelle "Krankheit" ist natürlich eine viel angenehmere Entschuldigung.
Ich habe mir inzwischen abgewöhnt, noch irgendetwas dazu zu sagen, wenn ich z.B. anhand eines Videos deutliche Schwächen beim Reiter sehe und das nüchtern anmerken müßte, wenn man mich danach fragt, worans denn liegen könnte, dass die Passage nicht klappt...
(Und wehe dem, ders tatsächlich ausspricht! Persona non Grata!!!)
Besonders negativ ist, dass zig andre Forenleser dann genau der Person auf kokette Anfrage hin, auch noch virtuell huldvoll-lobend auf die Schulter klopft und sie in ihrem weiteren Tun bestätigt.
Ich bin jetzt auch nicht dafür, jeden zu zerreissen auf Teufel komm raus, aber eigentlich ist so etwas nicht hilfreich... da muß man schon ein bischen ehrlicher miteinander umgehen (dürfen), wenn s was bringen soll. Konstruktive Kritik halt.
Doch, Bernie, ich empfinde es ganz genauso, wie Du..
Verfasst: Fr, 31. Okt 2008 15:02
von Jen
ich verfolge ja nicht alle Threads und mag sein, dass ich da viel nicht mitbekomme. Aber gerade in diesem Forum empfinde ich es so, dass eigentlich schon viel konstruktive Kritik ausgeteilt, aber auch eingesteckt wird und viele user sich oft auch sehr selbstkritisch reflektieren. In anderen Foren artet es leider vielfach in Zickenkrieg aus, weil aber auch schon die kritik oft wirklich nicht konstruktiv sondern regelrecht destruktiv formuliert wird. Das ist natürlich sehr unschön.

Aber ist das hier wirklich auch so?
Verfasst: Fr, 31. Okt 2008 15:19
von Julia
Ich habe schon den Eindruck das hier sehr viele sind, die bereit sind sich kritisieren zu lassen ! Natürlich fällt keiner auf die Knie vor dankbarkeit über negative Aussagen, aber ich denke schon dass die wenigsten drauf schei***.
Es ist ja meist so das Mensch sich die Sachen erstmal durch den Kopf gehen läßt und durch probieren dann merkt dass die Aussage wohl stimmte
Es wird immer und auch hier die geben, die zwar so tun als seinen sie interessiert an konstruktiver Kritik, aber in Warheit nicht einen Funken bereit sind an sich zu arbeiten....-aber die gibt es immer - überall !
Und auch ich, ein sehr selbstkritischer Mensch, kläre immer bei auftretenden Problemen die Sache mit einem TA oder Osteo ab, nicht um mich nicht in Frage zu stellen, sondern weil das die Sachen sind die ich am schnellsten auschließen kann, denn wie schon oft hier gesagt dauert das arbeiten an sich selbst am längsten....wenn ich körperliche Probleme ausschließen kann arbeite ich an mir, aber wenn ich das körperliche nicht vorher ausschließe und erst an mir suche, läuft das Pferd vielleicht auch unnötig lange mit Schmerzen rum die längst hätten behoben seien können...
Und genau aus dieser Sicht rate ich auch oft zuerst zu dem herbeiziehen eines TA oder Osteo....
Verfasst: Fr, 31. Okt 2008 15:44
von Nike
Also, ich bin auch eine von denen, die oft schon sagt - check mal dieses und jenes. Jetzt nicht unbedingt direkt per TA und super check. Aber wenn vorher alles ok war, denke ich schon, sollte man auch die gesundheitliche Seite in Betracht ziehen.
Aber kommt auch auf den Fall an. Ich denke schon, es gibt oft genug noch Leute, die auf ihren einen Sattler vertrauen und gerade der ist nicht gut o.ä.
Aber ich antworte jetzt selten auf Ausbildungsfragen. Denke, da kann man teils schon die gesundheitlichen Aspekte hinten an lassen. Ich antworte wenn auch wirklich auf die "akute Problem"-Threads (jetzt nicht unbedingt hier, aber in anderen Foren schon.)
Verfasst: Fr, 31. Okt 2008 16:28
von chica
Jen hat geschrieben:ich verfolge ja nicht alle Threads und mag sein, dass ich da viel nicht mitbekomme. Aber gerade in diesem Forum empfinde ich es so, dass eigentlich schon viel konstruktive Kritik ausgeteilt, aber auch eingesteckt wird und viele user sich oft auch sehr selbstkritisch reflektieren. In anderen Foren artet es leider vielfach in Zickenkrieg aus, weil aber auch schon die kritik oft wirklich nicht konstruktiv sondern regelrecht destruktiv formuliert wird. Das ist natürlich sehr unschön.

Aber ist das hier wirklich auch so?
Ganz klar - Nein. Zickenkrieg gibt es hier gottseidank wirklich selten und kann in aller Regel hinter den Kulissen per PN geregelt werden, weil es sich wie so oft meist nur um Missverständnisse handelt *die User mal loben muss* Ich finde, dass "bei uns" viel konstruktiv kritisiert wird und die Kritik meist auch richtig ankommt.
Natürlich gibt es User, die durchaus berechtigte Kritik nicht unbedingt besonders einfühlsam hervorbringen und da kann ich schon verstehen, wenn sich der ein oder andere User auf den Schlips getreten fühlt. Aber nach objektiver Betrachtung liegt es immer noch an jedem selbst, ob und wieviel Kritik er annimmt. Das funktionierte bisher ganz gut *freu*
Verfasst: Fr, 31. Okt 2008 18:23
von Santana
Jen hat geschrieben:ich verfolge ja nicht alle Threads und mag sein, dass ich da viel nicht mitbekomme. Aber gerade in diesem Forum empfinde ich es so, dass eigentlich schon viel konstruktive Kritik ausgeteilt, aber auch eingesteckt wird und viele user sich oft auch sehr selbstkritisch reflektieren. In anderen Foren artet es leider vielfach in Zickenkrieg aus, weil aber auch schon die kritik oft wirklich nicht konstruktiv sondern regelrecht destruktiv formuliert wird. Das ist natürlich sehr unschön.

Aber ist das hier wirklich auch so?
Tscha... da müßte man jetzt halt wissen, wie ehrlich die Antworten darauf nun sind

Oder ist das schon zu destruktiv gewesen?

*verschmitztes Lachen*
Ich hatte übrigens meine Äußerung keineswegs speziell auf DIESEs Forum gemünzt, vielmehr schon querbeet durch die Vielzahl der Foren bezogen, ergibt sich schon deutlich dieser Eindruck.
Das Problem ist halt sicher mal wieder: Virtuell und geschrieben, der eine meints so, der andre liest aber ganz was andres draus... schon wird aus einem eigentlich lieb und nett und durchaus hilfreich gemeinten Eintrag schwuppsdiwupps ein "bösmeinender Zerriss..."
Das passiert Dir ein paar mal und schon sagst Du nur noch liebreizende Dinge (die Wir sind hier aber anders und haben uns alle gaaaanz doll lieb-Szenerie).
Leider birgt das eben die Gefahr, nur noch auf "ungefährliche" Themen auszuweichen..der Gesamtgehalt der Äußerungen sinkt natürlich dadurch auf Smalltalk-Niveau ab (die Gefahr dazu besteht)...
Verfasst: Sa, 01. Nov 2008 00:49
von equispirit
Sheitana hat geschrieben:ottilie hat geschrieben:
Und ganz ehrlich: wer möchte sich eingestehen, daß man selber schuld trägt an Problemen seines Pferdes? Da würde ich schon mächtig schlucken, wenn mir das jemand sagen würde, und der müsste schon entsprechend kompetent sein, damit das annehmbar würde. Vor allem kommt man mit der Aussage allein ja auch nicht weiter. Wenn dann keiner zum Helfen da ist, und damit befinden wir uns wieder im Teufelskreis.
Oder im Forum

Das ist auch oft ein Problem. Wir haben im Stall zwei Mädels, die es noch nicht gut können, aber echt bemüht sind. Die kommen auch immer wieder zu mir und fragen, wie sie etwas am Besten machen etc.
So, bei der einen (RB an einem Pferd) ist es jetzt so, dass das Pferd hinter den Schulterblättern weiße Haare bekommt. Nicht viel, aber ein wenig. Jetzt macht sie sich Gedanken woher das kommen könnte und hat schon das Pad getauscht etc.
Ich kann mir vorstellen woher das kommt: Die Dame reitet baumlos und hat weit mehr als 100 kg. Weit mehr.
Aber wie sagt man das? Sie hat sowieso ein Problem damit, wenn man sie auf ihre Figur anspricht.
Ich weiß noch nicht wie, auch wenn sie immer wieder kommt und mich fragt warum das so ist. Ich will ihr ja auch nichts Böses bzgl. ihrer Figur, aber ich möchte sie ja auch nicht beleidigen.
da wäre ich eisenhart,
wenn sie nicht fragt, ok, dann würde ich mir auch nicht den mund verbrennen.
aber wenn sie doch schon eine meinung haben will, dann würde ich ihr das auch sagen, ihr ist nicht geholfen wenn du nix sagst. wenn sie dann beleidigt ist, dann ist das nicht dein problem wenn sie keine waage daheim hat
würde es vielleicht allgemeiner formulieren, das baumlose sättel im allgemeinen nur für leute bis zu einem bestimmen gewicht geeignet sind. meine freundin hatte auch einen continental equiflex, das der "etwas" mehr gewicht nicht aushält hat sie erst später festgestellt
Verfasst: Sa, 01. Nov 2008 01:02
von equispirit
ich finde dieses forum sehr angenehm, weil der ton in ordnung ist, man hat schon anderes erlebt
wer in forum nach der ultimativen lösung für sein problem sucht, wird diese wahrscheinlich nicht finden.
aber unter den ganzen usern ist bestimmt einer oder fünf die ein ähnliches problem schonmal hatten, oder gesehen haben.
deren erfahrungswerte helfen auch mal in eine andere richtung zu denken.
wird man nicht auf die dauer betriebsblind? immer dasselbe pferd vor augen, dieselben tierärzte, dieselben osteopathen, immer diesselben sättel im blick, reitet tag für tag dasselbe weil einem schon lange die ideen ausgegangen sind?
dann kommt xy und sagt, bei mir hat der osteopath das linke hinterbein nach vorne gezogen, der eigene hat aber immer nur das rechte vorderbein nach hinten gedehnt.
mein reitlehrer versucht woche für woche diesselbe übung zu vermitteln und man denkt man ist selber zu blöd das zu kapieren. der trainer von yz macht das aber so und seitdem klappts
ist ein neutraler und vor allem anonymer gedankenaustausch nicht anstoss alles nochmal zu überdenken?n und wenn man dabei zum schluss kommt das der tip von beitrag nr. 3 überhaupt nicht passt.
ich denke kein user erhebt anspruch darauf die haargenau passende und einzige lösung für den den threadersteller zu haben.
ich denke viele threadersteller erscheinen auch als unbelehrbar, weil sie haben das problem direkt vor augen, und wenn dann bei den antworten ins blaue hinein nix passendes dabei war, hilft nur weitersuchen, virtuell und real
Verfasst: Sa, 01. Nov 2008 08:06
von Ielke
Hm, ich denke was das Medizinische angeht ist der Übergang auch irgendwo fließend... klar kann wohl keiner per Ferndiagnose eine konkrete Krankheit feststellen, aber solange es als "Tip, mal dieses oder jenes abzuklären" weil der Schreiber vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht hat, kommt, ist es manchmal recht hilfreich. Ich z.B. bin ja grundsätzlich mit meinem TA auch happy, ich weiß jedoch dass mehrere TA vor Ort bei unseren Friesen nie von alleine auf die Idee gekommen wären, mal ein Mittelchen gegen Milben anzuwenden, da war es immer Mauke oder Pilz oder Mauke und Pilz und meine Freundin hörte sogar "Och, das haben Friesen halt, sie soll froh sein bei anderen sei die Stampferei mit den Hinterbeinen noch schlimmer". Sebacil (Foren-Tip) besorgt, Beine gewaschen, Ruhe war.
Natürlich besteht andersrum auch die Gefahr, zum Hypochonder zu werden. "Ich habe von einem Pferd gelesen, da gings auch mit Rotznase oder leichtem lahmen los und 3 Tage später war es tot"... da man halt überwiegend Extremfälle liest, keiner schreibt "Hilfe, mein Pferd ist gesund" obwohl das wohl statistisch auf mehr zutrifft.