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Verfasst: Fr, 14. Mai 2010 17:13
von Stef
hhmmm...ok...
wundert mich jetzt eigentlich...meine Freundin hat einen eigenen kleinen Stall und auch Einsteller...die eine Einstellerin hat aus Portugal schon ein paar Pferde geholt und eingestellt und die waren schrecklich!!!
die sind gestiegen, haben getreten, haben sich nicht anfassen lassen, Kopfscheu usw. - ganz schlimm

Verfasst: Fr, 14. Mai 2010 18:26
von Cubano
Na ja Stef, dann behaupte ich mal blind, dass bei diesen Pferden schon vor dem Anreiten etwas schief gelaufen ist…
Verfasst: Fr, 14. Mai 2010 18:48
von Stef
wahrscheinlich - keine Ahnung

Verfasst: Fr, 14. Mai 2010 22:06
von esge
Äh Cubano, da lesen sich die Richtlinien aber anders. Niemals Hand ohne Bein, steht da. Jede Handhilfe ist von Schenkelhilfen zu begleiten. Und möglichst immer mehr Bein als Hand.
Saltim kam quasi wild aus Portugal und war und ist das kooperativste Pferd, mit dem ich je zu tun hatte. Beeindruckend waren nur seine unglaublich feinen und schnellen Reaktionen bei der ersten Frei- und Longenarbeit. Da kommt dann raus, wie grobmotorisch der durchschnittlich mitteldeutsche Reiter mit seiner Körpersprache umgeht. Wo ein deutsches Pferd gerade anfängt drüber nachzudenken, ob Mensch was wollen könnte, hat der halbwild aufgezogene Portugiese halt schon kehrt gemacht. Da muss Mensch dann halt schneller und feiner werden.

Verfasst: Fr, 14. Mai 2010 22:08
von Cubano
esge hat geschrieben:Äh Cubano, da lesen sich die Richtlinien aber anders. Niemals Hand ohne Bein, steht da. Jede Handhilfe ist von Schenkelhilfen zu begleiten. Und möglichst immer mehr Bein als Hand.
Sandra: Hast Du schon mal einen Übergang geritten, jetzt ganz unabhängig von der Reitweise, bei dem Du Hand und Bein WIRKLICH gleichzeitig eingesetzt hast – also aktiv mit beidem eingewirkt? Wenn man den Übergang mal genau auseinander dröselt, merkt man nämlich schnell, dass man den mit Hand UND Bein gleichzeitig gar nicht korrekt reiten kann.
Verfasst: Fr, 14. Mai 2010 22:56
von Filzi
marquisa hat geschrieben:Einer Rl,die ihre Schüler mit Halsverlängerer reiten lässt,gehört die Lizenz entzogen,sorry.
Ein Schüler,welcher dieses Hilfsmittel benötigt,um den Kopf des Pferdes unten zu behalten,wird nie lernen,dieses reell an den Sitz zu reiten.
Das Pferd wird nie lernen,sich in Balance zu tragen und sich willig an die Hand heranzudehnen,wo es sich dann am Gebiss abstösst ,um die Hilfe vom Maul übers Genick bis in den Hinterfuß durchzulassen und dabei ganz leicht in der Hand wird.
Dieses Pferd wird sich lediglich hinter dem Zügel verkriechen und sich nicht mehr trauen,an diesen heranzutreten.Das schlimme ist,dass der Reiter dann auch das Gefühl vermittelt bekommt:
Ja,das Pferd hat sich abgestossen,ich habe schließlich nichts mehr in der Hand.
In diesem Sinne finde ich den Begriff des Abstossens schon kontraproduktiv und würde eher von Durchlässigkeit sprechen.
Aber man muss es einmal gefühlt haben.
Gold wert ist in diesem Sinne ein gutes Lehrpferd.
Ich habe meine Freundin mehrmals darauf hingewiesen, dass ich an der Kompetenz des Trainers zweifle. Weiteres habe ich ihr meine Bedenken zum Ausdruck gebracht, da der Wallach stark hinter dem Zügel ist und bereits einen Ansatz zum falschen Knick zeigt.
Zügelkontakt würde das Pferd sogar suchen. Was ihm aber der HZ nicht erlaubt. Trainer und auch sie begeben sich hier auf eine Einbahnfahrt denke ich.
Mich wie gesagt interessiert die Definition vom "Zügel abstossen" und danke schon mal jetzt für die vielen Beiträge. Jetzt sehe ich etwas klarer.
Verfasst: Fr, 14. Mai 2010 23:38
von Carmen
Sandra: Hast Du schon mal einen Übergang geritten, jetzt ganz unabhängig von der Reitweise, bei dem Du Hand und Bein WIRKLICH gleichzeitig eingesetzt hast – also aktiv mit beidem eingewirkt? Wenn man den Übergang mal genau auseinander dröselt, merkt man nämlich schnell, dass man den mit Hand UND Bein gleichzeitig gar nicht korrekt reiten kann.
Ich bin zwar nicht Sandra, aber trotzdem: Ja, hab ich, weil es mir so vom FN-Reitlehrer (erfolgreicher Turnierreiter, also einer, der es wissen müsste) beigebracht wurde. Niemals Hand ohne Bein, hab ich gelernt. Eine Parade besteht aus Kreuz-, Hand- und Schenkelhilfe, hab ich gelernt. Niemals die Zügel annehmen, ohne zugleich mit dem Schenkel zu treiben.
Dass man so nicht korrekt reiten kann, ist mir klar. Und dass durchaus Bruchteile einer Sekunde zwischen den einzelnen Hilfen liegen, menschlicher Koordination sei dank, macht meiner Meinung nach daraus noch keinen separaten Einsatz der Hilfen.
Verfasst: Sa, 15. Mai 2010 07:33
von Cubano
Carmen hat geschrieben:
Dass man so nicht korrekt reiten kann, ist mir klar. Und dass durchaus Bruchteile einer Sekunde zwischen den einzelnen Hilfen liegen, menschlicher Koordination sei dank, macht meiner Meinung nach daraus noch keinen separaten Einsatz der Hilfen.
Moins,
dann ist das wohl Definitionssache. Denn in meinen Augen dauert auch die bewusste Trennung der Hilfen in der französischen RW nicht länger.
Verfasst: Sa, 15. Mai 2010 09:32
von horsman
cubano,
die Zeitspanne zw. diesen zwei (sich im Grunde ja widersprechenden Hilfen) sollte so lang sein, wie das Pferd benötigt, um darauf getrennt zu reagieren. Es muss die Hilfen daher auch als getrennte Hilfen wahr nehmen. Bei einem noch ungeübten Pferd wird die Trennung daher eher deutlicher ausfallen müssen, bei einem hoch gebildelten sensiblen Pferd kann man sie schneller abwechseln, bis hin zum sog. filtern. Hier wird wohl der Mensch mit seinem eher plumpen Reaktionen das schache Punkt sein.
Verfasst: Sa, 15. Mai 2010 11:01
von Lilith79
Ich seh ja schon einen fundamentalen Unterschied darin ob man absichtlich die Hilfen getrennt voneinander gibt oder ob man versucht sie gleichzeitig zu geben und sie nur getrennt voneinander gibt, weil der menschliche Körper das mit dem gleichzeitig koordinativ sowieso nicht hinkriegt.
Ich hab als Reitanfänger auch immer gesagt gekriegt und gedacht ich muss grad bei Halben und Ganzen Paraden alles genau gleichzeitig machen. Meiner Meinung nach erschwert das auch das Lernen der Hilfen unnötig.
Verfasst: Sa, 15. Mai 2010 11:31
von Stef
aber zum Biegen etc. verwenden wir ja auch 3-4 Hilfen auf einmal?!
Verfasst: Sa, 15. Mai 2010 22:39
von padruga
Ist doch ganz einfach:
Anfänger und junge Pferde zum Verständnis die Hilfen generell nur getrennt.
Bei weiterer Ausbildung Kombination so vieler Hilfen wie nötig. Mehr nicht! Und manchmal ist da auch gleichzeitiges Einwirken nötig (bzw. um Sekundenbruchteile versetzt). Meistens ist es bei einem sehr gut ausgebildeten Pferd dann auch wieder nicht mehr nötig, so dass es jetzt wieder zu einer Trennung Hand-Bein kommen kann.
Ganz nach Bedarf also. Aber nie nach Schema oder "Weil man es halt so und so macht oder nicht macht"
(Zum Beispiel Biegen: Es können 3-4 Hilfen sein, wenn nötig, es kann aber auch einfach nur eine sein z.B. Belastung des inneren Sitzknochens)
Verfasst: So, 16. Mai 2010 09:00
von Stef
ja schon, Padruga
aber nach FN (so wie wir das früher gelernt haben) sollten es mehrere Hilfen auf einmal sein...
z.B. Biegen:
- Gewicht
- äußerer Zügel steht
- innerer Zügel gibt Paraden
- innerer Schenkel dran
- äußerer Schenkel verwahrend
ganz schön viel auf einmal!
aber wie gesagt, so haben wir das früher gelernt und du hast Recht...kommt ja auf's Pferd an...
Verfasst: So, 16. Mai 2010 09:32
von marquisa
Ein Zügel alleine kann keine Parade geben!
Eine Parade resultiert immer aus einer Kombination verschiedener Hilfen (Gewicht/Sitz,Schenkel,Zügel),seien sie nun aktivierend/treibend oder passiv/verwahrend.
Eine ganze Parade,die ja immer zum Stand führt,wird ja auch jedesmal ein wenig modifiziert eingeleitet,je nachdem,ob ich mein Pferd gerade ganz besonders gut an den Hilfen habe,oder ob es sich ein wenig schief macht,oderoderoder.
Dementsprechend setze ich gezielt Hilfen ein,machmal benötige ich nur eine,dann wieder viele getrennt hintereinander,manchmal mehrere zusammen.
Bei zunehmendem Ausbildungsstand sollte sich das Maß stetig verfeinern und der Reiter mit weniger Hilfen auskommen,wobei dies m.M.n. im besonderen Maße auf die verhaltenden,regulierenden,rückführenden Hilfen (als Messlatte für die erzielte Durchlässigkeit) zutreffen sollte.
Verfasst: So, 16. Mai 2010 09:33
von lalala
@ Stef: wer immer das so gelehrt hat, kennt seine eigene Reitlehre nicht und ist einfach ein schlechter Ausbilder
In den Richtlinien spricht man nämlich lediglich von einer konsequenten Abstimmung der "diagonalen" Hilfen.
Paraden am inneren Zügel (und auch am äusseren) gibt es in der Reitlehre schlichtweg nicht, der äussere Zügel steht auch nicht fest sondern gibt soviel nach wie es die Stellung/Biegung erfordert etc pp.