Max1404 hat geschrieben:Wissenschaftsgläubigkeit bedeutet, dass jemand nicht verstanden hat, wie Wissenschaft funktioniert.
Aber genau so wird hier doch von einigen argumentiert. Wie darf ich die Postings dieser Teilnehmer denn jetzt verstehen?
Eben genau so, dass ich nicht an Wissenschaft
glaube, sowenig wie ich an die Programme glaube, die auf meinem Computer laufen, oder an das Internet, durch das wir hier kommunizieren. Wissenschaft ist ein "Werkzeugkasten", der mir verschiedene Methoden anbietet, mit denen die Welt, in der ich lebe, (zunehmend genauer) erklärt werden kann.
Die Tatsache, dass manche hier gute Erfahrungen mit Homöopathie gemacht haben, heißt nicht, dass wir auch an
astrologischen Einflüssen der Gestirne auf unser Leben, Elfen und Kobolden, fliegenden Hexen, Liebes- und Schadenzauber bis zur zionistischen Weltverschwörung
glauben.
Einmal abgesehen davon, dass ich durchaus Leute kennenlernte, in deren Weltbild mehrere dieser Ideen gleichzeitig vorhanden waren, ging es mir nicht um die einzelnen Glaubensinhalte, sondern um das Problem des "du kannst nicht beweisen, das X nicht existiert, also ist die Existenz von X möglich / wahrscheinlich / nicht zu widerlegen / sicher". Selbst wenn ein Anhänger der Homöopathie die Ideen der Astrologie ... zionistischen Weltverschwörung ablehnt, benutzt er dieses Argumentationmuster für die Homöopathie, muss er es fairerweise auch bei den anderen Ideen gelten lassen.
Apropos Entwicklungen in der Medizin: Was sind eigentlich die wichtigsten Weiterentwicklungen und neuen Erkenntnisse in der Homöopathie?
Nun verstehe ich gar nichts mehr: Homöopathie existiert doch gar nicht in Deinem Weltbild - wie kann sie sich denn dann weiterentwickeln?
Das war eine rhetorische Frage. Mir ist einfach schon aufgefallen, dass ich immer wieder von neuen Erkenntnissen und Methoden in der Schulmedizin höre, aber nicht von entsprechenden Entwicklungen in der Homöopathie. Nun kann es natürlich sein, dass mir solche entgangen sind. Ich habe aber den Eindruck, dass die Homöopathie heute immer noch gleich begründet wird und die gleiche Methode anwendet wie zur Zeit ihrer Entstehung, was für mich ein Hinweis dafür ist, dass es sich dabei um ein Glaubenssystem handelt.
Tanja Xezal