Seite 3 von 5
Verfasst: Mi, 14. Aug 2013 11:47
von Lilith79
Medusa888 hat geschrieben:Also, wenn ein Reitlehrer sich auf eines meiner Pferde setzen würde und mir erklärt, dass man durch starkes seitliches Abstellen des Halses zur Zwangseite hin eine Verbesserung der Nachgiebigkeit erreicht
Wo steht denn das? kann ich nicht finden.
Verfasst: Mi, 14. Aug 2013 11:49
von Kosmonova
Innovativ war blöd formuliert- ich meinte, dass er ja Werbung macht, als wurde er "ganz anders" arbeiten, sehe ich aber nicht so. Absondern muss Unterricht Aha-Effekte haben und bei einem ein gutes Gefühl hinterlassen.
Verfasst: Mi, 14. Aug 2013 12:02
von Finchen
@Lilith:
so lese ich die folgenden Sätze auch, Pferd mag oder kann (? was ja rauszufinden war lt. Post) nicht rechts stellen kann, hat das dann massiv gefordert, trotz "Gegenwehr" vom Pferd wohl nachhaltig, und will das so weitermachen. Aus welchem Grund, wenn nicht zu denken, dass es so rechts geschmeidiger wird...
Fortissimo hat geschrieben:Hier wollte Herr G. sich selbst einmal aufs Pferd setzen um zu sehen, ob er sich eventuell gar nicht stellen kann! Gesagt getan, er hat sich auf Speedy gesetzt und in sehr schnell rechts deutlich gestellt - woraufhin Speedy deutlichen Unmut zeigte, das Maul aufriss, über die Schulter ausbrach und irgendwann rannte wie ein Hase. Nach 10 Minuten Kampf gab er dann wohl auf, brach aber immer wieder über die Schulter aus und riss das Maul auf. ....
... und beim Speedy wollte er selbst Korrektur reiten, bis er rechts locker wäre - weil ich nicht über seine Körperspannung verfügen würde und er es dem Pferd dann leichter machen könnte.
.
Verfasst: Mi, 14. Aug 2013 12:03
von Medusa888
Lilith79 hat geschrieben:Wo steht denn das? kann ich nicht finden.
Hier:
Fortissimo hat geschrieben:Gesagt getan, er hat sich auf Speedy gesetzt und in sehr schnell rechts deutlich gestellt - woraufhin Speedy deutlichen Unmut zeigte, das Maul aufriss, über die Schulter ausbrach und irgendwann rannte wie ein Hase.
Verfasst: Mi, 14. Aug 2013 12:19
von Fortissimo
Ich kann ja noch mal beschreiben, was mit deutlich gestellt gemeint war.
Er hat den rechten Zügel bis zu seinem rechten Knie gezogen, das rechte Bein hat massiv getrieben, damit das Hinterbein "unter den Schwerpunkt" kommt, das linke Bein des Reiters lag nur locker an (hier sollte angeblich das "Tor" aufgemacht werden), der linke Zügel war unter Dauerspannung, damit er nicht über die Schulter weg in den Zaun rennt. Das Tempo war hoch bis sehr hoch und die Widersetzlichkeit schon krass. Ich kenne mein Pferd jetzt seit knapp 8 Jahren aber so hat er noch nie gekämpft.
@finchen: ich schicke noch heute Terminvorschläge an Alex und starte direkt nach meinem Urlaub mit dem Unterricht bei ihr. Dann kann ich die verschiedenen Vorgehensweisen direkt vergleichen. Mir ist das mit Speedy ziemlich auf den Magen geschlagen. Meine Nacht war ziemlich unruhig
Er ist übrigens mehrfach komplett untersucht worden. Die Steifheit kommt von der Kombi fehlendem Auge und Bockhuf. Der Bockhuf wird sehr regelmäßig behandelt aber die rechte Schulter ist schon verspannter als die linke Schulter. Fakt ist, er löst sich im Laufe der Unterrichtseinheit so, daß ich ihn rechts normal stellen kann, aber halt nicht von Anfang an - und definitiv nicht mit massivem Zwang
Ich glaub, ich bin schon kuriert von dem Herrn und versuche die "sanfte" Schiene.
Verfasst: Mi, 14. Aug 2013 13:32
von sab
Also, für mich klingt die behandlung Deines Speedy nach schlechter Springreiter-Manier. Gute Dressurrieter gehen so nicht um, um ein Steifheitsproblem zu lösen ! gerade ein Steifheitsproblem kann doch nicht mit rabiatem Durchstellen gelöst werden. Ich würde mein Pferd nciht zu solchen Leuten geben.
LG
Sabine
Verfasst: Mi, 14. Aug 2013 16:16
von Finchen
Fortissimo hat geschrieben:...
Er hat den rechten Zügel bis zu seinem rechten Knie gezogen, das rechte Bein hat massiv getrieben, damit das Hinterbein "unter den Schwerpunkt" kommt, das linke Bein des Reiters lag nur locker an (hier sollte angeblich das "Tor" aufgemacht werden), der linke Zügel war unter Dauerspannung, damit er nicht über die Schulter weg in den Zaun rennt. Das Tempo war hoch bis sehr hoch und die Widersetzlichkeit schon krass. Ich kenne mein Pferd jetzt seit knapp 8 Jahren aber so hat er noch nie gekämpft.
@finchen: ich schicke noch heute Terminvorschläge an Alex und starte direkt nach meinem Urlaub mit dem Unterricht bei ihr. Dann kann ich die verschiedenen Vorgehensweisen direkt vergleichen. Mir ist das mit Speedy ziemlich auf den Magen geschlagen. Meine Nacht war ziemlich unruhig
.
Oh das glaube ich gerne, dass dir das keine fröhlichen Träume bereitet hat!

Deine erste Schilderung hat mir solche Bilder wie jetzt von dir beschrieben nicht in den Sinn kommen lassen, ich hatte noch "harmloser" gedacht und das schon nicht fein gefunden.
Ob nun mit Alex oder wem auch immer, ich wünsche dir viel Erfolg für einen guten Weg!
Und der Bockhuf, ist der denn so arg, dass er nicht korrigiert werden kann?
Verfasst: Mi, 14. Aug 2013 18:31
von Gawan
Bezüglich Nasenriemen, ich bin früher auch ganz ohne Nasen- und Sperrriemen geritten (nur mit so nem Western-Kinnriemen, damit das Gebiss etwas stabilisiert ist).Mir hat dann auch eine Trainerin gesagt, dass sie eher suboptimal findet, weil so alle Handfehler ausschließlich im Maul landen und sie einen Nasenriemen empfehlen würde, damit der Druck besser verteilt wird. Mir war das mit der Umlenkung des Drucks ehrlichgesagt vorher gar nicht klar.
Ist hier zwar OT, aber kann mir mal jemand erklären, wie das mit der Umlenkung des Drucks physikalisch genau funktioniert? Ich verstehe nicht, wie ein Nasenriemen dazu führen soll, dass der Druck im Maul abnimmt, dieser hängt doch einfach davon ab, wieviel Zug auf dem Zügel ist? (Und der Zügel ist ja normalerweise nicht mit dem Nasenriemen verhängt, dann sähe es anders aus.)
Verfasst: Mi, 14. Aug 2013 20:45
von Cappuccino
Das interessiert mich auch. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie sich der Druck durch das Gebiß vermindern oder vergrößern soll durch einen Nasenriemen.... es sei denn, der ist so eng verschnallt, dass er den Maulwinkel verengt.
Das, was Speedy da passiert ist, habe ich in der letzten Zeit zweimal bei Westernreitern beobachtet. Beides in ihren Kreisen renommierte Ausbilder, die damit vorgeblich die Brustwirbelsäule "öffnen" wollten.....

Verfasst: Mi, 14. Aug 2013 21:36
von Kiruna Karmina
Ich glaube, die Story mit dem Nasenriemen wird sich irgendein Guru mal ausgedacht haben. Und andere plappern es nach.
Verfasst: Mi, 14. Aug 2013 22:45
von loisachqueen
Zu dem Thema Nasenriemen gab's, glaube ich, irgendwann ein Studie. Da wurden Kraftaufnehmer unter den Riemen befestigt und gemesen.
Allerdings kann ich nicht mehr sagen, wo ich das gelesen.
Verfasst: Do, 15. Aug 2013 06:43
von saltandpepper
loisachqueen hat geschrieben:Zu dem Thema Nasenriemen gab's, glaube ich, irgendwann ein Studie. Da wurden Kraftaufnehmer unter den Riemen befestigt und gemesen.
Allerdings kann ich nicht mehr sagen, wo ich das gelesen.
Dabei geht es aber um einen
echten Pullerriemen !!!
Der läuft nicht um´s Maul herum, sondern ist lediglich von oben am Gebiß selbst befestigt und wirkt somit bei Anzug des Zügels ,Druck-verteilend auf den Nasenrücken.
Das hat also mit einem "Pullerriemen" bzw. einem Sperriemen eines kombinierten Reithalters soviel zu tun, wie ein Fahrrad mit einem Mondfahrzeug.
Zum Halsverbiegen :
Ich verstehe nicht, warum Leute immer und immerwieder total alte Hüte als "große Neuheit " verkaufen und sie dann we offenbar hier - schlecht angeleitet, unverstanden und falsch umgesetzt ( offensichtlich!) als Heils-bringend verkaufen
Natürlich kann man duch Dehnen der holen Seite die natürliche Schiefe mitkorrigieren, wenn man es richtig macht und sinnvoll einsetzt. Denn auch das Abbrechen führt zu einer Kräftigung des schwachen Hinterbeines und wirkt Schulteraufrichtend.
Aber doch nicht so wie hier beschrieben....
Meine Güte !!! Und so kommt wieder einmal eine bewährte, hilfreiche Technik, mit der man soviel Gutes machen könnte in Verruf !

[/b]
Verfasst: Do, 15. Aug 2013 08:51
von grisu
Kiruna Karmina hat geschrieben:Ich glaube, die Story mit dem Nasenriemen wird sich irgendein Guru mal ausgedacht haben. Und andere plappern es nach.
Ja, ja immer diese Gurus - Martin Plewa, Heuschmann, Kaspereit und Putz
Zum Reithalfter im Pferdemarkt (07/08/2009)
"Brauchen wir ein Reithalfter?
Michael Putz, erfolgreich in der Dressur bis zur Klasse S, Pferdewirtschaftsmeister und 15 Jahre Leiter der Westfälischen Reit- und Fahrschule in Münster, erklärt dies in seinem Buch „Reiten mit Verstand und Gefühl“ (s. Literaturhinweis) auch sehr verständlich: „Wenn beim Reiten über die Zügel mit dem Gebiss Druck auf das Maul ausgeübt wird, wird das Pferd mit einem Nachgeben des Unterkiefers reagieren.“ Insofern, so Putz weiter, wirke die Kraft auf das Maul ein. Sei das Pferd mit einem Reithalfter gezäumt, werde der Druck durch den nachgebenden Unterkiefer über den Nasenriemen auf den Nasenrücken weitergegeben. Dass dies gut funktioniere, werde auch beim Einsatz gebissloser Zäumungen, des Kappzaumes, aber auch beim Führen am Halfter spürbar. Der Druck auf die Nase führt also zu einer schnelleren Reaktion und ermöglicht damit auch leichtere Hilfen.
Thies Kaspareit, Leiter der Deutschen Akademie des Pferdes, stimmt ebenfalls für den Einsatz eines Reithalfters, da es neben der Druckverteilung auch den Vorteil bringt, das Gebiss ruhiger im Maul zu fixieren. Da es in jeder Ausbildungsphase immer wieder sinnvoll sein kann, kurzfristig eine etwas stärkere Verbindung zum Pferdemaul zu haben, sollte man seiner Meinung nach nicht auf ein Reithalfter verzichten. „Nur in Ausnahmefällen wird ein dauerhaftes Reiten ohne Reithalfter sinnvoll sein“, so Kaspareit.
Noch einen Schritt weiter geht Martin Plewa, Reitmeister und heutiger Leiter der Münsteraner Reit- und Fahrschule. Seiner Meinung nach führt das ohne Nasenriemen möglicherweise geöffnete Maul sogar zu Verkrampfungen in der Ganaschen- und unteren Halsmuskulatur, was wiederum auch die Aktivität des Rückens und der Hinterhand beeinträchtigt.
Auch Dr. Gerd Heuschmann, Pferdewirt und Tierarzt, sieht den Vorteil des gestützten Unterkiefers vor allem bei noch jungen und Korrekturpferden – und auch für den Reitanfänger. Allerdings betont er gleich im zweiten Satz: „Wer von Beginn an mit feiner Hand reitet, braucht diese Stütze aber nicht.“"
Verfasst: Do, 15. Aug 2013 09:07
von Fortissimo
@grisu: Danke für die Ausführung. Mich hatte die Aussage etwas verwirrt, aber ganz unplausibel klang es nicht.
Ich hab jetzt am 11.09. eine Probestunde bei Alex Keller. Schauen wir mal, wie es da läuft. Und dann überlege ich, im November an einem Kurs mit Klaus Werzinger teilzunehmen.
Verfasst: Do, 15. Aug 2013 09:32
von Gawan
Brauchen wir ein Reithalfter?
Michael Putz, erfolgreich in der Dressur bis zur Klasse S, Pferdewirtschaftsmeister und 15 Jahre Leiter der Westfälischen Reit- und Fahrschule in Münster, erklärt dies in seinem Buch „Reiten mit Verstand und Gefühl“ (s. Literaturhinweis) auch sehr verständlich: „Wenn beim Reiten über die Zügel mit dem Gebiss Druck auf das Maul ausgeübt wird, wird das Pferd mit einem Nachgeben des Unterkiefers reagieren.“ Insofern, so Putz weiter, wirke die Kraft auf das Maul ein. Sei das Pferd mit einem Reithalfter gezäumt, werde der Druck durch den nachgebenden Unterkiefer über den Nasenriemen auf den Nasenrücken weitergegeben. Dass dies gut funktioniere, werde auch beim Einsatz gebissloser Zäumungen, des Kappzaumes, aber auch beim Führen am Halfter spürbar. Der Druck auf die Nase führt also zu einer schnelleren Reaktion und ermöglicht damit auch leichtere Hilfen.
Welcher Druck wird beim Nachgeben des Unterkiefers auf den Nasenrücken umgeleitet? Kann mir da jemand eine schematische Zeichnung liefern, wie der Druck umgeleitet wird bzw. wo welche Kräfte wirken? Der Druck auf der Nase aber ebenso unten am Unterkiefer (der wird komischerweise nie erwähnt) entsteht doch einfach, weil das Pferd das Maul öffnet und auf den Widerstand des Riemens trifft, der eben dieses Öffnen mehr oder weniger verhindert. Beim Kappzaum entsteht Druck nur auf der Nase, weil ja die Zügel direkt am Kappzaum hängen, das ist dann eine andere Konstruktion.