Hier mal ein kleiner Eindruck. Meine Freundin hat halbherzig auf den Fuchs mitgeboten, ist dann aber ausgestiegen. Eigentlich hat sie nämlich schon genug Pferde . Ich glaube, er ist für 3.500 weggegangen.
Total aufregend, so eine Auktion. Wenn ich da mal mitbieten sollte, sterbe ich bestimmt vor lauter Uffreeeschung.
Rapunzel hat geschrieben:Nee, Finchen, das kannst du nicht mit einem Züchter im üblichen Sinne vergleichen. Das ist ein Landschaftschutzprojekt, die Pferde und Rinder dienen da der Landschaftspflege und das wird stark subventioniert. Die sind einfach nur da, um das Gras und die Hecken kurz zu halten und brauchen daher gar nichts zu "bringen" oder gar lukrativ zu sein, sondern die haben ihren Zweck und ihre Kosten schon drin, indem sie einfach nur da sind. Die Fohlen und Jungpferde sind im Grunde nur "überschüssige Produktion". Das wiederum klingt zu negativ, weil da schon mit Herz und Verstand angepaart wird, in dem Sinne ist der Herr Bley dann doch wieder ein Züchter, wenn auch eben nicht im herkömmlichen Sinn. Der züchtet nicht, um gewisse Preise zu erzielen oder Lieschen Müllers Ansprüche an Aufzucht und Haltung zu erfüllen, sondern einfach weil er Sportpferde mag und um die "Überproduktion" sinnvoll an den Mann bringen zu können.
Genau, der Betrieb trägt sich allein schon durch die Landschaftspflege.
Treffend beschrieben!
Freiberger werden vom Anschauen des Grases auf der anderen Seite vom Zaun schon fett - ich habe ja zwei...
Das Konzept der Thüringeti überzeugt mich, wenn´s nicht so arg weit weg wäre, würde ich mir das auch mal anschauen.
Kiruna Karmina hat geschrieben:Ah, deshalb laufen sie sich auch die Hufe (in der Regel) so gut ab?
Und werden nicht so knüllefett im Sommer, weil eher magere Gräser ("Trockenrasen") auf diesem Boden wachsen?
Ablaufen glaube ich nicht, dann käme es nicht zum wegbrechen der zu langen Hufe. Auch wenn es nur eine dünne Schicht MuBo ist, 30 cm sagt er im Film, dann ist es doch aber eben diese Schicht auf der die Pferde laufen. Sie laufen ja in Weideflächen - da wo der Kalkboden freiliegt, wächst kein Gras.
Die Bewegung denke ich ist das entscheidende, die Herden wandern eben doch deutlich weitere Strecken als selbst bewegungsintensiv gehaltene in "Gefangenschaft". Das ist ein unschätzbar positiver Punkt.
Irgendwer hat es formuliert, glaube Rapunzel, man wird demütig wenn man diese Flächen betrachtet und an die eigenen Pferde denkt...
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Ja, ich bin echt froh, dass meine Mitfahrer den erworbenen 3,5-jährigen noch über den Winter dort lassen. Wenn die den jetzt direkt mitgenommen hätten, wäre der eine ganz arme S** gewesen, in einem Boxenstall mit stundenweise Paddock, und dann noch zu jung, um ihn ernsthaft zu arbeiten. Wenn sie ihn im Frühjahr holen (dann 4-jährig), kann er wenigstens noch ein bisschen raus (die haben wohl nur Winz-Weiden) und kann halt doch schon etwas ersnthafter angeritten und beschäftigt werden, sodass er ein bisschen Ausgleich hat. Trotzdem ist es bestimmt nicht einfach für so ein Pferd ...
Ich glaube übrigens auch, dass die alle so gute Bewegungen haben, weil sie einfach in die Weite traben und Strecke machen. Box, auch stundenweise, und kleine Köppelchen machen ja auch was mit dem Kopf im Verhältnis zu den Beinen. Das ist bei Smirrs auch so - da hat auch keiner so einen miesen Schritt wie so viele andere Spanier, einfach weil die stundenlang jeden Tag laufen und dabei vom Fleck kommen wollen.
Oh ja, den Kulturschock gen Boxenhaltung hatte ich auch im Sinn. Zur Aufzucht oder jetzt noch über Winter dort lassen finde ich hilfreich.
Was die Bewegungen angeht ... guter Gedanke.
Mir ist noch eingefallen ist, dass eine Züchterin mit robuster Haltung davon berichtet hat, wie Verkaufspferde in ihren neuen Unterbringungen gesundheitliche Probleme gezeigt haben, die zuvor und in den Linien nicht existent waren. Da könnte ggf. dann die sehr robuste Aufzucht später mal einen Nachteil bedeuten... hm... wobei natürlich die Haltung später nachteilig ist, nicht die Aufzucht.
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Dieser Kommentar von "Lothar" ist im Horsegate Forum zu finden:
" Ich habe alle drei Auktionen in den letzten Jahren in Crawinkel gesehen und muss sagen, dass sich diese Veranstaltung von Jahr zu Jahr immer weiterentwickelt. Im diesjährigen Auktionslot waren neben den Koniks, Freibergern und Kaltblütern, die teilweise bemerkenswert gute Preise erzielten, auch wieder viele interessante Warmblutpferde und -fohlen.
Den Spitzenpreis bei den Jungpferden machte mit 5000 Euro ein zweijähriger Sohn des Cornetto du Domaine Z aus einer Cato-Mutter (Nummer 17). Der korrekt konstruierte Hengst wurde von einem westfälischen Profi gekauft, der dort im vergangenen Jahr bereits zwei Pferde gekauft hatte. Auch wenn er einen leichten Bockhuf hatte, war die 25 (v. Falkenhof´s Dijon – Chopard) ein ganz interessanter Dreijähriger. Teuerstes Fohlen wurde mit 4300 Euro ein Stutfohlen von Neos van´t Vossenhof Z aus einer Waldeck-Mutter (Nummer 44). Von Typ und Bewegung her war das Fohlen sicher das beste in der Kollektion. Die Mutter hatte bereits im vergangenen Jahr ein ganz tolles Fohlen von Landrover bei der Auktion, das damals wohl auch nach Westfalen ging. Zudem gab es aus dieser Waldeck-Chopard-Mutter diesmal noch einen ganz ansprechenden Vierjährigen der für 3500 Euro nach Baden-Württemberg ging. Sehr gut gefiel mir auch das Stutfohlen 38 (v. Neos van´t Vossehnof Z – Cyrus), das ebenfalls sehr gut trabte.
Insgesamt war ich wieder beeindruckt davon, wie lässig die Fohlen und Jungpferde waren und wie ordentlich sich auch die Pferde mit den Springabstammungen bewegten. Von Neos van´t Vossenhof Z sah man durchwegs korrekte Pferde mit gutem Trab und Galopp, was bei dieser reinen Springabstammung doch recht auffällig war. Die zahlreichen Landrovers waren vielleicht nicht die unbedingten Blickfänger, machten aber fast alle einen sympathischen, intelligenten und brauchbaren Eindruck. Das scheinen die verlässlichen Typen zu sein, die man braucht. Deutlich weniger gab es in diesem Jahr an Cato-Nachkommen zu sehen. Im letzten Jahr hatte ich mich noch ein bisschen an der etwas pummeligen Art der Catos und ihren häufig etwas dicken Köpfen gestört. Eine bekannte Dressurreiterin zeigte mir ein Video von einem Cato, den sie im letzten Jahr hier gekauft hatte und der mir damals überhaupt nicht aufgefallen war. Ich war völlig begeistert wie der nun Fünfjährige jetzt aussah und wie er unter dem Sattel ging. Ich wage mal zu behaupten, dass er bei einer Eliteauktion eines Zuchtverbandes keinesfalls negativ aufgefallen wäre. Interessant war, dass eine ganze Reihe Menschen da waren, die letztes Jahr auch da waren und gekauft haben. Ich schätze mal, dass der Durchschnittspreis der Reitpferde und Reitpferdefohlen so etwa bei etwas über 2000 Euro gelegen hat. Dafür kann man ja nicht viel falsch machen. Was mir auch gut gefallen hat: Trotz eines absoluten Sauwetters waren die Leute alle gut drauf und es herrschte eine ganz nette Stimmung."
Ich hab mich eben extra im Horsegate-Forum angemeldet, weil da jemand nach der Stute "Nevada" gefragt hat. Von der habe ich ein Video, weil meine Freundin sich für sie interessiert hatte. Ein absolut wunderschönes, hochelegantes Pferd.
Echt? Oh...
In der Wissenschaft, wo ich mehr zuhause bin, ist es nämlich Usus, dass Zitate immer erlaubt sind, vorausgesetzt sie werden als solche gekennzeichnet und die Ursprungs-Quelle genannt. Dann ist das Urheberrecht erfüllt.
Mit den Foren-Gepflogenheiten bin ich dann wohl nicht so vertraut und bitte in diesem Fall die MODs, den Beitrag zu löschen.