Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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Gast

Beitrag von Gast »

Ich sage ja gar nicht, dass alle Richter "Vollpfosten" sind.
Aber, ich bin auch nicht erst seit gestern im Geschäft.
Hinzu kommt, dass ich über mehrere Jahrzehnte hinweg die Richterprüfungen in einer Landeslehranstalt hinweg beobachten konnte.

Die dort gezeigten Leistungen mitunter als "abenteuerlich" zu bezeichnen, ist weiß Gott nicht übertrieben.

In einem gebe ich Dir aber Recht:
Es gehört eine ordentliche Portion Masochismus dazu, sich Wochenende für Wochenende an ein Viereck zu setzen. Die dort gezeigten Bilder sind oftmals mehr als nur erschreckend!
Motte
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Beitrag von Motte »

Rapunzel hat geschrieben:Es ging mir auch mehr um die generelle Meinung, dass man mit einem "Nicht-Warmblut" auf Turnieren grundsätzlich unfair bzw. nicht dem Pferd und seiner Mechanik entsprechend gerichtet wird. Denn das stimmt so einfach nicht.

Ich schreibe oft Protokoll auf Turnieren und finde diese ganze Meinungsmache, dass Richter grundsätzlich völlig ahnungslose und böswillige Vollpfosten sind, wirklich unschön. Sämtliche Richter, für die ich bisher geschrieben habe, haben sich um eine möglichst faire und objektive und hilfreiche Benotung bemüht, und zwar absolut wurscht, ob da nun ein Haflinger oder ein Sandro Hit-Nachkomme reinkam. Die sind übrigens auch durchaus in der Lage gewesen, einen Friesen (von denen gibt es hier eine Menge) entsprechend seiner gebäudemäßigen Besonderheiten zu bewerten. Es ist gewiss nicht immer ein Traum, sich ganze Wochenenden um die Ohren zu schlagen und 60 Starter in einer A-Dressur konzentriert und konstruktiv zu bewerten.
Unterschreib :wink:
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

treuerhusar hat geschrieben:. Das fällt die ganze Prüfung über durch den nach rechts getragenen Schweif ins Auge.
Der Schweif? War nicht der es zu dem du die Kritik, dass er NICHT frei getragen wird, nicht verstehen konntest? Na jetzt wird es aber bunt... 8)
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
Gast

Beitrag von Gast »

@ finchen:

Offensichtlich ist Dir entgangen, dass wir uns hier über ein drittes Video unterhalten.
Das zeigt ganz andere Bilder!

Wenn Du schon Kommentare abgibst, dann solltest Du Dir wenigstens die Mühe machen, ALLES zu lesen.
Und nicht nur das, was Dir in den Kram passt.

Auch wenn das gelöscht wird, worum ich sogar bitte, aber alles muss ich mir hier nicht gefallen lassen.
Daher kommt das jetzt auch öffentlich.
Sorry fürs OT !
Fliehendes Pferd
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Beitrag von Fliehendes Pferd »

Ich finde dieses Forum manchmal sowas von lustich :D
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

@ fliehendes Pferd : Das liegt in der Natur eines Forums ;-)


treuerhusar hat geschrieben:
Rapunzel hat geschrieben:saltandpepper: Die Anforderungen einer A oder Trensen-L sind nun wirklich nix, wofür man ein Pferd irgendeiner speziellen Rasse braucht. Da geht es um reiterliche Grundlagen, nicht um Lampenaustretergänge. Du willst mir doch jetzt nicht erzählen, dass ein Spanier per se nicht dafür geeignet ist, einfache Übergänge hinzukriegen, einigermaßen als solche erkennbare Grundgangarten zu zeigen oder eine Volte zu gehen?! Und auch in einer L oder M Prüfung kannst du noch mit einem solide ausgebildeten Pferd gut abschneiden, auch wenn es keine dolle Trabverstärkung hinbekommt, die ist nämlich auch nur ein Punkt von vielen, die bewertet werden (und zwar nicht einzeln, sondern als Gesamtbild).
Rapunzel, sowohl in der A, als auch in der L kommt zB. ein Mitteltrab vor, da beginnt schon der Punkt Schwungentwicklung- bei so einem Pferd steht da "gelaufen und übereilt" sowie " keine Rahmenerweiterung " im Protokoll.
Darüberhinaus haben wir in der L bereits rudimentäre Ansprüche an Versammlung. In soweit kommt hier die " zu wenig aktive" Hinterhand dieser Gangmechanik zum Tragen, vom Takt in den Grundgangarten Schritt und Trab mal ganz zu schweigen .
Und nicht zuletzt werden alle drei Grundgangarten auf einem tatsächlichen Niveau A und auch noch L als "übereilt", damit eben nicht losgelassen eingeschätzt werden. Auch ich bin nicht erst seit gestern "im Geschäft" und weiß, wovon ich rede.
Natürlich ist bei diesem Pferd hier das Campaneo sehr ausgeprägt, aber wir sprachen ja auch von diesem Pferd- nun darauf zu verweisen, es sein ein "Extrembeisspiel" , na ja, aber geanu um das ging es doch in der Diskussion. Wir sprechen ja jetzt nicht über dein Pferd, - ohne Campaneo,- ohne dicken Spanierhals und mit leichtem Genick -und der Fähigkeit zu einer reelen Schwungkraftentwicklung ...


Auch wenn ich nicht angesprochen bin, so möchte ich mich dennoch melden.

Es gibt auch Pferde, die man in einer A- oder L- Dressur besser nicht vorstellen sollte.
Sicherlich steht da in erster Linie das korrekte Reiten im Vordergrund.
Das relativiert sich aber recht schnell in der Bewertung.
Du brauchst da nur mal mit einem typreinen Friese zu starten.
Die Wetten stehen 10 zu 1, dass die angezüchtete hohe und somit natürliche Aufrichtung negativ beurteilt werden wird. Da mögen die einzelnen Lektionen noch so korrekt geritten werden.

Das gleiche wird der Fall sein, wenn das Pferd wie hier mit einem starken Campaneo ausgestattet ist. Das sorgt zumindest optisch für einen ungleichmäßigen Bewegungsablauf. Das Resultat kannst Du doch schon hier in der Diskussion sehen. Da wird doch recht heftig darüber gestritten, ob Fiero hier nun ungleich tritt oder nicht. Meinst Du, die Richter sehen das so grundsätzlich anders als wir?

Auch da ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich dieser, wenn auch nur scheinbar ungleichmäßige Bewegungsablauf ebenfalls negativ in der Bewertung niederschlagen wird. Auch dann, wenn der Reiter die Lektionen noch so korrekt ausführen wird.

Auch sollte man berücksichtigen, dass es sich bei den meisten Richtern um reine Amateure handelt. Soweit ich mich erinnern kann, genügt da immer noch der Besitz des Reitabzeichens Klasse II sowie einige Fortbildungslehrgänge, um zumindest in die Liste der Nachwuchsrichter aufgenommen zu werden.
:wink:

Danke für den Beitrag treuehusar, den unterschreib ich...

Und es soll sogar Vorzeigerichter geben, bekannte, die als Aushängeschild herumgereicht werden, die einen Hahnentritt nicht von einer aktiven Hinterhand unterscheiden können und bis GP international richten... es gibt natürlich auch andere. Dennoch bin ich überzeugt, daß nahezu jeder Richter mit der Optik eines solchen Spaniers überfordert wäre... Man muß ja dazu sehen, wir haben hier den Vorteil einer Entwicklungsdokumentation, können die Clips 4-5mal anschauen, können Slow-Motion oder Standbild zu Hilfe nehmen, können bestimmte Perspektiven mehrfach zu Rate ziehen. All diese Möglichkeiten hat ein Richter nicht, der sieht schlicht den zappeligen, wackeligen Spaniockel, da da durch´s Viereck "wackelt". Und muß das in Minuten einschätzen.
Gruß S&P
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Jen
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Beitrag von Jen »

Ich glaube Fiero ist in den USA stationiert? Dann darf man nicht vergessen, dass die amerikanische Pferdeszene nicht mit der europäischen zu vergleichen ist. Dort sind auch 'exotische' Pferrderassen viel üblicher als hier und das deutsche WB ist im Vergleich auch weniger verbreitet. Ich denke, Fiero wird dort in der Turnierszene bis recht weit oben recht erfolgreich sein können. Ob es für den internationalen Sport reicht, ist eine andere Sache. Aber ist vielleicht auch gar nicht Ziel? Wer weiss das schon so genau. Spekulationen über Spekulationen. ;)
Liebe Grüesslis, Jen
***
Das Maul des Pferdes ist kein Bremspedal! Martin Plewa
Fliehendes Pferd
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Beitrag von Fliehendes Pferd »

saltandpepper hat geschrieben:@ fliehendes Pferd : Das liegt in der Natur eines Forums ;-)


treuerhusar hat geschrieben:
Rapunzel hat geschrieben:saltandpepper: Die Anforderungen einer A oder Trensen-L sind nun wirklich nix, wofür man ein Pferd irgendeiner speziellen Rasse braucht. Da geht es um reiterliche Grundlagen, nicht um Lampenaustretergänge. Du willst mir doch jetzt nicht erzählen, dass ein Spanier per se nicht dafür geeignet ist, einfache Übergänge hinzukriegen, einigermaßen als solche erkennbare Grundgangarten zu zeigen oder eine Volte zu gehen?! Und auch in einer L oder M Prüfung kannst du noch mit einem solide ausgebildeten Pferd gut abschneiden, auch wenn es keine dolle Trabverstärkung hinbekommt, die ist nämlich auch nur ein Punkt von vielen, die bewertet werden (und zwar nicht einzeln, sondern als Gesamtbild).
Rapunzel, sowohl in der A, als auch in der L kommt zB. ein Mitteltrab vor, da beginnt schon der Punkt Schwungentwicklung- bei so einem Pferd steht da "gelaufen und übereilt" sowie " keine Rahmenerweiterung " im Protokoll.
Darüberhinaus haben wir in der L bereits rudimentäre Ansprüche an Versammlung. In soweit kommt hier die " zu wenig aktive" Hinterhand dieser Gangmechanik zum Tragen, vom Takt in den Grundgangarten Schritt und Trab mal ganz zu schweigen .
Und nicht zuletzt werden alle drei Grundgangarten auf einem tatsächlichen Niveau A und auch noch L als "übereilt", damit eben nicht losgelassen eingeschätzt werden. Auch ich bin nicht erst seit gestern "im Geschäft" und weiß, wovon ich rede.
Natürlich ist bei diesem Pferd hier das Campaneo sehr ausgeprägt, aber wir sprachen ja auch von diesem Pferd- nun darauf zu verweisen, es sein ein "Extrembeisspiel" , na ja, aber geanu um das ging es doch in der Diskussion. Wir sprechen ja jetzt nicht über dein Pferd, - ohne Campaneo,- ohne dicken Spanierhals und mit leichtem Genick -und der Fähigkeit zu einer reelen Schwungkraftentwicklung ...


Auch wenn ich nicht angesprochen bin, so möchte ich mich dennoch melden.

Es gibt auch Pferde, die man in einer A- oder L- Dressur besser nicht vorstellen sollte.
Sicherlich steht da in erster Linie das korrekte Reiten im Vordergrund.
Das relativiert sich aber recht schnell in der Bewertung.
Du brauchst da nur mal mit einem typreinen Friese zu starten.
Die Wetten stehen 10 zu 1, dass die angezüchtete hohe und somit natürliche Aufrichtung negativ beurteilt werden wird. Da mögen die einzelnen Lektionen noch so korrekt geritten werden.

Das gleiche wird der Fall sein, wenn das Pferd wie hier mit einem starken Campaneo ausgestattet ist. Das sorgt zumindest optisch für einen ungleichmäßigen Bewegungsablauf. Das Resultat kannst Du doch schon hier in der Diskussion sehen. Da wird doch recht heftig darüber gestritten, ob Fiero hier nun ungleich tritt oder nicht. Meinst Du, die Richter sehen das so grundsätzlich anders als wir?

Auch da ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich dieser, wenn auch nur scheinbar ungleichmäßige Bewegungsablauf ebenfalls negativ in der Bewertung niederschlagen wird. Auch dann, wenn der Reiter die Lektionen noch so korrekt ausführen wird.

Auch sollte man berücksichtigen, dass es sich bei den meisten Richtern um reine Amateure handelt. Soweit ich mich erinnern kann, genügt da immer noch der Besitz des Reitabzeichens Klasse II sowie einige Fortbildungslehrgänge, um zumindest in die Liste der Nachwuchsrichter aufgenommen zu werden.
:wink:

Danke für den Beitrag treuehusar, den unterschreib ich...

Und es soll sogar Vorzeigerichter geben, bekannte, die als Aushängeschild herumgereicht werden, die einen Hahnentritt nicht von einer aktiven Hinterhand unterscheiden können und bis GP international richten... es gibt natürlich auch andere. Dennoch bin ich überzeugt, daß nahezu jeder Richter mit der Optik eines solchen Spaniers überfordert wäre... Man muß ja dazu sehen, wir haben hier den Vorteil einer Entwicklungsdokumentation, können die Clips 4-5mal anschauen, können Slow-Motion oder Standbild zu Hilfe nehmen, können bestimmte Perspektiven mehrfach zu Rate ziehen. All diese Möglichkeiten hat ein Richter nicht, der sieht schlicht den zappeligen, wackeligen Spaniockel, da da durch´s Viereck "wackelt". Und muß das in Minuten einschätzen.
Gruß S&P
Gibt es, diesen Vorzeigerichter, :D jedenfalls mindestens einen ! :D

Ansonsten unterschreib ich auch den Rest. Ich denke, die meisten Richter sind damit an ihren Grenzen. Natürlich sind Richter Amateure. An Eigenleistung wird entweder das Silberne Reitabzeichen oder eine (!) M-Placierung verlangt. Damit kommt man auf die Anwärterliste und kann die Schulung durchlaufen und wird gegebenenfalls irgendwann zur Prüfung frei gegeben. Das sind keine hoch gehängten Eingangsstufen, das schafft eigentlich jeder. Sehr viele Richter haben in ihrer eigenen aktiven Zeit das Reiten auch nicht wirklich hinbekommen, eben gerade mal die Eingangsvoraussetzungen. Wenn die dann aber ein paar Jahre richten, geben sie plötzlich auch Lehrgänge ! Wunderheilung am Richtertisch !

Der Vollständigkeit halber: ein neuer Richter darf nur bis L richten, für die nächsten Klassen muss er jeweils Zusatzprüfungen absolvieren.
Gast

Beitrag von Gast »

DAS ist jetzt schön beschrieben.

Böse Zungen sagen, dass eine wesentliche Voraussetzung zum Richter darin besteht, .....

Ach, lassen wir das besser.

Auf jeden Fall habe ich in den letzten Jahren recht häufig Beurteilungen von Richtern erlebt, die zumindest einer Erläuterung bedurften.

Auch "nett" gesagt.
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Finchen
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Beitrag von Finchen »

treuerhusar hat geschrieben:@ finchen:

Offensichtlich ist Dir entgangen, dass wir uns hier über ein drittes Video unterhalten.
Das zeigt ganz andere Bilder!

Wenn Du schon Kommentare abgibst, dann solltest Du Dir wenigstens die Mühe machen, ALLES zu lesen.
Und nicht nur das, was Dir in den Kram passt.

Auch wenn das gelöscht wird, worum ich sogar bitte, aber alles muss ich mir hier nicht gefallen lassen.
Daher kommt das jetzt auch öffentlich.
Sorry fürs OT !
Alles gelesen und alles geschaut - und eiderdaus, gleiches Pferd, gleiche Schweifhaltung. :)
Dass du das nur in dem letzten Video erkennen kannst, nun dafür kann sonst niemand, nicht?

Jedenfalls hast du klar behauptet, dass der Schweif überhaupt nicht klemmig ist, monierst aber auf dem 3. Video eben diese gleiche Schweifhaltung.

Der Schweif ist nicht (von Anfang an) locker getragen, die HH ist nicht gleichmäßig, und beides zusammen mit dem Gesamteindruck für mich nicht "sauber".
"Das Herz mit dem Verstand begreifen zu wollen, ist so ähnlich, wie mit den Ohren sehen zu wollen." Safi Nidiaye
xelape

Beitrag von xelape »

Fliehendes Pferd
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Beitrag von Fliehendes Pferd »

Tut mir leid, ich muss nachfragen: hast Du diesen Ritt wirklich unter "sehenswert" eingestellt ?
Gast

Beitrag von Gast »

Dieses Video zeigt jedenfalls eines:
Nicht jeder begnadeter Ausbilder ist auch ein begnadeter Reiter.

Was auch umgekehrt gilt:
Nicht jeder begnadeter Reiter ist ein begnadeter Ausbilder!

Über eines müssen wir uns aber im Klaren sein-
Reiten und gleichzeitig kommentieren ist nicht ganz einfach. Da weiß man nicht so ganz genau, auf was man sich mehr konzentrieren muss!
Das Pferd oder doch auf den Kommentar.

Von daher bin ich etwas zwiegespalten.
Aus reiterlicher Sicht ist das sicherlich kein Highlight.
Ich stelle mir auch die Frage, ob eine derartige Vorstellung als Schaunummer auf einer Jubiläumsfeier wirklich geeignet ist?
Rapunzel
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Beitrag von Rapunzel »

Das Pferd würde ich persönlich höchstens ein bisschen nett ins Gelände reiten und ansonsten auf eine schöne Weide stellen, statt es in alle möglichen Seitengänge zu schieben - dem tun doch alle Räder weh.
horsman
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Beitrag von horsman »

Also ich seh jetzt da bei BBeckB nichts fürchterlich schlechtes! Ich seh es auch nicht als grosse Show, die irgend wen beeindrucken soll, sondern einfach eine normale Reiteinheit vor Publikum mit Kommentaren auf einem normalen Pferd in dem Alter entsprechend fortgeschrittener Ausbildung. Sicherlich gibt es hier und Fehler, die Reiterin ist kein Jahrhundert-Reitmeister (sind wir das ???), sie konkuriert nicht um einen Olympia-Titel, und sicherlich ist dieses Pferd kein geschmeidiger GP-Natural, sondern hat seine Steifheiten, wie tausend andere Pferd auf dieser Welt auch. Dass das Pferd lahm wäre oder gar "platt auf allen Rädern", seh ich nicht, insofern finde ich es richtig dieses Pferd zu gymnastizieren und zwar auch in diesen Übungen der Seitengänge, Piaff usw. und es nicht bloss im Wald daher huddeln zu lassen. Das erhält dem Pferd eine bessere Beweglichkeit und Muskulatur. Es scheint auch ein recht grosses Pferd zu sein (übrigens derselbe Muttervater wie meine: VierzehnenderXX)

Mein Kritikpunkt wäre zuerst, dass die Reiterin mal einen Sattel ohne diese riesige einengende Kniepausche probieren sollte, damit ihre Hüfte geschmeidiger mitgehen kann, sie besser zu sitzen kommt und das Bein ruhiger zu hängen kommt - obwohl das jetzt bei weitem nicht schlecht ist. Dies könnte auch ein wenig mehr Impulsion erzeugen. Desweiteren würde ich mit der Kopf-Hals-Höhe etwas mehr variieren. Diese Haltung mit Genick als höchstem Punkt ist ok, aber ich würde auch Phasen einbauen mit etwas tieferen Einstellung (so wie sie es weiter hinten in der Galopparbeit macht). Dass das Pferd den Hals nach v/a fallen lässt, es sich also da nicht verkrampft fest hält, sieht man ja an der Stelle, wo sie die Zügel mal hingibt. Aber nu ist das auch nur eine Reiteinheit, durchaus möglich, dass sie an anderen Tagen andere Schwerpunkte setzt. Desweiteren sieht man immer mal wieder, dass die Kruppe ihr insbesondere nach den Ecken auf der rechten Hand etwas nach rechts rutscht (dies Pferd ist rechts hohl) und dies sollte man exakter kontrollieren. Wie sie das Pferd in die Piaffe bringt finde ich hingegen ganz korrekt. Das Pferd zeigt dabei auch gute Hankenbeugung. Aber klar, es ist der Beginn von Piaffe, nicht die fertige Pfiaff in Vollendung. Na und? Der Weg ist das Ziel. Neben der Arbeit mit den Seitengängen, die sie ausgiebig betreibt, würde ich auch ein wenig mehr Trab-Arbeit einbauen, in der man Rythmus und Impulsion auf Linien auf einem Hufschlag erarbeitet und dazu dann auch die Arbeit mit Übergängen und halben Paraden nutzt. Hierbei könnte man dann auch ein ganz klein wenig mehr konstanteren Zügelkontakt versuchen zu etablieren, in dem Sinne, dass das Pferd schön gleichmässig in beide Hände kommt (ohne auf diesen fest zu werden) - von der Hand weg - zur Hand hin. Ihre gezeigte Arbeit auf zwei Hufschlägen mit diesen Variationen die sie da macht, hat aber bestimmt geholfen, das Pferd überhaupt erst mal in eine halbwegs vernünftige Balance zu bekommen, auf der man jetzt im nächsten Schritt weiter aufbauen konnte.
Die Galopparbeit finde ich recht gut. Man sieht wie gut sich dieses Pferd, welches nicht die schnellsten Hinterbeine hat, sich an die Pir. heran tastest, ohne den Galopp zu verlieren und es dabei auch sehr gut Last auf nimmt. Ich finde da gibt es nix zu meckern.

Ob man jetzt unbedingt immer mit Fillis-Führung reiten muss, seh ich nicht so kategorisch wie PK, aber es zu können um es ggf. auch nutzen zu können, ist sehr hilfreich.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
Antworten