treuerhusar hat geschrieben:
Man sollte sich diesen Beitrag von s&p einmal genau durchlesen.
Positiv ist der nämlich nicht.
Nur ist der in einer Art und Weise verfasst, dass ihr da kein Strick draus gedreht werden kann.
Aber wenn man sich die Mühe macht, ein wenig genauer "zwischen den Zeilen" zu lesen, dann kann man schon erkennen, dass dieses Pferd mit diversen Schwächen aufwartet.
Wie war das noch?
"Die Vorführung vermittelt eine Qualität, die das Pferd nicht hat."
Oder:
"Ich möchte da drauf nicht eine Runde aussitzen müssen."
Und wie ist die Äusserung bezüglich der Hinterhand zu verstehen?
Ist da nicht von einem gravierendem Gebäudemangel die Rede?
Nein, so positiv ist die Beurteilung des Pferdes nun wirklich nicht.
Was heißt hier "keine positive Beurteilung des Pferdes " ?
Natürlich kann ich ein Pferd mit einem massiven Bewegungsdefizit nicht positiv beurteilen. Soll ich dagen : " Das Pferd ist total klasse, hochveranlagt und großartig zu sítzen." ???
Auch ein "Augenschmaus" ist das nicht, wenn man es ganz objektiv betrachtet. Für mich ist auch ein einbeiniger Hochspringer bei den Paralympics kein "Augenschmaus"- dennoch habe ich Hochachtung vor dessen Erfolg, seiner Leistungsbereitschaft, seinem Engagement, seiner Disziplin und ja, auch vor seinem Können.
Ein Pferd, was von Natur aus sein eines Hinterbein schleppt, einen sauberen 2-Takt im Schritt mitbringt, keine Beugefähigkeit des einen und eine begrenzte Beugefähigkeit des anderen Hinterbeines hat, in dieser Weise vorgestellt,- Also mit einem über weite Sequenzen doch recht störungsfreien Schritt in großenteils sauberen 4-Takt, das über die Jahre so gefördert wurde, daß es eine gewisse Beweglichkeit und Geschicklichkeit mit einer absolut fehlgestellten Hintergliedmaße
erlangt hat, die Lektionen wie z.B. eine Galopptraversale gestatten.
Welches wirklich ordentliche Trabverstärkungen hinbekommt, welches sich zwanglos selbst trägt , welches GELASSEN UND WILLIG auch schwere und für dieses Pferd unglaublich schwere Übungen absolviert, kann mich schon begeistern.
Man kann nur erahnen, wieviel können, Einfühlungsvermögen und Geschicklichkeit die Ausbilderin hier einbringen mußte, um bei diesem Pferd in so einer zufriedenen Arbeitsbereitschaftaft zu erhalten und es zu solchen Leistungen zu motivieren ! Wieviel Respekt für dessen Grenzen und dennoch wieviel kluges Vorgehen und wohldosiertes Fordern und Fördern hier vonnöten waren !
BBB hat meine allergrößte Hochachtung für den Ausbildungserfolg bei diesem Pferd !
Daß sie dieses Pferd denen, die es kennen und denen, die das Hoffest besuchen mit Stolz und Freude zeigt, kann ich absolut nachvollziehen !
Die Entscheidung, ob man ein solches Pferd arbeitet, oder nicht, ob man es auf eine Weide stellt, weil man sein Pferd liebt, oder es sinnvoll beschäftigt, oder ob man ein solches Pferd überhaupt aufzieht oder gleich nach der Geburt tötet , kann man diskutieren-
es ändert aber nichts daran, daß Frau BBB sich entschieden hat, es so zu tun und das mit nach dem, was ich sehen, mit bestmöglichem Erfolg !
Ob der einbeinige Hochspringer der bei den Paralympics startet, sich gerne fordert und fördert ? Ich denke, ja.
Sicher, so ein Pferd kann das nicht selbst entscheiden, aber das kann kein Pferd, auch keines, welches kein Handycap hat....
In soweit, muß das einfach jeder für sich selbst entscheiden- Frau BBB hat sich dafür entschieden. Die, die es hier anders sehen, sollte es im Fall der Fälle eben anders tun.
Ich maße mir nicht an, das zu verurteilen, noch es zu befürworten- ich denke das muß man sehr individuell von Pferd zu Pferd entscheiden...
Auf alle Fälle Hut ab, vor der Ausbilderin !
Gruß S&P