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Rund um die klassische Reitkunst

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amara
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Beitrag von amara »

Was das „loben“ betrifft halte ich es wie Parelli, auch wenn den der ein oder andere hier nicht mag:

Es hat Jahre gedauert, bis ich verstanden hatte, dass weder Frauen noch Pferde getätschelt werden wollen.
:lol:


Lass ich mal so stehen. Ich frag mich immer, WAS BITTE soll für ein Pferd schön daran sein, auf den Hals gehauen zu werden?????????????? Celta will gekrault werden, liebevoll am Widerrist bis mir die Finger abfallen. Macht wenig Wind, gefällt aber. Nur die Mitreiter haben halt nix davon.
Zwischendurch kann ich aber einfach mit dem Daumen ihm am Widerrist kraulen ohne tätschel-tätschel-hau-auf-Hals-ruck-ins-Maul.

Ich habe kein Problem damit, den Kontakt – wenn nämlich alles alles passt, Selbsthaltung da ist, die Anlehnung sowieso schon nur noch Gramm beträgt – mit nach vorne gehendem Überstreichen am Widerrist halsaufwärts entlang zu überprüfen. Aber das ist doch kein Loben, sondern eine Überprüfung und entsprechend sorgsam ist das zu reiten.

Zum Loben, wenn es gut war – dann gebe ich die Zügel komplett hin, stelle mich in die Mitte und es gibt eine Pause mit Dehnen im Stehn und Kraulen. Wenn es RICHTIG gut war, springe ich ab und geh sofort in den Stall.
:wink:

Bemelmans:
Wie immer stellt er mir etwas zu heftig ab, ich mag seine Art nicht das Pferd in allen Gangarten am Popo anzufassen. Ist ja nett, aber es ist mM ebenfalls mehr eine Demo fürs Publikum und bringt dem Pferd rein gar nix, außer viel zu viel Druck auf den hinteren Sattelkranz und damit auf die empfindlichste Rückenpartie.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

amara hat geschrieben: Wenn es RICHTIG gut war, springe ich ab und geh sofort in den Stall.
:wink:
DAS Amara, ist für mich ebenfalls in No-Go :wink: , ein gewärmes, gelockertes gearbeitetes Pferd, stelle ich nie einfach weg, sondern wärme es ordentlich ab. Dazu muß ich nicht draufsitzen, aber einfach Zack raus aus der Arbeit und weg- neineineinein :wink: Wenn man sich Physiologie und die Funktion von Muskulatur anschaut, hat das auch gute Gründe....

Den Rest zum Loben unterschreib ich
horsman
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Beitrag von horsman »

@Josatiama
sorry, aber ich dachte es wäre selbsterklärend, dass wenn man das Bemelmans-Video gucken will, man auf das Bemelsman-Clip clickt. Nunja ...

ja der Spanier könnte etwas offener im Genick werden. Aber es ist ja nicht Bemelsmans, der ihn da hin zieht, also Rollkur anwenden würde. Es ist das Pferd welches etwas heiss wird und sich leicht dahinter stellt und der Reiter erklärt ja auch hier und da, was er gedenkt dagegen zu tun - schön zu sehen beim Zügel aus der Hand.

Jo, dass er da hinten immer den Schweif herunter drückt, soll wohl bewirken, dqass das Pferd vermehrt das Bekcen abkippt und sich vorne etwas aufrichten. Tut es ja sogar auch. Ob das nun ein nutzvolles oder eher ein nutzloses Feature ist, vermag ich nicht zu sagen. Zumindest ist es ja keine Gewaltanwendung.

Und zum loben mit der Hand am Zügel: ich würds mir auch nicht mehr angewöhnen mit dem Zügel in der Hand, das Pferd zu klopfen. Jedoch ist es ja, wenn man es beim wiederherstellen des Kontaktes mit Gefühl tut, nicht viel anders, als das Überstreichen auch.
Zuletzt geändert von horsman am Di, 15. Jan 2013 09:21, insgesamt 1-mal geändert.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
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Josatianma
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Beitrag von Josatianma »

@horsmän: Mir sind halt zuerst die Videos auf der rechen Seite ins Auge gesprungen. :P
Liebe Grüße, Sabine

Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren

"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

horsmän hat geschrieben:
Jo, dass er da hinten immer den Schweif herunter drückt, soll wohl bewirken, dqass das Pferd vermehrt das Bekcen abkippt und sich vorne etwas aufrichten. Tut es ja sogar auch. Ob das nun ein nutzvolles oder eher ein nutzloses Feature ist, vermag ich nicht zu sagen. Zumindest ist es ja keine Gewaltanwendung.

Das ist eine sehr effektive Art, das Becken abzusenken und die hanke zu beugen und wird hier sehr einfühlsam und geschickt gemacht.

Und zum loben mit der Hand am Zügel: ich würds mir auch nicht mehr angewöhnen mit dem Zügel in der Hand, das Pferd zu klopfen. Jedoch ist es ja, wenn man es beim wiederherstellen des Kontaktes mit Gefühl tut, nicht viel anders, als das Überstreichen auch.
Nein, dem möchte ich widersprechen Horsemän : beim Überstreichen behalte ich das Pferd am Sitz und vor mir, daher ist eine nach vorne kommen im Oberkörper, wie es das Loben mit der Hand am Hals erfordert, nicht damit vereinbar. Es wird die Selbsthaltung überprüft und der Verbleib des Pferdes im Gehorsam.
Auch die Richtung, in der die Hand vorgegeben wird, ist eine andere.
Das Loben erfolgt nach vorne unten, was bei einem korrekt an die Hand sich dehnenden Pferd eine Veränderung der Position nach sich ziehen sollte !
Im Überstreichen hingegen nach vorne auf gleicher Höhe, was eine unveränderte Haltung signalisiert.
Nenn es kleinlich, aber für mich ist diese Präzision sehr wichtig, wenn ich ein weit ausgebildetes, sehr präzise führbares Pferd haben möchte. In den Kleinigkeiten zeigt sich der Unterschied und die Genauigkeit.
Oer anders gesagt : der Teufel versteckt sich im Detail !
Gast

Beitrag von Gast »

saltandpepper hat geschrieben:
Und für alle drei gilt : diese UNART mit dem Zügel in der Hand das Pferd zu loben, sollte verboten werden :lol:
Dieser Aussage kann ich mich nur bedingt anschließen.
Gemäß der "deutschen Reitlehre" soll mit dem inneren Schenkel an den äusseren Zügel heran geritten werden.
Dabei soll mit der inneren Hand lediglich der Kontakt zum Pferdemaul aufrechterhalten werden.
Soll .... NICHT muss !

Das aber bedeutet, dass diese Verbindung auch einmal aufgegeben werden darf.
Wenn also gelobt wird, ohne die Zügel aus der Hand zu legen, dann sollte das mit dem inneren Zügel erfolgen.

Merke:
Auch ein Reitmeister und Olympiasieger ist nicht vor Fehlern gefeit.

Aber abgesehen davon, das Pferd aus dem Bemelmanns- Video wird auch "deutsch" geritten.
Auch das Pferd wird mittels halber Parade nach vorne begrenzt und von hinten an die Hand heran geritten.
Ohne dass ständig mit den Sorgen im Pferd herum geporkelt und/ oder vorne ständig mit der Hand herumgefuchtelt wird.

Das von Herrn Bemelmanns gezeigte Bild entspricht durchaus der deutschen Reitlehre.
Zuletzt geändert von Gast am Di, 15. Jan 2013 09:35, insgesamt 2-mal geändert.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

treuerhusar hat geschrieben:
saltandpepper hat geschrieben:
Und für alle drei gilt : diese UNART mit dem Zügel in der Hand das Pferd zu loben, sollte verboten werden :lol:
Dieser Aussage kann ich mich nur bedingt anschließen.
Gemäß der "deutschen Reitlehre" soll mit dem inneren Schenkel an den äusseren Zügel heran geritten werden.
Dabei soll mit der inneren Hand lediglich der Kontakt zum Pferdemaul aufrechterhalten werden.
Soll .... NICHT muss !
Treuehusar :
der Satz "....sollte verboten werden!"
impliziert zum einen, daß es das noch nicht ist - also verboten, zum zweiten daß es sich bei dieser Aussage um meine persönliche höchsteigene Meinung handelt :wink:
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Also offen gestanden sehe ich das Problem mit dem Loben am inneren Zügel auch nicht so eng: Das ist im Prinzip nichts anderes, als ein kurzes Nachgeben verbunden mit einem netten Klopfen. Dabei soll man ja nun nicht alles wegwerfen und beim Annehmen dem armen Tier auch nicht im Maul rumruckeln. :wink:
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Cubano hat geschrieben:Also offen gestanden sehe ich das Problem mit dem Loben am inneren Zügel auch nicht so eng: Das ist im Prinzip nichts anderes, als ein kurzes Nachgeben verbunden mit einem netten Klopfen. Dabei soll man ja nun nicht alles wegwerfen und beim Annehmen dem armen Tier auch nicht im Maul rumruckeln. :wink:
Klar soll man nicht. Für mich bietet diese Form des Lobens eben so viele Fehlerquellen, daß ich sie nicht haben will. Zumal ich eben auch prima anders Loben kann, wo die Gefahr des Ruckelns nicht besteht.
Kann ja jeder auch machen wie er will. Ich find´s halt echt doof... 8)
Gast

Beitrag von Gast »

Wenn ich schreibe, dass ich mich dieser Aussage nur "bedingt anschließe", bedeutet das ja auch nicht, dass ich diese völlig verwerfe.

Mir hat man damals noch beigebracht, dass nur mit der inneren Hand gelobt wird.
Um nicht die Verbindung wegzuwerfen.
Dann aber wirkt das Lob dem Überstreichen ähnlich.
Ob dafür jetzt der Sitz aufgegeben werden muss, ist nicht zuletzt von der Anatomie sowohl von Pferd als auch des Reiters abhängig . Sowie von dem bereits erreichten Grad der Aufrichtung.

Da in diesem Beispiel die Aufrichtung noch sehr gering ist, muss der Reiter seine Sitz aufgeben.
Das aber bedeutet in diesem Falle keine Störung.
Das Pferd bleibt an den Hilfen.
Obwohl der Sitz kurzzeitig aufgegeben wird und das Lob mit der eigentlich falschen Hand erfolgt.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Sprichst du jetzt von Herrn Bemelmann, treuehusar ?
Bei dem sieht das ja auch ganz ok aus- obwohl ich es prinzipiell nicht will- aber schau dir mal die anderen beiden an!!!
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amara
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Beitrag von amara »

saltandpepper hat geschrieben:
amara hat geschrieben: Wenn es RICHTIG gut war, springe ich ab und geh sofort in den Stall.
:wink:
DAS Amara, ist für mich ebenfalls in No-Go :wink: , ein gewärmes, gelockertes gearbeitetes Pferd, stelle ich nie einfach weg, sondern wärme es ordentlich ab. Dazu muß ich nicht draufsitzen, aber einfach Zack raus aus der Arbeit und weg- neineineinein :wink: Wenn man sich Physiologie und die Funktion von Muskulatur anschaut, hat das auch gute Gründe....
:D doch doch, da stimme ich dir zu und mache es trotzdem so - allerdings meinte ich mit "sofort in den Stall" nicht, dass danach nichts mehr folgt. Egal ob ich dann absattle und mit Halfter einen Spaziergang mache oder Stresspunktmassage mit Solarium und Infrarot dem guten Weißen zukommen lasse, er wird natürlich NICHT im Stall einfach in die Boxe gesperrt und gut ist.
Aber ich verlasse eben asap die Halle und den Sattel. :wink:
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

na dann, gut, daß wir mal drüber gesprochen haben :lol:
Gast

Beitrag von Gast »

saltandpepper hat geschrieben:Sprichst du jetzt von Herrn Bemelmann, treuehusar ?
Bei dem sieht das ja auch ganz ok aus- obwohl ich es prinzipiell nicht will- aber schau dir mal die anderen beiden an!!!
Du sprichst in Rätseln.
WELCHE anderen BEIDEN?
Da sind drei weitere Videos!
Und "gelobt" wird da nicht.

Als Lehrvideo, wozu diese ja gedacht sind, gefällt mir das letzte eigentlich am besten. Hier wird sehr schon gezeigt, wie eine korrekt gerittene Schrittpirouette auszusehen hat. Auch wie diese zu erarbeiten ist.

Das erste Video ist schlichtweg eine Katastrophe!
Wie kann man ein Video als Lehrfilm einstellen, auf dem sich das Pferd ständig verwirft?

Und das Video direkt nach dem von Bemelmanns?
Da treffen halt ein Pferd mit viel Schwung und eine von ihrer Anatomie nicht gerade verwöhnte Reiterin aufeinander.
Die unruhige Schenkellage resultiert aus dem Schwung des Pferdes und den vergleichsweise kurzen Beinen der Reiterin. Hinzu kommt dann noch, dass dieses Pferd sehr rund gebaut ist.
Aus allen diesen Ursachen resultiert halt der etwas unglückliche Sitz mit allen daraus resultierenden Fehlern.
Aber, man (Frau) arbeitet daran.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Ne, ich spreche zum einen vom "German Hang and Bang"- Rappen, da wird das auch so gezeigt, mit bester wieder- einsammel-rupfmanier - passend zum Gesamtbild und auch auf dem anderen von Horsy angesprochenen "High-pull-balance-Clip" ( ich glaube das dritte auf der Bemelmannseite) macht die Reitern das in höchst unschöner Weise....
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