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Verfasst: Di, 15. Jan 2013 10:29
von Gast
FALSCH geritten ist nun einmal falsch geritten!

Deswegen kann man doch nicht gleich eine ganze Reitlehre verurteilen.
Man sollte bedenken, dass es auch sehr oft in den anderen Reitweisen zu sehr unschönen Bildern kommen kann.

Nachtrag:
Zu dem Oldenburger Rapp- Wallach muss ja nun wirklich nicht mehr viel gesagt werden. Das ist die Art der Reiterei, die ich als Auktionsreiterei bezeichne: Hauptsache der Trab ist spektakulär!

Zu dem insgesamt dritten Video auf der "Bemelmanns- Seite" habe ich ja schon meine Gedanken geäußert. Etwas leichter würde sich diese Reiterin tun, würde das Grundtempo etwas reduziert werden.

Verfasst: Di, 15. Jan 2013 12:18
von horsman
treuerhusar hat geschrieben:FALSCH geritten ist nun einmal falsch geritten!

Deswegen kann man doch nicht gleich eine ganze Reitlehre verurteilen.
Tut doch auch niemand. Wir sind doch längst schon bei einer differenzierten Betrachtungsweise angelangt - wohlwissend, dass sich das mit den "Reitlehren" ohnehin bisweilen vermischt, bzw. es sich z.T. um dasselbe aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet und mit unterschiedlichen Prioritäten belegt handelt. :wink:

Bei dem C. Haddad-Video (das ist das unter dem von Bemelmans) finde ich auch die erste Minute mit dem Dunkelbraunen (das war übrigens Caddilac -Dänisch Warmblut) wesentlich interessanter, als das anschließende Reiten dieses Braunen (das ist übrigens Pentimento v. Prince Thatch mit Casey Nilson - dort ungefähr 6 jährig). Denn was sie da sagt ist ja nichts anderes, als dass das Pferd der Hand auch nach oben folgen soll - grad so wie PK es auch tut. OK, sie zeigt dies da etwas übertrieben, aber das ändert ja an ihrer Aussage und Erfahrung diesbezüglich nichts. Das war mein Aufhänger für dieses Video.

Verfasst: Di, 15. Jan 2013 13:14
von saltandpepper
treuerhusar hat geschrieben:FALSCH geritten ist nun einmal falsch geritten!

Deswegen kann man doch nicht gleich eine ganze Reitlehre verurteilen.
Man sollte bedenken, dass es auch sehr oft in den anderen Reitweisen zu sehr unschönen Bildern kommen kann.
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EBEN- wie ich ja schon gefühlte tausend Mal geschrieben habe.
Nur ist das Loben mit der Hand am Hals und dem Zügel in derselben etwas, was ich in jeder Reitweise ablehne. :wink: Daher schrieb ich meine erste Bemerkung zu diesem Punkt..... :)

Verfasst: Di, 15. Jan 2013 22:39
von Melli
Ich finde das Bemelmann-Pferd auch viiiel zu eng, muss aber sagen, dass er dieses Pferd wirklich lieb und wohlwollend reitet, und das mag ich sehr.

Selbstkommentierte Ritte haben im Übrigen ja durchaus eine Qualität für sich.

Verfasst: Fr, 18. Jan 2013 15:57
von Gast
Bevor wir uns jetzt über Seiten hinweg um den Begriff "zu eng" streiten, würde ich ganz gerne wissen, was Du damit meinst.

Ich sehe da lediglich ein Pferd, was phasenweise leicht hinter die Senkrecht kommt.
"Eng" dagegen würde ich anders definieren.

Verfasst: Fr, 18. Jan 2013 23:05
von Finchen
Ok, jetzt mal das Bemelmans-Video geschaut... schöne Arbeit, gefällt mir - wenn man den Teil vor dem Widerrist nicht anschaut. :?
Eng, tief - und das nicht gelegentlich.

Bei hingegebenem Zügel die "Dehnung" und das Hals-fallenlassen durch nicht undeutliches nach Hinten einwirken, das die Nase des Pferdes wirklich deutlich hinter die Senkrechte zieht, erreichen zu wollen, ist so gar nicht meins.

Verfasst: Sa, 19. Jan 2013 11:04
von saltandpepper
treuerhusar hat geschrieben:Bevor wir uns jetzt über Seiten hinweg um den Begriff "zu eng" streiten, würde ich ganz gerne wissen, was Du damit meinst.

Ich sehe da lediglich ein Pferd, was phasenweise leicht hinter die Senkrecht kommt.
"Eng" dagegen würde ich anders definieren.
"Eng" bedeutet für mich, daß das Pferd das Genick nicht proportional zum Absenken des Halses öffnet .
Im Sinne von" Je tiefer desto offen... "

Es spannt den Zügel nicht durch Öffnen des Genicks, nach vorne -unten, sondern durch Herunternehmen des Halses von oben nach unten und auf das Gebiß.
Nach meiner Überzeugung, sollte das Pferd auch bei Nachgibigkeit in Maul und Genick stets bestrebt sein, den Zügel nach vorne unten zu nehmen. , in dem es das Genick öffnet wärend es den Hals absenkt.

Verfasst: Sa, 19. Jan 2013 11:09
von Rapunzel
Klar soll es das - aber wenn es das nun mal nicht einfach so von selbst tut, was ungefähr bei 90 % aller Pferde der Fall ist ... dann strebt man das durch verschiedene Maßnahmen an, die mehr oder weniger viel Erfolg haben. Wie bei so vielem: Wenn es einfach wäre, würde das Internet vor Videos von einem lehrbuchmäßigen V/A mit ausgewölbtem Rücken und idealer Anlehnung nur so überfließen. Tut es aber nicht.

Verfasst: Sa, 19. Jan 2013 11:23
von Gast
saltandpepper hat geschrieben: Nach meiner Überzeugung, sollte das Pferd auch bei Nachgibigkeit in Maul und Genick stets bestrebt sein, den Zügel nach vorne unten zu nehmen. , in dem es das Genick öffnet wärend es den Hals absenkt.
Dieser Beschreibung nach würde ich das Pferd eben nicht als "eng" beschreiben wollen. Denn die Tendenz, das Genick nach vorne zu öffnen, ist deutlich sichtbar. Der Reiter ist sichtlich bemüht, diese Tendenz zu unterstützen. Mit ein Grund, warum das Pferd aus diesem Video trotz der höheren Lektionen vorerst nicht vorne aufgerichtet wird.

Verfasst: Sa, 19. Jan 2013 15:31
von saltandpepper
treuerhusar hat geschrieben:
saltandpepper hat geschrieben: Nach meiner Überzeugung, sollte das Pferd auch bei Nachgibigkeit in Maul und Genick stets bestrebt sein, den Zügel nach vorne unten zu nehmen. , in dem es das Genick öffnet wärend es den Hals absenkt.
Dieser Beschreibung nach würde ich das Pferd eben nicht als "eng" beschreiben wollen. Denn die Tendenz, das Genick nach vorne zu öffnen, ist deutlich sichtbar. Der Reiter ist sichtlich bemüht, diese Tendenz zu unterstützen. Mit ein Grund, warum das Pferd aus diesem Video trotz der höheren Lektionen vorerst nicht vorne aufgerichtet wird.
Es sind teils kleine Ansätze des Pferdes zu sehen, das stimmt, ebenso sieht man, daß der Reiter bestrebt ist, dies zu unterstützen. Dennoch ist es das Pferd noch eng.
Es nimmt den Zügel eben nicht nach vorne, sondern wenn, dann nach unten und kommt auch großenteils hinter den Zügel.

Die von mir geschrieben Definition, soll erklären, was für mich "nicht eng" ist und was "eng". Ganz ohne Verurteilung dessen, was Herr Bemelman da tut. Daß er um die Behebung des Problemes bemüht ist, ändert ja nichts am Vorhandensein des Problems.
Das Pferd ist eng und tief. Mir deutlich zu eng und zu tief.
Mehr habe ich nicht geschrieben.

Verfasst: So, 20. Jan 2013 19:02
von Fliehendes Pferd
Rapunzel hat geschrieben:Klar soll es das - aber wenn es das nun mal nicht einfach so von selbst tut, was ungefähr bei 90 % aller Pferde der Fall ist ... dann strebt man das durch verschiedene Maßnahmen an, die mehr oder weniger viel Erfolg haben. Wie bei so vielem: Wenn es einfach wäre, würde das Internet vor Videos von einem lehrbuchmäßigen V/A mit ausgewölbtem Rücken und idealer Anlehnung nur so überfließen. Tut es aber nicht.
So sieht es aus. Nun können wir trefflich drüber streiten, wie der erwünschte Zustand erreicht wird ! :D

Verfasst: So, 20. Jan 2013 22:16
von Melli
Ich finde das Video nicht schlecht, aber das tief und eng finde ich deswegen umso bedauerlicher.

Ja sicher ist eine gute Dehnungshaltung schwer zu reiten. Wie so vieles.
Ich finde auch nicht, dass ein Pferd immer hundertprozentig alles richtig machen muss, ehe man einen Schritt vorangeht, manche Dinge werden erst durch die weitere Arbeit gut und nicht, indem man sich jahrelang mit einer Sache aufhält.
Und ich habe auch alles Verständnis dafür, dass nicht alles von Anfang an klappen kann, bei Pferd wie Reiter.

Gemessen an den vorgestellten Lektionen frage ich mich bloß, wie man da so eine miserable Dehnungs- und Arbeitshaltung präsentieren kann.
Ich erwarte da einfach mehr als nur "Ansätze".

Wir sprechen bei diesem Reiter mit diesem Pferd sicher nicht über Können, sondern über Prioritäten.

Verfasst: So, 20. Jan 2013 22:30
von Paula
http://www.dressagetrainingonline.com/#
also wenn man das anklickt:

Jan Bemelmans-GER
Jan focuses on proper bend in half pass and relaxation

ich seh hier Bemmelmann auf einem Spanier,stimmts ?
wer konnte dem Filmchen was positives abgewinnen?
Habe ich das richtig verstanden ?

Was ich hier sehe ist grauenvolles Gereite.
Hilfe der Mann käme mit dem Grottensitz und der groben Hand auf keins meiner Pferde.

Verfasst: Mo, 21. Jan 2013 00:10
von horsman
Also mal langsam!
Grottenhafter Sitz und grobe Hand ... wenn mal alle so grottenhaft sitzen und grobe Hände hätten, wäre das ein Paradies für Pferde :wink:

Richtig ist, dass Pferd wird schnell eng und ist nicht richtig vorn/hinten ausblanciert, kommt schnell auf die VH und ans laufen, drängt demnach schnell auf das Gebiss und wird dadurch zu eng.

Was wir nicht wissen ist, ob Bemelsmans das Pferd ausgebildet hat, bzw. schon länger reitet, oder ob er nur "kurz" drauf ist um den beiden Zuschauern da unter was zu zeigen (möglicherweise ist einer der beiden der ständige Reiter??).

Was wir sehen ist, das JB dies Problem durchaus erkennt, es anspricht und hier da etwas unternimmt um es zu verbessern.

Interessant wäre jetzt zu fragen, ob und wie er mittelfristig die Arbeit umstellen würde um dies Problem substanziell zu lösen, ob er es schaffen würde, oder ob er es übergehen würde und bloss weiter an den Lektionen arbeitet.

Verfasst: Mo, 21. Jan 2013 00:33
von Gast
Man sollte die Kirche im Dorf lassen!

Wie "horsmän" schon sagt, wir wissen nicht um die Begleitumstände zu diesem Pferd. Herr Bemelmanns ist spanischer Nationalcoach. Vermutlich handelt es sich hier um ein Pferd aus dem Besitz des entsprechenden Teilnehmerkreises.

Auch darf man nicht ausser Acht lassen, dass der Herr Bemelmanns mittlerweile allmählich das rentenfähige Alter anstrebt. Gerade bei einem altgedienten Berufsreiter kann da schon einmal etwas die Geschmeidigkeit verloren gehen.

Was die unruhige Hand betrifft, diese ist Absicht!
Denn hier wird versucht, zu unterbinden, dass sich das Pferd auf die Hand lümmelt.
Trotz der bemängelten Defizite ist es Herrn Bemelmanns möglich, z.B. die Traversalen mit nur einer Hand zu reiten und dabei Stellung und Biegung aufrecht zu erhalten. Auch wird es dem Pferd im Schritt ermöglicht, sich nach vorwärts/ abwärts an das Gebiss heranzudehnen.

Katastrophal würde ich diese Vorstellung nicht nennen. Was da gezeigt wird, ist dem Pferd und der vorliegenden Situation geschuldet.
Würden alle Pferde "so schrecklich" geritten, wie auf dem Bemelmanns- Video, dann würden Heerscharen von Osteopathen, Physiotherapeuten und Tierärzte arbeitslos werden.