"Nieder mit PK": Wie niedrig ist Augenhöhe?

Rund um die klassische Reitkunst

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Motte
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Beitrag von Motte »

Lilith -

ah ok, dann hab ich dich missverstanden :wink:

Das DL-Buch ist übrigens sehr gut. Ich habe allerdings noch ne alte Auflage, hatte irgendwann man gehört, dass sich P.K. eigentlich inzwischen eher von dem Buch distanziert, weil da halt durchaus die verschiedenen "Verschnürungsmöglichkeiten" :wink: , die man mit der DL hat, beschrieben sind. Da steht er wohl halt nicht mehr so wirklich hinter.
Trotzdem: ein sehr gutes und sehr anschauliches Buch, aber auch hier kein "Lehrbuch": wie funktioniert die DL - sondern ein Verfeinern der schon vorhandenen Technik.

BTW - mein früherer RL hat früher auch gerne mal Abkauübungen gemacht. Er nannte das aber "Lass uns mal das Maul weich spielen". Funktioniert ja auch - ersetzt aber definitiv kein Reiten. Soll heissen: nur weil ich meinem Pferd "das Maul weich spiele", heisst es nicht, das es das nun genauso macht, wenn ich oben drauf sitze. Auch hier gehört "Einwirken können" zum Reiten dazu. Wollte das nur nochmal hervorheben. :wink:
horsman
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Beitrag von horsman »

@Motte
auch das behauptet wohl niemand.
Autofahren ist auch nicht damit erledigt, dass man die Autotür auf schließt. Aber ohne dem, kommt man nicht mal rein ins Auto, es sein denn, man schlägt gleich die Scheibe ein :D
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Motte
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Beitrag von Motte »

Phhhfff -

nimmste gleich nen Formel 1 Wagen - da gibbet keine Tür und auch keine Scheibe. Dann musste aber nur noch - unter den ganzen Knöpfen - den Startknopf finden :wink:
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Steffen
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PK-DVD's

Beitrag von Steffen »

Dank morimur hatte ich heute Gelegenheit, mir die 4 DVD's von PK anzusehen (@ morimur: CD 2 war unter CD 3, darum hast Du sie nicht gefunden :wink:)

Also nun zu meiner Einschätzung:

1. Durch die ständigen Aufwärtsbewegungen der Hand, verliert das Pferd völlig das Vertrauen zur Anlehnung. Das Pferd verliert jedes Interesse daran, den Kontakt zur Hand selbst zu suchen und damit die Verbindung zwischen treibender Hilfe und Hand herzustellen. Das "Ziehen in die Hand" welches erst eine systematische Gymnastizierung von Hinten nach Vorn ermöglicht, wird im Keim erstickt.
2. Im Ergebnis treten sämtliche Pferde hinten heraus und laufen ohne Anlehnung im klassischen Sinne, da jede Verbidnung durch erneute und unaufhörliche Aufwärtsbewegungen zerstört wird. Der Rücken arbeitet überhaupt nicht mit, man sieht 2 Pferde, eines Vorn und eines Hinten.
3. Die Pferde sind zutiefst unzufrieden, was am ununterbrochenen und wildem Schweifschlagen deutlich zu erkennen ist. Jedes Dressurpferd, (bzw. sein Reiter) dass sich derart unruhig und unzufrieden präsentieren würde, würde sonst in diesem Forum gekreuzigt.
4. Die Pferde werden allesamt extrem übertrieben und ausschließlich am inneren Zügel geritten, was soweit führt, dass sie sich bei 80% der gezeigten Übungen verwerfen. Dies ist einfach nur gruselig und hat mit klassischer Reitkunst nichts aber auch gar nichts zu tun.
5. Am meisten geschockt war ich allerdings von CD 4: "Nach einem Jahr". Der braune Hengst hatte jede natürliche Bewegung verloren. Lief nach einem Jahr Ausbildung nur noch mit aufgekröpftem Hals. Am schlimmsten war der Schritt, Prüfstein jeder Ausbildung. Die Hinterhand noch in Paris, während die Vorhand schon in Madrid ist. Dazu zeigt das Pferd einen astreinen Pass. Fazit: Ein Jahr Ausbildung genügt, die natürlichen Gänge des Pferdes völlig zu runieren.

Fazit: Obwohl ich immer noch von den positiven Einflüssen des "Anhebens" des Halses / Buggelenks bei meinem Gavilan überzeugt bin, waren diese DVD's wirklich mit großem Abstand das schlechteste, was ich je an Lehrvideos für Reiterei gesehen habe. Das diese Reiterei so viele begeisterte Anhänger gefunden hat, ist mir wirklich ein Rätsel. Positiv war lediglich die Theorie, die aber durch die gezeigte Reiterei sogleich ad absurdum geführt wurde.

Auch Odin - die Aufnahmen wurden offensichtlich in Grabau gemacht, und genau so habe ich ihn damals dort auch erlebt - war nicht überzeugend. Übrigens hatte Odin damals in der Box ein Halskorsett, da er sich offensichtlich immer selbst gebissen hat. Nach Ansicht dieser "Lehr-DVD's" bekomme ich langsam eine Idee, warum. Ein Pferd, das offensichtlich nicht einmal ansatzweise im seelichen Gleichgewicht war, was ebenfalls nicht für das Konzept spricht. UND DAS NENNT MAN DANN LEGERETE? Vielleicht verstehen Franzosen ja etwas anderes darunter, aber mit "Leichtigkeit" hatte das nun wirklich gar nichts zu tun.

EINFACH NUR GRUSELIG.

@ Morimur: Vielen Dank für deine Erläuterungen, die mir wirklich geholfen haben. Aber PK hat sich nach Ansicht dieser "Lehrvorführung" für mich endgültig erledigt.
Viele Grüße
Steffen, Gavilan & Duende
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Du hast die DVD's erst jetzt gesehen? Komisch, ich war felsenfest davon überzeugt, dass Du die längst kennst :D
Ansonsten entspricht Dein Posting exakt meinem Eindruck, den ich vor Jahren nach dem ersten Ansehen der DVD-Reihe hatte.
sinsa
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Beitrag von sinsa »

Die DVDs muss man tatsächlich mal gesehen habe, damit man die Forumsdiskussionen zu PK richtig einordnen kann.
Hat man sie gesehen, erheitern einen einige Kommentare doch wesentlich mehr als ohne - jedenfalls nach einer Weile und wenn man ausblendet, dass es um Tiere geht.

Nun wird es hier wohl gleich bestimmt wieder interessant, denn ein schlagender Schweif, grobe Handeinwirkung und Unterhälse sind bei einem PK auf jeden Fall was gaaaanz anderes, als ein schlagender Schweif bei einem Olympiapferd vor vollen Rängen. Wer das nicht versteht, ist einfach zu blöd, um das zu erkennen. Es wird hier also weitergehen :lol:
Ennah2
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Beitrag von Ennah2 »

Nun gut - ich kenne die DVD's auch nicht. Werde sie mir wohl auch nicht antun...
Aber dann stellt sich mir doch (immer mehr) die Frage, warum so viele Reiter auf den Mann "hereinfallen". Psychologen vor... :roll:
padruga
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Beitrag von padruga »

Steffen, identisch die selben Eindrücke hatte ich von den DVDs auch. Vor allem die Verschlechterung des Pferdes in der 4. DVD hatte mich geschockt. Und die immer kürzer werdenden Hälse und enger werdende Ganaschenfreiheit. Und Quiela oder wie der hieß war in der DVD wirklich genau ein Beispiel dafür wie die Ausbildung eines Iberers in meinen Augen eben NICHT sein sollte: Die Gänge immer klemmiger, der Rücken immer steifer, der Schwung immer weniger, der Hals immer kürzer und der Unterhals immer trainierter.
Die ersten Bücher von PK fand ich eigentlich ganz interessant, umso entsetzter war ich dann als die DVDs raus kamen. Vor allem handelt es sich ja hier nicht um Zufallsaufnahmen, sondern eine ganz gezielte Auswahl von PK, also sind genau diejenigen Aufnahmen auf der DVD, hinter denen er auch steht und die er als seine Methode erklärt!
Ausnahme:
Die Pferde sind zutiefst unzufrieden, was am ununterbrochenen und wildem Schweifschlagen deutlich zu erkennen ist.
Ich glaube nicht dass das Schweifschlagen von Unzufriedenheit kommt. Unzufrieden finde ich die Pferde nicht unbedingt, ich finde das macht Hr. Karl wirklich recht nett, er spricht mit ihnen, lobt viel, motiviert sie. Das ist ein Punkt der mir sehr gut an ihm gefällt.
Zuletzt geändert von padruga am Mo, 26. Apr 2010 19:52, insgesamt 1-mal geändert.
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Ich schätze, ich muss mir die DVDs zum 100sten Mal ansehen. Ich fand sie bislang immer super (bis auf die schlagenden Schweife, die haben mich auch gestört), was ich von anderen Lehrvideos oder Ausschnitten daraus nicht sagen kann.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
padruga
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Beitrag von padruga »

Ich denke dafür gibt es ja auch unterschiedliche Ausbilder und Richtungen. Jeder Reiter hat etwas andere Schwerpunkte und eine andere Ästhetik oder auch Vorstellungen von Ausbildung. Kann man alle ja durchaus so stehen lassen, jedem das Seine. Und gute Anregungen kann man sich von PK sicherlich auch holen.
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Steffen
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Beitrag von Steffen »

@ cubano: die DVD's kannte ich bisher nicht, aber ich hatte ihn einige Male in Grabau beim Reiten und beim Unterricht beobachtet, außerdem gibt es hier oben bei uns ziemlich viele Schüler, die man immer mal wieder sieht. Darauf beruhten meine Beurteilungen bisher.

@ padruga: genau das finde ich ja auch so erstaunlich. Er scheint genau diese Art der Reiterei nicht nur als gut, sondern als geradezu genial zu bewerten. Hier wird so oft über die Bewertungsmaßstäbe bei der Dressur gesprochen, aber da muss ich mich wirklich ernsthaft fragen, nach welchem Maßstab diese Art der Reiterei eigentlich bewertet wird.

Die natürlichen Bewegungen werden dermaßen zerstört, dass die Pferde nach einem Jahr konsequent ruiniert sind. Sehr schön sieht man das außer im Schritt auch, wenn die Pferde zulegen sollen, sie werden nur schnell und verlieren jeden Takt, weil eben keinerlei Verbindung von Hinten nach Vorn existiert und die Bewegung ausschließlich über die Stellung des Halses (Balance) gesteuert wird. Die Forderung, er soll einmal mit einem solchen Pferd eine schwere Dressuraufgabe zeigen ist völlig unrealistisch, ich denke nun, das ein in dieser Weise "ausgebildetes" (um nicht zu sagen "verdorbenes") Pferd auch keine mittelschwere (M) oder leichte (L) Dressuraufgabe zeigen kann, zumindest nicht nach den Kriterien, die - abgesehen von einigen "Spezialisten" - allgemein anerkannt werden.

Das Einzige, was er wirklich erreicht, ist die Veränderung der Balance des Pferdes durch die Bestimmung der Stellung des Halses. Aber das Allein kann doch nicht eine solche Hysterie verursachen :?: , vor allem bei diesen "Nebenwirkungen".

@ horsemän: und diese Reiterei findest Du gut ???
Viele Grüße
Steffen, Gavilan & Duende
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

sinsa hat geschrieben:Die DVDs muss man tatsächlich mal gesehen habe, damit man die Forumsdiskussionen zu PK richtig einordnen kann.
Hat man sie gesehen, erheitern einen einige Kommentare doch wesentlich mehr als ohne - jedenfalls nach einer Weile und wenn man ausblendet, dass es um Tiere geht.
Das ist der Punkt: Mich persönlich verlässt nämlich schlagartig aller Humor, wenn mir jemand ernsthaft erzählen will, dieses pausenlose, hektische Geklapper im Maul sei nur ein Zeichen von besonders feiner Kommunikation und nicht etwa ein Zeichen von Anspannung, Nervosität und Missfallen. Irgendwie erinnert mich das immer an diese alten Reiterstandbilder, auf denen imposante Pferde mit weit aufgerissenem Maul und rollenden Augen zu sehen sind – doch das mag noch als Kunst durchgehen, aber das, was auf den DVDs zu sehen ist, ist leider die Realität. Am Ende der Ausbildung stehen ausnahmslos Schenkelgänger, reine Blender also. Das hat nur nichts mit Reitkunst zu tun, das hat nicht mal was mit reiterlichem Handwerk zu tun.
@Padruga: Ähnlich wir Dir, ging es mir auch; ich habe zunächst die Bücher gelesen und fand sie ziemlich interessant. Dann kamen die DVDs und ich war – ehrlich gesagt - fassungslos.
@Ennah, ich denke, ein Gutteil der Anziehungskraft von PK beruht darauf, dass er sich auf die Fahnen geschrieben hat, dass mit seiner Lehre auch ganz normale Pferde Pi und Pa lernen können. Das stimmt übrigens auch: Solche Piaffen, wie er sie auf den DVDs zeigt, reitet Dir hier in Spanien jeder Dorfbengel. Wird gern und übertrieben auch "Angst auf der Stelle" genannt. Dann kommt natürlich dazu, dass Leichtigkeit, französische Eleganz und dergleichen mehr magische Anziehungskraft haben - vor allem für die, die dem oftmals stumpfen Kringelreiten nach der deutschen RL wenig abgewinnen können. Und dann gilt PK nicht zuletzt auch als Heilsbringer für sogenannte Problempferde…
Carmen
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Beitrag von Carmen »

Was genau hast du an den Piaffen auszusetzen? Würde mich ehrlich interessieren.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Sage ich Dir gern: Die Piaffen sind in meinen Augen deshalb nicht korrekt, weil der Weg dorthin eben NICHT über eine Arbeit führte, die das Pferd über den Rücken gehen lässt. Da zählen Kriterien wie Hankenbeugung und nicht rückständiges Vorderbein in meinen Augen nur wenig. Ich lebe ja nun im Heimatland der Piaffe :wink: und hier ist gymnastizierende Arbeit über den Rücken vielfach komplett unbekannt, Dehnungshaltung etc. etc. – kennt keiner, braucht auch keiner. Die Piaffe lernen die Pferde schlicht durch touchieren. Je nach Exterieur sieht das mal gut, mal weniger gut aus. Aber ein Pferd mit dem entsprechenden Talent wird Dir auch nach einem – in meinen Augen - völlig unsachgemäßem Weg zur Piaffe eine Pi zeigen, die man nach den gängigen Kriterien für gut befindet. Genau deshalb kann man eine Piaffe auch immer nur im Kontext der bisherigen Ausbildung betrachten, die Lektion an sich sagt gar nix aus. Drastisch: Das piaffieren kann man auch einer Kuh beibringen. Tja, und auf den DVDs sehe ich ja nun den Weg dorthin…
Ach ja: Noch mal kurz was zu den permanent klappernden Mäulern auf den DVDs. Mein 5jähriger ist auch so ein Maulaktivist, der klappert, was das Zeug hält. Witzigerweise wandelt sich das Klappern genau in dem Moment in Kauen um, in dem die Bewegung von hinten nach vorn durchfließen kann, sprich, in dem das Pferd über den Rücken geht. Kann man wunderbar an der Longe sehen. Und das macht mich doch ein wenig stutzig, wenn ich mir die DVD-Pferde daraufhin anschaue…
horsman
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Beitrag von horsman »

"über den Rücken gehen"
"nach vorne durchschwingen"
"ans Gebiss ran ziehen"

ich kann es nicht mehr hören. meist steckt doch dahinter nichts anderes, als das, was das gute dt. Warmblut von Natur aus tut.

Besonders dieses "ans Gebiss ran ziehen", um das Pferd für die Verstärkung mit der Hand zu spannen, halte ich tatsächlich für falsch und gerade das wird heute tatsächlich bei vielen FN-Reitern "kultiviert", weil die Verstärkungen in der Turnierreiterei mE, wegen der Medienwirksamkeit überbewertet sind. In diesem Atemzug kann man dann gleich das meistens falsche Verständnis von "Schwung" nennen.

Ja, den Odin mochte ich gerne sehen, da auch auf der DVD. Hab sie schon Jahre nicht mehr geschaut, aber der war mir in guter Erinnerung. Die anderen Pferde befinden sich soweit ich mich erinnere im ersten Drittel ihrer Ausbildung. Das Odin verhaltensauffällig gewesen sein soll, wußte ich nicht. Mag sein, du hast ihn ja gesehen - ich nicht. Das jetzt unmittelbar auf die Reitweise zu schieben, naja...möglich...aber ebenso unmöglich. Auch in Warendorf gab es einige durchgeknallte Hengste. Das Hengst-Dasein ist nicht so einfach ;-)

Steffen
Ja, ich mag die Legerete, so wie Oliveira sie gezeigt hat. Auch da gibt es nicht dieses "an die Hand ran ziehen". Die Pferde dehnen und stellen sich dann an die Hand (Stichwort: mise en main ; http://www.cheval-haute-ecole.com/index207.html), aber sie ziehen nicht in die Hand- das will ich nicht. Ein tätiges Maul halte ich für unerlässlich. Vieles was ihr hektisches Geklapper nennt halte ich für richtig, wohlwissend, dass es auch nervöses Kampfkauen geben kann, was ich auch nicht gut finde.

Inwieweit nun PK die Legerete wirklich gut vertritt kann ich nicht abschließend beurteilen. Odin als Endprodukt wie gesagt gefiel mir gut. Die anderen Dinge, die PK da tut (speziell die Halsaufrichtungen und die Abkauübungen), tut er vielleicht wirklich etwas zu kategorisch, jedoch finde ich, dass auch diese Dinge zur richtigen Zeit angewendet durchaus ihre Berechtigung haben. Aber im Grunde kann ich auch das nicht beurteilen, dazu müßte man PK über längere Zeit mal zuhause arbeiten sehen, und nicht von 4 DVDs und zwei Messenbesuchen auf die Wirklichkeit schließen. Aber gut, wenn man nicht mehr Input hat, und die 4 DVDs sind ja auch nicht Nichts, dann ist das in gewisser Weise auch legitim.

Nur mal so zum Vergleich: schau mal die 4-5 Zeilinger Videos. Da gefällt dir auch nicht alles, da kannst du beinahe dieselben Kritikpunkte anbringen, wie : wehrige Pferde, schlagende Schweife, steife Tiere mit weit hinten heraus schiebenden Hinterbeinen, Schüler die mit den Beinen klemmen usw. das volle Programm. Natürlich auch einige schöne Bilder.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
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