Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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Cubano
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Beitrag von Cubano »

horsmän hat geschrieben: Noch mal was zum "Lehrbuchlotliniensitz":
Moins!
Und was hat das jetzt mit den gewichtigen Stimmen zu tun, die sich gegen den Lehrbuchsitz mit Lotlinie aussprechen? Mal davon abgesehen, dass auf dem Bild gar nicht klar erkennbar ist, was die Dame reitet: Neiiin, die Lotrechte ist KEINE Erfindung der bösen FN!
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horsman
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Beitrag von horsman »

wie nicht erkennbar? hast du was auf den Augen? Sie reitet Rechtsgalopp. Und wenn sie nicht gerade zum fl. Wechsel nach links ansetzt liegt ihr rechtes Bein ca. 30 cm zu weit hinten. So einfach ist das. Und vielleicht liegt es deshalb auch da, weil die RL diesem Mädchen den Lostsitz eingetrichtert haben???

Aber mit dem lotgerechten Sitz hat dies Bild wahrscheinlich auch nichts zu tun, da das Bein vermutlich auch dafür schon zu weit hinten ist. Ich finde es nur mal wieder bezeichnend, wie die Trollos, die die Bilder auswählen (und das dies Buch im FN-Verlag erscheint, haben MItarbeiter der FN hier bestimmt mit gewirkt und nicht bloss ein "Bild-Redakteur) zu so einem Bild greifen können, für ein Buch das den Sitz des korrektren Reiters und die Reiter-Einwirkungen in den Vordergrund stellt.

Bzgl. der Stimmen die ich ansprach haben deine Recherchen denn noch nichts ergeben?
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Motte
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Beitrag von Motte »

horsmän -

ich habe heute mittag ein ähnliches Bild gefunden:
http://www.gutefrage.net/bilder/gallopp ... zen/370894

Findest du da die Unterschenkel auch zu weit hinten?

Nur nochmal als Anmerkung - in dem Video, was ich zum guten Sitz ein paar Post vorher verlinkt habe, sieht man auch ganz deutlich, was mit den Unterschenkeln der Reiterin passiert, wenn sie vom versammelten Galopp in den Arbeitsgalopp wechselt.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

horsmän hat geschrieben:Und vielleicht liegt es deshalb auch da, weil die RL diesem Mädchen den Lostsitz eingetrichtert haben???


Bzgl. der Stimmen die ich ansprach haben deine Recherchen denn noch nichts ergeben?
Häh? Nur damit ich Deine Argumentation verstehe: Das Bein der Reiterin liegt also zu weit HINTEN, weil sie den Lotrechtesitz gelernt hat??????? Wo ist denn da die Logik?
Und nein, ICH kann tatsächlich nicht erkennen, ob sie da gerade z.B. einen Fliegenden reitet, wie Du ja auch einräumst.
Ansonsten. Warum sollte ICH eine These recherieren, die DU aufgestellt hast?
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Gast

Beitrag von Gast »

Ich bin ja aus gesundheitlichen Gründen immer noch mehr oder minder zur Untätigkeit verdammt.

Also habe ich viel Zeit zum Fernsehen.
Heute Morgen lief auf "arte" zum wiederholten Male "Im Bann der Pferde".
Gesehen davon habe ich den Beitrag über Island und über Marokko.

Seltsamer Weise saßen die in den jeweiligen Beiträgen gezeigten Reiter auchauch völlig senkrecht auf ihren Pferden.
Und das, wo doch die böse deutsche FN dort überhaupt keinen Einfluss hat.
Interessant sind in diesem Zusammenhang auch alte Western. Egal, ob John Wayne, Garry Cooper, James Stewart usw. Sitzen völlig senkrecht auf dem Pferd. Selbst ein Pierre Briece oder aus neuerer Zeit ein Kevin Costner, wenn er mit dem Wolf tanzt.

Es würde mich sehr wundern, wenn all diese Leute zuvor Unterricht in einer deutschen Reitschule genommen hätten.
horsman
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Beitrag von horsman »

von nicht senkrecht auf dem Pferd sitzen war auch nie die Rede
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Motte
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Beitrag von Motte »

http://www.horsemagazine.com/thm/2010/0 ... el-tavora/

Also selbst auf diesen Bildern (die grösstenteils gemalt sind), sitzt der Baucher zumindest grösstenteils lotrecht.
Sogar der Herr Oliveira.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass der lotrechte Sitz in irgendeiner Reitweise nicht angestrebt wird. Dass es dann immer noch Spezialisten gibt, die trotz Abweichungen Pferde einfach tanzen lassen können, ist doch eher die Ausnahme.
Gast

Beitrag von Gast »

Ach-
Nicht?

Sind das nicht Deine eigenen Worte?
horsmän hat geschrieben:Und vielleicht liegt es deshalb auch da, weil die RL diesem Mädchen den Lostsitz eingetrichtert haben???
Aber vermutlich liegt es daran, dass Du von "lotrecht" sprichst und wir von "senkrecht".
Nur, wo ist da der Unterschied?

Vereinfacht kann man sich auch vorstellen, auf einem Balken zu sitzen. Wenn man sich dann aufrichtet , wie sieht der Sitz dann wohl aus?

Jetzt tauscht man den Balken gegen eine Tonne aus.
Wie sieht der Sitz dann aus, wenn man sich aufrichtet?

Was aber unterscheidet ein Pferd von eben dieser Tonne?
Natürlich ausgenommen, dass sich ein Pferd bewegen kann.
Und zwar ohne äussere Einflüsse.

Man kann seinen Blick über den gesamten Erdball schweifen lassen. Man wird aber feststellen, dass der Sitz eines Reiters überall ähnlich ausfallen wird.

Egal, ob nach FN, Western, Chinesisch, Mongolisch, Indianisch, Iberisch oder sonstwie.

Ein nicht senkrechter Sitz, oder meinetwegen auch lotrecht, geht auf die Dauer auf die Knochen. Die des Reiters. Es ist nur natürlich, dass dieser danach bestrebt ist, die Belastung für sich selber so gering wie möglich zu halten.

Das aber gelingt nur, wenn sich der Reiter im Sattel aufrichtet und beginnt, locker mit der Bewegung des Pferdes mitzuschwingen.

Egal ob nun nach FN, Western, Chinesisch, Mongolisch, Indianisch, Iberisch oder sonstwie geritten wird.
horsman
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Beitrag von horsman »

ich werds mal etwas konkretisieren, damit man mir nicht noch unterstellt ich propagiere einen Schluck-Wasser-in-der-Kurve-Sitz.

Die Lehrbuchzeichnungen mit der Lotlinie Schultern-Hüfte-Absatz verleiten viele Reiter und Reitlehrer dazu, die Beine zu weit zurück zu nehmen (zu lassen), weil sie sich partout an dieser Linie orientieren.

Auf Skizzen und Bildern kann man ein sehr schön ein Spielchen betreiben und mehrere Linien durch Schultern/Hüfte/Absatz zeichnen, die je nachdem welchen Punkt man da genau ansetzt und aus welcher Perspektive diese Bilder den Reiter betrachten mal mehr, mal weniger Lehrbuchhaft richtig sind.

Viel wichtiger als den Reiter in eine starre Lehrbuch-Skizze pressen zu wollen ist doch, wie der Reiter seinen Sitz gestaltet und mit dem Pferd in Harmonie bringt. Und da hilft es manchmal, wenn man sich zunächst NICHT in diese Lehrbuchformel presst, sondern zB den Beinen erlaubt, auch ein Stück weiter vorne zu liegen, zumal das zu weit hinten liegenden Bein nicht nur den reiter, sondern auch das Pferd auch stören kann. Leider sind viel der heutigen Dressursättel dafür auch falsch gemacht.


@cubano
Ich weiss ja wer diese Reiter sind. Du willst es aber wissen, also recherchier doch mal.


@Gast
mit dem lotgerechten Sitz meinte ich (und schrieb das auch mE ausreichend klar), diesen Sitz mit der Lotlinie Linie Schultern-Hüfte-Absatz.

Einen senkrechten, sich im Lot befindlichen Oberkörper kann man dagegen auch haben, wenn diese Linie nicht eingehalten wird, wenn nämlich die Beine ein Stück weiter vor der Linie Schultern/Hüfte liegen. Das muss dann auch nicht zwangsläufig noch kein falscher Stuhlsitz sein.
Zuletzt geändert von horsman am Mi, 23. Jan 2013 16:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Gast

Beitrag von Gast »

'tschuldigung, aber was soll das Bein ein Stück weiter vorne bewirken?
Wo soll das Bein dann einwirken?
Da ist doch nichts.
Außer das man dem Pferd dann mit der Stiefelspitze im Ellbogen herumporkelt hat der Schenkel dort überhaupt keine Funktion.
Hinzu kommt, dass der Reiter dann noch Gefahr läuft, hinter die Bewegung des Pferdes zu kommen.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

treuerhusar hat geschrieben: Hinzu kommt, dass der Reiter dann noch Gefahr läuft, hinter die Bewegung des Pferdes zu kommen.
Genau deshalb propagiert man ja den Sitz in der Lotrechte: Damit man im Gleichgewicht mit dem Pferd ist. Das Argument, der Reiter wird dazu verleitet, das Bein zu weit nach hinten zu nehmen, ist doch völlig unsinnig. Warum sollte ein korrekt gelehrter Gleichgewichtssitz dazu führen???
Bein zu weit zurück ist genauso schwachsinnig wie Stiefelspitzen in den Nüstern des Pferdes.
Und irgendwie kann ich die Litanei vom „starren Sitz" echt nicht mehr hören. Natürlich muss man sich zunächst an bestimmte Sitz-Regularien halten, bis eine Haltung selbstverständlich geworden ist. Das Endergebnis ist aber genau das Gegenteil von starr: Der Balancesitz macht es mir möglich, mein Gleichgewicht dem des Pferdes anzupassen, in jeder nur möglichen Lektion.
@Horsmän, lass mich mal deutlich werden: Deine gewichtigen Stimmen die sich gegen den Gleichgewichtssitz aussprechen, sind offenbar nix als heiße Luft
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horsman
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Beitrag von horsman »

nee cubano
hättest Du die Box hier aufmerksam verfolgt, wüsstest du es ;-)

der treibende Schenkel, sowie der Schenkel um den das Pferd sich "biegt" soll am Gurt liegen. Das bedeutet die Vorderkante des Hosenbeins liegt in Etwa an der Hinterkante des Sattelgurts (bei korrekter Sattelung). Da wird dem Pferd keine Fussspitze in den Ellenbogen gebohrt.

Wenn wir zB dies oben verlinkte Bild von dem Putz´schen FN-Buch nehmen, würde der Schenkel dort sooo weit zurück, dass er dem Pferd weder fürs treiben noch fürs biegen hilft sondern eher stört, weil an der Stelle eher andere Reflexe beim Pferd ausgelöst werden.

Das andere Bild was Motte(?) über "GUTEFRAGE" verlinkt hat (ich glaub es ist Holga Finken?) ist nicht so krass. Das kann man "durchgehen lassen", zumal man niemals ausser Acht lassen darf, dass man ja im Sitz auch vaiieren muss und der Reiter hier offenbar auch seinen Oberkörper aus irgend einem Grunde auch leicht nach vorne neigt. Dennoch wäre es in meinen Augen kein Fehler, wenn das Bein noch ein kleines Stück weit weiter vorne zu liegen kommt. Am besten ist ohnehin, man reitet mal ohne Bügel und lässt das Bein mit herabhängender Fusspitze mal so locker wie möglich einfach herab hängen. Das schult besser als jede Lehrbuchskizze.
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Gast

Beitrag von Gast »

Womit wir dann in etwa bei der von mir bereits beschriebenen Tonne angekommen sind.

Lieber horsmän, wenn man Deinem Rat folgt, kommen Schulter, Becken und Verse des Reiters automatisch in eine senkrechte Linie. Oder eine lotrechte.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

horsmän hat geschrieben:nee cubano
hättest Du die Box hier aufmerksam verfolgt, wüsstest du es ;-)
Okay, ich gebe zu: Unter gewichtige Stimmen in der Reiterei verstehe ich klar etwas anderes, als alle Forenschreiber hier – mich eingeschlossen. :P Solltest Du aber damit gemeint haben, dass Du selbst diese gewichtigen Stimmen bereits angeführt hast, habe ich das überlesen. Und nein, ich gehe jetzt nicht suchen.
Es ist aber schon ziemlich lustig, dass Du einerseits gegen die Sitz-Schablonen der FN-Reiterei wetterst, andererseits aber postulierst, das Bein müsse AM Gurt liegen. Wenn es bei meinem Sattel, der Form meines Pferdes und meinem Bein AM Gurt liegt, ist es zu weit vorn. Das mal eben zum starren Lehrbuchsitz. Eigentlich ist die Faustformel auch viel einfacher: Man sitzt so, dass man auch dann im Gleichgewicht bleibt, wenn das Pferd unter einem verschwindet. Logischerweise nur bildlich gesprochen. :P
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horsman
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Beitrag von horsman »

nein cubano, ich zähle weder mich noch andere Forums-Schreiber zu "gewichtigen" Stimmen.

Das ganze Thema ging ja los auf Seite 227, als Motte den Stuhlsitz von Vatter Klimke bekrittelte
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