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Rund um die klassische Reitkunst

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Catja&Olliver
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Beitrag von Catja&Olliver »

horsmän hat geschrieben: die Beine wie "nasse Tücher fallen lassen" geht schon, und zwar in jeder Figur, in jedem Sattel und auf jedem Pferd.

Wo sie dann "hin fallen", sprich wie sie dann liegen, hängt natürlich vom individuellen Körper, Sattel, Pferd ab.
Ja, mehr oder weniger das wollte ich ja auch sagen: "fallen lassen" kann man natürlich, aber lotrecht nach unten, sich dem Pferdeleib anschmiegend, fallen sie dann in der Regel nicht. Das gehört zum Wunschdenken der Reiter, wie vieles andere auch.
Motte
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Beitrag von Motte »

Es geht ja auch nicht darum, dass die Beine lotrecht nach unten fallen.
Paula

Beitrag von Paula »

Amara ich hab Intressehalber deine Reitbilderauf fzp an
gesehen ..auf keinem stimmt das Lot.Und das liegt nicht am Remontesitz.Dein Pferd wie du es vorstellst gefaellt trotzdem so what? Klammert euch nicht an das Lot.Schau cubano du trainierst so hart deinen ehemaligen Stuhlsitz ,laut deiner Aussage,umzuformen aber nun sitzt du nicht mehr auf den Hintern was ich so zu sehen bekam...Lieber den Grundsitz optimieren anstatt umzuformen und sich damit etwas einm Balance und Gefuehl zu nehmen.
Motte
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Beitrag von Motte »

Momentchen mal....

Könnten wir uns immerhin darauf einigen, dass der lotrechte Sitz angestrebt sein sollte?

Dass das nicht immer zu 100% den Ist-Zustand darstellt, ist doch ne andere Geschichte.

Ich kenne zumindest keine Reitweise, in der das nicht so ist. Also wo sozusagen im Lehrbuch steht:
Unterschenkel gehören gen Schulter.
Höchstens bei der RAI-Fraktion aber das würde ich jetzt nicht als Reitweise bezeichnen.....
Zuletzt geändert von Motte am Do, 24. Jan 2013 16:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Motte hat geschrieben:
Könnten wir uns immerhin darauf einigen, dass der lotrechte Sitz angestrebt sein sollte?

Dass das nicht immer zu 100% den Ist-Zustand darstellt, ist doch ne andere Geschichte.
Was mich angeht, unbedingte Zustimmung. Und natürlich können wir keine Perfektion erreichen, wenn schon Klimke im Stuhlsitz unterwegs war. :P
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amara
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Beitrag von amara »

@Paula:
Doch, das liegt zum einen am Remontensitz, zum anderen liegt es daran, dass ich kurze Zeit vorher mit heftigem Karacho von diesem Pferd ins Krankenhaus befördert worden bin, inkl. Rippenbrüchen und Nierenriss und schlichtweg vor lauter bad-emotions nach vorne gefallen bin (Die Bilder FzP sind soweit ich mich erinnere von November, da saß ich ca. 2 Wochen nach der Freigabe vom Arzt wieder im Sattel, allerdings noch mit Schmerzen). Dieses Pferd kann buckeln wie ein Geisteskranker, und ich kann dieses Buckeln besser im Sattel "überleben" (denn MEHR ist es nicht was zählt in solchen Momenten) als wenn ich voll einsitze. Jedenfalls bildet sich das mein Unterbewusstsein ein.

Die Bilder sind inzwischen mehr als 1 Jahr alt, und ich würde mal sagen - ich sitze heute - GsD - deutlich anders. Dieser Sitz mag meiner Angst geschuldet sein und gleichzeitig mir bei möglichem Buckeln mehr Sicherheit geben, ABER: Dieses Pferd rannte unter diesem Sitz und rannte und rannte und rannte. Ist ja auch kein Wunder.... :lol:
Auf den Sitz korrigierend einzuwirken, mich wieder IN statt vor den Sattel zu setzen, mir meine unterschwellige Angst zu nehmen dass ich dann unsicherer Sitzen würde - das ist und war Schwerstarbeit für meine RL. :D

Bereits im Januar nach den FzP Bildern saß ich schon wieder wesentlich aufrechter da einfach weniger Stress und Angst durch den Unfall, die Bilder sind allerdings so schlecht von der Qualität dass ich sie nicht hochgeladen hatte:
http://dialogdressage.forumprofi.de/dow ... .php?id=31
http://dialogdressage.forumprofi.de/dow ... .php?id=30


Und dieser Sitzfehler hat bei mir halt definitiv viel mit dem Unfall zu tun, das sieht man wenn man sich die Bilder beim Probereiten vor dem Unfall anguckt und mit den FzP Bildern eben nach dem Unfall:
http://files.homepagemodules.de/b83633/ ... 0762n1.jpg


Darum gehört das auch definitiv wieder korrigiert. 8)
Und ein weiter ausgebildetes Pferd kann man nochmal ganz anders (und noch tiefer) sitzen. Wenn ich meine Bilder auf meinem WB angucke, werde ich immer ganz neidisch auf mich selber. :roll: :cry:
Ziemlich frustrierend, wenn man weiß es war schon mal so viel besser.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

amara hat geschrieben: Und ein weiter ausgebildetes Pferd kann man nochmal ganz anders (und noch tiefer) sitzen. Wenn ich meine Bilder auf meinem WB angucke, werde ich immer ganz neidisch auf mich selber. :roll: :cry:
Ziemlich frustrierend, wenn man weiß es war schon mal so viel besser.
Leider kann ich die Bilder nicht sehen, weil mir die Berechtigung fehlt. Aber ich kenne dieses nach vorn fallen von meinem Zwerg auch. Vor allem in dessen wilder Flegelphase.
Und eins ist klar: Auf einem jungen, unausbalancierten Pferd sitzt man eindeutig anders als auf einem, was schon gefestigter ist. Es heißt ja nicht umsonst: „Junge Pferde verderben den Sitz".
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Paula

Beitrag von Paula »

Die ersten 2 bilder kann ich nicht oeffnen das letzte schon dss hattest du bei fzp schon mal eingestellt.Beim Letzten stimmt das Lot etwa dafuer sitzt du im Hohlkreuz... Klar erstes mal auf fremden Pferd..weisst du, du machst das prima mit Gefuehl und Erfahrung bist gut geschult finde ich egal wie exact du nun sitzt.
Zuletzt geändert von Paula am Sa, 26. Jan 2013 16:08, insgesamt 1-mal geändert.
horsman
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Beitrag von horsman »

anstatt den "Lotliniensitz" anzustreben, würd ich es lieber mit dem Mann halten, den Gawan auf S. 234 zitiert hat (ich vermute es war Steinbrecht ?).
Wenn dann die Lotlinie Schulter-Hüfte-Absatz halbwegs bei raus kommt und das Bein am oder kurz beim Gurt liegt - na fein. Eine leichte Tendenz hin in Richtung Stuhlsitz ist mE nicht verkehrt (siehe zB die alten dt. Meister) , sondern eher hilfreich. Schlechter ist mE, wenn das Bein zu weit zurück liegt. Denn da stört es a) das Pferd und b) die Reiterhüfte.
Zuletzt geändert von horsman am Do, 24. Jan 2013 17:16, insgesamt 1-mal geändert.
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Paula, amara "sitzt" nicht im Hohlkreuz, sie HAT ein Hohlkreuz- so wie es z.B. Melissa Sims ganz massiv hat und auch noch nach vorne fällt und dennoch ordentlich reiten konnte....
Wenn man eine so enge, schmale Hüfte hat, wie amara, kann man die Hüfte nur über eine deutliche Beteiligung der Lendenpartie mit in die Bewegung bringen- das bedingt eine leichtes Federn ins Hohlkeuz...
funktionelle Anatomie des Reiters 1.Stunde ! :wink:
Und Amara ist z.B. ( wink zu Cubano) eine Reiterin, die unmöglich auf einem breiten Pferd einen Lotsitz einnehmen kann- ganz zu Schweigen von einem Lotussitz
:wink: - ohne sich dabei die Hüfte, oder aber das Kreuz zu ruinieren...
horsman
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Beitrag von horsman »

mal nebenbei bemerkt :
in jeder Reitstunde höre ich von neuen Schülerinnen als erstes meist(Männer gibs ja kaum): "Ich habe aber eine Schiefstellung der Wirbelsäule" "Ich habe ein Hohlkreuz" "Ich habe eine Beckenschiefstellung" usw. Ich glaub da nicht dran - oft sind es Ausreden einen Sitzfehler nicht angehen zu wollen . So, und nun überschüttet mich mit Protesten :oops: :lol:
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amara
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Beitrag von amara »

Klar, aber das hört sich ja grade so an als ob der Lotsitz schuld daran wäre, wenn man ein Pferd nicht lösen kann - und das ist definitiv nicht so... (meinst du sicherlich auch nicht, denke ich).

@cubano: Junge Pferde verderben den Sitz... ein gescheiter Spruch! Und immer ein Problem, wenn man nur das eine - oder das andere hat. Am besten war mein Sitz in den Zeiten, in denen ich alles mögliche geritten bin, aber meinen schon so weit hatte, dass ich auf dem halt schön sitzen üben konnte.
:wink:
http://www.bilder-hochladen.net/files/big/58j-79.jpg
http://www.bilder-hochladen.net/files/big/58j-7b.jpg


Leider hab ich eine mehr oder weniger heftige Skoliose, ich bin als Kind lange Ballett getanzt (so ca. 7 Jahre 3-4Mal die Woche) - und hab dann auf einen Schlag alles hingeworfen. Jetzt verschleißen halt die extremen Haltungen im Ballett schon brutal, allerdings war das nicht-Abtrainieren in Kombi mit meinem Rücken dann halt der Tod. So hab ich als Kind/Jugendliche leider leider leider meine eigene Wirbelsäule verkrümmt. Dazu kommt noch das etwas arg enge Becken, und das endete leider in dieser Verkrümmung. Die kann ich kaschieren, aber leider nicht rückgängig machen. :cry: :cry: :cry:
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amara
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Beitrag von amara »

Oh, da kam mir s&p zuvor! :lol: :lol:

horsmän: Du kannst gerne meine Röntgenbilder haben, da wird dir schlecht. :lol:
Allerdings gibt es durchaus einen Unterschied zwischen Hohlkreuz und Skoliose! Ich habe eine 3-dimensional verkrümmte Wirbelsäule, nicht einfach einen Hohlrücken. Trotz der Verdrehungen bin ich inzwischen völlig schmerzfrei solange ich reite und Sport mache.
Kann ich das nicht, bin ich innerhalb 6 Wochen ein komplettes Wrack. Wirbelsäule und Knie völlig im Hintern, und die gebrochene Hüfte gibt 2 Wochen später nach.


So - und wenn du glaubst - siehe Bilder - ich bemühe mich nicht nach besten Kräften, dem entgegen zu wirken verhaue ich dich. :wink:
Ich entschuldige mich übrigens damit nicht. Ich glaube, ich arbeite ziemlich hart an mir selber und schone mich null. Ich schieb mich da nie vor, gehe um besser Reiten zu können wöchentlich in die WS-Gymnastik und ins Fitness-Studio Gewichte stemmen (einen anderen Grund habe ich nicht, aber es ärgert mich dass mein Rücken so schwach ist, also muss ich wohl ran...).


Auf meinem Fett-Pferd vorher 8) konnte ich zwar aufrecht sitzen, aber nicht im Lot ohne mir weh zu tun. Zu dickes Pferd und zu schmaler, kleiner Reiter. Da hatte ich die Wahl - großes Autsch und humpeln nach dem Absteigen. Oder leichter Stuhlsitz dafür Oberkörper gerade. Oder Bein korrekt, aber Hohlkreuz verstärkt und damit Aua im Rücken.
http://bilderhochladen.eu/i/0cff920b0b5f.jpg
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

horsmän hat geschrieben: i"Ich habe aber eine Schiefstellung der Wirbelsäule" "... "Ich habe eine Beckenschiefstellung" usw. Ich glaub da nicht dran - oft sind es Ausreden einen Sitzfehler nicht angehen zu wollen . So, und nun überschüttet mich mit Protesten :oops: :lol:
Nö, warum, Du hast ja recht.
Bei mir kommt außer den beiden Punkten, die Du oben ansprichst, noch eine Verdrehung beider Hüftgelenke dazu: eins nach vorn, das andere nach hinten. Ich hab das auch lange Zeit als Ausrede benutzt, zugeb. Zumal es ja auch immer hieß: Man sitzt am besten so auf dem Pferd, das man es bequem hat. Na ja, mittlerweile weiß ich es besser: 1. dass auch die o.g. Punkte mich überhaupt nicht daran gehindert haben, halbwegs vernünftig sitzen zu lernen und 2. dass die Thse "hauptsache bequem" völliger Unsinn ist. Was für mich nämlich bequem war, führte bei meinem Jungpferd dazu, dass er immer mit Balanceproblemen zu kämpfen hatte. Was auch kein Wunder war, saß ihm schließlich eine "Wäscheklammer" schön auf dem Widerrist – gar nicht gut, um Vorhandlastigkeit zu beseitigen. :wink:
@S&P: Natürlich spielt die Pferd-Reiter-Kombi eine Rolle, ebenso der Sattel und anatomische Begebenheiten – ich habe auch nie etwas anderes behauptet. Aber ich bin da ganz bei Horsmän (erstaunlich genug :wink: ): Nicht alles, was als Ausrede hergenommen wird, taugt auch als solche.
@Amara: Geht mir wie Dir mit dem Reiten. Eine Woche ohne und ich habe tierische Rückenschmerzen.
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Paula

Beitrag von Paula »

Vielen Dank fuer die schoenen Bilder amara und deine Kommentare dazu.Spannend.Du siehst auf den Fotos sitzt du mehrfach nahezu ideal auf den Dicken ..er praesentiert sich aber auch gut wenn die Lotlinie nicht eingehalten wurde...Es spricht ja nichts dagegen den Lotsitz einzunehmen wenn man so am besten reiten kann...aber eben nicht als Schablone.Ich schliesse mich dem vorletzten Kommentar von Horsmaen an.
Zuletzt geändert von Paula am Do, 24. Jan 2013 18:13, insgesamt 2-mal geändert.
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