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Verfasst: Do, 11. Aug 2011 11:32
von Sheitana
Rapunzel hat geschrieben:Warum um Himmels Willen reitet man denn mit so einem Pferd nicht einfach jede Menge Übergänge, Übergänge und Übergänge, auch innerhalb der Gangart? Das ist doch nun das probateste Mittel, um die Hinterhand aktiv und die Rübe hochzukriegen, ohne dass man Kilometer schrubbt und Hälse hochzerrt. Werde ich wohl nie verstehen, warum das immer vernachlässigt wird und stattdessen lieber die abenteuerlichsten Um- und Irrwege beschritten werden.
Weil jedes Pferd anders ist und das nicht mit jedem Pferd klappt?!?

Ich finde es aber positiv, dass soviele verschiedene Möglichkeiten bei der Diskussion rumkommen, Skywalker kennt ihr Pferd doch am Besten.

Verfasst: Do, 11. Aug 2011 11:33
von Rapunzel
Skywalker: Du hast halt geschildert, dass das Pferd die Rübe hängen lässt, nicht aber, was du dagegen tust - Hellsehen kann hier niemand. Wenn dein Ross sich bei wirklich VIELEN Übergängen nicht recht bald anfängt besser zu tragen, machst du irgendwas falsch. Da gibt´s ja zig Möglichkeiten - zu viel Hand, zu wenig, zu viel Bein, zu wenig, Sitzfehler, Timingprobleme ... und halt auch immer noch ganz vorne schlicht zu seltenes Reiten.

Zum Thema "Warum tut man sich das an": Oftmals hat man halt beim Kauf des "Erstpferdes" noch nicht so die Ahnung, wie sich bestimmte Gebäudemängel auf die Rittigkeit auswirken. Oder man ist von einem bestimmten Pferd vorgeschädigt und achtet zwar auf das Problem, das dieses Pferd hatte, dafür aber nicht genug auf andere.

Verfasst: Do, 11. Aug 2011 11:36
von Rapunzel
Sheitana: Hm, also das gehört zu den wenigen Dingen, die nun wirklich bei jedem Pferd "klappen" - wenn man´s denn richtig macht.

Verfasst: Do, 11. Aug 2011 11:38
von horsman
@Rapunzel
So wie Skywalker schrieb, reitet sie ja gar nicht mit Gebiss, hat also insofern auch noch überhaupt keine "Anlehnung" im besten deutschen Sinne, womit alle weitere Arbeiten nach irgendeiner dt. Lehrmethode (Übergänge usw) im Grunde hinfällig wird und nicht so funktioniert, wie das dort geplant war.

Ich stimme aber zu, dass ev. auch mal konsequentes "Durchhalten" bei gleichzeitiger Signalisierung, dass dem Pferd der Kopf schon nicht abgerissen wird, machnmal durchaus WUnder wirken kann. Ob das aber hier der Fall ist, muss man vor Ort sehen.

Verfasst: Do, 11. Aug 2011 11:42
von Motte
Ich denke mal, es ist generell sehr schwierig, ein Pferd so ganz alleine - ohne Korrektur vor Ort - zu arbeiten.

Verfasst: Do, 11. Aug 2011 11:43
von Rapunzel
Hä? Wieso soll man Übergänge nicht auch gebisslos reiten können? Und seit wann sind Übergänge der deutschen Reitlehre vorbehalten?!?!

Verfasst: Do, 11. Aug 2011 11:47
von Sheitana
Rapunzel hat geschrieben:Sheitana: Hm, also das gehört zu den wenigen Dingen, die nun wirklich bei jedem Pferd "klappen" - wenn man´s denn richtig macht.
Ja?
Ich denke es gibt kaum etwas das "so gut wie bei jedem Pferd klappt".

Ich habs bei meiner Stute versucht. Es klappt nicht immer. Dafür bin ich aber ein denkender Mensch und kann meinen Plan ändern. An den Tagen wo, das nicht der richtige Weg ist, gibt es halt andere Wege.

Vielleicht mag es aber auch an mir liegen, wer weiß das schon.

Verfasst: Do, 11. Aug 2011 11:52
von Rapunzel
Na eben, es gibt nur ganz wenige Dinge, die eigentlich immer was bringen und fast nie was kaputtmachen (zumindest wenn man sich nicht total grobmotorisch anstellt), und dazu gehören eben Übergänge. Trotzdem wird dieses wertvolle Tool verhältnismäßig sehr selten genutzt - stattdessen experimentieren die Leut´ anscheinend lieber mit potenziell "gefährlichen" Sachen wie mechanisches Aufrichten des Kopfes oder verdrehten Seitengängen herum. Das erschießt sich mir einfach nicht.

Verfasst: Do, 11. Aug 2011 11:56
von Sheitana
Rapunzel hat geschrieben:Na eben, es gibt nur ganz wenige Dinge, die eigentlich immer was bringen und fast nie was kaputtmachen (zumindest wenn man sich nicht total grobmotorisch anstellt), und dazu gehören eben Übergänge. Trotzdem wird dieses wertvolle Tool verhältnismäßig sehr selten genutzt - stattdessen experimentieren die Leut´ anscheinend lieber mit potenziell "gefährlichen" Sachen wie mechanisches Aufrichten des Kopfes oder verdrehten Seitengängen herum. Das erschießt sich mir einfach nicht.
Ich denke da hat jeder so seine Erfahrungen gemacht.

So muss ein "Nase hochholen" auch nicht immer in wildem Gezerre enden. Eigentlich sollte ein leichtes "Hand höher nehmen" reichen.

Ansonsten bin ich generell ein großer Fan von Übergängen und nutze diese auch gerne. Aber ich "zanke" mich damit eben auch nicht rum wenn ich merke "heute klappt es damit nicht".

Verfasst: Do, 11. Aug 2011 11:58
von horsman
Rapunzel hat geschrieben:Hä? Wieso soll man Übergänge nicht auch gebisslos reiten können? Und seit wann sind Übergänge der deutschen Reitlehre vorbehalten?!?!
Weil die dt. Reitlehre zunächst mal davon ausgeht, dass man eine Anlehnung mit einem Gebiss im Maul herstellt, mit dem man dann auf die HH zurück wirken will. Gebissloses Reiten ist insofern erst mal überhaupt nicht vorgesehen und nun zu glauben das alles sei dann auch 1:1 übertragbar negiert ja die Skala der Ausbildung völlig. Wenn man also daran glaubt, dann muss man erst mal passen, wenn es ans gebisslose Reiten geht.

Verfasst: Do, 11. Aug 2011 11:59
von skywalker
Rapunzel hat geschrieben:Skywalker: Du hast halt geschildert, dass das Pferd die Rübe hängen lässt, nicht aber, was du dagegen tust - Hellsehen kann hier niemand.
Ja weil mich die Ursachen des Unterhalses interessiert hatten und ich nicht damit gerechnet habe, in einem "Unterhals"-Thread direkt Lösungen zu bekommen.

Aber ich mag Übergänge und wende sie ständig an. Ich brauch sie schon allein damit das Tier wach wird. ;-) Zumindest das klappt super, und ob er sich damit mehr setzt, wird die Zeit weisen. DAfür mache ich es noch zu kurz in einem Ausmaß, das was bringen könnte.
Zum Thema "Warum tut man sich das an": Oftmals hat man halt beim Kauf des "Erstpferdes" noch nicht so die Ahnung, wie sich bestimmte Gebäudemängel auf die Rittigkeit auswirken. Oder man ist von einem bestimmten Pferd vorgeschädigt und achtet zwar auf das Problem, das dieses Pferd hatte, dafür aber nicht genug auf andere.
Das Tierchen hat Vorzüge, die alle externen und internen Mängel mehr als aufwiegen - dafür würde ich ihn auch jederzeit wieder einkaufen. Und nichtmal gegen ein exterieurmäßig perfektes Pferd eintauschen ;-). Den Totilas können die sich behalten ;-) ;-)

Und ich wäre völlig glücklich so zu reiten wie ich reite (d.h. gebisslos und kontaktlos), hätte ich nicht Sorge, ihm zu schaden - daher brauchen wir ein bisschen Bodybuilding. Und meine Ziele liegen mittlerweile eher im Wanderreiten, und dafür ist das Tier - gerade wegen des Interieurs - super geeignet. Deshalb darf ich ja hoffentlcih trotzdem an Dressur und Klassik interessiert sein ;-)

Edit: Bitte nicht zu streiten anfangen wegen mir. Schließen wir Skywalkers Unterrichtseinheit hier einfach ab. Wenn es generell von Interesse ist, kann ich ja einen Thread eröffnen und mit Vergleichsfotos spicken, die ich ab nun monatlich zu machen gedenke.

Und vielleicht gibts ja auh noch andere Leute, die Fotos von Unterhals-Pferden einstellen und berichten möchten, woher er kam (und evtl. gern auch wie er ging)... ;-)

Verfasst: Do, 11. Aug 2011 12:03
von Rapunzel
Eigentlich führt ein leichtes Handhöhernehmen zu einer verstärkten Beizäumung, aber ist ja auch egal.


Horsmän, das ist Quatsch. Auch wenn´s nicht das angestrebte Ziel der RL ist, gebisslos zu reiten, kann man natürlich auch gebisslos in Anlehnung reiten (zumindest mit Zäumungen wie dem Glücksrad, anders als mit Bosal oder Hackamore, die dazu nicht gedacht sind). Die Anlehnung ist nicht 100% mit der am Gebiss vergleichbar, aber um den Motor und die Balance des Pferdes mit Hilfe von Übergängen zu verbessern reicht´s doch allemal.

Verfasst: Do, 11. Aug 2011 12:12
von skywalker
Anlehnung ohne Gebiss wäre u.U. einen eigenen Threead wert (bin nicht sicher, ob wir sowas nicht schonmal hatten).

ich weiß, dass grundsätzlich verneint wird, dass es geht, bzw. dass man es nicht tun soll. Die Argumente dafür weiß ich aber schon nicht mehr. Bei manchen Zäumungen ist es klar, dass es kaum gehen kann, aber grade beim Glücksrad wüsste ich nicht, warum ich nicht mit leichter Anlehnung reiten könnte - allerdings empfiehlt ja sogar die Erfinderin, es eben nicht mit steter Anlehnung zu gebrauchen. Warum erschließt sich mir nicht ganz, daher probier ichs eben jetzt mal einfach (besitze das Ding erst seit 2 Wochen, und da mein Pferd keine Anlehnung kennt, kann also noch nicht viel sagen). Schärfer als Metallstück auf Knochen (Lade) oder Maulwinkel kann ja wohl der weiche Lederriemen auf nasenrücken auch nicht sein - wobei ich es auch ohne jegliche Hebelwirkung verwende vorerst - das geht ja.

Was natürlich gebisslos niemals geht ist ein Abkauen (und Unterkiefer-Lockern) auszulösen - obwohl ... theoretisch müsste man sogar das auch ankonditionieren können.

Verfasst: Do, 11. Aug 2011 12:16
von horsman
@rapunzel
ok. Halten wir also fest:
Wenn kein Gebiss im Maul ist, kann man logischerweise auch nicht ein Pferd an das Gebiss heran reiten / heran treten lassen. Wenn, wie Du sagst, man dennoch nach den üblichen Methoden weiter ausbilden kann, ist ergo das "Herantreten ans Gebiss" also gar nicht erforderlich. Dann frag ich mich, warum hier ständig drauf rum geritten wird, ein Pferd müsse ja erst mal richtig "ans Gebiss heran treten" damit man weiter i.S. der Ausbildungsskala forfahren könne. Irgend etwas passt doch da jetzt nicht zusammen in dieser "Logig".

Verfasst: Do, 11. Aug 2011 12:22
von Rapunzel
Logik, bitte.

Kann es wirklich wahr sein, dass du so wenig aus deinen Denkstrukturen rauskannst? Das Pferd kann an eine gebisslos Zäumung auch herantreten. Das ist auch eine Anlehnung, wenn auch nicht exakt dieselbe wie mit Gebiss. Als Notlösung, Übergangsmaßnahme oder sonstwas kann man das durchaus mal machen.