Piaffen

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Gast

Beitrag von Gast »

KStengler hat geschrieben:@ Gast: Ja, eine der miesesten. Trotzdem erfolgreich :(
Das ist der moderne Spocht und die Perversion die man aus der SdA gemacht hat.
Julia
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Beitrag von Julia »

Das letzte Bild würde in der Bewegung ein Pferd zeigen das mit dem Schweif peitscht und die Hinterhaxen kaum aus dem Boden bekommt, sehr toll. :roll:

Und mal grundsätzlich:

Ich weiss ja nicht, aber ich denke manchmal solte man sich mit dem Leben der Schreiber mit denen man diskutiert, deren Alter und der Erfahrung ruhig ausseinandersetzen.

Ich finde es toll jungen Menschen, im Sinne des Alters aber auch im Sinne der reiterlichen Ausbildung, zu begegnen die voller Motivation den guten Weg gehen möchten.
Aber es macht mich stutzig wenn eben diese, anstatt die Möglichkeit zu erkennen von erfahreneren älteren zu lernen, sich auf Diskussionen stürzen und beharrlich bei Ihren, noch so unerfahrenen und manchmal naiven Ansichten bleiben.

Ich bin jedes Mal froh wenn ich wem begegne der mehr weiss als ich und wo ich die Möglichkeit für mich erkenne etwas zu lernen und für meine Entwicklung mitzunehmen.

Und ja, ein bischen weiss ich, in erster Linie weiss ich aber dass es unendlich mehr gibt was ich noch nicht weiss. Und nichts, keine Bücher und keine Linien haben mich bisher soviel weiter gebracht als Menschen die einfach auch nur einen Funken mehr Erfahrung haben als ich !

In diesem Sinne, gute Nacht ! :wink:
Liebe Grüße, Julia
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KStengler
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Beitrag von KStengler »

@ Julia: Ja, genau die Informationen hole ich mir bei erfahrenen Ausbildern. Und da ich euch nicht kenne und noch nie von euch ausgebildete Pferde gesehen habe, überdenke ich die Informationen 2mal, die ich bekomme.
Du kannst dch gern mit den Reitern der fürstlichen Hofreitschule in Bückeburg über Piaffen unterhalten und darüber, wo das Genick sein sollte.
Und Bücher zählen nicht als Belege? Auch nicht von einem Tierarzt, der an der span. Hofreitschule war?
Ich scheine hier fast die einzige zu sein, die zitiert. Bei einer wissenschaftlichen Arbeit wäre das eine Katastrophe, keine Belege oder Quellen anzugeben. Aber in diesem Forum scheint es die Norm zu sein?!

Gute Nacht
Fliehendes Pferd
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Beitrag von Fliehendes Pferd »

@KStengler & Headromm: klar gibt es bessere Piaffen. Mit der auf dem Bild hat die Reiterin mit Sicherheit nicht gewonnen. Falls sie in der Prüfung gewonnen hat, in der das Bild entstanden ist, dann wohl eher "trotzdem". Und ? Wo ist das Problem ? Habt Ihr die Piaffen der Konkurrenten in der Prüfung gesehen ? Waren die alle besser ? Zeigt mir eine "schöne" Piaffe auf der Stelle von der Seite und von vorn und von hinten. Okay, ich geb mich mit einer von der Seite auf der Stelle zufrieden. Man soll ja nicht Unmögliches fordern. Aber in bewegten Bildern, bitte. So ein Foto taugt nicht, da hat Horsmän absolut recht.
horsman
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Beitrag von horsman »

@fliehendes Pferd
man muss Piaffen nicht zwangsläufig mit GP-Reiten zusammen bringen.
Piaffieren ist piaffieren und GP ist GP.
First a relaxed mind, then a relaxed horse.
LordFado

Beitrag von LordFado »

KStengler hat geschrieben: Ich scheine hier fast die einzige zu sein, die zitiert. Bei einer wissenschaftlichen Arbeit wäre das eine Katastrophe, keine Belege oder Quellen anzugeben. Aber in diesem Forum scheint es die Norm zu sein?!
seltsam, ich habe hier noch keine Quellenangabe gefunden, die einer wissenschaftlichen Arbeit würdig wäre - auch nicht von Dir. Außer "hab ich von Heuschmann" gilt seit neuestem als solche ;-)

Es geht doch nicht drum, hier ein wiss. paper zu schreiben sondern um Erfahrungsaustausch von Laien und genau das findet hier prima statt, wobei bei manchem das Angelesene die Erfahrung bei weitem übersteigt. Das hier ist ein Forum, keine Hochschul-Tagung!
sab
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Beitrag von sab »

KStengler, warum kein Geodreieck ? - Weil reiten so nicht funktioniert ! Du konntest ja auch den gruseligen Braunen etwas abgewinnen - vermutlich funktioniert der nach der Geodreieck-Methode ! :roll:


Was mich aber immer noch interessiert; bist Du nun die Reiterin auf den Farbbildern Deiner Homepage ? Und wievielen Leuten gibst Du Reitunterricht ? Du schreibst auf Deiner Homepage, dass "Turnierreiter willkommen " sind ; kommen welche zu Dir ?


LG

Sabine
padruga
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Beitrag von padruga »

@kstengler:
Ein kleiner Nachtrag: Wieso kein Geodreieck? Es geht um Harmonie bzw. Disharmonie und die ist teilweise nachzuweisen. In der Musik gibt es doch auch Tonarten. Die kann man nicht einfach verändern. Goldener Schnitt?!? Gerade in der Architektur herrschen gewisse Harmonieprinzipien.
Ja, Harmoniegesetzte per Geodreieck, da hast du schon Recht. Auch die Natur (siehe Pflanzen, Kristalle..) ist nach ihnen aufgebaut. Aber genauso bekannt ist, dass es vollkommene ("Geodreiecks"-) Harmonie schlichtwegs nicht gibt und VOR ALLEM sie sich von dem Empfinden von wirklicher "Schönheit" wieder entfernt. Kennst du vielleicht von den Ergebnissen, als man geforscht hat was ein menschliches Gesicht besonders schön macht. Sehr unproportionale Gesichter entsprechen dem natürlich nicht, eine gewisse Symmetrie ist Bedingung, aber interessanterweise wurden die Gesichter, die z.B. völlig seitensymmetrisch waren oder in anderen Bereichen der geometrischen Symmetrie voll entsprachen, von fast allen Probanden als langweilig und weniger attraktiv eingestuft. Das Empfinden von Schönheit und Perfektion war an andere Attribute geknüpft und verringerte sich bei scheinbar völliger Exaktheit wieder.
Ähnlich verhält es sich bei der Piaffe. Natürlich sollten die wichtigsten Sachen stimmen, aber die Perfektion nur vorwiegend anhand von Bildern und Linien zu beurteilen, wird der Sache nicht gerecht und wird die wirkliche Qualität einer Piaffe nie erfassen. Du musst neben dem Pferd stehen (oder drauf sitzen) und sie muss dich sozusagen -verzeih meine schwulstige Formulierung- innerlich "berühren" (in positiver Weise natürlich). Inwieweit dies eine Piaffe tut, hängt zum großen Teil natürlich völlig vom eigenen (oder epochalen) Geschmack ab. Zum anderen Teil betrifft es aber etwas Generelles, das geschmacksübergreifend ist. Und das (in meinen Augen Wesentliche) ist in Messungen nicht zu erfassen. Schlimmer: Wird auf dem Weg zur Perfektion oft sogar zerstört. Oder als Bild formuliert: Nicht das korrekte, ganz exakte Nachspielen der Noten eines berühmten Musikers macht die Perfektion (löst eher Gähnreflexe aus), sondern deren künstlerische Interpretation. Und dabei haben Unregelmäßigkeiten nicht nur ihre Berechtigung, sondern machen oft die eigentliche Schönheit/Erhabenheit erst aus. (und nein, das soll keine Rechtfertigung von Taktunreinheiten beim Pferd sein! Aber es lässt über manche "Mängel" zugunsten anderer Qualitäten großzügiger hinweg sehen und berücksichtigt mehr die ganz individuelle Reiter-Pferd-Konstellation)
Du kannst dch gern mit den Reitern der fürstlichen Hofreitschule in Bückeburg über Piaffen unterhalten und darüber, wo das Genick sein sollte....
Na endlich kann dieses Rätsel wo das genick sein soll mal gelüftet werden :shock: :mrgreen: :idea:
Und Bücher zählen nicht als Belege? Auch nicht von einem Tierarzt, der an der span. Hofreitschule war?
Schlichte Antwort: Nö
Als Anregung, Impuls,... ja. Aber nicht als Beleg!
Verzeih meine Anmerkung, aber: Du bedenkst vielleicht zu wenig, dass den meisten dieser Leute hier im Forum diese ganzen Ausbilder/Schriften/Erkenntnisse gut bekannt sind, dadurch kommen deine Beiträge oft etwas zu "belehrend wollend" rüber. Es sind hier nicht alle so doof wie du meinst. Und manche haben in jungen Jahren vielleicht ähnlich gesprochen wie du. Und wenn du noch 20 Jahre länger reitest, wirst du in manchen Punkten das Ganze auch viel relativer sehen.
Motte
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Beitrag von Motte »

Padruga -

jepp!
Ennah2
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Beitrag von Ennah2 »

padruga hat geschrieben:Ähnlich verhält es sich bei der Piaffe. Natürlich sollten die wichtigsten Sachen stimmen, aber die Perfektion nur vorwiegend anhand von Bildern und Linien zu beurteilen, wird der Sache nicht gerecht und wird die wirkliche Qualität einer Piaffe nie erfassen. Nicht das korrekte, ganz exakte Nachspielen der Noten eines berühmten Musikers macht die Perfektion (löst eher Gähnreflexe aus), sondern deren künstlerische Interpretation. Und dabei haben Unregelmäßigkeiten nicht nur ihre Berechtigung, sondern machen oft die eigentliche Schönheit/Erhabenheit erst aus.
Das hast du sehr schön ausgedrückt! Und da liegt m.E. auch eines der großen Problemfelder in der gegenwärtigen Sportreiterei: Das Streben nach - mechanisierter - Perfektion vernichtet ganz schnell den "Glanz" der Darbietung, das "Strahlen" des Pferd-/Reiterpaares. Und solange man standardmäßig z.B. eine bestimmte. Anzahl an Einerwechseln auf der Diagonale in den Prüfungen fordert (das größte "Highlight" ist bei TV-Übertragungen dann immer der Kommentator, der laut mitzählt :roll: ), wird diese Tendenz- zu Lasten der Ausstrahlung - weiter anhalten. Schade!
Und wenn du noch 20 Jahre länger reitest, wirst du in manchen Punkten das Ganze auch viel relativer sehen.
Genau DAS meinte ich vor ein paar Seiten - jugendlicher Eifer :wink: !
Gast

Beitrag von Gast »

KStengler hat geschrieben: Du kannst dch gern mit den Reitern der fürstlichen Hofreitschule in Bückeburg über Piaffen unterhalten und darüber, wo das Genick sein sollte.
Ich halte vieles gut und richtig was Du sagst, aber DAS ist jetzt nicht wirklich eine Referenz.

Wenn man mal http://www.tjoster.de/ eingibt kommt man auf Bückeburg und dann kann man etwas weiter recherchieren und kommt dann drauf das die Fam. Krischke aus dem Showreiten und vor allem Ritterspielgeschäft kommt und Bückeburg am Anfang eine Marketingidee war. Grundsätzlich erstmal nicht schlecht, aber wenn man sich das was die da machen genau ansieht wird man schnell merken, dass es da an Grundlagen fehlt und vieles gerne per "Pudeldressur" erarbeitet wird und das mit Pferden die sich für sowas anbieten.
Klar kann man jetzt das Labiatexperiment bringen, aber das war für mich auch nicht reel. In dem Alter dem Hengst solche Sachen beibringen wiederspricht jeglicher klassischer Grundhaltung das ein Pferd Zeit braucht bis es irgendwann mal hohe Schule geht.
Gast

Beitrag von Gast »

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Zuletzt geändert von Gast am Mo, 18. Apr 2011 10:11, insgesamt 2-mal geändert.
Gast

Beitrag von Gast »

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Zuletzt geändert von Gast am Mo, 18. Apr 2011 10:11, insgesamt 1-mal geändert.
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

KStengler hat geschrieben: Und da ich euch nicht kenne und noch nie von euch ausgebildete Pferde gesehen habe, überdenke ich die Informationen 2mal, die ich bekomme.
Wie schön, genau das mache ich auch! :) Deshalb habe ich mir Deine Homepage auch sehr genau angeschaut.

@Gast:
sondern mit Grundwerten die sich jemand zulegt und nach denen er versucht nach besten Wissen und Gewissen richtig zu reiten und auszubilden.
Diese Grundwerte und vor allem die Ausdauer scheinen aber manche für falsch zu halten?
Das ist natürlich ganz wichtig, und nichts daran ist falsch. Fragwürdig ist höchstens, wenn dieses mit einer gewissen Verbissenheit und einem "Lagerdenken" einhergeht. Denn eigentlich gibt es doch nur gutes und schlechtes Reiten, nicht wahr? Und das lernt man nicht aus Büchern, sondern nur im Sattel, denn Reiten bedeutet Fühlen :)
Viele Grüße
Sabine
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Völlig richtig sind Deine Anmerkungen zu Bückeburg, Gast. Was dort gemacht wird, taugt in meinen Augen zu allem Möglichen, aber nicht dazu, gutes Reiten zu demonstrieren. Wobei ich den Gedanken, ein Stück Reitgeschichte lebendig zu halten, durchaus spannend finde. Aber wie man vor allem am Labiat-Experiment sehen konnte, taugen eben NICHT alle Erkenntnisse alter Meister über die Jahrhunderte.
Zum Turniergeschehen: Ja mei, das ist doch nicht nur bei Reitern so. Wenn drei Läufer auf 100 m antreten, gewinnt auch der Schnellste – ganz unabhängig davon, ob er vielleicht eigentlich eine lahme Ente ist… :D
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
Nach der SdA unterwegs :-)
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