Zur Diskussion gestellte Ritte die gefallen

Rund um die klassische Reitkunst

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Paula

Beitrag von Paula »

Ein junges Pferd hat nicht die Balance und Geschicklichkeit eine halbe Parade auszufuehren.Man laesst es stattdessen auslaufen...das darf laut Reitvorschrift eine lange Seite dauern bis man vom Trab in den Schritt pariert hat.....
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Cubi, das hat ja auch niemand behauptet, das mit der Bremse und dem Kreuz, aber es wird leider landauf, landab so geschult- bei uns hier auf alle Fälle, wenn ich den Beiträgen einiger anderer schreiber hier glauben schnek, nicht nur hier :wink:
Desweiteren meinte ich nicht mit " das Pferd nicht am Sitz haben" nicht dich persönlich, sondern den Umstand, daß, so man es noch nicht so gefühlt hat, das " über den Rücken synchronisieren" genauso nebulös oder eben nicht ist, wie es für Horsi die Sache mit dem "Treiben" im Sinne von Impulsion/ Aktivität statt Tempo zu sein scheint.
Von daher kann von daneben sein der Diskussionskultur hier ja nun gar nicht die Rede sein :wink: .
Wenn du also genau liest, habe ich genau das Gleiche geschrieben, wie du.... :lol: :
Es hört sich immer nur das für einen nebulös an, was noch so in der Form nicht erfühlt / verknüpft- anders aufgefasst ist.


Das ist ja eben das vertrackte an der Sache : wie fasse ich Gefühle "objektiv" in Worte- ein Widerspruch in sich :(
Geht halt nicht, deswegen geht es, sowie wir in den Bereich "fühlen" eintreten ganz ohne Nebulösität nicht. Zumindest immer für einen Teil...
Grüssle S&P
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

saltandpepper hat geschrieben: Wenn du also genau liest, habe ich genau das Gleiche geschrieben, wie du.... :lol: :
Dass mir das nicht einreißt, hörst Du… :wink: :wink: :wink:
Irgendwie ist es trotzdem schade, dass – so ist zumindest mein Eindruck – sich hier User wie z.B. Amara echt Mühe geben, das Wesen der HP und dessen, wie sie geritten wird, in Worte zu kleiden und wir dann immer wieder zu dem Punkt kommen, an dem es heißt: "ja aaaaber, es wird ja so umgesetzt mit vorn zerren und hinten stechen". Ich meine, eigentlich ist es für diese Diskussion doch egal, wie Deppen die HP reiten oder lehren…
„Steinbrecht ist nur schwer für den leichten Geist." (Nuno Oliveira)
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Paula

Beitrag von Paula »

Giggel wiki beschreibt die halbe Parade gleichzeitig Zuegeleinwirkung und Treiben.Statt Kreuz Gewichtseinwirkung..tsss so sieht man es auch meist geritten vorne halten hinten stechen mit bester Absicht.Mal grob mal fein.Wenn mir dann noch eine RL wie so oft erlebt erklaert ich muss dabei den Po zusmmenzwicken....tss.Richtig geritten sieht man eine halbe Parade hoehst selten in der freien Wildbahn.Also dort wo ich mich aufhalte...ich sollte mal Webung fuer Klassikreiten anbringen am schwarzen Brett....
Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Weißt Du Horsmän, es ist ein Ton wie dieser:
ei, ei, ei,
und Pauschalierungen wie diese:
Aber einen dt. Reiter habe ich das noch niemals nutzen sehen, und wenn ich ihm zeige was das ist, würde er es nicht begreifen, mich fragend anschauen, ggf. ausschimpfen (wenns ein FN-Reitehrer ist) und schon mal überhaupt gar nicht mit seiner hP in Verbindung bringen.
die mir immer wieder den Spaß am Diskutieren mit Dir verleiden, und nochmals, das ist wirklich schade. :|

Und es endet (fast) immer mit dem, was Cubano so treffend beschreibt:
Irgendwie ist es trotzdem schade, dass – so ist zumindest mein Eindruck – sich hier User wie z.B. Amara echt Mühe geben, das Wesen der HP und dessen, wie sie geritten wird, in Worte zu kleiden und wir dann immer wieder zu dem Punkt kommen, an dem es heißt "ja aaaaber, es wird ja so umgesetzt mit vorn zerren und hinten stechen".
S&P: vielleicht habe ich sehr viel Glück mit meinen Lehrern gehabt. Einige haben vielleicht nicht viel erzählt, sie konnten mir aber hervorragend ein Gefühl dafür vermitteln, wie es sich richtig anfühlen muss. Und dann hatte ich wieder andere, die sehr gut und sehr umfassend erklären. Eine dieser (viel erklärenden) RL hat für den US-Markt (und ihre Schüler dort) ein Buch geschrieben, das sehr genau darauf eingeht, was man fühlen sollte. Darunter sind recht ausführliche Beschreibungen zu Sinn und Zweck und Feeling bei den halben Paraden. Und ein schönes Kapitel über den Sitz. :wink:
Viele Grüße
Sabine
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horsman
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Beitrag von horsman »

Ja, sorry Max. Hast ja Recht. Kann ja nicht über alle dt. Reiter schreiben, kenne sie ja nicht alle.

Was ich damit zum Ausdruck bringen will ist, dass der EE, den Du ja da im Zusammenhang mit der hP und mit Oliveira ins Spiel gebracht hast, in der dt. Reitlehre definitiv nicht vorkommt und insofern von einem Reiter, der nach der dt. Lehre reitet, auch (und davon geh ich jetzt mal aus) wenn er gut und feinfühlig nach der dt. Lehre reitet, den EE nicht kennen und auch nicht anwenden wird und auch nicht anwenden muss. Er hat mit der hP aus der dt. Lehre nichts , oder allenfalls nach einigen Hirnwindungen ganz am Rande zu tun.

Wenn Du das Buch von NO hast, wo ein Foto abgebildet ist, wo er den EE zum anhalten zeigt, dann sieht Du auch, das ich in dem Punkt nicht Unrecht habe.

Und "ei, ei, ei" schrieb ich, weil wenn wir jetzt auch noch den EE in diese Diskussion hier um die hP einbringen, das Thema völlig aus dem Ruder geraten wird. Den EE hatten wir schon mal lange und kontrovers in einer eigenen Box diskutiert. Der EE, so wie er im Buch von NO abgebildet wird, ist eine spezielle, mit Gefühl und einiger Präzision auszuführende Anwendung (sorry aber von Baucher beschrieben) von beidseitigem Sporendruck an einer ganz bestimmten Stelle (nicht da wo sonst der treibende Schenkel wirkt, sondern davor), der das Pferd durch Kontraktion beider seitlichen unteren Brust+Bauchmuskeln immobilisiert, also am laufen hindert. Er kann zu bestimmten Zwecken genutzt werden, zu anderen Zwecken nicht.

Bei Interesse wie und wozu kannst Du zB hier was qualifiziertes finden (leider nicht in deutsch, aber das liegt nunmal in der Natur der Sache):

http://equestrianharmony.wordpress.com/ ... ous-horse/

http://cavalolusitano.pro-forums.fr/t30 ... is-valenca
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Max1404
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Beitrag von Max1404 »

Horsmän, ich kenne den EE, bin ihn auch schon in ganz bestimmten Situationen geritten. :wink:
Aber mir reichen in den meisten Fällen einfach die schnöden deutschen Paraden aus - weil sie funktionieren, sofern man sie richtig anwendet und reitet. Auch ohne das Pferd zuvor anzupiaffieren. :wink:
Viele Grüße
Sabine
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Darf ich, (dezent den Finger hebt) kurz mit einwerfen, daß der "Effet ensemble" eher in Verbindung zu bringen ist , mit der "ganzen Parade" :lol: ( nicht daß es hier zu simpel wird "g")
Sogar sprachlich nachvollziehbar ist da eine Sinn-Paralelle zu erkennen :
"ensemble" bedeutet "zusammen" oder "miteinander" - also "alle Hilfen zusammen " oder auch etwas weiter gefasst "ganz" /im Sinne von "ganzheitlich" .
Die "ganze Parade" bringt das Pferd zum Stehen. Der "Effet ensemble" bringt die Bewegung zum Stillstand.
Natürlich ist es nicht ganz genau und in allen Details das Gleiche.
In diesem Fall hier verhält es sich genau andersherum als beim "Demi arrêt " und der "halben Parade": der deutsche Part " ganze Parade" beschreibt einen simpleren Vorgang. Der "Effet ensemble " ist weitaus komplexer und differenzierter einsetzbar.

Aber dennoch haben beide einen identischen Kern.

Max, ja, da hast du sicher Glück. Es gibt sehr, sehr viele, die das Glück nicht haben.
Und ich weiß aus meiner Arbeit als Ausbilder, wie schwer es oft ist, bestimmte Gefühle zu transportieren, denn auch wenn ich für mich ein stimmiges (Gefühls-)Bild von einer Situation erstellen kann , bdeutet das nicht, daß im Kopf des Schülers, dieses/mein Bild das gleiche zielführende Szenario aufleben lässt. Die Lösung dieser Aufgabenstellung ist nicht immer Einfach : Finde ein passendes Bild/ passende Worte für den Schüler!

Cubano : :twisted: 8)
horsman
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Beitrag von horsman »

Ja Max, anhalten ohne EE "nur" durch eine "normale" ganze Parade ist auch nicht schlechter oder besser, als anhalten mit EE. Es ist einfach durch ein andere Reaktion beim Pferd eingeleitet und abgefragt. In manchen Fällen macht das eine Sinn, in anderen Fällen das andere.

Und von der ganzen Parade (anhalten) war auch nie die Rede davon, dass sie nicht funktionieren würde, wenn das Pferd nicht zuvor die Piaffe verstanden hat.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

horsmän hat geschrieben:
Und von der ganzen Parade (anhalten) war auch nie die Rede davon, dass sie nicht funktionieren würde, wenn das Pferd nicht zuvor die Piaffe verstanden hat.
Nun ja, da aber die ganze Parade durch halbe Paraden eingeleitet wird und sozusagen den Schlusspunkt bildet, bleibt meine Frage von gestern durchaus aktuell: Wenn PK davon ausgeht, dass ein Pferd die HP erst verstehen kann, wenn es bis zur Piaffe ausgebildet ist, wie reiten PKler vorher Übergänge – und auch ganze Paraden?
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Cubano hat geschrieben:
Nun ja, da aber die ganze Parade durch halbe Paraden eingeleitet wird und sozusagen den Schlusspunkt bildet, bleibt meine Frage von gestern durchaus aktuell: Wenn PK davon ausgeht, dass ein Pferd die HP erst verstehen kann, wenn es bis zur Piaffe ausgebildet ist, wie reiten PKler vorher Übergänge – und auch ganze Paraden?
Herr Karl meint die ganze Parade aus dem Trab und aus dem Galopp , sowie der Übergang Galopp-Schritt, erfordert vom Pferd bereits eine deutliche Versammlungsfähigkeit, die im Grunde auf dem Niveau "A" und " L" so noch nicht gegeben ist.
Folglich lehnt er diese Übergänge ab, bis die Vorgymnastizierung dem Pferd ermöglicht, so viel Hankenbeugung auszuführen, um ausbalanciert aus Trab oder Galopp halten zu können, oder aber aus dem Galopp in den Schritt überzugehen.
Das isses auch schon... wir reiten keine ganzen Paraden aus dem Trab und Galopp, und keinen Galopp-Schritt-Übergang, bis das Pferd es tatsächlich leisten kann.

Dioe halbe Parade, also das Filtern von vortreibenden, aktivierenden Hilfen und verhaltenden Hilfen , wird über den Ausbildungsverlauf von der die zunächst ganz deutlichen Trennung der Hilfen- über das Verkürzen der zeitlichen Abfolge der Hilfen, bis hin zu tatsächlichen halben Paraden entwickelt. Wann diese eingesetzt werden, bestimmt das Pferd.
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Beitrag von AdrWgl »

Nur mal so als Idee, wäre es nicht eine Überlegung wert diesen Thread in einen "öffentlichen" Stammtisch umzubenennen?
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Beitrag von Cubano »

saltandpepper hat geschrieben:
Dioe halbe Parade, also das Filtern von vortreibenden, aktivierenden Hilfen und verhaltenden Hilfen , wird über den Ausbildungsverlauf von der die zunächst ganz deutlichen Trennung der Hilfen- über das Verkürzen der zeitlichen Abfolge der Hilfen, bis hin zu tatsächlichen halben Paraden entwickelt. Wann diese eingesetzt werden, bestimmt das Pferd.
Okay, also ist es NICHT so, dass be PK keine halben Paraden geritten werden, bevor das Pferd piaffieren kann, korrekt?
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saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Cubano hat geschrieben: Okay, also ist es NICHT so, dass be PK keine halben Paraden geritten werden, bevor das Pferd piaffieren kann, korrekt?
Im Grunde ist es so, daß wir ( so sehe und betitele ich das ) sehr wohl u.U. "halbe Paraden" im weitesten Sinne vorher reiten.

Dieses Vorgehen bezeichnen "wir" im Sinne der EdL, aber nicht als "halbe Paraden" sondern je nach Ausbildungsstand als " zeitlich weiter oder näher zusammenliegende getrennte Hilfen von Bein Sitz und Hand". Je weiter der Ausbildungsstand des Pferdes forgeschritten ist, desto eher kann man das zeitliche Zusammenrücken der getrennten Hilfen als "halbe Parade" bezeichnen.
Dennoch ist es im engen Sinne erst dann eine, wenn das Pferd sich schon deutlich so setzen kann, daß es im Grunde auch mit der Piaffearbeit beginnen kann.
In soweit ja und nein ! Eine klare Antwort... :wink: 8)
man kann es so direkt nicht genau vergleichen, weil es halt bei allen Parallelen, im Detail und Weg anders ist. :wink:
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Beitrag von Cubano »

saltandpepper hat geschrieben: In soweit ja und nein ! Eine klare Antwort... :wink: 8)
Offensichtlich. Gnigger…
Wobei ich ehrlich gesagt, die Unterschiede nicht so krass sehe. Die halben Paraden nach der Ecole Alemagne :P unterscheiden sich ja durchaus auch nach Ausbildungsstand des Pferdes, sehen also bei einer Remonte ganz anders aus, als bei einem Pferd, was z.B. etwa auf L-Niveau läuft.
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