Praxisbeispiele unserer Jungpferdeausbildung

Rund um die klassische Reitkunst

Moderatoren: Julia, ninischi, Janina

Motte
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Beitrag von Motte »

Wie grisu das beschreibt, kenne ich das auch.
Unsere "Jungen" wurden anlongiert, dann mit der DoLo bekannt gemacht, dann Reiter drauf, rechtsrum, linksrum üben, Gas und Bremse installieren, und dann fand die "Ausbildung" die nächsten paar Wochen nur im Gelände statt. Also: viel Schritt am langen Zügel, geradeaus gehen, traben, und mal ein Galöpperchen, wenn's passt.
Und dann kamen die in der Regel für den Rest des Sommers auf die Weide.
Und ab Herbst wurde dann weiter ausgebildet - auch hier wieder Kombi Gelände/Platz/Halle, wobei über Winter das Thema Gelände oft wetterbedingt knapp ausfiel. Dafür wurde dann im Winter regelmässig Freispringen mit eingebaut etc.
Juniperus
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Beitrag von Juniperus »

Ich habe meine Stute 4jährig im Frühjahr roh bekommen, bis zum Herbst habe ich erst Boden-, dann Handarbeit inkl. viiiieler Spaziergänge und einer kleinen Sommerpause gemacht. Dann habe ich langsam angefangen mit Sattelgewöhnung etc.pp. und ersten kleinen Ritten - noch ohne Sattel - in der Halle...später dann mit Sattel durchs Gelände.
Tja und dann bin ich ungeplant schwanger geworden. *g* Somit wurde das weitere Anreiten auf Eis gelegt und ich habe erstmal viiiel Handarbeit, Bodenarbeit, Spaziergänge, Freispringen, Geländesprünge an der Hand und was mir noch so einfiel und was mit Bauch machbar war gemacht.
Nach meinem Kaiserschnitt musste ich noch ein wenig pausieren und konnte dann erst im Frühjahr 2012 wieder mit Anreiten beginnen.

Meinem Pferd kam das wohl entgegen. :-) Sie hat nie Theater gemacht und sich auch nach der langen Pause Sattel lassen wie ein alter Hase. Auch beim Aufsteigen und den ersten Ritten...als hätten wir es ewig schon gemacht.
Jetzt ist sie seit einem Jahr kontinuierlich unter dem Sattel und macht einfach nur Spaß - sowohl im Gelände, als auch in der Bahn.
Ich hab jetzt in der Tat nicht allzu viele Pferde gestartet und daher wenige Vergleichsmöglichkeiten, aber ich hatte bei meiner Stute schon den Eindruck, dass gerade das Arbeiten an der Hand ihr im Vorfeld schon viel erleichtert hat. Weniger körperlich, eher mental. Sie war dadurch "gewöhnt" mitzudenken und mitzuarbeiten, kannte Aufgabe und Belohnung und war somit auch unter dem Sattel sehr bereit, mitzudenken und sich zu konzentrieren.

Edit: ich raf es noch nicht so mit den Fotos.... und ja, der Sitz ist auf dem Bild groooottenschlecht...*gg*
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Juniperus
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Beitrag von Juniperus »

Einige kennen die Bilder ggf. schon aus dem FzP-Forum... mittlerweile sind wir also über das Anreitstadium hinaus und haben auf dem letzten Lehrgang auch mal probehalber eine Kandare eingehängt. Zuhause reite ich in der Regel vierzügelig auf Trense und Kappzaum.
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Schwanger bei der Handarbeit
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Erster Ritt um die Kurve
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Lehrgang bei Marius
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Meg
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Beitrag von Meg »

Die ist aber hübsch!
Whenever I feel blue, I start breathing again :-)
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marquisa
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Beitrag von marquisa »

Huhu Juniperus,schön,dass du uns die Kleine hier auch zeigst :-)
Die hat sich ja toll gemacht!

Hier mal eine kleine Entwicklung von unserem Schoko,den wir ja Anfang Dezember neu erworben haben.

Hier mal ein Foto vom Anfang,das Pferd gebunden und sich hinter dem Gebiss verkrümelnd,ein weiteres Vorgehen mit der Hand wurde mit schlabbriger Schlackeranlehnung quittiert.Daher gabs auch mal schick hdS:

Bild

Hier half nur entschiedenes an die Hand Reiten,um die Anlehnung zu stabilisieren.Hier mal ein aktuelles Foto,ich finde,dass er sich sehr schön macht und für die kurze Zeit schon super geöffnet hat.Auch die gesamte Muskulatur hat davon profitiert:

Bild
:
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amara
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Beitrag von amara »

Kommt ja auch alles immer wirklich sehr stark auf das Pferd an - meiner war mit 5 noch schnell geistig überlastet. Körperlich sowieso!
Andere sind mit 3 für so einen soften Einstieg sofort zu haben. Und eines möchte ich durchaus auch mal sagen: Es schadet NICHT, wenn Jungpferde früh Erziehung genießen. Das, was ich in jungem Alter - für das Pferd kaum spürbar - für eine halbe Stunde oder 20min Arbeit an Freiheit wegnehmen kann, das kann bei einem 5jährigen schon zu heftigen Grabenkämpfen führen, die man elegant umgangen hätte, indem man nicht ZU SPÄT anfängt.

Mir gehts dabei gar nicht ums Reiten, oder Longieren, oder was weiss ich. Aber was Hänschen manchmal nicht lernt das lernt Hans... gar nicht mehr oder nur mit massig Auseinandersetzung. Und DAS erspare ich nicht nur mir sehr gerne, sondern v.a. auch dem Pferd. Weil dann bleibt mir nichts mehr übrig. In der Situation sehe ich mich und mein Pferd nicht gerne. Man tut dem Pferd damit auch keinen Gefallen mehr.


Oh, was für schicke Pferde... sowohl von Marquisa der neue als auch von Juniperus!!
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dornröschen
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Beitrag von dornröschen »

Hallo Marquisa,

der Schoko hat sich aber wirklich toll gemacht. Schöne Entwicklung! Er hat in der kurzen Zeit ordentlich an Muckis zugelegt wie es aussieht :)

Bin seeeeehr gespannt auf die weitere Entwicklung Eures Junggemüses. Bitte halte uns auf dem Laufenden.

Viele Grüße,
Daniela
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grisu
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Beitrag von grisu »

Juniperus hat geschrieben:Ich habe meine Stute 4jährig im Frühjahr roh bekommen, ...
Was für ein hübsche junge Dame. Magst du noch ein bisschen mehr Infos schreiben (Rasse, Abstammung, weitere Planung etc.)?
Juniperus
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Beitrag von Juniperus »

Danke schön. :-)

Eliza ist eine Oldenburgerin, Vater: Samarant von Sandro Hit aus der Bellevue, Mutter Eliza von Figaro aus der Elegante.

Vom Aussehen her wurde ich aber schon auf den hübschen Quarter, den hübschen Appaloosa usw. angesprochen. :-D Sie ist nicht sehr groß (1,60 m) und ziemlich kompakt um nicht zu sagen: extrem kurz!
Aktuell bin ich (zum dritten Mal in 12 Monaten) auf der Suche nach einem passenden Sattel... *tiefseufz*

Großartige Pläne habe ich mit ihr nicht. Ich geh sehr gern, viel und lange ins Gelände und habe da mittlerweile ein wirklich verlässliches aber auch spritziges Pferdchen. Darüber hinaus kreisel ich aber auch gern ein wenig durch die Halle und bin da auch ein wenig ambitionierter....aber alles im Freizeitrahmen. Turniere möchte ich nicht gehen.
Falls sich das hierzulande langsam mehr durchsetzt, könnte ich mich für Working Equitation begeistern...aber bisher kenne ich noch keine guten Möglichkeiten hier um Münster.

Reitunterricht habe ich regelmäßig schon seit Jahren bei Marius Schneider (wobei ich explizit ihn meine und nicht "nach BB") und fahre mit Eliza seit zwei Jahren auch regelmäßig zu ihm zu Kursen. Darüber hinaus fahre ich gern zu Kursen von Steve Halfpenny (NH), Christiane Horstmann usw...allerdings bisher nur als Zuschauer.
Dieses Jahr will ich mit Elisa mal ein bischen Neuland probieren..ich haben uns z.B. für einen Kurs bei Jörg Bös angemeldet und bei zwei ortsnahen RL Probestunden vereinbart...einfach um etwas über den Tellerrand zu schauen.

Mit dem Kauf von Elisa habe ich mir aber auch eine NH-Trainerin gesucht (und einen sehr guten Tip im FzP bekommen). Schon beim Züchter hat Elle soviel "ich mach mein Ding!!" ausgepackt...ich hatte schon Sorge, dass wir uns ggf. eher gegenseitig umbringen. (AKU war nur stark sediert und daher eingeschränkt möglich z.B., dabei hat Elle absolut keine schlechten Erfahrungen gemacht...sie ist nur eine seeehr ausgeprägte Meinung auf 4 Beinen, bis heute...aber mittlerweile mit mir, nicht mehr gegen mich *Herzchenaugenhab*)

Mittlerweile ist sie ein superrittiges Pferdchen, dass mir meine Fehler auch großmütig verzeiht und es macht einfach jeden Tag Spaß etwas mit ihr zu unternehmen. Egal was, daher hab ich auch keine echten Ziele. *gg*
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Noch beim Züchter, also 2011 und roh
Noch beim Züchter, also 2011 und roh
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auch beim Züchter
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In den ersten Wochen bei mir.
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grisu
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Beitrag von grisu »

Working Equitation finde ich auch spannend. Genau die richtige Kombination aus Spaß und Dressur - und die Gewichtung kann man sich selbst aussuchen. Dafür wäre sie sicher supergut geeignet.

Bei der Charakterisierung musst ich an die inzwischen zweijährige Sandro Hit-Nachkommin meiner RL denken, die als Fohlen mal kurzerhand dem Pfleger den Arm gebrochen hat :shock:

Die ist aber inzwischen auch zivilisiert und benimmt sich menschenfreundlich.
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dornröschen
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Beitrag von dornröschen »

Hallo Juniperus,

schließe mich den Anderen an, eine superhübsche junge Dame hast Du da.

Erinnert mich in Typ und Charakter (was Du so schreibst) sehr an meine Knutschkugel. Ich wurde auch schon gefragt, ob das denn ein Welshpony, Reitpony, Iberer oder Quarter sei :)
Was die ausgeprägte Meinung und den eigenen Willen angeht, könnte bei meinem durchaus ein Pony mitgemischt haben oder im Zweifel auch ein Muli :)

Viel Glück bei der Sattelsuche. Ich habe auch eine kleine Odyssee hinter mir. Es ist wirklich schwierig einen passenden Sattel für so kurze Rücken zu finden....
Ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd.
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charona
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Beitrag von charona »

@Juniperus: ein wirklich hübsche Stute hast Du.

Wenn Du was mit Working Equitation suchst und Borken nicht zu weit für Dich ist, dann solltest Du mal Googlen auf "Ronald Heiss" auch bekannt als der Feuerreiter ;-) Ronald Heiss ist aktuell der WE Trainer in den Niederlanden und ich habe schon mehrere Kurse von ihm besucht. Bis dato nur als Zuschauer, aber wenn mein Röschen wieder richtig ok und im Training ist, dann werd' ich mich auch anmelden (nicht, dass das was heissen muss, hihi)
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Huhu :jump1: JUNIPERUS ! winktwild !!!
bubi9191
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Beitrag von bubi9191 »

Ich hab auch ein paar Bilder zu zeigen - unterm Sattel folgt noch :)

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marquisa
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Beitrag von marquisa »

und noch mal einige Fotos zur Entwicklung,zwischen ihnen liegt ziemlich genau ein Jahr.Das erste,leider sehr dunkle Foto entstand quasi in der erweiterten Anreitphase: Freak trabt in seinem Wohlfühltempo,der Zügel gibt ihm einen Rahmen,innerhalb dessen er sich orientieren und ausrichten kann.Der gewählte Rahmen gewährleistet,dass er die Chance hat,eine Art Balance zu entwickeln.Dieser Rahmen kann je nach Pferd unterschiedlich ausfallen,jedoch reiten wir nie über einen längeren Zeitpunkt einfach an der Schnalle.So gut wie alle jungen Pferde sind ja erst mal vorhandlastig und für meinen Geschmack bringt das langfritige an der Schnalle reiten eher mehr Disbalance,als dass sich die Pferde selbst in ein Gleichgewicht finden.

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Man erkennt gut,die Gelenke werden noch nicht gut gebeugt,das Ganze schaut noch sehr unspektakulär und drömelig aus.
Meine Herren,wenn ich heute das kleine Popöchen so sehe,das war echt noch ein richtiges Hühnchen mit seinen gerade vier Jahren :lol:

hier mal zwei aktuelle Fotos von Freak,er wird Mitte Mai fünf Jahre alt.

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