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Verfasst: Mo, 27. Jan 2014 15:44
von C.Dingens
geolina hat geschrieben:
was die hds reiter so annervt ist, dass oft von der reinen lehre gesprochen und man einfach zuviele vertreter der reinen lehre sieht, die auch schlecht reiten, aber sich meilenweit überlegen fühlen. als gäbe es gute fehler und schlechte fehler. *augenroll*
Danke für diesen Absatz!

Verfasst: Mo, 27. Jan 2014 15:47
von Paula
Rapunzel du hast erzaehlt dein Spanier geht im leichten hds an der Longe am besten.Du hast dazu ein Bild eingestellt.Longe mit Ausbinder: exact so kurz gestellt dass er hds gehen muss .Das nenn ich in einer Position einrasten , das nenn ich dauerhaft Und das gefaellt mir nicht.Das nenn ich Hergabe děs Génicks erzwingen wollen Und Hals rund machen .Já padruga ich reite auf biomechanischen Prinzpien , die Natur gibt vor dass auch leichtes hds immer mit falscher Anspannung zu tun hat auch Wenn auf das ungeschulte Ange noch so locker wirkt .
Já das kann passieren, tut es auch mir , aběr ich suché nach den Ursachen Und finde es zu keinem Zeitpunkt richtig oder noetig .

Verfasst: Mo, 27. Jan 2014 15:49
von geolina
und was wenn es auf ein geschultes auge auch noch locker wirkt?

*leichtironische,dennocherstgemeintefrage*

alex

Verfasst: Mo, 27. Jan 2014 15:52
von Motte
Paula hat geschrieben:.Já padruga ich reite auf biomechanischen Prinzpien , ...
Siehst du, Paula, DA liegt der Unterschied.

Ich für meinen Teil reite auf Pferden.

Verfasst: Mo, 27. Jan 2014 15:53
von grisu
Paula hat geschrieben:Und das gefaellt mir nicht.Das nen ich Hergabe děs Génius erzwingen ellen Und Hals rund machen .Já padruga ich reite auf biomechanischen Prinzipen ...
Mensch, das ist ja fast schon poetisch!
Die Hergabe des Genius (in unsere schnelllebigen Zeit) und die erzwungenen ellen(langen) Halsrunden ...

Sorry, Paula (und bitte nicht wieder Ahnungen kriegen), aber ich wollte gerade schreiben, dass ich es gerade echt konstruktiv hier finde, und da kommst du mit deinem dadaistisch anmutenden Beitrag. Wenns nicht so traurig wäre, könnte man fast lachen

Achja und dann die biomechanische Prinzipienreiterei :wink:

Also ich bin ja altmodisch, ich reite nur auf Pferden. Auf Prinzipien reiten ist allerdings auch nett, da muss man nicht aus dem Haus ...

Verfasst: Mo, 27. Jan 2014 15:54
von Paula
já das Ist der Unterschied ! Die Theorie muss immer vorausgehen sonst kommt man nie an.

Verfasst: Mo, 27. Jan 2014 15:57
von Motte
Und ich muss mir jetzt mal einen Spruch klauen, den ich mal gelesen habe:

"In der Theorie ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis meist kleiner als in der Praxis."

8)

Verfasst: Mo, 27. Jan 2014 15:59
von Cubano
Dummerweise kommt man aber allein mit der Theorie nirgendwo hin – höchstens zum Punkt der Zwanglosigkeit. Damit bildet man aber kein Pferd aus. Ich werde überhaupt in den berühmten tausend kalten Wintern nicht begreifen, wie einerseits lauthals getönt werden kann, dass Pferde doch Individuen seien, die eben auch individuell ausgebildet werden müssen, andererseits sich die Pferdeausbildung rein an starren Formalien orientiert.

Verfasst: Mo, 27. Jan 2014 16:06
von padruga
Já padruga ich reite auf biomechanischen Prinzpien , die Natur gibt vor dass auch leichtes ods immer mit falscher Anspannung zu tun hat
Paula, ich habe mich in der Theorie mit der Biomechanik schon zu Zeiten befasst, da gab es hier weder einen Heuschmann noch groß deutsche Literatur darüber. Also, auch MEIN Bedürfnis ist danach zu reiten. Ich stimme mit dir überein, dass hds OFT mit Anspannung zu tun hat (nicht immer, kann auch das Gegenteil, z.B. bei Erschöpfung sein). Aber in der Natur sehe ich bei fast allen iberischen Hengsten im Imponiergehabe dieses (nach oben orientierte) Einkringeln. Bei gigantischer Aufwärtsbewegung und Versammlung. Natürlich ist der Rücken da angespannt, aber wo ist da die Grenze. Schau ich mir die Stierkampfpferde guter portugiesischer Ausbilder an, sind die wendig und reaktionsschnell wie sonst noch was, aber die Rücken.. die schwingen beileibe nicht so wie wir das "nach der biomechanischen Vorstellung" gerne sehen würden... die sind ziemlich fest. Dennoch ist das schon sehr feines Reiten. Ich denke es gibt nicht "die" Form. Auch die Biomechanik ist in ihrer Theorie begrenzt. Ich kenne z.B. Pferde, die sind sowas von verbaut und strotzen jeglicher Theorie von einem gut gebauten Reitpferd, aber wenn die sich in Bewegung setzen, fallen dir alle Augen aus vor begeistertem Staunen. Theorie ist nicht alles, überlege dir wieviel Muskeln ein Pferd hat. Ein paar wenige davon in der falschen Anspannung und schon ist alles anders...

Verfasst: Mo, 27. Jan 2014 16:10
von marquisa
Vielen Dank an alle Praktiker,die sich hier zu Wort melden und an Rapunzel für die schönen Fotos!

Klasse,dass sich doch noch jemand erbarmt,aus seinem Reitalltag zu berichten und dies per Bildmaterial zu untermalen.
Ein wunderschönes Pferd,dem man das "Gerittensein" ansieht.

Bei solchen Bildern ist es doch wohl mehr als müßig,nach Marginalien ala "ich hab da was gesehen......." zu suchen?!
Interessant in diesem Sinne,dass sich Reitweisen unabhängig hier "reitende" User einbringen,die Dogmatik außen vor lassen,eben weil sie aus einem Erfahrungspool schöpfen können.

Andersherum erschleicht sich mir die Vermutung,dass der Blick umso getunnelter ist,je weniger eigene Ausbildungserfahrung vorliegt.
Es ist einfach wie es ist: Wenn man es selbst noch nicht gefühlt hat,wird man es nicht nachvollziehen können.

Verfasst: Mo, 27. Jan 2014 16:12
von Paula
Ich bin jahre lang ohně nennenswertes Verstaendnis ueber Theorie geschweige denn denn.biomechanische Zusammenhaenge geritten .Es hat viele Jahre gedauert in deněn ich mích taeglich mit Theorie Und Reiten Und Unterricht auseinandergesetzt habe bis ich Theorie in der Praxis umsetzten konnte .Zusammenhaenge verstehen usw.
Auf velen versch. Pferden Konnte ich das lernen u. ueberpruefen .
Já es Ist ein lange Weg aber er lohnt sich .
Von daher kenne ich den Unterschied sehr genau.

Verfasst: Mo, 27. Jan 2014 16:20
von padruga
Das streite ich dir nicht ab, ich habe auch keine mehrere 100 Pferde geritten. Nur verschwindend wenig. Aber die Theorie macht dennoch häufig blind. Ein nettes Beispiel: Ich habe eine Zeitlang ein recht schiefes Pferd geritten, zusammen mit noch einer anderen Person. Beide arbeiteten wir an der Schife des Pferdes. Dann stellte sich plötzlich heraus, dass wir beide mit vollkommen unterschidlichen Schwierigkeiten zu tun hatten. beim einen gab es Probleme beim Angaloppieren rechts, beim anderen überhaupt nicht. Der widerum hatte mit ganz anderen Dingen zu tun. Die Lösung? WIR. Ein Linkshänder und ein Rechtshänder. Die Schiefe des Pferdes war vorhanden, aber mit unserer eigenen Schiefe als Mensch kamen dabei völlig andere Schwerpunkte und Probleme auf.
Ich möchte nicht wissen, an wieviel Problemen und Schiefen wir an unseren Pferden arbeiten, die unsere eigenen sind.

Verfasst: Mo, 27. Jan 2014 16:26
von Kiruna Karmina
esge hat geschrieben:Da ich zwischendurch lieber 3 Pferde gearbeitet habe als zu schreiben, musste ich die letzten 3 Seiten jetzt erstmal überfliegen. Und habe gesehen, dass S+P mir zuvor gekommen ist. Beim Reiten der Quarterstute (tiefer, brettartiger Hals, leicht überbaut, miserable Hinterhand, wenig Arbeitsmoral - so viel zu maulfrei's Ansicht, wir hätten alle keine Problempferde zu reiten...) kam mir nämlich auch die Idee, dass hdS nicht gleich hdS ist.
Hohes Genick und hdS - eigentlich immer zu geschlossener Winkel zwischen Kopf und Hals
Genick auf Widerristhöhe und hdS - kann zu geschlossener Genickwinkel sein oder auch nicht
Genick tiefer als Widerrist und hdS- ist meistens im Genickwinkel gar nicht mal zu eng, sondern einfach abgerollt. (Rollkur außen vor gelassen)

Besagte Quarterine braucht immer eine Lösungsphase mit (zu) tiefem Genick, wobei sie gelegentlich auch hdS kommt. Ist mir dann wurscht. Fängt der rücken an zu schwingen, hohle ich sie mit dem Genick höher und damit ist sie dann auch an oder vor der Senkrechten.

Warum übrigens eigentlich diese Versteifung auf immer denselben Fehler? Auch ein Genick kann zu tief oder zu hoch sein, das Pferd kann zu gebogen oder zu steif (gemacht) sein, über Tempo, unter Tempo, Seitengänge zu weit abgestellt - all das sind, klassisch gesehen, Fehler. Aber all das KANN man ggf als Arbeitsmittel einsetzen. Aber irgendwie scheint das niemanden zu interessieren. Hauptsache, man kann das Geodreieck anlegen?
So, schnell was essen, dann warten die nächsten Pferdchen.
Danke Esge für dieses Beispiel!

Verfasst: Mo, 27. Jan 2014 16:36
von *Krisi*
padruga hat geschrieben: ... Ich möchte nicht wissen, an wieviel Problemen und Schiefen wir an unseren Pferden arbeiten, die unsere eigenen sind.
Aus eigener Erfahrung kann ich da nur zu 100% zustimmen.

Verfasst: Mo, 27. Jan 2014 16:37
von Motte
Paula hat geschrieben:Ich bin 25 jahre lang ohně nennenswertes Verstaendnis ueber Theorie geschweige denn denn.biomechanische Zusammenhaenge geritten
Aber jetzt mal ganz platt gefragt:
biomechanische Zusammenhänge hat es doch früher auch gegeben.
Theorie hat es auch gegeben.
Spätestens beim Reitabzeichen muss man sich mit Theorie beschäftigen, also sozusagen da zumindest formell.
Wie kann man 25 Jahre ohne biomechanische Zusammenhänge reiten??
Wie stelle ich mir das vor?