Hand ohne Bein-Bein ohne Hand-mal doof nachgefragt...

Rund um die klassische Reitkunst

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Janina
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Beitrag von Janina »

Steed:
Exakt: Von gleichzeitig steht da gar nichts.
Einer der Gründe, warum durchaus auch FN-orientierte Reiter "klassisch" reiten/ausbilden können :wink:
(kleines Beispiel zwischendurch: Frau Stückelberger betonte bei einem Demounterricht, den sie letztes Jahr in Alsfeld gab, mehrmals, dass die meisten Reiter viel zu viel treiben.)
Fakt ist aber auch, dass es oftmals eben doch als "gleichzeitig" interpretiert u. gelehrt wird :?

@Amitola:
"Richtig" u. "Falsch" ist immer ein bisschen schwierig beim Reiten genau festzulegen :P
Die "gängigste" Version in der Volte ist die, dass man innen treibt, weil das innere HB das ist, was Gewicht aufnehmen soll u. hierfür zum vermehrten Untertreten angeregt werden soll. Um nun durch den treibenden Einsatz des inneren Schenkels nicht die HH des Pferdes nach außen zu treiben (wodurch eine korrekte Gewichtaufnahme auch nicht mehr gegeben wäre), legt man den äußeren Schenkel verwahrend zurück (tendiert das Pferd wirkl. zum Ausweichen, kann es auch nötig sein, außen zu treiben).

@Kosi: Ich mache mal einen Thread auf u. schaue, was ich mit den Beiträgen machen kann (notfalls zitiere ich sie) :)
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amara
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Beitrag von amara »

amitola: Meine FN RLs haben wohl immer gesagt, innen schön feste treiben, sonst biegt sich das Pferdi nicht... Und dann bitte gleich außen die HH kontrollieren (also irgendwie auch bisschen treiben, nur nicht so feste wie innen :roll: ), weil sonst fällt die Hinterhand aus.


Allerdings reite ich schon geraume Zeit anders. Trotzdem - unbewusst bin ich gerne innen immer zu viel dran mit dem Bein!!
:roll:
Amitola
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Beitrag von Amitola »

amara hat geschrieben:
Allerdings reite ich schon geraume Zeit anders.
:roll:
Und darf ich fragen, wie sich das anders reiten gestaltet? Nur mit Becken? nur außen treiben? :?:

Bin da ja irgendwie auch nicht so bewandert und freu mich über viele ansätze und erklärungen =)
Lg Sarah
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Janina
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Beitrag von Janina »

Miri
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Was passiert wirklich beim "Gegen den Zügel treiben&quo

Beitrag von Miri »

@Janina: Hab's jetzt mal hier rein kopiert, dann kannst du den andern Threat löschen :wink:

Hallo,
oft schnappe ich so Kommentare auf wie "treib das Pferd mehr gegen die Hand". Das ganze im Tölt (ich reite auf einem Isländerhof). Ich kann aber dem Gedankengang nicht so ganz folgen, wenn ich hier Sachen lese wie "Bein ohne Hand, Hand ohne Bein" etc.
Mir wurde als Erklärung für das "gegen den Zügel treiben" gesagt, dass das Pferd damit verkürzt wird und mehr mit der Hinterhand untertritt und dass wäre für den Tölt sowieso das A und O Ich kann mir das nicht so ganz vorstellen, dass das ideal ist.

Was passiert (anatomisch) im Pferd, wenn man sowas macht? Landet es auf der Vorhand? Versammelt es sich tatsächlich oder was? Ich frage deshalb, weil ich, wenn mich je einer drauf anspricht, warum ich das nicht mache, eine gescheite, gut begründete Antwort parat habe
Super wären auch Fotos von Skeletten etc. wo das ganze veranschaulicht wird, damit ich's besser verstehe

Vielen Dank, Miri
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amara
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Beitrag von amara »

amitola: ernsthaft - eben Hand ohne Beine, und Beine ohne Hand... halt. Auch in der Volte. 8)
Jetzt das PKsche System in einem Thread aufrollen zu wollen ist einfach utopisch. Zumal der Mann 2 ganze Bücher vollgekritzelt hat und im Unterricht noch viiiiiel mehr weitergibt wie da drin steht.

Grob gesagt: Solange ich nichts von der Hinterhand möchte, benutze ich meine Beine nicht. Nur falls ich was von ihr möchte, benutze ich die Beine... und genau so reite ich jetzt meine Volten. Also, versuche es.... sagen wir so. :roll:
Steedrider
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Beitrag von Steedrider »

Ist das denn nur bei PK so, oder reiten alle Klassiker nach dieser Methode? :?:
Müssen Sie denn aller Welt zeigen, dass sie nicht reiten können?
Amitola
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Beitrag von Amitola »

@ amara: Danke =)
Ich habe zwar die " Reitkunst" von PK, sonst aber eher BB
also eventuell hab ich da was überlesen und nicht verstanden!
Jedenfalls DANKE! :!:
Glg
Sarah
Lg Sarah
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Kosmonova
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Beitrag von Kosmonova »

Steed, gute Frage. Vielleicht machen es einige nicht so Puplik wie z. B. Mons. Karl (also die Franzosenreiter :D) aber ich denke viele reiten nicht gegen eine "gegenhaltende" Hand (wohl aber mit KONTAKT!) und Dauertreiben (auch mit Kreuzdruck). Eher Impulsartig abgestimmt. Die klass. Ausbilder möchten ja eine gewissen Leichtheit in der Reiterei verkörpern, reiten auch oft andere Pferdetypen :wink: Ich denke bei einem Pferd das eben kein so extremes Vorwärts und nen Mordhals hat vergisst du ganz schnell es GEGEN die Hand zu treiben und zu hoffen das es nachgibt :D Und um dann eine Piaffe einzuleiten "noch mehr" zu treiben klappt dann auch nicht mehr... Der heutige WB-Typ wurde wohl auf diese Richlinien gezüchtet glaube ich :D

Aber Susanne & Co. reiten bei Herrn Hinrichs. Die wissen sicher darüber mehr. Er ist ja kein "Franzkopp" :D


Miri, hast du schon ein paar Antworten gefunden?

Guck mal hier: http://www.klassikreiten.de/viewtopic.p ... om&start=0
Es grüßt Nadine

*******************
so schwer wie die freiheit, so leicht ist der zaum der sie hält... (frei nach and one - krieger)
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glovedrider
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Beitrag von glovedrider »

Janina:
Die "gängigste" Version in der Volte ist die, dass man innen treibt, weil das innere HB das ist, was Gewicht aufnehmen soll u. hierfür zum vermehrten Untertreten angeregt werden soll. Um nun durch den treibenden Einsatz des inneren Schenkels nicht die HH des Pferdes nach außen zu treiben (wodurch eine korrekte Gewichtaufnahme auch nicht mehr gegeben wäre), legt man den äußeren Schenkel verwahrend zurück (tendiert das Pferd wirkl. zum Ausweichen, kann es auch nötig sein, außen zu treiben).

Der verwahrende Schenkel ist auch der Denkfehler der meisten Reiter.
1.) Kann daruf nur ein Pferd reagieren, daß im travers ausgebildet ist.
2. Zurücklegen alleinnützt nix, man muß das äußere Hinterbein felißig halten,dann fällt kaum ein Pferd hinten aus.
3. Viele Pferde fallen mit der Schulter aus. In der verwahrenden Position ,
kann das aber nicht verhindert werden.
4. Empfindliche Pferde werdendurch den verwahrenden Schenkel gereizt, fühlen sich gestört.
5. Oft wird dabei auch die HH hereingedrückt.
6. Darum auf dem Zirkel reiten nicht zentrifugieren : In Richtung auf die Zirkelpunkte vermehrt mit inneren Hilfen reiten, von Zirkelpunkten weg vermehrt mit äußern Hilfen. Bewußtdie Schulter herumdrücken. Sonst bekommt man nie Kontrolleüber die Schulter.
7. Zirkel werden durch die dogamtische, gedankenlose Anwendung des äußerenschenksl meist bescheiden geritten.
8. Die in den Rl gezeigte Position is t zu weit zuurück.
Taugt nur für Reitabzeichabnahmen, in älternRL FN war die Position noch weiter vorn angegebe. Knapp hinter dem Gurt..
An die Islandpferdreiterin:
BeimIsländer gehts nicht um Versammlung , da gehts um Aufrichtung.
Die Isi Trainer verwechsln diese Begriffe. Aufgerichtet nicht beigezäumt, HH hinten heraus : Das nacken-Rückenband hängt durch. Die Rückenmuskulatur muß zum Tragendes Reiters eingestzt werden, nicht für die Fortgewegung.
lg


a
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kiki
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Beitrag von kiki »

Also ich habe ja nach BB gelernt.
Da wird der innere Schenkel verwahrend ans Pferd angelegt, dadurch wird das innere Hinterbein zum Untertreten aufgefordert, als Hilfe wird am inneren Zügel ein leichtes Arret gegeben um eine leichte Innenstellung des Kopfes zu erreichen, wenn das Pferd folgt sofort nachgeben, ein gut ausgebildetes Pferd geht so auch schon nur beim anlegen des inneren Beines, da das Ziel ja mal die blanke Kandare ist, wo dann der Zügel zum größten teil durchhängt.

Eine Volte reite ich mit innerem verwahrendem Bein ( HH innen Untertreten ), dann drehe ich den Oberkörper in die gewollte Bewegungsrichtung, dadurch verändert sich automatisch mein sitz im Becken ( ohne zu verkrampfen, wenn ich es aktiv im Sitz machen würde, so wie Susanne geschrieben hat ) und auch der äußere Zügel wird leicht an den Pferdehals gelegt, weiter muß ich aber auf den inneren Zügel achten mit leichten Arrets innen Stellung erhalten ( damit innere Schulter nicht reinfällt ).
Diese Hilfen habe ich meinem kleinen im Anfang der Ausbildung gegeben, das unter umständen bei gut ausgebildeten Pferden bestimmte Hilfen wegfallen kann sein, aber so weit sind wir noch nicht. Da kann vielleicht Susanne mehr zu sagen. :D
Das Bein zum treiben wird eigentlich ( am Anfang der Ausbildung zur Hilfe ) gar nicht angewandt, das kommt aus dem Sitz.
Und Zügel zum Anhalten auch nicht, kommt auch aus dem Sitz.
Mit Becken und Bein kontrolliere ich die HH, mit Oberkörper und Zügeln die VH.

So habe ich es gelernt, wohlgemerkt nach BB, nicht von BB. :wink:
Korrekturen bzw. Ergänzungen gerne von den Spezis hier im Forum, Susanne, Jen, Ines etc
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KIKI

Beitrag von glovedrider »

klingt etwas widersprüchlich:
Reagiert mein Pferd auf den verwahrenden Schenkel mit Versammlung wie soll das dann mit einem male vortretend wriken?

An der Ausführbarkeit des gebogenen Sitzes habe ichmeine Zweifel. Einige Menschenkönnen das. Ich bekomme nicht mal am Boden die innere Hüfte
vor und die äußere Schulter vor toll wenn das einer kann und dann auch nochlosgelassen schwingend sitzen kann, prima.
Bevor das jemand das auf dem Pferd probiert soll ers erstmal am boden probieren.

Die meisten Reiter die die äußere Schulter bewußt vornehmen, schieben den inneren Gesäßknochen zurück und stztendamit einen Teufelskreis sich gegenseitig aufhebender Hilfen in Gang. Darum sieht man ja sehr selten auf Gewichtshilfen gerittene Pferde.

Keine der Hilfend arf den Beginn ihrer Wirkung überdauern.

Drum gelegentlich ohne Zügel reiten, dann sieht man ob das Pferd korrekt geritten ist.
lg
Zuletzt geändert von glovedrider am Di, 26. Feb 2008 08:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Susanne
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Beitrag von Susanne »

@ Glovedrider: Dank der beweglichen Wirbelsäule kann ich doch meine Schultern in die andere Richtung wie mein Becken bewegen. Sonst wäre z.B. Tanzen, ja sogar laufen schwierig. Das Problem beim Reiten entsteht meiner Meinung nach dann, wenn ich zuviel Spannung im Körper aufbaue, nicht mehr tief in den Bauch atme und eben zuviel Druck mache.

Was meisnt Du mit Vs? :kopfkratz:
Liebe Grüße
Susanne
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"Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind."
Albert Camus
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Beitrag von glovedrider »

VS-Versammlung.
Ichs chließe nicht aus , daß es machbar ist. Aber die Masse schaft es nicht.
geht ein Pfed alles ohne Zügel , dann kann das reiten nicht so verkehrt sein.
Das ist de Prüfstein.
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kiki
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Re: KIKI

Beitrag von kiki »

@glovedrider Meinst du mich?
glovedrider hat geschrieben: Drum gelegentlich ohne Zügel reiten, dann sieht man ob das Pferd korrekt geritten ist.
lg
Also ich kann noch nicht sehr gut reiten, aber für mich und meine Pferde kann ich, und mache es auch gelegentlich, ohne Zügel ( nur mit dem Sitz ) Schlangenlinien durch Pylone, Zirkel und Volten ( etwas größere ) reiten.
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