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Verfasst: Do, 10. Apr 2008 21:16
von esge
Glovedrider, ich glaube nicht, dass es auf einen bestimmten Pferdetyp ankommt. Mein Rl reitet das zur Zeit mit einer überempfindlichen Trakehnerstute, einer ultralangen hess. WB-Stute, einer überbauten haflingerstute und einer bretthalsigen Quarterstute. Plus drei Lusitanos, die völlig verschieden Gebäude mitbringen.
Video kann ich dir nicht bieten - aber wir liegen nur 15 min von der A 3 Frankfurt-Köln entfernt. :wink:

Verfasst: So, 13. Apr 2008 08:11
von glovedrider
hier etwas zur Theorie:
http://youtube.com/watch?v=8_SAysfv6pY

und da ist, glaube ich , die Praxis dargestellt:

http://youtube.com/watch?v=aUWmGvKYoL4

Bitte nicht nur den Anfang der Videos schauen

2) Legs in the air contribute to instability, so their position ahead, behind or under the horse requires energy and balance to accomplish. The suspended walk maximizes the fore and hind limb air position while the diagonal pair is in mid stance, requiring substantial muscular effort plus neurological skill to balance.

In the walks besides free walk, diagonal swing legs (here right fore and left hind) are kept closer and closer to the body as the walk becomes collected. A horse needs a reasonable diagonal base of support for the marching quality of this walk, which has a slightly slower tempo (and thus a slightly longer time) on just two legs. In addition, the diagonal pair of the collected walk reach mid stance at about the same time, making this moment ideal for a transition to piaffe (if the tempo is near 53 strides per minute). If these conditions are present, "the piaffe is contained in the walk."

If you wonder about the practical physics of standing on half your legs, try walking in a slow tempo with longer or shorter steps: even a slightly slower tempo makes slow walking with a markedly flexed swing leg (which has mass in motion) considerably more work to control and balance.

gefunden auf:
http://nicholnl.wcp.muohio.edu/DingosBr ... Walk4.html

Verfasst: So, 13. Apr 2008 10:09
von Josatianma
@glovedrider: Ich habe das ganze Video geschaut und frage mich trotzdem, was du uns genau zeigen wolltest? Könntest du die Stelle, die du meinst, bitte mit der Zeitzahl angeben?

Verfasst: So, 13. Apr 2008 10:22
von ~pony~
In 0.51 - 0.53 sieht man diagonalisierten Schritt. Sorry, weiter hab ich nicht angesehen. Ich hoffe, es war die Sequenz, die gemeint war.

Verfasst: So, 13. Apr 2008 10:37
von ottilie
:?:

Also für mich ist das - wenn überhaupt - Zufall mit der andiagonalisierten Beinbewegung, aber kein diagonalisierter Schritt.

Ich sehe ein verspanntes Pferd, das traverartig geritten wird, und das seinen Schritt spannig immer mehr und mehr verkürzt und mit den Hinterbeinen fast schon trippelt, und bevor es zu zappeln anfängt, wird es wieder etwas mehr herausgelassen.
Und ich glaube übrigens auch nicht, daß das Schweifschlagen von Fliegen kommt, denn der Braune, der anschliessend in der Halle geritten wird, hat die gleichen Symptome...

Nach meinem Dafürhalten hat der diagonalisierte Schritt überhaupt nichts mit Verspannung zu tun - das Pferd braucht positive Spannung und ein Mittreten der Hinterhand. Aber das was man gesehen hat?

Die Zeitangabe von Pony - vorne und hinten plus etwas mehr Zeit - ist übrigens die einzige Zeit, wo überhaupt Schritt geritten wird auf dem Video. Die Maßgabe, sich alles anzuschauen, kann sich somit eigentlich nur auf den 1. Film (die Theorie) beziehen - die habe ich mir allerdings gespart.

Mit der Praxis stimme ich jedenfalls überhaupt nicht überein.
Grüsse von
ottilie

Verfasst: So, 13. Apr 2008 12:01
von Big Mama
Wir haben die piaffartigen Tritte- als mehr würd ich es mal nicht bezeichnen- auch über einen verlangsamten Schritt erarbeitet. Und der fühlt sich kurz bevor mein Pferd sich senkt anderst an. Vielleicht diagonalisiert? Muß ich mal genau hinfühlen, bisher ging es mir da immer um was anderes, aber mein Dicker schenkt mir immer so viel das es schon sein kann das wir unwissentlich so reiten. Interresanter Gedanke.
Grüßle Big Mama
Könnte es sein das ein extrem verlangsamter Schritt einem Pferd so viel Balace abverlangt das es lieber diagonalisiert weil das dann einfacher ist?

Verfasst: So, 13. Apr 2008 13:43
von esge
Ich würde auch eher darauf achten, dass sich das Pferd in diesem sehr langsamen Schritt völlig ausbalanciert anfühlt. Es muss sich komplett selbst tragen, darf keinen deut mehr über das Tempo diskutieren aber gleichzeitig die volle energie behalten, obwohl es sich in Zeitlupe bewegt. Wenn es diese Balance erreicht, dann ist der Schritt als Vorbereitung zur Piaffe und in jeder Hinsicht als langsame Version der versammelten arbeit, wertvoll. Ob das nun per definitionem diagonalisiert, wie stark oder nicht, ist mir letztlich schnurz, ehrlich gesagt. Im Übergang zur Piaffe wird es in jedem Fall diagonal.
Entscheidend ist das Gefühl völliger Balance. Es ist dann quasi mit Augenbrauenzucken möglich, das Pferd sowohl nach vorn als auch nach hinten zu bewegen - ein winziges Verlagern des Oberkörpers reicht dafür aus. Das Pferd ist wie ein Ball unter einem, den man mit einem winzigen Schubs in alle Richtungen bewegen kann. Aus diesem Schritt heraus ist alls möglich: Angaloppieren rechts oder links, Piaffe, Drehung in alle Richtungen, Passage, Rückwärtsrichten, stehen bleiben.... einfach alles. Balance und Energie sind für alles bereit.

Verfasst: Di, 15. Apr 2008 08:52
von glovedrider
Josatianma hat geschrieben:@glovedrider: Ich habe das ganze Video geschaut und frage mich trotzdem, was du uns genau zeigen wolltest? Könntest du die Stelle, die du meinst, bitte mit der Zeitzahl angeben?
Für mich sieht das aus, als ob die Reiterin den Schritt diagonalisieren wolle.

Verfasst: Di, 15. Apr 2008 09:03
von Josatianma
@glovedrider: Wenn ich mir esge's Beschreibung durchlese, passt das aber überhaupt nicht zu dem Video. Für mich ist das ein etwas hektisches Gezappel ohne jegliche Ruhe. Da habe ich aber live schon was ganz anderes gesehen!

Verfasst: Di, 15. Apr 2008 15:55
von Anchy
Zur besseren Verständlichkeit

Jean Claude Racinet "Feines Reiten" S. 261

"Wenn der Zeitabstand zwischen dem Moment des Auffußens der beiden Gliedmaßen eines diagonalen Beinpaares kürzer und kürzer wird, dann diagonalisiert sich der Schritt. Im umgekehrten Fall lateralisiert sich der Schritt( er nähert sich dem Passgang) Man kann das Phänomen schematisch folgendermaßen darstellen:"

diagonalisierter Schritt

RH..................RV.................LH.................LV
lang kurz lang

lateralisierter Schritt


RH.................RV..................LH..................LV
kurz lang kurz


"An für sich entwickelt sich der Schritt mit zunehmender Verlangsamung mehr und mehr zur Diagonalisierung hin ( Piaffearbeit) zbd lateralisiert sich mit steigenden Tempo immer stärker."

"Aber man kann zu dem selben Resultat auch kommen, ohne die Geschwindigkeit zu verändern. Begleitet man das Abfussen der Vorderbeine mit der jeweils gleichseitigen Hand, so bringt man eine Lateralisierung hervor. Durch gegenseitiges Begleiten erzeugt man die Diagonalisierung. Dass diese Vorgehensweise wenn sie korrekt ausgeführt wird, tatsächlich funktikoniert, das beweist die Erfahrung ganz eindeutig."

S.262

"Wirkt hingegen der linke Zügel im Moment des Auffussens des rechten Vorderbeines ein, dann bleibt das Gewicht auf dem Beinpaar der rechten Körperhälfte,verteilt sich gemächlich und dies begünstigt eine Verzögerung des Abstellens des linken Vorderbeines. Der Zeitabstand zwischen den Momenten des Auffussens der Gliedmassen des gleichseitigen Beinpaares wird also kürzer und folglich kommt es zur Diagonalisierung".

Zar sehr akademisch aber höchst interessant

Anchy

Verfasst: Di, 15. Apr 2008 20:04
von esge
Ich glaube, ich muss doch mal jemanden eine Kamera bei uns draufhalten lassen. Wenn das genauso schaurig aussieht wie bei dem tube-Video....

Aber heute Abend hab ich nochmal bei einem "meiner" Haflinger draufgeschaut. Der Schritt verschiebt sich zwar im Gangbild gen Diagonale, aber es bleibt ein Viertakt - solange, bis man in die halben Tritte gen Piaffe (bei diesem Pferd noch nciht so weit) übergeht.
Ich bleibe also wohl lieber bei der Bezeichung Balancierschritt oder gezählter Schritt anstatt ihn "diagonalisierter" Schritt zu nennen. :roll:

Verfasst: Mi, 16. Apr 2008 08:15
von Meg
Huhu,

könnte das hier in die Richtung gehen??
http://www.youtube.com/watch?v=CUQKykopAso

Und mich würde interessieren, was esge und Jen von Joriks SpanischenmSchritt denken!
http://www.youtube.com/watch?v=KaBQbakPXow

DANKÖÖÖ!!
Meg

Verfasst: Mi, 16. Apr 2008 08:25
von Meg
Oder dies vielleicht?
http://www.youtube.com/watch?v=Tvj5oaCvT38&feature=user

EDIT: NEUES Video, hatte aus Versehen zweimal den spanischen reingestellt!!!

Verfasst: Mi, 16. Apr 2008 11:28
von esge
Das vorsichtige Hineindiagonalisieren bis hin zum piaffeartigen Treten fand ich sehr schön!
Ist aber schon fast über Schritt hinaus - nichtsdestotrotz finde ich es richtig gut. Das Pferd ist im Gegensatz zu dem Schimmel nicht verspannt, sondern in positiver Grundspannung, gut balanciert, sehr aufmerksam und aktiv und man sieht, wie er schön ins Schwingen kommt. All das war bei dem Schimmel nicht gegeben. Ich würde das so weitermachen.

Wie man auf diesem Reitplatz, sozusagen auf geschlossener Eisdecke überhaupt reiten kann, ist mir ja ein Rätsel und du hast meine volle bewunderung dafür.

Der spanische ist noch viel zu hektisch. Versuch noch mehr Polka zu machen und ihn zu langsamerem, getragenerem Arbeiten zu bringen. Ist aber nicht leicht bei so hochmotivierten Pferden.

Jorik ist jedenfalls zum Anbeißen süß!

Verfasst: Mi, 16. Apr 2008 15:11
von Big Mama
Meg, das sieht ja nur toll aus. Völlige Balance, nur schön zum ansehen.
Beim spanischen würde ich auch versuchen noch mehr Ruhe hineinzubringen, also ich meine ,das Vorderbein länger in der Schwebe halten. Was ist Dein Jorik den für eine Rasse?
Grüßle Big Mama