Jungpferdeausbild., ab wann anfangen mit Sporen, und wofür?
Moderatoren: Julia, ninischi, Janina
Fado, nachdem ich selber lange genug auf der Dominanz- Schiene war, kann ich das denke ich durchaus nachvollziehen. Ich habe nur erlebt, dass sich über diese Sache schwer diskutieren lässt, entweder man kann sich vorstellen, mit einem Pferd harmonisch zusammenzuarbeiten, ohne es zu dominieren, oder man kann es eben nicht. Das ist nichts, über das man gut diskutieren könnte, entweder man hat es so erlebt oder eben nicht.
Wollte dich nicht vor den Kopf stoßen, entschuldige.
Dass ich auch auf dem Pferd eine bestimmte Geisteshaltung ausstrahlen kann oder eben nicht, das ist wohl jedem klar. Das hat aber für mich nichts mit Körpersprache zu tun, aber vielleicht ist das auch nur ein Definitionsproblem.
Trotzdem ist das hier jetzt wohl zu weit weg vom Thema, also sollten wir entweder einen neuen Thread eröffnen (was m. E. aber nicht viel bringt) oder es eben dabei belassen, dass es unterschiedliche Herangehensweisen ans Pferd gibt.
Wollte dich nicht vor den Kopf stoßen, entschuldige.
Dass ich auch auf dem Pferd eine bestimmte Geisteshaltung ausstrahlen kann oder eben nicht, das ist wohl jedem klar. Das hat aber für mich nichts mit Körpersprache zu tun, aber vielleicht ist das auch nur ein Definitionsproblem.
Trotzdem ist das hier jetzt wohl zu weit weg vom Thema, also sollten wir entweder einen neuen Thread eröffnen (was m. E. aber nicht viel bringt) oder es eben dabei belassen, dass es unterschiedliche Herangehensweisen ans Pferd gibt.
ich bin der Meinung Dominanz und Harmonie widersprechen sich nicht, weder beim Jungpferd noch beim älteren.
Schnell bei wiki die genaue Definition betrachtet und zum Schluss gekommen:
Individuum A schränkt die Rechte und Freiheiten von Individuum B ein und gesteht sich selber diese Rechte und Freiheiten zu, was von B akzeptiert wird
und Gleichklang der Gedanken und Gefühle
sprich: beide sehen ein/sind der Meinung, dass es besser ist, wenn A der Chef ist.
Die Meinungsbildung dahingehend wird durch Rangkämpfe erlangt, aber auch diese können ja "Gleichklang der Gefühle" nämlich "schaun wir mal, wer der stärkere/geschicktere/klügere ist" beinhalten.
Schnell bei wiki die genaue Definition betrachtet und zum Schluss gekommen:
Individuum A schränkt die Rechte und Freiheiten von Individuum B ein und gesteht sich selber diese Rechte und Freiheiten zu, was von B akzeptiert wird
und Gleichklang der Gedanken und Gefühle
sprich: beide sehen ein/sind der Meinung, dass es besser ist, wenn A der Chef ist.
Die Meinungsbildung dahingehend wird durch Rangkämpfe erlangt, aber auch diese können ja "Gleichklang der Gefühle" nämlich "schaun wir mal, wer der stärkere/geschicktere/klügere ist" beinhalten.
Zuletzt geändert von LordFado am Fr, 23. Mai 2008 11:28, insgesamt 1-mal geändert.
Ich war Sporen immer skeptisch ggü., v.a. weil soviele Reiter sie aus Bequemlichkeit benutzen.
Mittlerweile habe ich mir welche zugelegt und bin zwei oder dreimal damit geritten. Ich fand es sehr effektiv. Wenn ich sie nicht brauche, stören sie mich nicht wie es z.B. mit einer Gerte der Fall ist. Ich kann dem Pferd nötigenfalls gut klarmachen, was ich mit meiner Schenkelhilfe meine. Normalerweise nehme ich aber keine.
Zu dem vorher gesagten:
1. Pferde reagieren auf Schenkelhilfen niemals aus Reflex. Es ist nicht natürlich, dass ein Pferd auf Schenkeldruck vorwärts läuft. Nehmt eine rossige Stute: Für die ist es im Gegenteil ganz natürlich, auf Schenkeldruck stehen zu bleiben, denn da, wo die Reiterschenkel liegen, liegen beim Deckakt die Beine des Hengstes.
Wie PK so schön geschrieben hat: Pferde haben an ihren Bäuchen keine Knöpfe, die man drücken muss, damit sie vorwärts gehen.
Schenkelgehorsam ist eine Konditionierung. Das Pferd muss die Bedeutung der Schenkelhilfe erst lernen. Wer das erste Mal auf einem rohen Pferd gesessen hat, weiß, dass das Pferd bei Schenkeldruck alles macht, nur nicht loslaufen. Im Gegenteil, die stehen wie angewurzelt.
2. Wenn ein Pferd keinen Respekt vor dem treibenden Schenkel hat, dann nehme ich doch um Himmelswillen keine Sporen, um dem Pferd WEH zutun. Sporen sollen überhaupt nicht weh tun, sondern nur leicht pieksen, etwas unangenehm sein und v.a. eine Muskelkontraktion nach sich ziehen. Aber doch keinen Schmerz!
Ein Pferd, das die Schenkel nicht respektiert, muss neu konditioniert werden. Leichter Schenkeldruck, wenn keine Reaktion Klapps mit der Gerte. Aber doch kein Sporenpieksen! Zumal man sich ja dann auch des Hilfsmittels Sporen für die Versammlung beraubt.
Kann ich nur den Kopf schütteln.
3. Ich finde, Jens Aussage ist super. Genauso möchte ich es auch.
Mittlerweile habe ich mir welche zugelegt und bin zwei oder dreimal damit geritten. Ich fand es sehr effektiv. Wenn ich sie nicht brauche, stören sie mich nicht wie es z.B. mit einer Gerte der Fall ist. Ich kann dem Pferd nötigenfalls gut klarmachen, was ich mit meiner Schenkelhilfe meine. Normalerweise nehme ich aber keine.
Zu dem vorher gesagten:
1. Pferde reagieren auf Schenkelhilfen niemals aus Reflex. Es ist nicht natürlich, dass ein Pferd auf Schenkeldruck vorwärts läuft. Nehmt eine rossige Stute: Für die ist es im Gegenteil ganz natürlich, auf Schenkeldruck stehen zu bleiben, denn da, wo die Reiterschenkel liegen, liegen beim Deckakt die Beine des Hengstes.
Wie PK so schön geschrieben hat: Pferde haben an ihren Bäuchen keine Knöpfe, die man drücken muss, damit sie vorwärts gehen.
Schenkelgehorsam ist eine Konditionierung. Das Pferd muss die Bedeutung der Schenkelhilfe erst lernen. Wer das erste Mal auf einem rohen Pferd gesessen hat, weiß, dass das Pferd bei Schenkeldruck alles macht, nur nicht loslaufen. Im Gegenteil, die stehen wie angewurzelt.
2. Wenn ein Pferd keinen Respekt vor dem treibenden Schenkel hat, dann nehme ich doch um Himmelswillen keine Sporen, um dem Pferd WEH zutun. Sporen sollen überhaupt nicht weh tun, sondern nur leicht pieksen, etwas unangenehm sein und v.a. eine Muskelkontraktion nach sich ziehen. Aber doch keinen Schmerz!
Ein Pferd, das die Schenkel nicht respektiert, muss neu konditioniert werden. Leichter Schenkeldruck, wenn keine Reaktion Klapps mit der Gerte. Aber doch kein Sporenpieksen! Zumal man sich ja dann auch des Hilfsmittels Sporen für die Versammlung beraubt.
Kann ich nur den Kopf schütteln.
3. Ich finde, Jens Aussage ist super. Genauso möchte ich es auch.
"Es gibt schon viel zu viele Pferde, die Gefangene sind. Wenn wir unser Pferd lieben, müssen wir [...] ihm so viel wie möglich von seiner Freiheit zurückgeben." Sylvia Loch
- Josatianma
- Admin
- Beiträge: 12317
- Registriert: Di, 19. Sep 2006 20:50
- Wohnort: Reichshof
Und somit kommen wir jetzt bitte auch wieder zum Ausgangsthema zurück: der Einsatz von Sporen in der Jungpferdeausbildung.
Liebe Grüße, Sabine
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
Ideale sind wie Sterne, man kann sie nicht erreichen, aber man kann sich an ihnen orientieren
"Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" Mahatma Gandhi
DOB sagt zum Thema Reflexzone und treibender Schenkel was anderes. Nicht nur er sagt: wenn dem Pferd etwas unangenehm ist, greift der Fluchtreflex. Ergo: unangenehmem Druck (oder pieksen) folgt die Flucht nach vorne.
Carmen: was, wenn das Pferd in 90% der Fälle die treibenden Hilfen super annimmt aber nach 30 Minuten beschließt, dass das jetzt genug Arbeit war? Dann ignoriert er sowohl den schenkel als auch die Gerte - und DANN (in genau dieser Reihenfolge!) wird erst mit dem Sporen die Schenkelhilfe verdeutlicht und anschließend ein "egal wie - aber du bewegst dich jetzt" mit allen mir zur verfügung stehenden Mitteln erwirkt - und dazu gehören sowohl überdeutliche Schenkel-als auch Gerten und Sporenhilfen.
Was machst du in so einem Fall? Absteigen und sagen "ok, 30 Minuten sind genug"? dann macht es das Pferd am nächsten Tag nach 20 und am dritten geht er nicht mehr aus der Box.
Carmen: was, wenn das Pferd in 90% der Fälle die treibenden Hilfen super annimmt aber nach 30 Minuten beschließt, dass das jetzt genug Arbeit war? Dann ignoriert er sowohl den schenkel als auch die Gerte - und DANN (in genau dieser Reihenfolge!) wird erst mit dem Sporen die Schenkelhilfe verdeutlicht und anschließend ein "egal wie - aber du bewegst dich jetzt" mit allen mir zur verfügung stehenden Mitteln erwirkt - und dazu gehören sowohl überdeutliche Schenkel-als auch Gerten und Sporenhilfen.
Was machst du in so einem Fall? Absteigen und sagen "ok, 30 Minuten sind genug"? dann macht es das Pferd am nächsten Tag nach 20 und am dritten geht er nicht mehr aus der Box.
Also ich möchte als Reaktion auf den Schenkel eigentlich keine FluchtLordFado hat geschrieben:DOB sagt zum Thema Reflexzone und treibender Schenkel was anderes. Nicht nur er sagt: wenn dem Pferd etwas unangenehm ist, greift der Fluchtreflex. Ergo: unangenehmem Druck (oder pieksen) folgt die Flucht nach vorne.

Jupp, klar, allerdings sollte man sich fragen, warum das Pferd hier die Gerte ignoriert!Carmen: was, wenn das Pferd in 90% der Fälle die treibenden Hilfen super annimmt aber nach 30 Minuten beschließt, dass das jetzt genug Arbeit war? Dann ignoriert er sowohl den schenkel als auch die Gerte - und DANN (in genau dieser Reihenfolge!) wird erst mit dem Sporen die Schenkelhilfe verdeutlicht und anschließend ein "egal wie - aber du bewegst dich jetzt" mit allen mir zur verfügung stehenden Mitteln erwirkt - und dazu gehören sowohl überdeutliche Schenkel-als auch Gerten und Sporenhilfen.
Durchsetzen, noch eine Runde flotten Trab dranhängen und Schluss machen. Ich sehe keinen Sinn darin weiter zu machen, wenn der Sprit leer ist, aber aufgehört wird, wenn ich das sage.Was machst du in so einem Fall? Absteigen und sagen "ok, 30 Minuten sind genug"? dann macht es das Pferd am nächsten Tag nach 20 und am dritten geht er nicht mehr aus der Box.
Das Pferd lehnt sich an den Reiter an. Wenn die Abstimmung zwischen Pferd und Reiter ideal ist, wird das Mittel der Anlehnung, der Zügel, fast entbehrlich.
Richard Hinrichs
Richard Hinrichs
Colloid: 100% acc.
Du möchstest schon eine Flucht - drückst es aber nicht so drastisch aus. du willst, dass deinPferd dem Schenkel weicht, esseidenn du reitest auf ne Art und weise, die ich noch nie gesehen und gehört habe. Streng genommen IST das Flucht. Wenn nicht, bitte erklären.
woran soll es liegen, dass er die gerte ignoriert? a)"zu dickes Fell" b) "zu wenig draufgeschlagen"? *übertreiben off*
WIE durchsetzen, wenn nicht durch "schmerz"? das konnte mir hier noch keiner sagen...
Dass ich dann natürlich aufhöre, wenn ichmich durchgesetzt habe und die batterie leer ist - kein thema. Wenn aber "nur" die Lust leer ist und die batterie noch zum Steigen/Bocken/ausschlagen reicht - keine Gnade.
Wär es meiner, würd ich ja glatt mal ne Stunde Probereiten für alle ungläubigen anbieten...
Du möchstest schon eine Flucht - drückst es aber nicht so drastisch aus. du willst, dass deinPferd dem Schenkel weicht, esseidenn du reitest auf ne Art und weise, die ich noch nie gesehen und gehört habe. Streng genommen IST das Flucht. Wenn nicht, bitte erklären.
woran soll es liegen, dass er die gerte ignoriert? a)"zu dickes Fell" b) "zu wenig draufgeschlagen"? *übertreiben off*
WIE durchsetzen, wenn nicht durch "schmerz"? das konnte mir hier noch keiner sagen...
Dass ich dann natürlich aufhöre, wenn ichmich durchgesetzt habe und die batterie leer ist - kein thema. Wenn aber "nur" die Lust leer ist und die batterie noch zum Steigen/Bocken/ausschlagen reicht - keine Gnade.
Wär es meiner, würd ich ja glatt mal ne Stunde Probereiten für alle ungläubigen anbieten...
Mich fragen warum das Pferd jetzt "keinen Bock" mehr hat? Weil ich vielleicht zuviel getan habe?LordFado hat geschrieben: Carmen: was, wenn das Pferd in 90% der Fälle die treibenden Hilfen super annimmt aber nach 30 Minuten beschließt, dass das jetzt genug Arbeit war? Dann ignoriert er sowohl den schenkel als auch die Gerte - und DANN (in genau dieser Reihenfolge!) wird erst mit dem Sporen die Schenkelhilfe verdeutlicht und anschließend ein "egal wie - aber du bewegst dich jetzt" mit allen mir zur verfügung stehenden Mitteln erwirkt - und dazu gehören sowohl überdeutliche Schenkel-als auch Gerten und Sporenhilfen.
Was machst du in so einem Fall? Absteigen und sagen "ok, 30 Minuten sind genug"? dann macht es das Pferd am nächsten Tag nach 20 und am dritten geht er nicht mehr aus der Box.
Also wenn meinem Pferd etwas unangenehm ist macht es alles andere als die Flucht ergreifen. Frag mal meinen Ex-Schmied, was ihm wiederfahren wäre, wenn man Pferd nicht am Strick gehangen hätte, als er versucht hat sie mit der Feile zu "erziehen". Ich hätte ihn von der Wand abkratzen können.
Naja, jedem das seine, ich brauche definitiv keine Sporen bei meinem Jungpferd. Wenn ich mich im Gelände darauf verlassen muss, habe ich irgendetwas falsch gemacht.
@ Lord Fado Ich kenne viele Pferde, die unter manchen Reitern schön laufen, trotz Sporen, Gerte und sonst was. Und warum? Weil sie Angst haben auch nur einen Schritt falsch zu machen und dann wieder Schmerzen zu spüren und nur deshalb!
So denn, von meiner Seite ist alles gesagt. Eine schönen Tag euch allen.
LG
Sheitana
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Sheitana
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- Alix_ludivine
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@LordFado: Obwohl offtopic eine Antwort: Mein Großer bleibt ja auch hin und wieder mal stehen. Ich haue dann nicht drauf und ich nutze keine Sporen. Ich nerve mit der Gerte mit kleinen schnellen Tippsern und richte meine Energie auf "Vorwärts". Bei der leisesten Vorwärtsbewegungs höre ich sofort mit dem Nerven auf und lobe. Genauso habe ich es auch bei Anthony gemacht, also der Vorwärtsgang noch nicht drin war.
Geht also durchaus ohne Schmerz - man muss halt einfach nur ein bisschen nach Alternativen suchen.
Medora
Geht also durchaus ohne Schmerz - man muss halt einfach nur ein bisschen nach Alternativen suchen.
Medora