Klar hätts mich gefreut, wenn ich sie hätt reiten können

Das habe ich doch auch garnicht behauptet. Das würde ich hier auch niemandem vorwerfen.lalala hat geschrieben:Nur weil man das Pferd primär zum reiten besitzt heisst es doch nicht, dass man sich aus der Verantwortung stiehlt, wenn das Pferd durch einen Unfall oder einfach durch das Alter unreitbar wird ?Da würde ich jetzt mal ganz dreist die Frage in den Raum werfen - wenn man sein Pferd zum reiten hat, was passiert, wenn das Pferd irgendwann unreitbar ist?
Ich persönlich kann das ganz einfach beantworten - ich war nicht auf der Suche nach einem passenden "Haustier". Ich habe mein Pferd zufällig kennengelernt und - so schnulzig es auch klingen mag - ich habe in ihr einen Kumpel gefunden, und ein Hobby (damit meine ich den Umgang mit dem Pferd generell und nicht das Reiten), bei dem ich abschalten und die Seele baumeln lassen kann.Nilspferd hat geschrieben:Ich halte mein Pferd grundsätzlich als Reitpferd, was aber ja nicht ausschließt, dass es ihm als unreitbares Pferd bei mir schlecht gehen wird. Alle, die diesen Anspruch "ich halte mein Pferd nicht um zu reiten" pflegen, möchte ich dann mal fragen, warum sie sich ein Pferd halten und keinen Hund oder Hamster?Hestur hat geschrieben:Da würde ich jetzt mal ganz dreist die Frage in den Raum werfen - wenn man sein Pferd zum reiten hat, was passiert, wenn das Pferd irgendwann unreitbar ist?
Gut, vielleicht bin ich da zu vorsichtig. Deren Pferde stehen den lieben langen Tag blöd rum, im Winter in der Paddockbox mit 2 Stunden Auslauf, im Sommer 24h auf der Wiese. Manche werden 2-3 mal die Woche geritten, manche nur alle paar Wochen mal am Samstag oder Sonntag für eine Stunde ins Gelände. Ich persönlich finde dann einen 2-Tages-Ritt zuviel. Von der Kondition her würde es vielleicht noch gehen, aber es sind ja auch keine Muskeln trainiert. Vielleicht bin ich da auch vorbelastet, ich kannte mal ein Pferd, dass nach einem 1-Tages-Ritt solche einen Muskelkater hatte, dass es am nächsten Tag nicht mehr aus der Box kam. Was mich da allgemein dran "stört" ist diese Unbedarftheit. Es wird nicht mal darüber nachgedacht, ob das Pferd es überhaupt schaffen kann. Bevor ich wandern gehe überlege ich mir doch auch "Ist mir das zu weit oder schaffe ich das?". Bei dem Pferd kommt keiner auf die Idee.fina hat geschrieben:Schönes Beispiel für die unterschiedlichen Ansätze. Einen Tagesritt würde ich jedem gesunden Pferd zumuten. Du kannst doch auch wandern gehen. Mal 20 km ohne umzufallen. Warum gehst du davon aus, dass es für ein (artgerecht gehaltenes) Pferd zuviel ist?
Dann ist vielleicht das Pferd am nächsten Tag müde, aber ich würde das jetzt nicht soooo schlimm finden. Wenn Leute das anders sehen, kein Probelm, aber ich finde, hier fängt schon fast die Grenze zur Übervorsicht an.
Sehe ich auch so. Ich habe immer was in der Tasche für den Notfall. Im Zug kann man nicht mal so einfach rausgehen und es kann immer Mal was passieren, dass doch eine Beruhigung nötig ist. Trotz super Training. Aber von vorneherein sagen "Mein Pferd wird gedröhnt", da halte ich einfach nichts von. Wenn ich es dafür nicht trainiert bekomme und es nicht damit klar kommt ist es halt nicht geeignet!fina hat geschrieben: Ruhigstellung für einen öffentlichen Auftriit geht gar nicht. Das muss man, wenn man sich denn mit senem Pferd zeigen will, eben üben. Oder akzeptieren, dass das Pferd nicht geeignet ist.
Da fällt mir auch spontan eine Dame ein, allerdings nicht bei uns im Stall. Der ihr Pferd hat ständig was Neues! Jedesmal wenn ich da bin (sehr selten, aber eine Freundin erzählt schon mal) hat das Pferd irgendein anderes Bein verletzt, dann ist hier was, dann ist da was, dann hat der TA Mist gebaut, dann mal der Schmied...fina hat geschrieben: Aber Menschen, die sich irgendwie nur über ihre Tierliebe definieren und Pferde nur zum kümmern haben, die sind mir auch irgendwie suspekt. Was in Ställen manchmal für Leute rumlauefn, bei denen ich das gefühl habe, sie pflegen und tüdeln und kaufen pÜlverchen... nur um nicht zu reiten. Genauso schräg und m.M nach genauso falsch wie rücksichtloses Rumgeschrote.
fina hat geschrieben: Ich habe ein Pferd, weil ich Pferde mag und reiten will. Mir ist das wichtig. Mein Pferd bekommt die beste Ausbildung/Haltung die MIR möglich ist. Davon, alles perfekt machen zu wollen, davon habe ich mich verabschiedet. ich gehe täglich Kompromisse ein. Mein Pferd muss das in Maßen auch tun. Und trotzdem bekommt er alles, was nötig ist und wird im Krankheitsfall gehegt und gepflegt. Die Welt teilt sich nicht in perfekte Pferdehalter und Reiter und in die "anderen bösen".
Aber eine mehrtägige Wanderung mit schwerem Gepäck geht glaub ich keiner mal eben untrainiertfina hat geschrieben:Schönes Beispiel für die unterschiedlichen Ansätze. Einen Tagesritt würde ich jedem gesunden Pferd zumuten. Du kannst doch auch wandern gehen. Mal 20 km ohne umzufallen. Warum gehst du davon aus, dass es für ein (artgerecht gehaltenes) PFerd zuviel ist?
Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen einem Bürogummi, der am Sonntag eine längere Wanderung unternimmt und dann am Montag Muskelkater hat und einem wenig trainierten Pferd (und das sind die meisten, auch im Offenstall gehaltenen), das am Sonntag seinen Reiter einen Tag lang rumtragen muss und dann am Montag Muskelkater hat.Schönes Beispiel für die unterschiedlichen Ansätze. Einen Tagesritt würde ich jedem gesunden Pferd zumuten. Du kannst doch auch wandern gehen. Mal 20 km ohne umzufallen. Warum gehst du davon aus, dass es für ein (artgerecht gehaltenes) Pferd zuviel ist?
Dann ist vielleicht das Pferd am nächsten Tag müde, aber ich würde das jetzt nicht soooo schlimm finden. Wenn Leute das anders sehen, kein Probelm, aber ich finde, hier fängt schon fast die Grenze zur Übervorsicht an.
Und genau da wirds doch erst interessant. Was hat dich denn so schockiert ? Das es Leute gibt, die ihr Pferd zum reiten haben ?Und zu dem ein oder anderem Thema möcht ich dann weiter doch nichts sagen, weil mich die ein oder andere Antwort schon schockiert hat.
Kann man. Sollte man aber nicht im Sinne des Pferdes. Macht man aber oft genug.Nike hat geschrieben:Meine Frage ist - kann man es tolerieren und akzeptieren, wenn das Pferd in nur einer Weise Schmerzen hat und man es trotzdem reitet?
Zwang und Druck wird sich in keiner Erziehung vermeiden lassen. Egal ob Pferd, Hund oder gar Mensch.Nike hat geschrieben:Oder es mit Zwang und Druck in eine Form presst, die man unbedingt haben will?
Finde ich ein bisschen unfair. Wir haben schließlich auch versucht über das Thema zu diskutieren, obwohl es einigen hier merkwürdig erschien dies zu tun.Nike hat geschrieben:Und zu dem ein oder anderem Thema möcht ich dann weiter doch nichts sagen, weil mich die ein oder andere Antwort schon schockiert hat.
Was ist das anderes als die (hier vertretene) Meinung, dass man sein Pfed zum Reiten hat?Nike hat geschrieben: Also ich persönlich reite mein Pferd, damit ich es überhaupt reiten kann. Ich gymnastiziere und arbeite es so, dass es überhaupt dazu fähig ist mich zu tragen. Ich will nicht behaupten, dass ich die allerbeste Reiterin bin und alles richtig mache, gewiss nicht.
Aber in erster Linie reite ich, weil es mein Hobby ist und ich besitze ein Pferd, weil es mir Spass macht.
Natürlich klingt sowas nicht toll, aber es ist ehrlich. Denn nichts anderes machen wir, wenn wir unser Pferd erziehen und mit ihm arbeiten: Wir machen das erwünschte Verhalten angenehm (z.B. über Stimm- oder Futterlob) und/oder das unerwünschte unangenehm (z.B. mit Gerteneinsatz). Alles andere klingt viel schöner, ist aber in meinen Augen unehrlicher Selbst- und Fremdbetrug.Nike hat geschrieben:Ich rede davon, dass ich in so manchem Erziehungsbuch lese "Dann rucken sie einmal mit der Führkette" oder "Durch den entstandenen Druck oder die daraus entstehenden Verspannungen wird ihr Pferd bemerken, dass dies nicht toll ist" - natürlich keine orginial Zitate, aber nur leicht abgewandelt.
Natürlich sind sie das nicht, aber wenn ich - wie Du - mit sehr hohen moralischen Maßstäben die ganze Sache beurteile, müsste ich dann nicht an diesem Punkt sagen, ich lass das Reiten sein? Es ist doch nur ein gradueller Unterschied, ob ich mich entschließe, ein Pferd überhaupt reiten oder ob ich, um es zu reiten, auch Kompromisse eingehe, z.B. (um dabei zu bleiben) beim Sattel. Pferde sind nämlich auch mit Maßsattel nicht zum Reiten gemacht! Und weil sie eben nicht zum Reiten geboren werden (aber nur noch deswegen existieren), bin ich als Halter verpflichtet, auf einen sachgemäßen, pferdeschonenden Umgang zu achten, klar. Da sind wir uns einig, denke ich. Aber was das im einzelnen bedeutet, ist einfach eine sehr individuelle Einstellungssache. Und diese Einstellung und das daraus resultierende Handeln anderer sollte man m.E. nur mit allergrößter Vorsicht beurteilen (grobe Fälle mal ausgenommen).Nike hat geschrieben:Schlussendlich und das ist doch jedem von uns klar, sind Pferde nicht dafür geboren um einen Reiter zu tragen.
Bei einer solchen Aussage muss ich z.B. schlucken. Ich reite mein Pferd. Ich habe auch Spass dadran, sofern ich weiss, dass es meinem Pferd gut geht und es auch Spass dabei hat. Und was ist dann bei all den anderen, die ein Pferd haben, weil sie Spass beim reiten haben? MÜSSEN diese also reiten? Ich MUSS ja NICHT zwingend reiten, wie Du schreibst. Sind diese Profireiter die damit Geld verdienen oder warum "muss"?lalala hat geschrieben: Du hast ein Pferd zum Spaß haben und dafür muss man eben nicht zwingend reiten (man kann es sich auch auf der Wiese anschauen und Spaß dabei haben). Andere reiten um Spaß zu haben und halten sich deshalb ein Pferd.
Wir pressen wohl jedem Tier unserem Willen auf. Aber wir können auch hervorragend Leben zerstören dadurch. Deshalb sind wir auch dafür verantwortlich einem Tier das Leben so schön wie möglich zu machen. Allerdings - nur, weil wir durch Erziehung unseren Willen dem Tier aufpressen, heisst dies nicht, dass das Tier nicht Spass dadran haben kann. Ist nur eine Frage des "Wie".Mit jeder Art der Erziehung pressen wir dem Pferd unseren Willen auf. Beim reiten macht man auch keine Vorschläge sondern klare Ansagen (dürfte sonst im Gelände zu äusserst unangenehmen Situationen kommen).
Kommt auf die Situation an. Davon rede ich aber nicht. Ich rede von den Leuten, die bewusst weiter reiten, wegen des reitens, nicht wegen irgendwelcher anderen Dinge.Und ja, ich kann z.B. jeden verstehen der gewisse Dinge in Kauf nimmt, weil es das geringere Übel ist. (siehe dshengis Beispiel)
Man kann es aber auf ein minimum reduzieren. Und solange es sich vermeiden lässt, kann man dies auch tun. Unter anderem gibt es aber Erziehungsmethoden, die davon absehen und ich kenne viele, die ganz bewusst Gegner von Zwang und Druck sind und dies, zumindest bewusst, nicht anwenden. Ich glaube an den Satz "Manchmal muss man zum Glück zwingen", aber erst, wenn man alles andere versucht hat.Zwang und Druck wird sich in keiner Erziehung vermeiden lassen. Egal ob Pferd, Hund oder gar Mensch.
Zu den Themen wurde schon von anderen was gesagt. Ausserdem habe ich niemanden gezwungen auf dieses Thema zu antwortenFinde ich ein bisschen unfair. Wir haben schließlich auch versucht über das Thema zu diskutieren, obwohl es einigen hier merkwürdig erschien dies zu tun.
Nichts, ausser was lalala geschrieben hat und darauf habe ich auch geantwortetWas ist das anderes als die (hier vertretene) Meinung, dass man sein Pfed zum Reiten hat?
Das ist eine Erziehungsmethode. Eine andere ignoriert unerwünschtes Verhalten und lobt dann, wenn es richtig gemacht wird vom Tier. Finde ich persönlich angenehmer. Ich fahre gut damit. Auch mit meinem Gewissen. Ich habe es früher auch so gemacht, wie Du beschrieben. Egal ob Hund oder Pferd. Nur das Problem besteht dadrin - bevor ich ein Verhalten bestrafe, muss ich ja erst wissen, warum das Tier dieses Verhalten zeigt, z.B. hat das Pferd vielleicht Schmerzen und kann dadurch dieses und jenes nicht machen. Also Strafe ich es, weil es zeigt ja nicht das erwünschte Verhalten, vielleicht sogar Widerwillen. Was habe ich schlussendlich damit erreicht? Was habe ich getan?Natürlich klingt sowas nicht toll, aber es ist ehrlich. Denn nichts anderes machen wir, wenn wir unser Pferd erziehen und mit ihm arbeiten: Wir machen das erwünschte Verhalten angenehm (z.B. über Stimm- oder Futterlob) und/oder das unerwünschte unangenehm (z.B. mit Gerteneinsatz). Alles andere klingt viel schöner, ist aber in meinen Augen unehrlicher Selbst- und Fremdbetrug.
Probieren?Natürlich kann ich auch versuchen, nur über positive Verstärkung zu arbeiten (der meiner Meinung nach immer der Vorrang gebührt), aber ich bezweifle, dass das in dieser Absolutheit funktioniert.
Warum hängst Du Dich jetzt an diesem Satz von mir auf? Natürlich sind sie es nicht. Auch ein Hund ist nicht dafür geboren allein in einer Familie zu leben. Ich persönlich kann aber nicht davon sprechen, dass deswegen jedes Tier leidet, weil es etwas tun muss, was in der eigentlichen Welt nicht stattfinden würde.Natürlich sind sie das nicht, aber wenn ich - wie Du - mit sehr hohen moralischen Maßstäben die ganze Sache beurteile, müsste ich dann nicht an diesem Punkt sagen, ich lass das Reiten sein? Es ist doch nur ein gradueller Unterschied, ob ich mich entschließe, ein Pferd überhaupt reiten oder ob ich, um es zu reiten, auch Kompromisse eingehe, z.B. (um dabei zu bleiben) beim Sattel. Pferde sind nämlich auch mit Maßsattel nicht zum Reiten gemacht! Und weil sie eben nicht zum Reiten geboren werden (aber nur noch deswegen existieren), bin ich als Halter verpflichtet, auf einen sachgemäßen, pferdeschonenden Umgang zu achten, klar. Da sind wir uns einig, denke ich. Aber was das im einzelnen bedeutet, ist einfach eine sehr individuelle Einstellungssache. Und diese Einstellung und das daraus resultierende Handeln anderer sollte man m.E. nur mit allergrößter Vorsicht beurteilen (grobe Fälle mal ausgenommen).
Was hat es damit zu tun, dass man Fleisch isst von Tieren und man genau weiss, dass diese Tiere ein Höllenleben und -sterben hinter sich haben, um des essens Willens??Nike hat geschrieben:
@Meg
Was hat dies denn damit zu tun, dass es einige gibt, die akzeptieren, dass ihre Pferde Schmerzen haben und es trotzdem reiten, des reiten Willens?