lalala hat geschrieben:
Du hast ein Pferd zum Spaß haben und dafür muss man eben nicht zwingend reiten (man kann es sich auch auf der Wiese anschauen und Spaß dabei haben). Andere reiten um Spaß zu haben und halten sich deshalb ein Pferd.
Bei einer solchen Aussage muss ich z.B. schlucken. Ich reite mein Pferd. Ich habe auch Spass dadran, sofern ich weiss, dass es meinem Pferd gut geht und es auch Spass dabei hat. Und was ist dann bei all den anderen, die ein Pferd haben, weil sie Spass beim reiten haben? MÜSSEN diese also reiten? Ich MUSS ja NICHT zwingend reiten, wie Du schreibst. Sind diese Profireiter die damit Geld verdienen oder warum "muss"?
Muss man also sein Pferd reiten, wenn es Schmerzen hat?
Mit jeder Art der Erziehung pressen wir dem Pferd unseren Willen auf. Beim reiten macht man auch keine Vorschläge sondern klare Ansagen (dürfte sonst im Gelände zu äusserst unangenehmen Situationen kommen).
Wir pressen wohl jedem Tier unserem Willen auf. Aber wir können auch hervorragend Leben zerstören dadurch. Deshalb sind wir auch dafür verantwortlich einem Tier das Leben so schön wie möglich zu machen. Allerdings - nur, weil wir durch Erziehung unseren Willen dem Tier aufpressen, heisst dies nicht, dass das Tier nicht Spass dadran haben kann. Ist nur eine Frage des "Wie".
Und ja, ich kann z.B. jeden verstehen der gewisse Dinge in Kauf nimmt, weil es das geringere Übel ist. (siehe dshengis Beispiel)
Kommt auf die Situation an. Davon rede ich aber nicht. Ich rede von den Leuten, die bewusst weiter reiten, wegen des reitens, nicht wegen irgendwelcher anderen Dinge.
Zwang und Druck wird sich in keiner Erziehung vermeiden lassen. Egal ob Pferd, Hund oder gar Mensch.
Man kann es aber auf ein minimum reduzieren. Und solange es sich vermeiden lässt, kann man dies auch tun. Unter anderem gibt es aber Erziehungsmethoden, die davon absehen und ich kenne viele, die ganz bewusst Gegner von Zwang und Druck sind und dies, zumindest bewusst, nicht anwenden. Ich glaube an den Satz "Manchmal muss man zum Glück zwingen", aber erst, wenn man alles andere versucht hat.
Finde ich ein bisschen unfair. Wir haben schließlich auch versucht über das Thema zu diskutieren, obwohl es einigen hier merkwürdig erschien dies zu tun.
Zu den Themen wurde schon von anderen was gesagt. Ausserdem habe ich niemanden gezwungen auf dieses Thema zu antworten
Was ist das anderes als die (hier vertretene) Meinung, dass man sein Pfed zum Reiten hat?
Nichts, ausser was lalala geschrieben hat und darauf habe ich auch geantwortet
Natürlich klingt sowas nicht toll, aber es ist ehrlich. Denn nichts anderes machen wir, wenn wir unser Pferd erziehen und mit ihm arbeiten: Wir machen das erwünschte Verhalten angenehm (z.B. über Stimm- oder Futterlob) und/oder das unerwünschte unangenehm (z.B. mit Gerteneinsatz). Alles andere klingt viel schöner, ist aber in meinen Augen unehrlicher Selbst- und Fremdbetrug.
Das ist eine Erziehungsmethode. Eine andere ignoriert unerwünschtes Verhalten und lobt dann, wenn es richtig gemacht wird vom Tier. Finde ich persönlich angenehmer. Ich fahre gut damit. Auch mit meinem Gewissen. Ich habe es früher auch so gemacht, wie Du beschrieben. Egal ob Hund oder Pferd. Nur das Problem besteht dadrin - bevor ich ein Verhalten bestrafe, muss ich ja erst wissen, warum das Tier dieses Verhalten zeigt, z.B. hat das Pferd vielleicht Schmerzen und kann dadurch dieses und jenes nicht machen. Also Strafe ich es, weil es zeigt ja nicht das erwünschte Verhalten, vielleicht sogar Widerwillen. Was habe ich schlussendlich damit erreicht? Was habe ich getan?
Natürlich kann ich auch versuchen, nur über positive Verstärkung zu arbeiten (der meiner Meinung nach immer der Vorrang gebührt), aber ich bezweifle, dass das in dieser Absolutheit funktioniert.
Probieren?
Natürlich sind sie das nicht, aber wenn ich - wie Du - mit sehr hohen moralischen Maßstäben die ganze Sache beurteile, müsste ich dann nicht an diesem Punkt sagen, ich lass das Reiten sein? Es ist doch nur ein gradueller Unterschied, ob ich mich entschließe, ein Pferd überhaupt reiten oder ob ich, um es zu reiten, auch Kompromisse eingehe, z.B. (um dabei zu bleiben) beim Sattel. Pferde sind nämlich auch mit Maßsattel nicht zum Reiten gemacht! Und weil sie eben nicht zum Reiten geboren werden (aber nur noch deswegen existieren), bin ich als Halter verpflichtet, auf einen sachgemäßen, pferdeschonenden Umgang zu achten, klar. Da sind wir uns einig, denke ich. Aber was das im einzelnen bedeutet, ist einfach eine sehr individuelle Einstellungssache. Und diese Einstellung und das daraus resultierende Handeln anderer sollte man m.E. nur mit allergrößter Vorsicht beurteilen (grobe Fälle mal ausgenommen).
Warum hängst Du Dich jetzt an diesem Satz von mir auf? Natürlich sind sie es nicht. Auch ein Hund ist nicht dafür geboren allein in einer Familie zu leben. Ich persönlich kann aber nicht davon sprechen, dass deswegen jedes Tier leidet, weil es etwas tun muss, was in der eigentlichen Welt nicht stattfinden würde.
Nehmen wir doch Box und Offenstall - nicht jedes Pferd ist für den Offenstall geeignet. Also tu ich es in die Box und einige Pferde sind sehr zufrieden damit.
Ich rede aber nach wie vor davon, dass wir es einem Pferd schuldig sind mit ihm so umzugehen, dass es keine negativen Konsequenzen davon tragen muss, Schaden erleidet oder Schmerzen.
@Meg
Was hat dies denn damit zu tun, dass es einige gibt, die akzeptieren, dass ihre Pferde Schmerzen haben und es trotzdem reiten, des reiten Willens?
1. Gehörts nicht zum Thema, 2. war mir bewusst, dass _irgendwann_ diese Frage kommt und 3. liegt die Antwort doch auf der Hand, wenn man das liest, was ich schreibe - solange das Leben dieses "Nutztieres" gut war, alles in Butter.