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Verfasst: Fr, 09. Apr 2010 16:16
von horsman
@Thomas
mit öffnen des rechten Zügels meine ich die rechte Hand seitlich (breit ca. 30-40cm) ) zu stellen (Achtung: dabei nicht nach hinten ziehen aber auch nicht völlig nach vorne strecken - am Kontakt bleiben).
S&P
ja klar, das abbiegen des Halses kann auch einen sinnvolle Übrung zur Dehnung der Außenseite und damit zum lösen der Oberlinie sein. Am Besten aber mit tut dies ohne die Kontrolle über die Schultern damit einzubüsßen.
Verfasst: Fr, 09. Apr 2010 16:20
von Thomas
also 'den Weg zeigen'?! li. Hd. bleibt im Kontakt (bleibt stehen - fühlend), rechte Hd weist den Weg
Verfasst: Fr, 09. Apr 2010 18:25
von horsman
Ja, die rechte Hand macht "die Tür auf " für die Schultern, damit sie nach rechts kommen können, die linke achtet darauf, dass der Hals sich (erst mal) nicht nach rechts stellt - wir wollen ja das ausfallen über die li Schulter beseitigen. Dies gilt für das abwenden nach rechts, mit einem rechts hohlen Pferd (was über die linke Schulter fliehen will). Nach links ist es eine andere Sache. Da würde etwas (mehr) Halsbiegung nach links bewirken, dass das Pferd nicht in den Kreis hinein fällt, weil die halsbiehung nach li. die re. Schulter belastet, was in dem Fall die Lösung ist. D.H. hier nur sehr wenig Kontakt am äußeren Zügel.
Immer die Schultern des Pferdes zw. den breit gestellten Händen nach li. und re. balancieren können. Dazu den Hals von seiner geraden Position (mittig aus dem Halsansatz ! gucken!) nach Bedarf "nutzen".
Und wie gesagt, wenn man die Schultern unter Kontrolle behält kann man eine leichte Stellung auch nach rechts dazu nehmen. Genickstellung (samt leichter halsbiegung) und Schulterkontrolle sind aber zwei Paar Schuhe und (gedanklich) getrennt voneinander zu händeln .
Verfasst: So, 11. Apr 2010 20:06
von zzebra
Danke dir horsmän, war mir teilweise zwar schon bekannt, aber in dem Zusammenhang ging mir doch nochmal ein Licht auf

Erstmal muss ich aber das schon entstandene Problem beseitigen.
horsmän hat geschrieben:
Eine gute Vorübung für das SH rechts ist übrigens ABwenden auf Zirkeln rechts mit leichter Konterstellung (nach li.) am äußeren Zügel und öffnen des rechten Zügels.
Lass dich diesbezüglich nicht durch Leute beirren, die daran zweifeln, sondern probiers erst mal

. Vor allem wenn es sich um Beton-FNler handelt, die nichts für richtig erachten, was sie nicht selbst verkünden können.
Das hab ich heute doch direkt mal versucht. Hat auch so schon direkt was gebracht sobald ich wieder gerade geritten bin und ich hatte auch schon einen Aha-Effekt (so nach dem Motto: Ah, jetzt kommt die Schulter mit

). Aber wie sieht das aus, wann kann ich wieder "normal" die Schulter mitnehmen, also normale Biegung reiten, ohne dass das Pferd über die äußere Schulter ausfällt. Sollte das direkt nach der Übung klappen oder einfach so lange wiederholen (natürlich nicht an einem Tag

), bis ich das Gefühl habe, dass das Pferd wieder am äußeren Zügel ist?
saltandpepper hat geschrieben:
Für mich ist eine Pferd dann lose im Hals, wenn es sich nicht an den äußeren Zügel herandehnt und zwar weder nach vorne, als auch nach der Seite ( und damit die Schultern aufrichtet) . Und / oder, wenn es nicht gelernt hat, die Biegung des Halses über eine ANGEMESSENE Ausgleichsbewegung der Gegenschulter zu kompensieren. Es fällt dann über die Schulter aus und diese läßt sich nicht rahmen.
Das kommt z.B. dann zusstande, wenn die innere Hand rückwärts wirkt und somit zu einer Verkürzung der inneren Halsseite und nicht zu einer Dehnung der Halsaußenseite führt.
GENAU so würde ich das Gefühl auf der rechten Hand mit meiner Stute beschreiben. Bei Biegung/Stellung dehnt sich halt überhaupt nix an den äußeren Zügel, die innere Seite verkürzt sich nur.
saltandpepper hat geschrieben:Mit dem Gradder Biegung des Halses an sich hat das gar nichts zu tun, WENN man in der Lage ist, das Pferd sauber außen zu führen und zu rahmen.
In soweit ist das falsche- spricht nicht gerahmte Überbiegen schlecht für die Stabilität des Pferdes, genauso wie das falschen leichte Biegen schlecht ist !
Falsch ist halt immer falsch.
Das bewußte starke Biegen im Hals ist die einzige Möglichkeit, eine wirkliche seitliche Dehnung der Muskulatur des Rückens zu erreichen, denn deren Ansatz liegt im Halsbereich und nur dieser kann sich deutlich seitlich biegen ( gleichseitig in Bewegung). Für Lösearbeit und Geraderichtung ist das RICHTIG AUSGEFÜHRTE deutliche seitliche Biegen ( des Halses) ein absolut wichtiges Mittel der Gymnastizierung.
Macht Sinn und erklärt auch den Erfolg auf der linken Hand

Hier erfüllt die Schrittarbeit in deutlich seitlicher Biegung nämlich ihren Zweck der Gymnastizierung wunderbar.
Verfasst: So, 11. Apr 2010 22:50
von horsman
was du schreibst hört sich nach den Auswirkungen der rechts-Schiefe an.
Meine Tips wären :
a) Breite Zügelführung, Hals immer gut mittig vom Halsanstz posititionieren. Abwenden auf Zirkel rechts zunächst mit angedeuteter Konterstellung links und sich öffnendem Zügel nach rechts (wie oben schon ausgeführt). Dabei aber die li. Hand ruhig stehen lassen (nicht zurück, nicht ins Lehre nach vorne stecken). Bei Zeiten mit der inneren rechten Hand vorgeben und prüfen ob sich das Pferd für einige Tritte allein am äußeren Zügel führen läßt. Dabei zunehmende weniger Konterstellung nehmen bzw. dahin kommen, die Konterstellung gar nicht zu nehmen aber das Gefühl behalten die Konterstellung (zur Kontrolle der li. Schulter) jederzeit leicht wieder nehmen zu können. Also schon den Beginn des AUsfallens der li. Schulter erfühlen und dem entgegen wirken. Nach und nach wird das Pferd verstehen und vermehrt an den li. Zügel kommen und dann kannst du eine leichte rechts Stellung dazu nehmen.
b) zur Dehnung der sich rechts verkürzenden Seiten auf linker Hand mit leicht vermehrter Halsbiegung reiten. Insbesondere SH im Schritt. Sagte auch S&P bereits
c) SH im Schritt auch auf rechter Hand (Hier nur wenig bis gar keine Halsbiegung nehmen)
Denn: Lernen im Schritt - arbeiten im Trab (Überprüfen im Galopp).
Peu a peu, je mehr die Geraderichtung sich bessert, wirst Du auch rechts leichte Halsbiegung dazu nehmen können. Immer nur soviel, wie due die Schulterkontrolle behälst.
Gruss+viel Erfolg
Verfasst: Mo, 12. Apr 2010 23:04
von zzebra
Danke für die tollen Erklärungen, klingt alles sehr einleuchtend und vor allen Dingen machbar (das weder ich noch Pferd Profis sind, muss ich an dieser Stelle wohl nicht ausführen

).
Werde dann später mal berichten, wie's gelaufen ist
