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Verfasst: Mo, 25. Mai 2009 14:38
von Hestur
Eine Frage an alle - ob sie nun unterschrieben haben oder nicht:
Seid ihr mit allen aufgeführten Vorschlägen zur Änderung ohne Ausnahme einverstanden?
Da ich nicht alles 100%ig so sehe, habe ich mich bisher noch nicht eingetragen. Im Großen und Ganzen finde ich die Vorschläge zwar gut, aber wie gesagt, ein paar Kleinigkeiten würden mich stören. Ich finde die Aktion an sich zwar gut, aber irgendwie widerstrebt es mir, etwas zu unterschreiben, dem ich nicht 100%ig zustimmen würde.

Verfasst: Mo, 25. Mai 2009 14:59
von Janina
Grundsätzlich ja.
Über Details könnte man sicherlich diskutieren.
Der Punkt mit den Hilfszügeln z. B.
PK selbst hat in seinem Buch Reitkunst ja noch die korrekte Verschnallung der Dreieckszügel beschrieben. Also bestimmte Verschnallungen beim Longieren würde ich persönlich durchaus für vertretbar halten, zumal für die Voltigierer dann eine Sonderreglung getroffen werden müsste...
Auch der Punkt mit den herausgestreckten Zungen ist so sehr schwammig: Ab wann genau wird das "sanktioniert"? Jedesmal wenn die Zunge nur sichtbar wird oder wenn sie wirklich über einen längeren Zeitraum (wie lange genau) draußen gehalten wird?
Aber wie gesagt: Das sind Vorschläge. Ob und wie diese im einzelnen übernommen werden könnten, müsste eh diskutiert werden (wobei man berechtige Zweifel haben darf, ob das geschehen wird).

Verfasst: Mo, 25. Mai 2009 15:18
von Sheitana
Sehe das so wie Janina!

Verfasst: Mo, 25. Mai 2009 15:34
von Hestur
Janina hat geschrieben:Der Punkt mit den Hilfszügeln z. B.
PK selbst hat in seinem Buch Reitkunst ja noch die korrekte Verschnallung der Dreieckszügel beschrieben. Also bestimmte Verschnallungen beim Longieren würde ich persönlich durchaus für vertretbar halten, zumal für die Voltigierer dann eine Sonderreglung getroffen werden müsste...
Das wäre jetzt auch einer meiner Punkte gewesen. Ich denke es wäre besser gewesen, das direkt besser auszuformulieren - mit so einer Verallgemeinerung wie dem Punkt mit den Hilfszügeln vermacht man sich das Ganze vielleicht etwas.

Verfasst: Mo, 25. Mai 2009 15:41
von Julia
Ich habe unterschrieben obwohl ich auch nicht 100% denke dass alles so wie es da steht richtig ist und auch andere Sachen kritisch sehe.
Denn ich bin der Ansicht das, auch wenn es so nicht durchsetzbar ist, es vielleicht ein zumindest kleiner Fingerzeig sein kann von vielen, woraufhin sich vielleicht irgendwann etwas ändert.

Das Pferd bzw. sein Wohl ist wichtig und nicht ein "Sys

Verfasst: Mo, 25. Mai 2009 16:33
von heike61
grundgütiger!

ich kann nicht verstehen warum die kritik an bestehenden Mängeln -- zu lasten der pferde ---- nicht angenommen werden kann, weil der "kritiker" u.a. nicht aus den "eigenen" reihen kommt.

-- warum wird so schnell mit dem finger auf den "kritiker" gezeigt?
-- wer darf "ungestraft" kritisieren, etwa nur der, der perfekt ist :shock: :shock: , falls ja, gibt es so jemanden? (vortreten!)

zugegeben, die FN ist ein riesiger verein, dass es da an vielen stellen hapert und die eigenen regeln mißachtet werden, wenn verwundert dies?ß--that´s life :wink:

in erster linie geht es mir darum, ob die kritik gerechtfertig ist, in zweiter linie schaue auch ich, von wem diese stammt und in diesem fall kann ich nicht erkennen, dass es an glaubwürdigkeit und an realitätsbezogenheit mangelt.

drollig empfinde ich , dass jedem kritiker "eigennutz" unterstellt wird --- da frag ich mich: wer ist wirklich absolut uneigennützig?------ bitte vortreten! :wink: :wink: :wink:

und sicherlich!! sollte sich jeder immer an die "eigene-nase-fassen" und manchmal auch "fassen-lassen"--- denn jeder kennt hoffentlich die situation, dass man eigene fehler nicht erkennt, die der anderen jedoch umso leichter :wink: --that´s life und keine einbahnstrasse :wink: :wink: --- jeder anstoss der dem wohl der pferde dient ist würdig genug, um sich gedanken zu machen!------ egal von wem er stammt.


in diesem sinne
heike

dieses ganze hick-hack erinnert an glaubens-"kriege", bei dem letztendlich immer der mensch auf der strecke bleibt :cry:

Re: Das Pferd bzw. sein Wohl ist wichtig und nicht ein "

Verfasst: Mo, 25. Mai 2009 17:03
von Francois
Für mich wirkt dieses Schreiben, als ob es bei drei Glas Rotwein auf irgendeiner sonnigen Terasse mal schnell zusammengeschrieben wurde. Es ist wenig durchdacht und unvollständig und Herr Karl kann doch nicht ernsthaft glauben, dass dieses Schreiben irgendetwas bewirkt, außer seine ohnehin schon vorhanden Anhänger zu einer Unterschrift zu bewegen. Die FN braucht weit mehr als diese plakativ in den Raum gestellten, unsortierten neun Forderungen. Ich denke das weiss mitlerweile auch die FN und viele andere Interessengemeinschaften. Ich finde dieses Schreiben sehr plump und an den Grundproblemen der FN völlig vorbeigehend, die lassen sich auch nicht in neun Sätzen niederschreiben. So lobenswert ich die Bemühungen finde etwas ändern zu wollen, für mich steht fest: nicht so! Man muss einen der größten Sportverbände mit konstruktiver Kritik zum Dialog einladen und wirkliche Alternativen zeigen, wie Wettbewerb in Zukunft aussehen kann. Da gehört wesentlich mehr dazu, als das ständige Verstecken hinter pseudo-wissenschaftlichen Erkenntnissen. Mir ist leider kein Pferd Herrn Karls bekannt, mit dem er wirkliche Alternativen aufzeigen könnte, was sein Schreiben noch weiter in einem populistischen Licht erscheinen lässt. Wie will jemand ernsthaft als Reformator für Dressurprüfungen wahrgenommen werden, wenn er in solchen Prüfungen mit Abwesenheit glänzt?

Von der FN würde ich mir zumindest eine Stellungnahme wünschen, soviel Größe sollte der Verband schon haben.

Viele Grüße

Francois :wink:

Verfasst: Mo, 25. Mai 2009 17:03
von Anchy
Vom Grundsatz her hat er in vielen Punken Recht ( meine Meinung) in anderen verhält er sich zu starr oder hätte differenzierter erläutern sollen.

Unterschrieben habe ich das nicht, weil mir das sehr offensive Auftreten nicht gefällt .
Ich glaube, dieser Brief ( obwohl er sicherlich wußte, da kommt keine Antwort seitens FN) ist seiner Sache nicht dienlich.

Wer zu viel spaltet verliert den Dialog und am Ende hört keiner mehr hin.

Liebe Grüße

Verfasst: Mo, 25. Mai 2009 18:11
von knowi
Heike, Du sprichst mir aus der Seele.

Aber ganz abgesehen davon: Wäre doch spannend sich Gedanken darüber zu machen, wie man es sonst angehen könnte. Habt Ihr Ideen, wenn Ihr sagt man müsse es anders machen? Das ist ganz ernst gemeint, keine rethorische Frage also!

Verfasst: Mo, 25. Mai 2009 19:01
von kallisto
Was mir gerade im Kopf schwebt:

- Es müßte eine Wertnote für das Abreiten und für die jeweilige Prüfung kombiniert werden. Wobei das Abreiten nur an der Ausbildungsskala gemessen werden sollte und Losgelassenheit, Takt und Anlehnung vorrangig bewertet werden sollten. Rollkurabreiter und km-Reiter sollten schlechte Karten haben.

- schwedische Reithalfter und mexikanische Reithalfter würde ich für FN-Veranstaltungen streichen, Stichproben bis 25% der Starter auf dem Abreiteplatz. Bei Mißachtung der Regeln droht Qualifikation.

- Halten für 5 s am langen sowie anstehenden (Arbeitshaltung) Zügel in allen Klassen innerhalb der Prüfung

- Es gibt doch diese Zack-Bänder. Über entsprechenden Einsatz in höchster Klasse würde sich der Hersteller sehr freuen. Natürlich abgestuft in Trensen- und Kandareneinwirkung.

- stichprobenhafte Maulkontrollen, frische Verletzungen oder Druckstellen vom Gebiß führen zum Ausschluss

Tja und dann müßte man das noch dauerhaft und flächendeckend durchsetzen können...

LG Susi

Re: Das Pferd bzw. sein Wohl ist wichtig und nicht ein "

Verfasst: Mo, 25. Mai 2009 19:02
von Medora
Francois hat geschrieben:Für mich wirkt dieses Schreiben, als ob es bei drei Glas Rotwein auf irgendeiner sonnigen Terasse mal schnell zusammengeschrieben wurde.
Das jemanden vorzuwerfen, der sich bereits seit Jahren mit der Materie befasst, dazu ein umfangreiches Buch geschrieben hat, sich per DVD jemanden von der FN gestellt hat, immer wieder in Diskussionen dazu auftritt und durchaus sehr praktische Alternativen zu bieten hat, finde ich ein starkes Stück. Wenn man auch nur ansatzweise so etwas einem hohen Tier der FN unterstellen würde, wäre hier aber die Hölle los...

Sorry, aber ich glaube immer noch a) dass es hier mehr um die Person geht und b) die Forderungen ziemlich wunde Punkte treffen.

Edit: Was ich gerne noch als Bewertungsmerkmal aufnehmen würde, wäre eine Beurteilung der Muskulatur. Daran sieht man nämlich exzellent, ob ein Pferd gut und richtig gearbeitet wird oder nicht.

Tania

Verfasst: Mo, 25. Mai 2009 21:53
von Gast2
ich unterstelle PK hierbei keinen Eigennutz. Was hat er denn von dem Brief, außer Zustimmung der Getreuen, und ansonsten massiven Ärger mit mehr oder weniger unfreundlichen Zeitgenossen.

Ich halte die Formulierung teilweise für zu radikal und manchmal sehr utopisch.

Der angesprochene Punkt mit Abwertung bei hdS führt außerdem an der REalität vorbei. Ab L schaffen es die allermeisten Reiter durchaus ihr Pferd prüfungsgerecht hochzuzerren mit mehr oder weniger großem Kraftaufwand. hdS findet doch nur auf dem Abreiteplatz statt. Da allerdings so systematisch, dass es keinem mehr auffällt und als normal gilt.

Zugezogene RH und Sporenverletzung. Akute Sporenverletzungen sind schon immer Ausschlusskriterium - siehe Skandal letztes Jahr mit dem Kaderpony. Es ist kein Problem mit zugezogenem Halfter bis kurz vor der Prüfung rumzureiten. Und wer bitte soll das zuhause kontrollieren?

Keine Hilfszügel: wer soll das kontrollieren? Und es wird dann eine FN-Regel sein. Wenn ich kein Mitglied in der FN bin, ist das für mich dann noch nicht mal bindend. Die FN ist doch keine Judikative.

Auktionsreiten in der geforderten Art mag dann zwar AUF der Aktion stattfinden. Aber die Pferde werden doch schon vorher angeschaut und probegeritten und angeboten. Und es wird immer die Anfrage kommen "zeig doch mal, was der Bock so an starkem Trab drauf hat".

Nichtsdestotrotz vielleicht ein kleiner Aufrüttler, und wenn ein paar Leute sich das zu Herzen nehmen, sind es dann schon wieder ein paar Pferde weniger, die gequält werden.

Insgesamt sehe ich es jedoch ähnlich wie kallisto, es geht inzwischen um so viel Geld, so extrem viel Geld, dass die Entscheider doch gar nicht mehr am Pferd interessiert sind. Verkaufen Verkaufen Verkaufen, alles andere steht im Hintergrund.

Ich sehe in mittelfristiger Zukunft den Turniersport als separate Sparte der Reiterei, die sich dressurtechnisch nur noch auf spektakuläre Lektionen beziehen wird. Als Reiter wird man sich dann irgendwann mal wirklich ganz ernsthaft für oder gegen Turnierreiten entscheiden müssen, weil der Satz "ich lasse auf einem Turnier meine tägliche Arbeit mit dem Pferd bewerten" künftig nicht mehr gültig sein wird.

Verfasst: Mo, 25. Mai 2009 22:32
von Carmen
Ich finde es schade, dass über die in dem Brief genannten Punkte überhaupt diskutiert werden muss, denn meiner Meinung nach handelt es sich um Selbstverständlichkeiten im Umgang mit dem Pferd, die in keinerlei Widerspruch zum "FN-Stil" stehen und keine Reitweise im Besonderen propagandieren. Ich denke, die (neg.) Reaktionen wären vielleicht auch etwas anders, wenn dahinter ein z.B. ein Heuschmann statt ein Karl stehen würde. :wink:

Er versucht, etwas zu tun und das ist gut. Er will Verbesserungen, und auch das ist gut. Er macht die Menschen auf Missstände aufmerksam.

Verfasst: Di, 26. Mai 2009 00:04
von Hestur
Carmen hat geschrieben:meiner Meinung nach handelt es sich um Selbstverständlichkeiten im Umgang mit dem Pferd, die in keinerlei Widerspruch zum "FN-Stil" stehen
Du meinst, dass z.B. Hilfszügel nicht benutzt werden sollen ist eine Selbstverständlichkeit, die nicht mit der FN im Widerspruch steht? Das sehe ich aber etwas anders...

Verfasst: Di, 26. Mai 2009 08:25
von dshengis
Hestur hat geschrieben:Du meinst, dass z.B. Hilfszügel nicht benutzt werden sollen...
Stopp, das wurde doch so gar nicht gefordert! Es geht darum, dass Hilfszügel nicht im Gebiss verschnallt werden sollen, nicht darum, sie generell nicht zu verwenden (wobei ich das auch unter den 9 Punkten als die schlimmste "Zumutung" für viele FN-/Englisch-/Normalo-Reiter ansehe)!