Sobald sich das Pferd im SH bewegt, bin ich nicht dafür, zu arg außen zu sitzen - aber das meint auch moreno, denke ich, nicht. Man wählt einen Schwerpunkt möglichst mittig von dem aus man flexibel in jede nötige Richtung agieren kann. Merke ich, dass das Pferd im SH immer zäher und langsamer wird, werde ich mein gewicht vermehrt in Bewegungsrichtung geben.
Eilt mir ein Pferd im SH hingegen davon, sitze ich eher innen, weil ich ja bremsen will.
Im übrigen ist der Sitz im SH - wie in keiner anderen Bewegung des Pferdes - jemals statisch. Ein guter sitz besteht aus einer ununterbrochenen Vielzahl von kleinsten Bewegungen und Reitergefühl zeichnet sich dadurch aus, diese kleinsten Bewegungen von Tritt zu Tritt angepasst variieren zu können.
Ich setze mich nicht am Beginn einer langen Seite so und so hin und mein Pferd wird die gesamte lange Seite im perfekten SH herunterschnurren. Mag sein, dass man das irgendwann erreicht - aber ehrlich gesagt will ich das gar nicht haben, da mein Pferd die Übung dann mechanisiert abspulen würde. Vielleicht will ich aber ja auch nach 4 Tritten SH bereits in eine Traversale gehen und dafür muss mein Pferd jede Milisekunde nach meinen Hilfen horchen. also muss ich jede Milisekunde auch angepasst sitzen. Vielleicht möchte ich auch mal mit mehr oder mit weniger Abstellung reiten, mal im freien, räumigen Trab, mal im kurzen, versammelten, mal einen übergang zum Schritt einbauen und erneut antraben usw. all das muss ich ja vermitteln können. Dafür brauche ich einen dynamisch angepassten Sitz und ein hoch aufmerksames Pferd. Kochrezepte wie "im SH sitzt man so und so" funktionieren meiner Erfahrung nach nicht.
Wenn moreno sagt, dass er in Bewegungsrichtung sitzt, meint dies genau das: ein funktional angepasster Sitz, der es dem Pferd so leicht wie möglich macht, das gewünschte auszuführen. Oder Doc?
