Verfasst: Mi, 31. Mär 2010 12:29
Das ist mir schon klar. Ich kletter eben keine 9 oder 10, sondern ´ne 5 oder 6. Und das auch noch im geordneten Sportkletterparadies mit ausreichenden HakenSteffen hat geschrieben: hat er denn auch erzählt, WIE man ein solches Niveau erreicht. Und ist Dir auch klar, dass es eine zwingende Kausalität zwsichen diesem hohen Niveau und der Leichtigkeit gibt. Schick mal einen Anfänger mit Leichtigkeit in die Berge, na viel Spass...

Und ja, für mehr hätte ich viel früher anfangen müssen (auch mit dem Reiten - ich bin überall Späteinsteiger) und müsste regelmäßig und mit Ehrgeiz trainieren. Und an Ehrgeiz mangelt es mir, auch beim Reiten übrigens. Nicht dass ich nicht gerne besser reiten möchte. Aber nicht um den Preis harten Trainings. Zumal offensichtlich ja auch die Vorstellung von "gutem" Reiten variiert: Für mich geht es tatsächlich darum, auf dem Pferd so wenig wie möglich zu machen. Und wenn ich so zu einer halbwegs konstanten Anlehnung komme, freue ich mich.
Überhaupt sind doch die ersten Punkte der Ausbildungsskala für schätzungsweise 90% der Reiter Aufgabe genug. Ich kenne jedenfalls in meinem Umfeld niemanden, der über A-Niveau hinaus kommt. Ist doch okay, muss man ja auch nicht. Aber auf diesem (niedrigen) Niveau möchte ich zumindest schon mal meine Hilfen so weit wie möglich reduzieren. Ums wieder zurück zu übersetzen ins Klettern: Ich kletter lieber eine 5 schön, mit flüssigen Bewegungsabläufen, ohne (übermäßigen) Krafteinsatz, als eine 6 oder 7, die ich eben nur mit Kraft und Anstrengung schaffen würde. Also lieber eine E oder A reiten als L oder M, wenn das nur auf eine Art ginge, wie ich es nicht will (von S oder noch höher rede ich mal gar nicht).
Aber das habe ich doch auch schon auf meinem niedrigen Niveau, wenn Herr Pferd auf meinen Gedanken angaloppiert oder abwendetSteffen hat geschrieben:NATÜRLICH wollen wir alle mit Leichtigkeit reiten, mit minimalen Hilfen auf einem Pferd, das unsere Wünsche ausführt, bevor wir sie zu Ende gedacht haben. ( ) Ein solches Niveau erreicht man, wenn man Reiter und Pferd bis zur Perfektion ausgebildet hat, es ist das Ziel und nicht der Beginn der Reiterei.


Du hast natürlich völlig Recht: ich glaube auch nicht, dass man ohne Üben und Ehrgeiz das Grand-Prix-Niveau erreicht, egal nach welcher Lehre auch immer. Vor allem nicht so schnell wie es nötig ist, wenn es (auch) um Geld geht. Die Frage wäre nur, wie schnell schreitet man voran und verliert man dabei den Spaß? So lange wie es Mensch und Tier Spaß macht, ist es okay, wenn Spaß und Freude aufhören, ist es zuviel.
Und nein, ich glaube auch nicht, dass der gemeine Feld-, Wald- und Wiesenfreizeitreiter schwierigste Lektionen reiten kann, nur weil er bei Monsieur Karl oder einem seiner Schüler Unterricht hat. Jedenfalls nicht ohne Üben, Üben und nochmals Üben. Aber den Gedanken, Hilfen und Kratfeinsatz zu reduzieren, kann man trotzdem auch auf niedrigerem Niveau umsetzen. Und dafür bin ich Herrn Karl dann doch dankbar (auch wenn er das so bestimmt nicht gemeint hat
