Horst Becker geht auf seiner DVD u.a. auch auf die Dehnungshaltung ein und vertritt dort folgende Meinung: Er untersagt seinen Schülern bei manchen Pferden, die Pferde in die Entspannung bzw. Dehnungshaltung zu lassen - und zwar während des Reitens, aber auch am Ende der Stunde.

Sein Argument ist, dass man sich die ganze Zeit abgerackert hat, dem Pferd etwas von Versammlung zu vermitteln und dass man sich das zerstört, wenn man die Pferde dann "auseinanderfallen" lässt. Man solle sie also nicht in die Dehnungshaltung lassen, sondern "so in die Box stellen", weil sie die Sache dann dort nacharbeiten können.

Ich finde das, ehrlich gesagt, ziemlich abstrus! Ganz abgesehen davon, dass sich jedes Pferd in der Box erst einmal genüsslich abstrecken wird (mindestens um zu fressen), ist doch auch schon die Vorstellung seltsam, dass man eine Körperhaltung "festhalten" will, oder? Das wäre ja so, wie wenn Kunstturnerinnen nur im Spagat nach Hause gehen dürften, damit sie das "nacharbeiten" - ok, ein bisschen polemisch, aber ich denke halt, dass solche Aussagen schnell dazu führen, dass Reiter/innen ihren Pferden dann keine Entspannung mehr gönnen, damit nichts von der Arbeit "kaputt geht". Und ich glaube nicht, dass Lernen so funktioniert.
Wie seht Ihr das?
Medora