Unterhals und andere Problemchen...

Rund um die klassische Reitkunst

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Gast

Beitrag von Gast »

saltandpepper hat geschrieben:
Gast hat geschrieben:Weil es sich dehnt und streckt zum einen und wenn man es gezielt auf seiner schlechteren Seite mehr laufen lässt (natürlich Zirkel :wink: ) von alleine anfängt auch hier die richtige Balance herzustellen. Das finde ich so faszinieren am Pferd: Wenn man ihm in zwangloser Arbeit die Zeit lässt die es braucht, richtet es sich anatomisch bedingt alles richtig ein. Dadurch befindet man sich dann schon automatisch von Anfang an im Prozess des Geraderichtens.
Ja, Gast, es gibt durchaus viele Pferde, bei denen es so abläuft, es gibt daneben auch andere...

" das Geheimnis an der Kunst des Reitens ist es, für jedes Pferd die PASSENDE Ansprache zu finden." Egon von Neindorff
Ja, gutes Zitat, aber Neindorff hätte den grundsätzlichen Weg auch nicht anders gewählt, nur in den Details diesen Weg zu beschreiten um das gesetzte Ziel zu erreichen hätte er hier oder da sich mehr Zeit genommen bzw. intensiver an den Dingen gearbeitet, indiviuel auf den Charakter eingegangen. Er wäre aber sicher nicht auf die Idee gekommen Verbiegeübungen oder HZ Longiererei zu machen, wenn das Pferd die Grundlage garnicht hat.
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Gast hat geschrieben: Du hast Deinen Weg der für Dich erfolgreich erscheint, ich meinen Weg, der für mich erfolgreich erscheint.
Nein Gast, so einfach ist es nicht. Ich habe NICHT MEINEN Weg und der ist anders als deiner, sondern : ich habe deinen Weg und daneben noch viele andere und ich nehme den, nach dem das Pferd verlangt.
Nur weil EIN WEG gut und richtig sein kann, sind deswegen nicht alle anderen falsch und schlecht. Und an vielen Stellen treffen sich auch die verschiedenen Wege.
Das Pferd hat die Wahl, aber nur dann, wenn der Reiter sich einläßt.

Btw. auch Egon von Neindorff hat sich der Hilfszügel an der Longe bedient : Ausbinder und Dreieckszügel
Zuletzt geändert von saltandpepper am Fr, 17. Dez 2010 12:17, insgesamt 1-mal geändert.
Phanja

Beitrag von Phanja »

*beisaltandpepperunterschreib*
saltandpepper

Beitrag von saltandpepper »

Off topic : Na, haben wir es mal wieder geschafft : wir werden mal wieder auf den Hetzseiten des Unaussprechlichen zitiert ! :lol:
Natürlich wieder mit sehr hilfreichen und klugen Kommentaren begleitet und aus dem Zusammenhang gerissen- wie immer. Ich hatte schon befürchtet besagte Seite sei im Nirvana verschwunden.... :roll:
An besagte heimliche Mitleser : eine Diskussion führt man am besten mit Diskussionspartnern. Sich selbst beweihräuchernd darzustellen- nach dem Motto- "mein Gott wie sind wir toll und wie bescheuert sind alle anderen" mag angenehm sein, aber dient nicht der Horizonterweiterung- ach so, ich vergaß : warum den Horizont erweitern, wo man es doch schon zur Gottgleichheit geschafft hat ?! :wink:
In diesem Sinne viel Spaß beim weiterhetzen !
S&P
Gast

Beitrag von Gast »

saltandpepper hat geschrieben: Btw. auch Egon von Neindorff hat sich der Hilfszügel an der Longe bedient : Ausbinder und Dreieckszügel
Das habe ich auch nie bestritten. Nur hat er die erst dann verwendet, wenn die Grundlagen geschaffen waren, nämlich ein zwangloses VA bei Takt und Losgelassenheit, welches die Bereitschaft zur Arbeit hin zur Anlehnung zeigt. Man erkennt bei von Neindorff immer den Weg über die SdA, ohne wenn und aber, gespickt um die so wichtigen Ergänzungen wie sie Seunig in seinem Buch beschrieb.
Und er hat immer nur einen klaren Weg gehabt, nicht mehrere, auch keine sonstigen Skalen und Ausbildungswege. Und das hatte sicher seinen Grund, schliesslich konnte er sich selber auf Erfahrungen der deutschen Kavallerie beziehen als einer der jüngsten RL bei derselbigen und wusste noch somit aus erster Hand wie man über diesen klaren Weg ein zuverlässiges, gut ausgebildetes Reitpferd erhält, ohne Schnickschnack, ohne Wenn und Aber. Und ich habe mir sagen lassen, dass er bei versauten Pferden auch erstmal angefangen hat die Schallplatte von vorne zu spielen um die ganze Symphonie dem Pferde zu zeigen.
Gast2

Beitrag von Gast2 »

ganz ehrlich,
manchmal ist es ja recht erfrischend was Du schreibst, Gast,
aber wie Du immer behauptest was Herr von Neindorff getan hat oder nicht, das ist schon ziemlich dreist. Immerhin hat wir hier schonmal festgestellt, dass Du den Herrn gar nicht gekannt hast. Ein paar büchlein und ein Filmchen reichen sicher nicht, um Behauptungen auf zu stellen, was jemand getan hat oder nicht.

Kannst Du Dich also bitte auf Deine eigenen Erfahrungen im Umgang mit vergurkten Pferden beziehen und nicht immer mit Bibber in der Stimme die hdV und den v.N. zitieren. Nachlesen kann man selbst. Den Kontext zu den eigenen Erfahrungen wiedergeben, dass ist das was ein lebendiges und interessantes Forum ausmacht.



Die neuerlichen Engleisungen im Super-Spezial-Blog sind mal wieder entzückend, noch entzückender, wenn die Leute hier mit vermeintlich sachlichen Beiträgen mitschreiben, um dann auf anderen Seiten genau so öffentlich, aber mit anderem Namen über die anderen Mitschreiber hier herziehen. Keine gute Kinderstube. Nein.
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chica
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Beitrag von chica »

Es wäre nett, wenn wir dann zur Diskussion HIER an dieser Stelle zurückkommen würden. Ich mahne auch hier erneut zur Sachlichkeit. Persönliche Beleidgungen etc. werden. Warum muss das immer so ausarten, wenn man unterschiedlicher Meinung ist? Leute, das habt ihr schon mal besser gekonnt!

Back to topic. Danke!
LG Ines
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esge
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Beitrag von esge »

Gerade bei versauten Pferden halte ich es für ein gewagtes Unterfangen, das Pferd einfach vorwärts zu arbeiten und auf Gott zu vertrauen, dass das liebe Tierchen irgendwann schon den Weg in die Losgelassenheit finden wird. Meine (eigenen) Erfahrungen mit solchen Pferden sehen anders aus. Man muss diesen Pferden absolut helfen, aus ihrem verkorksten Muster heraus- und in ein besseres hinein zu finden. Ich persönlich lehne dabei Hilfszügel ab. Mir ist es unheimlich, wenn das Pferd mir kein unmittelbares Feedback mehr geben kann weil es geknebelt ist.

Beispiel eine junge Quarterstute. Die war nicht versaut, sondern von Jugend an muskulär so verkorkst, dass sie im Grunde wie behindert war. Man kann das schlecht beschreiben, aber sie lief völlig verklemmt, konnte keine Trab-Galopp-Trab-Übergänge gehen, ohne einen Rumpler in der Hinterhand zu machen. Ihre Gesamthaltung beim Longieren wurde von einem hoch getragenen, verspannten Hals dominiert, mit dem sie die Mängel der HH auszugleichen versuchte. Einfach nach vorn laufen lassen? Die würde in 100 Jahren noch so laufen!
Über biegendes Longieren am Kappzaum fand sie jedoch relativ bald in eine gesündere Haltung. Wurde sie von Leuten longiert, die das System über den Kappzaum nicht kannten, bekam sie Dreieckszügel. Ich bin mit sowas zwar nicht so glücklich, aber in diesem Fall brauchten wir diesen Kompromiss.

Es brauchte zusätzlich viel "verbiegende" Arbeit unter dem Sattel, ehe sie die Trab-Galopp-Übergänge koordinieren lernte. Sie ist ein Pferd, das prädestiniert ist, mit Unterhals und festgehaltenem Rücken zu laufen. Sehr typisch war auch, dass sie bereits vom allerersten Anreiten beim Züchter einen falschen Knick mitbrachte. Nicht, weil sie dort so böse runtergezogen worden wäre, sondern weil das die Haltung war, die diesem Pferd mit diesem Gebäude am nächsten lag, um mit dem ungewohnten Reitergewicht und Zügeleinwirkung fertig zu werden. Öffnen und dehnen a la französisch, sowie extreme verbiegerei über einen langen Zeitraum machten das Pferd sehr allmählich geschmeidiger. Unter dem Reiter und an der Longe hat sie zu einer guten, gesunden Haltung gefunden. Aber allein und ohne Einwirkung läuft sie bis heute ziemlich grauenhaft.
Loslassen hilft
Gast

Beitrag von Gast »

baura hat geschrieben:ganz ehrlich,
manchmal ist es ja recht erfrischend was Du schreibst, Gast,
aber wie Du immer behauptest was Herr von Neindorff getan hat oder nicht, das ist schon ziemlich dreist. Immerhin hat wir hier schonmal festgestellt, dass Du den Herrn gar nicht gekannt hast. Ein paar büchlein und ein Filmchen reichen sicher nicht, um Behauptungen auf zu stellen, was jemand getan hat oder nicht.
Ganz ehrlich, warum ignorierst Du mich dann nicht einfach?
Und wo ist es dreist was ich behaupte? Nur weil ich ihn nicht kannte heisst das nicht das ich nicht über ihn schreiben darf, abgesehen davon das ich Leute aus seinem engsten Umfeld sehr gut kenne.
Kannst Du Dich also bitte auf Deine eigenen Erfahrungen im Umgang mit vergurkten Pferden beziehen und nicht immer mit Bibber in der Stimme die hdV und den v.N. zitieren. Nachlesen kann man selbst. Den Kontext zu den eigenen Erfahrungen wiedergeben, dass ist das was ein lebendiges und interessantes Forum ausmacht.
Meine Erfahrung ist genau nach den Prinzipien zu arbeiten und damit ans Ziel zu kommen.
Und wenn jeder nachlesen sowie verstehen würde, dann bräuchte man ja nicht mehr drüber zu diskutieren und die Pferdewelt wäre mit der Menschenwelt wieder einen Schritt in eine bessere Zukunft unterwegs. Nur da liegt genau das Problem. Lesen ist das eine, verstehen das andere und es dann noch umzusetzen Welten. Aber wenn man sich einfach mal mit Grundsätzlichen beschäftigt, und das versuche ich rüber zu bringen, aus meiner Erfahrung, dann funktioniert vieles. Und es tut mir leid wenn ich hier ein Wonderland Weg zeigen kann, wenn er halt so einfach und simpel und ist und bei zig Pferden funktioniert hat.

Und worüber ich mich freuen würde wäre, wenn Du Dich dann mit Deinen Erfahrungen mitteilst, als mich anzustacheln. Denn wie schreibst Du so schön, da macht ein lebendiges und interessantes Forum aus. :wink:
Gast

Beitrag von Gast »

@esge
Aber allein und ohne Einwirkung läuft sie bis heute ziemlich grauenhaft.
Das ist aber eine erschreckende Aussage. Mir sagt das, das sie bis heute nicht zwanglos läuft, also Problem nicht gelöst.
sab
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Beitrag von sab »

Was ist denn der >super-Spezial-Blog > ?????????


Das langlaufen lassen des Pferdes an der langen Seite zum Finden der natürlichen Loseglassenheit stark an manchen Pädagogen , die der Meinung sind, der Mensch sei von Natur aus gut. Ein Pferd ist NICHT dazu geschaffen, einen Menschen zu tragen. Und es hat auch nicht alle die schlauen Bücher gelesen und weiss nicht automatisch, welche Muskeln es gebrauchen muss. Und es ist nicht von Natur aus unbedingt begeistert, falsche Haltungen auszugeben ! Letzteres geht übrigens vielen Menschen auch so; ich konnte in meiner Reha reichlich Menschen treffen, die starke Schmerzen hatten aber keine Lust, die empfohlenen Rückenübungen zu machen.

LG

Sabine

P.S.: Ich habe bei Neindorff nicht einmal ein Pferd an der Longe ohne Ausbinder oder Dreiecker gesehen.
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Cubano
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Beitrag von Cubano »

Guten Morgen,
@Esge: Mit einem derartig muskulär verkorksten Pferd wären für mich als „maßvolles Vorwärts-Befürworter“ Trab-Galopp-Übergänge auch überhaupt keine Option gewesen. In meinen Augen wäre so etwas schon deshalb unsinnig, weil das Pferd ja aufgrund der muskulären Defizite und der daraus resultierenden Fehlhaltung meilenweit entfernt gewesen sein muss von Dingen wie Losgelassenheit – und davon, sich ans Gebiss zu dehnen; für mich eine DER Grundvoraussetzungen für alle gymnastizierende Arbeit. Deshalb hätte ich es auch für eine – im Zweifelsfall sogar recht lange – Zeit bei der klassischen Remonte-Arbeit auf großen, gebogenen Linien belassen.
@Gast: So wie ich Esge verstanden habe, hat sie das Gangbild der Stute OHNE Reiter beschrieben. Und es ist gar nicht mal so selten, dass vernünftig gerittene Pferde unterm Sattel besser laufen als auf der Weide.
@Baura: Nur ganz kurz – falls Du mich gemeint haben solltest – falscher Denkansatz: Meinen Kommentar habe ich "drüben" verfasst, weil er 1. sowieso von den Beteiligten gelesen wird und 2. weil er hier nicht hingehörte. Mit falschem Namen etz. hat das nun rein gar nichts zu tun. Sorry an die Mods, das wollte ich gern noch klargestellt haben…

LG
Andrea
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Traumdauterin
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Beitrag von Traumdauterin »

sab hat geschrieben:Was ist denn der >super-Spezial-Blog > ?????????
Das frag ich mich allerdings auch langsam.

Schade, dass in letzter Zeit einige interessante Diskussionen zum Teil ins Persönliche abdriften...

Sorry für OT.
Frage mich nach der Poesie in der Bewegung, Schönheit, Intelligenz und Kraft und ich zeige Dir ein Pferd.
Paula

Beitrag von Paula »

Es geht um Gleichgewicht finden. Gleichgewicht findet ein Pferd nicht mit Hilfszügel, sondern dafür braucht es seinen Hals.
Den aber , muss das Pferd dafür frei gebrauchen dürfen.
Um zur Losgelassenheit zu kommen, damit das Pferd SICHSELBST los lässt, muss es erst mal unter dem Reiter lernen sich ausbalanciert zu bewegen.Ohne reiterliches Gleichgewicht keine Losgelassenheit.
@* beibaurauunterschreib* schlechter Stil cubano beim Blog des Unaussprechlichen Gemeinheiten über saltandpepper zu posten.
@saltandpepper * rechtgeb*
Motte
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Beitrag von Motte »

Hmmm.

Ich sehe einen grossen Unterschied darin, ein junges Pferd auszubilden, als ein Korrekturpferd wieder "in die Spur" zu bringen.

Bei einem Korrekturpferd, was vielleicht schon jahrelang "falsch" läuft, KANN es durchaus nötig sein, das "abgespeicherte" Bewegungsmuster kurzfristig mal unterbrechen zu müssen (u.U. mit "Hilfsmitteln") - damit das Pferd überhaupt merkt, dass es auch anders geht.

Gruß
Motte
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