Verfasst: Mi, 01. Jan 2014 10:56
Danke s&p für diesen Beitrag, den ich voll und ganz unterschreibe!
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Wie gesagt, das Maß macht den Effekt. Und ich finde schon, daß "Wohlbefinden" einen großen Teil von Gesunderhaltung ausmacht.padruga hat geschrieben:
Das glaube ich auch. Aber möglicherweise deutlich gesünder ohne Reiter. Wenn man sieht wie tief bei den einzelnen Schwingungs-Amplituden da der Rücken mancher Pferde unter dem Reiter absinkt, kann sich vorstellen, wie die Dornfortsätze sich jedes Mal gut in die Quere kommen. Und ich weiß auch nicht ob es wirklich so gesund ist, wie tief sich da die Fesselköpfe mancher Pferde absenken. Sicherlich, man macht es ja nicht dauernd, kurz ist es sicher nicht schädlich, aber unbedingt für die GESUNDERHALTUNG ist diese Lektion meiner Meinung nach zumindest nicht.
"Wohlbefinden des Pferdes" bei einer Übung ist für mich auch noch kein Kriterium dafür, ob es einem Pferd gesundheitlich dabei gut geht. In Anspannung gesetzt, vor allem bei Begeisterung, schweben die lahmsten Pferde plötzlich wie junge Götter, so dass man meinen könnte sie simulieren sonst nur. Auf der Weide wird gehinkt, aber wenn ein interessanter Artgenosse am Zaun vorbeimarschiert kommt, wird piaffiert und passagiert mit einer Leichtigkeit eines 3 jährigen. Und einige Lektionen, wie z.B. der spanische Schritt (oder Piaffe, Passage, Podest-steigen, halt alles was die Pferde zu einem dominanterem Ausdruck verhilft) macht Pferden halt einfach meist sehr großen Spaß und kurbelt die Begeisterung und die Adrenalinausschüttung an.
Wenn ich mir anschaue, was bei uns im Pensionsstall sowohl bei Pferdebesitzern wie bei Reitbeteiligungen so abgeht, dann ist mangelnde Basis ganz unabhängig von der Reitweise ein allgemeines Problem, denn allzu oft reiten "unausgebildete Reiter auf unausgebildeten Pferden". Viele der Erstpferdebesitzer, die ich bei uns im Stall erlebe, sind eher unbedarft, kaufen sich ein Pferd, dass ihnen drei Nummern zu gross ist (zu heiss, zu gross, zu jung, kaum ausgebildet oder verdorben) und wundern sich dann, dass es nicht so funktioniert, wie sie erwarten. Neben zu kurzer Reitpraxis fehlen häufig auch elementare theoretische Kenntnisse zur Ausbildung ("Ja, aber die Pferde in der Reitschule konnten sowohl links wie rechts herum galoppieren, warum will meiner nur links herum galoppieren?") oder zum Pferdeverhalten ("Früher, als er den ganzen Tag in der Box war, hat er sich gefreut, wenn ich kam, jetzt in der Herdenhaltung interessiert er sich nicht mehr für mich."). Im besten Fall merken diese frisch gebackenen Pferdebesitzer, dass es nicht so einfach ist, wie sie sich dachten, und fangen an, richtig zu lernen.Motte hat geschrieben:s&p -
Hinsichtlich der korrekten, sinnvoll erarbeiteten Ausführung bin ich voll bei dir.
Diese beinhaltet aber zwangsweise eine gewisse Basis - seitens des Ausbilders/Reiters und natürlich auch seitens des Pferdes.
Und ja, ich bezweifel, dass diese Basis in bestimmten, derzeit gehypten Reitweisen, so gegeben ist. Und ohne Basis wird das Ganze dann zum Selbstzweck.
Motte hat geschrieben:s&p -
Hinsichtlich der korrekten, sinnvoll erarbeiteten Ausführung bin ich voll bei dir.
Diese beinhaltet aber zwangsweise eine gewisse Basis - seitens des Ausbilders/Reiters und natürlich auch seitens des Pferdes.
Und ja, ich bezweifel, dass diese Basis in bestimmten, derzeit gehypten Reitweisen, so gegeben ist. Und ohne Basis wird das Ganze dann zum Selbstzweck.
Gawan hat geschrieben:(DAR = Dümmster Anzunehmender Reiter)