Verfasst: Do, 08. Jun 2017 08:55
ja, ich gehöre auch eher zu den Kopfmenschen
Aber interessanterweise entwickelt sich durch den zuerst manchmal ein wenig "technischen" Ansatz mit dem "genauen" Verstehen, dann im Laufe der Zeit, das "Gefühl" und dann enstehen auch bei den Kopfmenschen (zumindest bei mir) "komische" Bilder. Ich habe zu Anfangs meiner "Reitkarriere" mal eine Centered Riding Stunde genommen und da ist die Tante dahergekommen mit "fühle dich, wie wenn den Oberkörper ein Eisblock wäre und dieser langsam zu den Beinen hinabschmilzt". Ich konnte absolut gaaaaaaaaaar nichts mit diesem "doofen" Bild anfangen und hatte damit auch überhaupt keinen Erfolg - mein Pferd hirschte weiterhin durch die Reitbahn. Letzes Jahr beim Ausreiten ohne Sattel im Trab (während meines "Wanless-Projekts" ) war ich eigentlich nur konzentriert "nach unten zu pressen" und als sich das Pferd dan gut zu bewegen anfing habe ich intuitiv etwas von der Spannung rausgenommen und dann hätte man das echt so beschreiben können, wie wenn mein Oberkörper ein Eisblock gewesen wäre und dieser langsam in die Beine hinabgeflossen wäre (Wanless beschreibt diesen Zustand in einem ihrer Bücher auch und zwar als "Ausbreiten des Gesäßes" und dem "hinabfließen" am Pferd).
Das ist dann - meiner Meinung nach - auch der Punkt, an dem die Hüften beginnen locker zu werden, weil man es (zumindest für diesen Moment) geschafft hat den Oberkörper hauptsächlich über die tiefe Rumpfmuskulatur zu stabilisieren.
Pezzi-Ball-Übungen habe ich letzten Sommer auch regelmäßig praktiziert - sehr zur Erheiterung der Umwelt
was auch gut funktioniert ist Minitrampolin springen (dabei muss man aber eher kompakt bleiben und sich nicht bei jedem Sprung aushebeln lassen), nach Möglichkeit ca. 10 Minuten direkt vor dem Reiten und dieses "ausgestopfte" Gefühl direkt mit aufs Pfed nehmen - das macht einen super stabil im Oberkörper und die Gelenke werden auch schon ein wenig gelockert. Möglicher Nachteil dabei allerdings (war bei mir so): Wenn man so super "ausgestopft" aufs Pferd aufsteigt und dieses sich noch nicht etwas warmgelaufen und selbst ein wenig mehr Körperspannung entwickelt hat, dann hat man meist am Anfang zuviel Körperspannung für das Pferd, sodass es net vorwärts mag und zu verhalten wird und man dann erst etwas mühsam durch diese Phase durchmuss. Also optimal, aber ein bisschen aufwändig wäre: Jemand der das Pferd inzwischen mit Longieren im Trab/Galopp ein bisschen aufwärmt bzw. "ausstopft", während man Trampo springt und dann, erst so "ausgestopft" aufs Pferd.
Ich finde Wanless super - hat mir Sitz- und Reittechnisch mehr geholfen als sämtliche Reitstunden die ich jemals hatte und hatte selbst im "do it yourself" style wahnsinnige Erfolge. Wenn man aber die "Wanless-Ideologie" zu sehr in seinen Kopf hineinlässt (also, dass die Haltung des Pferdes "nur" durch die Körperaussrichtung des Menschen bestimmt wird) und das anfängt eine "fixe Wahnidee" zu werden, dann vergisst man leicht, dass zum Reiten zwei gehören und die Aufgabe des Reiters nicht nur darin besteht, seinen eigenen Körper zu organisieren, sondern AUCH dem Pferd zu VERMITTELN wie es seinen Körper besser verwenden kann.
Meine Erfahrungen mit der Wanless-Methode habe ich hier schon geschrieben http://www.klassikreiten.de/viewtopic.p ... a&start=90
Ach ich find das alles zur Zeit so unglaublich spannend - komme mir vor wie ein kleines Kind, das schön langsam herausfindet wie man Lego zusammenbaut und welche Teile zusammengehören und welche nicht so gut aufeinander passen

Das ist dann - meiner Meinung nach - auch der Punkt, an dem die Hüften beginnen locker zu werden, weil man es (zumindest für diesen Moment) geschafft hat den Oberkörper hauptsächlich über die tiefe Rumpfmuskulatur zu stabilisieren.
Pezzi-Ball-Übungen habe ich letzten Sommer auch regelmäßig praktiziert - sehr zur Erheiterung der Umwelt

Ich finde Wanless super - hat mir Sitz- und Reittechnisch mehr geholfen als sämtliche Reitstunden die ich jemals hatte und hatte selbst im "do it yourself" style wahnsinnige Erfolge. Wenn man aber die "Wanless-Ideologie" zu sehr in seinen Kopf hineinlässt (also, dass die Haltung des Pferdes "nur" durch die Körperaussrichtung des Menschen bestimmt wird) und das anfängt eine "fixe Wahnidee" zu werden, dann vergisst man leicht, dass zum Reiten zwei gehören und die Aufgabe des Reiters nicht nur darin besteht, seinen eigenen Körper zu organisieren, sondern AUCH dem Pferd zu VERMITTELN wie es seinen Körper besser verwenden kann.
Meine Erfahrungen mit der Wanless-Methode habe ich hier schon geschrieben http://www.klassikreiten.de/viewtopic.p ... a&start=90
Ach ich find das alles zur Zeit so unglaublich spannend - komme mir vor wie ein kleines Kind, das schön langsam herausfindet wie man Lego zusammenbaut und welche Teile zusammengehören und welche nicht so gut aufeinander passen
