Deshalb muss ich aber heute kein schlechtes Gewissen haben und mich kasteien, weil ich damals etwas getan habe, was zu dieser Zeit als richtig galt, auch wenn es nach meinem heutigen Wissen überholt ist.
Gut ist doch, wenn man aus den Geschehnissen der Vergangenheit gelernt hat und versucht, es heute (nach unserem heutigen Wissensstand) besser zu machen. Ich finde es richtiger, sich über das zu freuen, was wir bis heute erreicht haben, als die Vergangenheit oder gar ein ganzes System zu verurteilen.
Wer weiß, was wir in 30 Jahren über unsere heutige Pferdehaltung denken? Wer will dann darüber richten? Ein paar übereifrige Jungspunde, die heute noch gar nicht geboren sind? Das bereits erwähnte Jesuskind?

Außerdem gibt es auch heute noch zahlreiche Billig-Reitschulen, in denen die Pferdehaltung katastrophal ist, mit Pferden, die trotz Krankheit keine Medikamente oder einen Tierarzt sehen, und die einfach komplett in Sklavenarbeit ausgebeutet werden und dann, wenn sie nicht mehr können, "fortgeschafft" werden. Wer sein Geld heute in solche Reitschulen trägt, trägt eine gewaltige Mitschuld an diesen Missständen.
Und denkt daran: wir sind hier nicht "unter uns", sondern dies ist eine öffentliche Diskussion im Internet, die von zahlreichen uns unbekannten Leuten gelesen wird. Es muss sich keiner hier persönlich angegriffen fühlen oder "polemisch" werden.
